Marx: „Priester als Zeichen für Gegenwart Christi unter uns“

Erzbischof von München und Freising beschreibt in Radiobeitrag den priesterlichen Auftrag
München, 2. Juli 2021. Eine Woche nach der Priesterweihe im Erzbistum München und Freising widmet sich Kardinal Reinhard Marx in einem Radiobeitrag der Frage, warum es Priester brauche. Für ihn sei der Priester „ein Mensch, der in der Feier der Liturgie und im Leben ein Zeichen ist für die Gegenwart Christi unter uns“, so der Erzbischof von München und Freising in seinem Beitrag für die Reihe „Zum Sonntag“ des Bayerischen Rundfunks, der am Samstag, 3. Juli, gesendet wird. Angesichts kritischer aktueller Fragen zum Priestertum betont Marx, es sei richtig, „dass wir über vieles offen und kontrovers diskutieren“. Jedoch müsse auch grundsätzlich gefragt werden: „Was macht das Besondere des Priesteramtes aus und was ist eigentlich der Auftrag eines Priesters? Wozu gibt es Priester?“
 
Mit Blick auf die fünf Neupriester der Erzdiözese stellt Marx fest: „Jeder von ihnen ist einzigartig, etwas Besonderes, so wie jeder Mensch einzigartig ist.“ Dabei mache aber nicht die Priesterweihe sie zu etwas Besonderem, sondern: „Was den Dienst des Priesters besonders macht, ist, dass er Christus anzieht, also Christus darstellen soll, vor allem in der Feier der Heiligen Messe.“ Das könne wörtlich verstanden werden, da bei der Priesterweihe jedem Neupriester ein Messgewand übergeben und angezogen werde. Das Messgewand symbolisiere Christus selbst, so Marx. „Das meint jedoch keine Überhöhung des Priesters, denn auch prächtige Messgewänder sollen nicht den Priester in den Mittelpunkt stellen, sondern Christus, der die Mitte der Feier ist“, verdeutlicht der Kardinal. Das Messgewand sei laut Marx daher „kein Gewand, das den Priester von den Menschen trennt“, sondern es stehe für Christus, „der das menschliche Leben in allem mit gegangen ist und nah bei den Menschen ist“. Daraus leite sich der priesterliche Auftrag ab. Bei aller „notwendigen und hilfreichen Kritik am Priesteramt“, so Marx, „bin ich froh, dass es viele Priester gibt, die sich diesem Anspruch Tag für Tag stellen“. (hs)