Marx: Coronakrise rückt Wohl aller Menschen in den Blick

Erzbischof von München und Freising ruft in Radiobeitrag zu Solidarität auf
München, 31. Juli 2020. Kardinal Reinhard Marx mahnt, bei der Suche nach einem Impfstoff zur Bekämpfung der Coronapandemie das Wohl aller im Blick zu behalten. „Die Coronapandemie hat uns ganz deutlich gemacht, dass Globalisierung bis ins kleinste Detail hinein bedeutet: Alles hängt mit allem zusammen“, so der Erzbischof von München und Freising in einem Radiobeitrag für die Reihe „Zum Sonntag“ des Bayerischen Rundfunks, der am Samstag, 1.  August, gesendet wird. „Vielleicht haben wir weltweit noch nie so sehr verstanden, was es heißt, eine Menschheitsfamilie zu sein.“
 
Corona betreffe alle Kontinente und gefährde am stärksten diejenigen, die unter Krankheit und Gebrechlichkeit litten, die unter Bedingungen von Armut und Not lebten, unterstreicht der Kardinal. „Deshalb befremdet es uns auch so sehr, wenn einzelne Staaten möglichst zuerst für sich selbst Corona-Medikamente oder -Impfstoffe sichern wollen. Denn das widerspricht den ethischen Kriterien eines Weltgemeinwohls und globaler Gerechtigkeit.“
 
„Ich appelliere deshalb dringlich an die Pharmaindustrie, an Forschungsinstitute und an die politisch Verantwortlichen, dieser Verlockung zum kurzfristigen Gewinn nicht nachzugeben, sondern langfristig das Wohl der gesamten Menschheitsfamilie im Blick zu haben und die eigenen Entscheidungen daran auszurichten“, so Marx. Es gehe um eine „Globalisierung der Solidarität“, zu der auch Papst Franziskus ermutige. Der Kardinal zeigt sich optimistisch, dass die Menschen aus der Pandemie gelernt hätten: „Mich bestärken die Erfahrungen der vergangenen Monate in der Hoffnung, dass die Menschen begriffen haben, dass alles mit allem zusammenhängt und das Überleben der gesamten Menschheitsfamilie davon abhängt, ob wir wirklich solidarisch miteinander sind.“ (uq)
 
 
Hinweis:
Der Radio-Beitrag von Kardinal Marx wird am Samstag, 1. August, um 17.55 Uhr im zweiten Hörfunkprogramm des Bayerischen Rundfunks gesendet.