„Sternsinger sind Boten für das Leben“

Kardinal Marx fordert in Radiobeitrag unbedingten Schutz jedes Lebens
München, 7. Januar 2022. In der aktuellen Diskussion um das Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche fordert Kardinal Reinhard Marx „respektvolle Debatten, die einen Maßstab nicht unterlaufen und das ist der unbedingte Schutz jedes Lebens, der nicht verhandelbar ist und auch nicht unter Wert beworben werden darf“. Es sei keine Frage, „dass es Situationen geben kann, die für das Leben einer werdenden Mutter sehr schwierig sind“, umso wichtiger sei es, „als Gesellschaft auch in dieser Situation hellwach zu bleiben und solidarisch zu handeln, um das Leben von Mutter und Kind bewahren zu können“, so der Erzbischof von München und Freising in einem Radiobeitrag für die Reihe „Zum Sonntag“ des Bayerischen Rundfunks, der am Samstag, 8. Januar, gesendet wird.
 
Es geht nach Ansicht des Kardinals in der Diskussion um das Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche „nicht um leichte Fragen, sondern um die grundsätzliche Frage, ob die Werbung für eine Abtreibung Grenzen verschiebt in unserer Wahrnehmung und Bewertung des Lebens“. Gleiches gelte in der Corona-Pandemie, die „zu ernsthaften Debatten in der Abwägung von Gesundheitsfürsorge, Lebensschutz, Freiheitsrechten und Verantwortung führt“. Ebenso wie in der Debatte über das Werbeverbot sei es in dieser Frage notwendig, dass darüber öffentlich gesprochen werde, „denn es sind keine leichten Entscheidungen, die ja durchaus Leben gefährden können“, erklärt Marx. Letztlich bestünden viele prekäre Situationen, die Menschenleben gefährdeten und die Aufmerksamkeit der Gesellschaft erforderten: Dazu zählten „Armut, Wohnungslosigkeit, Arbeitslosigkeit“ ebenso wie ein fehlender „Zugang zu medizinischer Versorgung, Bildungsungerechtigkeit, mangelnde Teilhabemöglichkeiten oder Ausgrenzung vielfältiger Art“. Auch durch Krankheiten und Behinderungen sei „das Leben in besonderer Weise gefährdet und wird zu Recht vor Eingriffen durch Dritte geschützt, auch durch Gesetze“.
 
Kardinal Marx erinnert in diesem Zusammenhang an die Aktionen der Sternsinger in diesen Tagen: Die Sternsinger seien „Boten für das Leben“. Sie tragen laut Marx „die starke Botschaft von Weihnachten weiter: In diese Welt ist ein Gottes- und Menschenkind geboren, das – so wie alle Kinder – besondere Aufmerksamkeit und Sorge braucht“. An Weihnachten werbe Gott für das Leben und mache Mut zum Leben: „Das geschenkte Leben ist in jedem Atemzug unendlich kostbar.“ (ck)
 
Hinweis:
Der Radio-Beitrag von Kardinal Marx wird am Samstag, 8. Januar, um 17.55 Uhr im zweiten Hörfunkprogramm des Bayerischen Rundfunks gesendet.