Reliquien des Heiligen Alto werden an Pfarrei in Altomünster übergeben

Prälat Lorenz Kastenhofer feiert Festgottesdienst zum Birgittenfest in St. Alto
München, 20. Juli 2017. Zum Fest der Heiligen Birgitta von Schweden übergibt Prälat Lorenz Kastenhofer Reliquien des Heiligen Alto an die Pfarrei St. Alto in Altomünster (Landkreis Dachau). Am Sonntag, 23. Juli, um 10.15 Uhr feiert Kastenhofer in der Pfarrkirche Altomünster einen Festgottesdienst. In diesem Rahmen werden die Hirnschale sowie das Messer des Heiligen Alto, der im 8. Jahrhundert auf dem Gebiet des heutigen Altomünster lebte, an die örtliche Pfarrei übergeben. Die Reliquien waren zuvor im mittlerweile aufgelösten Birgittinnenkloster aufbewahrt worden und sind im Besitz des Erzbistums München und Freising. Auf Wunsch der Pfarrgemeinde verbleiben sie nun zur Verehrung in Altomünster.
 
Prälat Kastenhofer, Domkapitular des Erzbistums und Leiter der Hauptabteilung Liturgie und geistliches Leben, würdigt in seiner Predigt das Leben der Heiligen Birgitta. „Birgitta überrascht immer wieder durch die unterschiedlichen Facetten ihres Lebens. Als Ehefrau und Mutter, als politische Ratgeberin und als Ordensgründerin kann sie uns Vorbild sein und Orientierung geben“, so Kastenhofer.
 
Die Verehrung von Reliquien geht auf die früheste Zeit der christlichen Kirche zurück. Das Wort Reliquie leitet sich vom lateinischen „relinquere“, das bedeutet „zurücklassen“, ab. Mit der Verehrung von Reliquien wird an den Tod des Heiligen erinnert und um seine Fürsprache gebeten.

Die Heilige Birgitta von Schweden, deren Gedenktag am 23. Juli gefeiert wird, lebte im 14. Jahrhundert und war Beraterin von Fürsten und Päpsten. Birgitta war verheiratet und Mutter von acht Kindern. Nach dem Tod ihres Mannes gründete sie den Erlöserorden, die Schwestern dieses Ordens werden meist Birgittinnen genannt. In Altomünster befand sich das einzige Kloster des alten Zweiges dieses Ordens. Die Heilige Birgitta wird seit 1999 als Patronin Europas verehrt.
 
Der Heilige Alto lebte im 8. Jahrhundert als Einsiedler auf dem Gebiet des heutigen Altomünster. Seit dem 10. Jahrhundert ist seine Verehrung belegt. Sowohl das ansässige Kloster als auch der Ortsname beziehen sich auf den Heiligen. Im inzwischen aufgelösten Kloster Altomünster wirkten vermutlich seit dem 10. Jahrhundert zunächst Benediktiner-Mönche, dann Benediktinerinnen, anschließend Birgittinnen. (glx)