Marx: Ellen Ammann ist ein Vorbild

Erzbischof würdigt die katholische Politikerin und prägende Gestalt der katholischen Frauenbewegung
München, 1. Juli 2022. Kardinal Reinhard Marx möchte nicht nur an die katholische Politikerin Ellen Ammann (1870 bis 1932) erinnern, sondern „die Inspiration und das Engagement von Ellen Amman, die bis heute wirksam sind,“ für die Zukunft wachhalten. In einem Beitrag für die Reihe „Zum Sonntag“ des Bayerischen Rundfunks, der am Samstag, 2. Juli, gesendet wird, zeichnet der Erzbischof von München und Freising den Lebensweg der katholischen Politikerin und prägenden Person der katholischen Frauenbewegung nach und würdigt „ihre selbstverständliche Verbindung von Spiritualität und Weltverantwortung“. Diese gebe „eine starke Antwort auf die Frage, was die Christen und der christliche Glaube denn heute noch für die Gesellschaft bedeuten, wo doch die Mitgliedszahlen zurückgehen“.
 
„Ich meine, dass Ellen Amman ein Vorbild ist, um aus dem eigenen Glauben heraus auch in politischen und gesellschaftlichen Fragen klar Stellung zu beziehen und Verantwortung zu übernehmen“, so Marx. „Und das darf und sollte die Gesellschaft auch von denjenigen erwarten, die sich als Christen bekennen und aus ihrem Glauben heraus ihre Verantwortung wahrnehmen wollen und sollen“, ist der Erzbischof von München und Freising überzeugt.
 
Am Samstag, 2. Juli, 11 Uhr, feiert Kardinal Marx – pandemiebedingt mit zwei Jahren Verspätung – anlässlich des 150. Geburtstages von Ellen Ammann einen Festgottesdienst im Münchner Liebfrauendom. Die schwedisch-deutsche Politikerin gilt als prägende Gestalt der katholischen Frauenbewegung. 1919 wurde sie für die Bayerische Volkspartei als eine der ersten Frauen in den Bayerischen Landtag gewählt, dessen Mitglied sie bis zu ihrem Tod war. Sie gründete und prägte unter anderem den Landesverband Bayern des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB), die Katholische Bahnhofsmission, die „Soziale und caritative Frauenschule“, aus der die Katholische Stiftungshochschule (KSH) München hervorging, den katholischen Verband für Mädchen- und Frauensozialarbeit „IN VIA“, damals Marianischer Mädchenschutzverein, das Säkularinstitut Ancillae Sanctae Ecclesiae und die Bayerische Polizeiseelsorge. (glx)
 
 
Hinweis:
Der Radiobeitrag von Kardinal Marx wird am Samstag, 2. Juli, um 17.55 Uhr im zweiten Hörfunkprogramm des Bayerischen Rundfunks gesendet.