Landeskomitee dringt auf sozial-ökologische Transformation

Klimagerechtigkeit und Klimaschutz nicht ohne soziale Gerechtigkeit / Bekenntnis zu Synodalem Weg


Landeskomitee der Katholiken in Bayern
Leitershofen, 19. November 2022. Nach Ansicht des Landeskomitees der Katholiken in Bayern kann den Herausforderungen durch den Klimawandel nur im Zuge einer sozial-ökologischen Transformation begegnet werden. In der Diskussion um Klimagerechtigkeit und Verbesserungen des Klimaschutzes dürften soziale Gerechtigkeit und Generationengerechtigkeit nicht verloren gehen, mahnte der Vorsitzende der Laienorganisation, Joachim Unterländer, in seinem Bericht bei der Herbstvollversammlung des Landeskomitees am Samstag in Leitershofen bei Augsburg. „Wir werden uns dazu sowohl in der politischen Diskussion als auch innerkirchlich weiterhin massiv einbringen.“
 
Eine besondere Rolle kommt dabei laut Unterländer der sozialen und gesundheitlichen Infrastruktur zu. Der Vorsitzende erinnerte an die Initiative für sogenannte Schutzschirme für soziale Einrichtungen, die das Landeskomitee gestartet hat. Insbesondere für den Ausgleich der „dramatisch steigenden“ Energiekosten sei von der Staatsregierung und weiteren politischen Verantwortlichen auf Landes- wie auch der Bundesebene „vielfältige Unterstützung signalisiert“ worden.
 
Die stellvertretende Vorsitzende Monika Meier-Pojda warnte mit Blick auf die infolge der Energiekrise drastisch steigenden Preise vor „Spannungen im sozialen Gefüge“ aufgrund der damit einhergehenden „Spreizung in den Einkommensverhältnissen“ und nannte diese eine „nicht zu unterschätzende Gefahr für die Demokratie“.
 
Ein weiteres Schwerpunktthema bei der Herbstvollversammlung war der Synodale Weg. Unterländer forderte, die Ergebnisse und Beschlüsse des Synodalen Weges auch umzusetzen. Gerade die Partizipation der Laien bei Entscheidungsprozessen, die gleichberechtigte Rolle der Frauen im kirchlichen Leben und eine das Leben berücksichtigende Sexualethik sind Unterländer zufolge „besonders wichtige Fragen“. Der Vorsitzende des Landeskomitees unterstrich: „Wir setzen uns dafür ein, dass in den (Erz-)Diözesen synodal diskutiert und entsprechend entschieden wird, soweit dies möglich ist. Dieser Weg ist die zentrale Voraussetzung für die Zukunftsfähigkeit von Glauben und Kirche.“ Das Landeskomitee begleite und unterstütze diesen Weg „ausdrücklich“.
 
Kritisch äußerte sich die stellvertretende Vorsitzende Elfriede Schießleder. Nach der Ablehnung des Papiers bei der 4. Synodalversammlung, über eine Revision der kirchlichen Lehre zur Sexualethik nachzudenken, „wächst durchaus eine resignative Stimmung bei den Frauenverbänden: Wollen die Entscheider überhaupt Änderungen?“
 
Der stellvertretende Vorsitzende Christian Gärtner mahnte auch in Finanzdingen zur Synodalität. „Synodalität, wenn’s ums Geld geht, setzt voraus, dass bei den anstehenden schwierigen Entscheidungen, wo und wie konkret gespart werden soll, die engagierten Gläubigen noch viel mehr und umfassender beteiligt werden müssen, als das bisher der Fall ist.“ Kürzungen an Stellen, die ehrenamtlich engagierte Gläubige unmittelbar und sehr direkt träfen, beispielsweise bei der Finanzierung und Bezuschussung der kirchlichen Verbände, seien „jedenfalls kontraproduktiv“: „Sie verunsichern, verärgern und vergraulen diejenigen, die (noch) bereit sind, sich mit viel Engagement ehrenamtlich für ihre Kirche einzusetzen.“ (uq)