Kirchen laden zum „Tag des offenen Denkmals“ ein

Kunstinstallation, Führungen und Andacht rund um die Fenster des Münchner Liebfrauendoms
Der „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 11. September, bietet ungewöhnliche Einblicke in Kirchen und kirchliche Einrichtungen im Erzbistum München und Freising. Teilweise werden Führungen angeboten und die Besichtigung von sonst nicht zugänglichen Bereichen ermöglicht.
 
Im Münchner Liebfrauendom stehen im Mittelpunkt die Fenster der Kathedrale. Die interaktive Kunstinstallation VITRIUM von WE ARE VIDEO holt die Fenster virtuell auf Augenhöhe der Besucherinnen und Besucher herunter. Die bestehenden Kirchenfenster werden als Basis genutzt und künstlerisch animiert, so dass ein Gesamteindruck der Kirchenfensterkunst entsteht. „Den Jahrhunderten der Fenster auf der Spur“ ist Susanne Fischer vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege bei zwei Führungen um 11.30 und 14 Uhr im Liebfrauendom. Welche Spuren haben die Jahrhunderte in den Fenstern hinterlassen und welche Künstler waren hier am Werk? Die Glasfenster erzählen ihre jeweils eigene Geschichte. Wer auf die Details schaut, entdeckt mehr als eine bunte Fläche. Bei den Führungen werden ausgewählte Fenster genauer betrachtet, um den Jahrhunderten und ihren Spuren zu folgen. Um 18 Uhr feiert Dompfarrer Monsignore Klaus Peter Franzl eine Andacht, in der die Glasfenster und die Installation in Verbindung zu Gesängen und Orgelmusik – gespielt von Domorganist Ruben Johannes Sturm – sowie Texten gebracht werden. In der Pfarrkirche St. Peter in der Münchner Altstadt wird um 12 Uhr eine Führung „Hinter den Kulissen“ angeboten, in der Bereiche des Gotteshauses, die normalerweise nicht öffentlich zugänglich sind, besucht werden können.
 
Die Wasserburger Stadtpfarrkirche St. Jakob gehört zu den großen spätgotischen Hallenkirchen Altbayerns. Seit einigen Jahren wird St. Jakob aufwendig saniert. Hans Rohrmann, Fachreferent für kirchliche Kunstpflege, erläutert bei Führungen um 13 Uhr und 14.30 Uhr das Gesamtkonzept der Konservierung und Restaurierung. Die derzeit laufenden Arbeiten der Restaurierung der Sakristei und der Außenfassade werden den Teilnehmenden zudem aus erster Hand von beteiligten Restauratoren und Architekten geschildert.
 
Die Schatzkammer der Pfarrei St. Martin in Landshut in der barocken Allerseelenkapelle am Martinsfriedhof ist von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Zu den vollen Stunden gibt die Kunsthistorikerin Martina Außermeier, Fachreferentin für Kunsttopografie, jeweils eine Einführung zu der Kapelle und zu der Sammlung. Nach der jüngst erfolgten Umgestaltung sind die kostbaren Kunstgüter wieder ins rechte Licht gerückt und werden konservatorisch zeitgemäß aufbewahrt. Ein Besucherheft informiert nun über die Kapelle und den Bestand.
 
In Deutschland wird der „Tag des offenen Denkmals“ seit 1993 begangen: Seither öffnen jedes Jahr am zweiten Sonntag im September historische Bauten und Stätten ihre Türen. In Kirchen und Kapellen, deren Türen in der Regel tagsüber immer offenstehen, werden oft spezielle Führungen angeboten oder laufende Restaurierungsarbeiten vorgestellt. (glx)
 

Hinweis:
Unter www.tag-des-offenen-denkmals.de finden sich weitere Informationen sowie eine Übersichtskarte.