Rosenkranzandachten im Oktober

Gebet an der Mariensäule mit Weihbischof zu Stolberg / Rosenkranzgebete mit Kardinal Marx
München, 30. September 2021. In zahlreichen katholischen Gemeinden kommen im Rosenkranzmonat Oktober Gläubige zu regelmäßigen Andachten zusammen, die die Gottesmutter Maria in den Mittelpunkt stellen. Auch an der Mariensäule auf dem Münchner Marienplatz wird traditionell der Oktoberrosenkranz gefeiert: Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg, Bischofsvikar für die Seelsorgsregion München des Erzbistums München und Freising, betet am Mittwoch, 13. Oktober, um 19 Uhr den Rosenkranz an der Mariensäule, bei ungünstiger Witterung in der Pfarrkirche St. Peter in der Münchner Altstadt. Die Rosenkranzandacht erinnert auch an das Sonnenwunder von Fátima am 13. Oktober 1917. Der Überlieferung nach soll damals die Sonne am Himmel getanzt und sich schließlich auf die Erde zubewegt haben. Bereits am Dienstag, 5. Oktober, um 18 Uhr betet der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, in St. Peter den güldenen Rosenkranz. Am Sonntag, 17. Oktober, betet der Kardinal um 17 Uhr den Oktoberrosenkranz in der Wallfahrtskirche Maria Ettenberg in Marktschellenberg, Landkreis Berchtesgadener Land.
 
Das meditative Rosenkranzgebet ist eine festgelegte Abfolge der Grundgebete Vater Unser, Ave Maria und Ehre sei dem Vater, die während des Betens am Rosenkranz, einer Gebetskette, abgezählt werden. In die Grundgebete werden die sogenannten Gesätze eingeschoben, Verse über das Wirken Jesu Christi. Häufig wird das Rosenkranzgebet nach den jeweils verwendeten Gesätzen benannt. Traditionell gibt es den freudenreichen, den schmerzhaften, den glorreichen und den lichtreichen Rosenkranz, oft werden aber auch andere, dem Anlass oder Thema entsprechende Gesätze verwendet.
 
Dass der Oktober als Rosenkranzmonat gilt, geht zurück auf die Seeschlacht von Lepanto am 7. Oktober 1571, bei der die christlichen Mittelmeermächte überraschend über das Osmanische Reich siegten. Da Rosenkranz-Bruderschaften am Tag der Schlacht um den Sieg gebetet hatten, führte Papst Pius V. für den Jahrestag ein Rosenkranzfest ein. Heute wird es am 7. Oktober als „Gedenktag Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz“ begangen. Papst Leo XIII. nahm es zum Anlass, die Gläubigen zum täglichen Rosenkranzgebet im ganzen Oktober aufzurufen.
 
Marienmonat ist neben dem Oktober auch der Mai, in dem vielerorts Andachten und Prozessionen abgehalten und Marienaltäre aufwändig geschmückt werden. Dabei haben die bayerischen Gläubigen eine besonders enge Beziehung zu Maria. Die Mariensäule auf dem Münchner Marienplatz wurde 1638 auf Anweisung von Kurfürst Maximilian I. zu Ehren der Gottesmutter und aus Dankbarkeit dafür errichtet, dass München während des 30-jährigen Krieges unversehrt geblieben war. Papst Benedikt XV. ernannte Maria offiziell zur Schutzfrau Bayerns. 1917 wurde das Fest der Patrona Bavariae erstmals in allen bayerischen Diözesen begangen. (uq)