Neue digitale Möglichkeiten der Heimatforschung

Archiv des Erzbistums präsentiert anlässlich des Tags der Archive Online-Version historischer Pfarrakten
München, 28. Februar 2020. Neue digitale Möglichkeiten der Heimatforschung eröffnet das Archiv des Erzbistums München und Freising anlässlich des Tags der Archive: Am Samstag, 7. März, werden originale und digitalisierte Quellen zur Pfarr- und Ortsgeschichte vorgestellt. Die Präsentationen im Lesesaal des Archivs, Karmeliterstraße 1 (Eingang Pacellistraße), beginnen jeweils um 10, 11 12, 14 und 15 Uhr. Demonstriert werden die neuen Forschungsmöglichkeiten am Beispiel der Pfarrei Ampermoching im Landkreis Dachau, aus der nun mehr als 100 historische Akten digital verfügbar sind. Archivarinnen und Archivare geben zudem individuelle Tipps zum richtigen Vorgehen bei der Forschung.
 
Das Digitale Archiv des Erzbistums hat sein Angebot um die wichtige Unterlagengruppe der so genannten „Pfarrakten“ erweitert. Diese wurden von der kirchlichen Oberbehörde im Hinblick auf die ihr unterstehenden Pfarreien angelegt und umfassen für den Zeitraum vom 16. Jahrhundert bis etwa 1880 alle Angelegenheiten, mit denen sich das Ordinariat bezüglich einer Pfarrei befasste, darunter Errichtung und Gebiet der Pfarrei, Besetzung der Pfarrstelle, Beschwerden gegen die Geistlichkeit, Seelsorge-, Bau- und Finanzangelegenheiten. Diese Unterlagen sind wichtige Quellen nicht nur zur Geschichte der Pfarreien, sondern für die Ortsgeschichte überhaupt. Sie geben über das kirchliche Leben im engeren Sinn hinaus Auskunft über vielfältige weitere Aspekte des örtlichen Lebens – von der Siedlungsstruktur bis zur „Moral und Sittlichkeit“ des Pfarrvolkes.
 
Die „Pfarrakten“ werden im Archiv des Erzbistums seit etwa zwei Jahren für die Online-Stellung aufbereitet: Die bis zu 500 Jahre alten Dokumente werden zunächst konservatorisch behandelt und neu verpackt; diese Maßnahme wird über die Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts aus Bundesmitteln unterstützt. Eine detaillierte Neuverzeichnung ermöglicht die zielgenaue Recherche in Online-Findbüchern. Die Findbücher werden anschließend sukzessive mit Digitalisaten verknüpft. Derzeit sind Findbücher zu den Pfarreien mit den Anfangsbuchstaben A bis G verfügbar. Zum Tag der Archive erfolgt die erste Online-Stellung von digitalisierten Akten. Mit dem Abschluss der Aktion wird in etwa zwei Jahren gerechnet.
 
Das Digitale Archiv des Erzbistums ist seit dem 15. Juli 2019 kostenlos über jeden Internetanschluss nutzbar. Seither wurden über 16.000 Nutzer von allen Kontinenten gezählt. Das Angebot wird laufend ausgebaut. (ck)
 
 
Hinweise:
Zugang zum Digitalen Archiv und zu einer Forschungsanleitung für Orts- und Heimatforscher finden sich im Internet unter https://www.erzbistum-muenchen.de/archiv-und-bibliothek. Das Gesamtprogramm der
25 am Tag der Archive teilnehmenden Münchner Archive unter https://amuc.hypotheses.org/tag-der-archive-2020.
 
Zu den digitalisierten Akten aus Ampermoching liegt eine Bilddatei vor. Redaktionen erhalten sie für ihre Berichterstattung von der Pressestelle des Erzbistums unter Telefon 089/2137-1263 oder per E-Mail an pressestelle@erzbistum-muenchen.de.