Mit Blick auf den Gekreuzigten gegen die Mächte des Bösen eintreten

Kardinal Marx ruft in Karfreitagsliturgie auf zum „Einsatz für eine Zivilisation des Lebens und der Liebe“
München, 10. April 2020. Kardinal Reinhard Marx hat dazu aufgerufen, im Blick auf den Gekreuzigten „einzutreten gegen alle Mächte des Bösen, der Unterdrückung, der Gewalt und der Sünde in uns und in der Welt“. Die Botschaft vom gekreuzigten Gott sei für alle Christen eine Ermutigung und Kraftquelle für den „Einsatz für eine Zivilisation des Lebens und der Liebe“, sagte der Erzbischof von München und Freising bei der Feier vom Leiden und Sterben Jesu, die er wegen der Corona-Pandemie nicht öffentlich am Nachmittag des Karfreitag, 10. April, im Münchner Liebfrauendom feierte. Der Gottesdienst wurde im Internet live übertragen.
 
Bezugnehmend auf die Corona-Pandemie betonte Marx, der Schutz des Lebens und der Einsatz gegen Krankheit und Tod seien eine zentrale Aufgabe des Gemeinwesens. „Oft genug wird dann der Tod als eine Niederlage empfunden“, so der Erzbischof. In den Evangelien aber werde der Tod als Sieg beschrieben. Das sei ungeheuerlich und verstörend. Für den Tod Jesu seien die politisch und religiös Mächtigen der damaligen Zeit verantwortlich. Die Gefahr, dass Macht überzogen werde, um über andere zu herrschen, sei immer wieder da und bestehe in allen Religionen, Kulturen und Gemeinwesen, mahnte Kardinal Marx. Indem Jesus deutlich mache, dass sein Leiden ein Leiden für alle Menschen und für die Versöhnung der Welt sei werde der Tod Jesu zum Sieg. „Als er den Geist übergibt in der Stunde seines Todes, ist seine Sendung vollendet und Gott zeigt sich als Gott in der Gestalt Jesu von Nazareth, der sein Leben aushaucht für alle – auch für uns.“ So durchkreuze Gott im Tod Jesu die Logik des Bösen, die „Logik der negativen Machtausübung, der Herrschaft der Gewalt, der Unterdrückung und der Sünde in der Welt, in der Politik, in der Kirche, in der Religion und auch in uns selbst“. (glx)
 
 
Hinweise:
Folgende nicht öffentlich zugängliche Gottesdienste mit Kardinal Reinhard Marx werden aus dem Münchner Liebfrauendom unter www.erzbistum-muenchen.de/stream live übertragen:
Samstag, 11. April, 21 Uhr Feier der Osternacht
Sonntag, 12. April, 10 Uhr, Osterfestgottesdienst
 
Unter www.erzbistum-muenchen.de/karfreitag finden Sie Fotos von der Liturgie mit Kardinal Marx für die Veröffentlichung in Medien zum Download.