Mit Friedensgebeten für das Heilige Land in die Karwoche

Kardinal Marx feiert mit Hunderten Gläubigen Palmsonntag
München, 2. April 2023. Kardinal Reinhard Marx hat am Palmsonntag, 2. April, dazu aufgerufen, für Frieden im Heiligen Land zu beten. „Jerusalem: Dieser Name klingt in unserem Ohr seit unserer Kindheit“, sagte der Erzbischof von München und Freising bei der traditionellen Palmsonntagsprozession um den Münchner Liebfrauendom, bei der an den Einzug Jesu in Jerusalem gedacht wird. In dieser besonderen Zeit vor Ostern ergehe von Seiten der Kirche „die Einladung, für das Heilige Land zu beten, wo die Gewalt nicht aufgehört hat“. Die Rolle der Religion sei dabei „nicht immer gut“, sagte Marx. So sei diese als kulturelle Abgrenzung gegen andere missbraucht worden. Dagegen könne der „demütig auf einem Esel einreitende König“ Jesu Christi nicht missbraucht werden: „Er führt keine Kriege, er ist ein König des Friedens.“
 
In seiner Predigt hob Marx auf zwei Passagen aus der Matthäus-Passion ab. Der Kardinal nannte es „sehr bewegend“, dass der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau als Inschrift auf seinem Grabstein die Worte „Dieser war auch mit dem Jesus von Nazareth“. Der Erzbischof bekannte: „Wenn einer mal sagte: Dieser Marx, war der nicht auch einer aus diesem Jesus-Haufen… Dann wäre ich zufrieden.“
 
Den zweiten Betrachtungspunkt widmete der Erzbischof von München und Freising Jesu verzweifelten Worten am Kreuz: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen.“ Diese seien, so Marx, „eine Einladung, sich an den Ort zu begeben, wo Jesus Gottverlassenheit erfährt“. „Jeder von uns wird diese Stunde erleben oder schreien in Not: in Kriegen, Krankheit und Schmerz oder in größter Einsamkeit.“ Alle diese Menschen, auch wir, seien in Jesu Christi Todesstunde anwesend, eine Botschaft, von der, so der Kardinal, viel Trost ausgehe. (uq)