Neue Ausstellung: 900 Jahre Kloster Beuerberg

Eröffnung am 22. Mai 2021 / Geschichte des Ordens der Augustinerchorherren im Fokus
Beuerberg, 12. Mai 2021. Anlässlich des 900-jährigen Bestehens des Klosters Beuerberg befasst sich die sechste Ausstellung in dem Kloster in Eurasburg, Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, mit der Geschichte, den Werten und dem Wirken der Augustinerchorherren, die die dortige Umgebung vielfältig prägten. Die Eröffnung der Ausstellung „Kommune 1121 – Visionen eines anderen Lebens“ ist für Samstag, 22. Mai 2021, vorgesehen. Voraussetzung ist eine entsprechend niedrige Zahl an Corona-Infektionen im Landkreis. Die Ausstellung betrachtet die klösterlich geprägte Vision von einem guten Leben und nachhaltigen Wirtschaften damals wie heute. Medienvertretende sind vorab eingeladen zu einem

Presserundgang
am Mittwoch, 19. Mai 2021, um 14 Uhr
im Kloster Beuerberg, Königsberger Straße 7, 82574 Eurasburg-Beuerberg.
Treffpunkt ist der Speisesaal.

Mit Blick auf die Gründungszeit des Augustinerchorherrenstifts, das 1121 von den Rittern von Iringsburg gestiftet wurde, nähert sich die Ausstellung einer religiösen Gemeinschaft, die „in vielerlei Hinsicht eine prägende Rolle für ihre Umgebung eingenommen hat“, erklärt Christoph Kürzeder, der als Leiter des Diözesanmuseums Freising auch für die Ausstellung in Beuerberg zuständig ist. Die Augustinermönche seien nicht nur Seelsorger für Menschen in der Umgebung des Klosters gewesen. Sie hätten auch „den Aufbau von Infrastruktur, die Bildung und die Entwicklung von Wirtschaft und Sozialem geprägt“, so Kürzeder. Die Ausstellung zeige ihren Besuchern Ideen, Ideale und positive Aspekte der klösterlichen Persönlichkeitsbildung, „aber auch Brüche wie die teilweise fehlende Ordensdisziplin und die endgültige Auflösung des Klosters im Zuge der Säkularisation 1803“, so Kürzeder.

Angesichts der Erfahrungen aus der Corona-Pandemie lenkt „Kommune 1121“ außerdem den Blick auf die Frage, wie eine Gesellschaft derzeit und künftig zusammenleben will. „Jetzt, wo die Zeiten nicht Nähe, sondern Abstand fordern, blicken wir auf die zentralen Merkmale eines Lebens in Gemeinschaft.“ Untersucht wird, „welche Werte, Potentiale und Ideale das soziale Miteinander tragen und wo Menschen dabei an ihre Grenzen stoßen“. Ein besonderes Exponat der Ausstellung bilden bisher unbekannte und unveröffentlichte Briefe eines der letzten Augustinerchorherren, des späteren Erzbischofs von Bamberg, Bonifaz Urban. Er war Lehrer der Erzherzogin Sophie, der Schwiegermutter der berühmten österreichischen Kaiserin Sissi, und stand mit seiner Schülerin zeitlebens in regem Briefkontakt. In Urbans Briefen kommen auch Details über die Liebe zwischen Kaiser Franz Joseph und Sissi ans Licht. Anlässlich der Ausstellung präsentieren Archiv und Bibliothek des Erzbistums zudem ab dem 22. Mai acht mittelalterliche und barocke Handschriften aus dem Kloster Beuerberg vollständig digitalisiert unter https://digitales-archiv.erzbistum-muenchen.de/actaproweb/altview.xhtml?id=142470.

Zusätzlich zur Ausstellung werden im Klosteratelier Workshops für jede Altersstufe angeboten, stets unter Einhaltung der jeweils aktuellen Infektionsschutzbestimmungen, etwa eine Siegel- und eine Batikwerkstatt, mittelalterliches Schildermalen, Sticken oder ein Animationsfilm-Angebot. Zwischendurch bietet der Klostergarten mit Terrassencafé, Obstbäumen, Kräuter- und Gemüsegarten Raum für eine Auszeit, während die Klosterküche regionale und saisonale Gerichte auftischt und die Klosterapotheke Mitbringsel und Likörspezialitäten anbietet. 

Bis zum 3. Oktober ist die Ausstellung, wenn es die Infektionszahlen erlauben, mittwochs bis sonntags und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der reguläre Eintritt für Erwachsene beträgt sechs Euro, ermäßigt vier Euro. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre erhalten freien Eintritt, eine Dauerkarte kostet 15 Euro. Wegen der geltenden Kontaktbeschränkungen darf vorerst nur eine begrenzte Anzahl an Personen gleichzeitig in die 1.400 Quadratmeter großen Ausstellungsräume. Es herrscht FFP2-Maskenpflicht. Regelmäßig aktualisierte Informationen finden sich unter www.dimu-freising.de/kloster-beuerberg sowie auf Instagram unter @klosterbeuerberg.(hs)