Kommunion zeigt trotz Unsicherheit: „Wir sind nicht allein“

Kardinal Marx wendet sich an Kinder mit ihren Familien und betont Christi Gegenwart in der Krise
München, 26. April 2020. In der Kommunion werde auch in diesen von Unsicherheit geprägten Zeiten immer neu deutlich: „Wir sind nicht allein“, sagte Kardinal Reinhard Marx am Sonntag, 26. April, bei einem Gottesdienst für Kinder und ihre Familien im Münchner Liebfrauendom. Insbesondere wandte sich der Erzbischof von München und Freising an alle, die in diesen Tagen Erstkommunion gefeiert hätten. Als Jesus seinen Jüngern sagte, „ich zeige meine Gegenwart, indem ich mit euch zusammen bin beim Mahl“, habe er „sich etwas ganz Besonderes ausgedacht“, um die Gläubigen seiner Präsenz zu versichern.

Je länger die aktuelle Coronakrise dauere, so Marx, umso mehr „steigen die Belastungen in vielen Bereichen“. Die Kinder litten darunter, dass sie „nicht in die Schule oder den Kindergarten“ gehen, „ihre Freunde nicht besuchen und ihre Großeltern nicht sehen“ dürfen. „Wenn man auch skypen oder mailen kann, so ist das kein Ersatz für die wirkliche Begegnung“, betonte Marx. Die Kinder spürten auch, wenn sich ihre Eltern sorgten „um ihren Arbeitsplatz oder darum, wie es mit ihrem Geschäft weitergehen wird“. Er bete und hoffe, „dass wir bald wieder Zukunftsperspektiven und Hoffnung spüren können“. 

Die Jünger Jesu hätten zu ihrer Zeit „ähnliche Unsicherheit erlebt“, nachdem ihnen Jesus genommen worden war, stellte Marx eine Verbindung zum Tagesevangelium von der Erscheinung Jesu am See von Tiberias her. Ein echtes Fischernetz mit 153 farbigen Fischen schmückte symbolisch die Treppen zum Altarraum des Münchner Doms. Wie die Jünger, die durch den auferstandenen Jesus ermutigt wurden, ihre Netze trotz vieler Rückschläge neu auszuwerfen, sollten auch heute alle Gläubigen wissen: „Auch wenn manches düster erscheint, sind wir trotzdem nicht allein.“ Diese Überzeugung solle alle Kommunionkinder in ihrem Leben begleiten, sagte Marx und deutete auf einen Korb mit Brotleiben als Zeichen für das gemeinsame Mahl. Um immer neu der Gegenwart Christi versichert zu werden, sei zu hoffen, „dass das Fest der Erstkommunion und der Eucharistie am Sonntag bald wieder möglich ist“. (hs)