Münchner „Rat der Religionen“ gegründet

Juden, Christen, Muslime, Aleviten und Buddhisten schaffen neue Plattform für Dialog und Zusammenarbeit
Rat der Religionen
Der Münchner "Rat der Religionen". (© EOM/Kiderle)
München, 13. Juli 2016. Münchner Juden, Christen, Muslime, Aleviten und Buddhisten wollen künftig im „Rat der Religionen“ der Landeshauptstadt zusammenarbeiten und damit ein Zeichen für Frieden und ein gutes Zusammenleben in der Stadt setzen. Vertreter der Religionsgemeinschaften trafen sich am Mittwoch, 13. Juli, in München zur Gründungsveranstaltung. Mit dem neuen Rat soll unter dem Motto „Münchner Religionsgemeinschaften im Gespräch“ eine interreligiöse Plattform für den werteorientierten Dialog geschaffen werden. Geplant sind beispielsweise Diskussionsforen zum Thema Religion und Zivilgesellschaft, multireligiöse Gebete sowie gemeinsame öffentliche Erklärungen.
 
Die Gründungsveranstaltung wurde eröffnet durch Stadtdekanin Barbara Kittelberger und Bischofsvikar Rupert Graf zu Stolberg als Vertreter der evangelisch-lutherischen und der katholischen Kirche, die die Geschäftsführung des Rates der Religionen übernehmen. Christoph Göbel, Landrat des Landkreises München, und Cumali Naz vom Münchner Stadtrat sprachen Grußworte. Anschließend hielt der Jurist und Islamwissenschaftler Matthias Rohe, Direktor des Erlanger Zentrums für Islam und Recht in Europa, einen Vortrag zur Frage: „Wie kann das Zusammenleben der Religionen gelingen?“ Eine Vorstellung der Vertreter der verschiedenen Religionsgemeinschaften und ein Empfang schlossen den Abend ab.
 
Im Sprecherrat des Rates der Religionen arbeiten neben Kittelberger und zu Stolberg weitere sechs Repräsentanten verschiedener Religionen mit: Ergin Karakoc vertritt die Alevitische Gemeinde München, Thomas Barth die Deutsche Buddhistische Union, Rabbiner Steven Langnas die Israelitische Kultusgemeinde in München und Oberbayern. Für die koptisch-orthodoxe Kirche ist Abuna Deuscoros El Antony dabei, für die Orthodoxe Pfarrkonferenz in München Erzpriester Apostolos Malamoussis. Das Münchner Forum für Islam wird von Imam Benjamin Idriz vertreten, der Muslimrat München von Aykan Inan. Zu den zweimal jährlich stattfindenden Vollversammlungen des Rates der Religionen sind darüber hinaus Vertreter weiterer Religionsgemeinschaften eingeladen. (gob)


Der Münchner "Rat der Religionen" im Bild:

(von links oben nach rechts unten): Erzpriester Apostolos Malamoussis, Orthodoxe Pfarrkonferenz in München; Ergin Karakoc, Alevitische Gemeinde München; Rabbiner Steven Langnas, Israelitische Kultusgemeinde in München und Oberbayern; Thomas Barth, Deutsche Buddhistische Union; Bischofsvikar Rupert Graf zu Stolberg, Seelsorgsregion München; Abuna Deuscoros El Antony, koptisch-orthodoxe Kirche; Aykan Inan, Muslimrat München; Stadtdekanin Barbara Kittelberger, Evangelisch-Lutherischer Dekanatsbezirk München; Imam Benjamin Idriz, Münchner Forum für Islam. (Foto: EOM/Kiderle)