Katholikenrat ruft zu Engagement gegen Antisemitismus auf

Laiengremium wendet sich mit Stellungnahme an Verantwortliche in Politik, Gesellschaft und Kirche
Katholikenrat der Region München
München, 6. September 2019. Der Katholikenrat der Region München ruft Verantwortliche in Politik und Gesellschaft sowie Pfarreien und kirchlichen Verbänden zu einem stärkeren Engagement gegen Antisemitismus und Rassismus auf. Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport sollten für ein „gutes, gewaltfreies Zusammenleben“ eintreten und „in ihrem Verantwortungsbereich Antisemitismus und Rassismus jedweder Art sprachlich und durch entschiedenes Handeln“ Einhalt gebieten, heißt es in einer Stellungnahme, mit der sich der Katholikenrat zu Beginn des neuen Arbeitsjahres an die Öffentlichkeit wendet.
 
Besonders gelte dies für Christen, heißt es in der Stellungnahme des Laiengremiums weiter. „Es reicht nicht mehr aus, unsere Anteilnahme den Gewaltopfern und unser Entsetzen über die rassistisch motivierte Gewalt zum Ausdruck zu bringen.“ Deshalb seien insbesondere Vertreter der Pfarrgemeinde- und Dekanatsräte, der katholischen Vereine und Verbände sowie der Orden aufgefordert, „den nachweislich auch in unserer Kirche vorhandenen latenten Rassismus, Antisemitismus und jedwede gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ neu zu thematisieren: „Bringen Sie all das im für Ihren Verantwortungsbereich geeigneten Rahmen zur Sprache!“
 
 Bürgerinnen und Bürger jüdischen Glaubens „sehen sich zunehmend verbaler und körperlicher Gewalt ausgesetzt“, stellt der Katholikenrat der Region München fest. Erst Anfang August waren in München ein Rabbiner und seine beiden Söhne beleidigt und bespuckt worden. Hier offenbare sich ein „latent vorhandener Antisemitismus“, dem „wir Christinnen und Christen sowohl in seiner verborgenen als auch offenen Form entschieden entgegentreten müssen“. (gob)