Lernen ermöglichen, Freude stiften, Ankommen erleichtern

Erzdiözese unterstützt Jugendliche mit dem Projekt „FerienLernGaudi“ beim Aufbau sozialer Kompetenz und Abbau von Bildungsdefiziten

München, 27. Mai 2022. Die Abteilung „Flucht, Asyl, Migration und Integration“ (FAMI) der Erzdiözese München und Freising unterstützt benachteiligte Jugendliche unabhängig von ihrer Herkunft mit dem Ziel, den Zugang zu Bildung zu erleichtern und zugleich soziale Kompetenzen zu fördern. Im Rahmen des Projekts „FerienLernGaudi“ können unter anderem Defizite aus den Corona-Monaten abgebaut werden. Zudem erhalten junge Menschen, die erst seit kurzem in Deutschland leben, niedrigschwellig Anschluss. In Kooperation mit Projektpartnern schafft FAMI in den Pfingstferien an mehreren Orten in München Angebote, damit Jugendliche gemeinsam Unterrichtsstoff nachholen und Freizeit gestalten können. Neben Inhalten aus Schulfächern wird auch der Umgang mit digitalen Medien geübt und ein Fokus auf das soziale Miteinander gesetzt. Das Projekt wird aus dem Flüchtlingsfonds der Erzdiözese finanziert. Das Angebot, das 2021 begründet wurde, hatte im ersten Jahr rund 300 Teilnehmende.
 
„Die Coronapandemie hat ein bestehendes Ungleichgewicht bei der Teilhabe an Bildung in der Gesellschaft noch verstärkt. Unser Angebot soll diesen Unterschieden entgegenwirken“, begründet Monsignore Rainer Boeck, Leiter der Abteilung FAMI, die Notwendigkeit des Projekts. Schulschließungen und digitaler Unterricht hätten insbesondere für Kinder aus bildungsfernen, sozial schwachen Familien oder solchen mit Fluchthintergrund negative Konsequenzen. Fehlendes WLAN und Endgeräte sowie eine unzureichende Unterstützung bei schulischen Herausforderungen machten es für diese Kinder „besonders schwer, den Anschluss nicht zu verlieren“. Die Auswirkungen der Coronapandemie seien auch im Hinblick auf die soziale Entwicklung junger Menschen „noch lange nicht aufgeholt“, so Boeck. Bei der „FerienLernGaudi“ gehe es zudem darum, „zu mehr Chancengleichheit beizutragen“ für junge Menschen, die erst kurze Zeit in Deutschland seien – wie Kinder von afghanischen Ortskräften oder aus Familien, die vor dem Krieg in der Ukraine fliehen mussten. Dass Ziel sei: „Lernen ermöglichen, Freude stiften und Ankommen erleichtern“, fasst Boeck zusammen.
 
Mehrere Kooperationspartner setzen in der Ferienzeit die „FerienLernGaudi“ für Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Altersgruppen um. Bislang haben sich an der Umsetzung des Projekts neben FAMI und dem Erzbischöflichen Jugendamt München und Freising auch Sant‘Egidio, die katholische Erwachsenenbildung, die Bildungseinrichtung IN VIA Connect, die Diözesancaritas, „Willkommen in München“, das Netzwerk Soforthilfe für Geflüchtete, der Diözesanverband des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend, die Kolpingjugend, die Deutsche Pfadfinderschaft St. Georg sowie die Münchner BildungsLokale beteiligt. Veranstaltungsorte in den bevorstehenden Pfingstferien sind das Kirchliche Jugendzentrum Neuperlach und das Jugendhaus Schwabing des Erzbischöflichen Jugendamts sowie das Freizeit- und Kulturzentrum IN VIA Connect. 60 Jugendliche können teilnehmen, einige Plätze sind noch frei. Für die Sommerferien ist eine Fortsetzung des Angebots mit weiteren Standorten geplant. Hierzu sind die beteiligten Organisationen auf der Suche nach neuen Netzwerkpartnern. Weitere Informationen und eine Anmeldemöglichkeit finden sich unter www.ferien-lern-gaudi.de. (hs)