Von Schlupflöchern, Erleuchtung und dunklem Klosterbier

Gästebrief der Erzdiözese: besondere Orte und ihre Geschichten, Bergmessen, spirituelle Impulse
München, 15. Mai 2024. Zu Berggottesdiensten und zum Besuch besonderer Orte lädt der Gästebrief 2024 des Erzbistums München und Freising ein. Kurzweilig wird dazu ein buntes Angebot von Legenden, Hintergründen, Historischem und Aktuellem präsentiert. Die Broschüre informiert zudem über Sonntagsgottesdienste in München und bietet spirituelle Impulse an. Das 48-seitige Heft, das in Kirchen, Fremdenverkehrsbüros und Hotels ausliegt, richtet sich zwar in erster Linie an Menschen, die Urlaub oder einen Ausflug machen, ist aber mit dem ein oder anderen Geheimtipp auch für Einheimische ein Gewinn. Termine, Informationen und das ganze Heft als PDF sind zusätzlich unter www.gaestebrief.de online abrufbar. Im Grußwort lädt der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, zum Gebet für den Frieden ein. Es freue ihn immer sehr, wenn auch Gäste sich in den Kirchen des Erzbistums versammelten, um gemeinsam Frieden zu finden und zu feiern. „Möge das Zusammensein im Unterwegssein, im Gebet oder bei schöner Musik dazu beitragen, Frieden in unseren Gedanken, in unseren Herzen und in der Welt um uns herum zu verbreiten“, wünscht der Erzbischof den Leserinnen und Lesern des Gästebriefs.
 
Unter den Ausflugszielen, die der diesjährige Gästebrief vorstellt, ist die Kirche St. Wolfgang bei Altenmarkt an der Alz. Das Gotteshaus, auf einer Anhöhe mit Blick auf die Alpen gelegen, beherbergt einen Schlupfstein: Man kann durch den Altar hindurchkriechen – wer das tut und den dahinterliegenden Steinfindling berührt, wird, so will es der Volksglaube, von Rückenschmerzen oder Unfruchtbarkeit geheilt. Im Kapitel „Region Nord“ gibt es außerdem eine Kapelle in Kleinhelfendorf zu entdecken, die dem Heiligen Emmeram gewidmet ist, und unter dem Titel „Lavendel, kühle Eleganz und Musik“ werden Kloster und Ort Schäftlarn vorgestellt.
 
Viel zu entdecken gibt es auch in München. „Wenn die Geschäfte schließen und das Licht löschen, dann öffnet sich in Heilig Geist das Hauptportal und die Scheinwerfer werden angeschaltet“, erzählt der Gästebrief vom Angebot „Come and pray“, das jeden zweiten Samstag im Monat für „Erleuchtung am Viktualienmarkt“ sorgt. Ein weiterer Text befasst sich mit einem seltenen Musikinstrument: Ein Carillon steht in der Münchner Au im Turm der Mariahilfkirche, um die herum im Mai, Juli und Oktober bei den Auer Dulten das Leben tobt. Außerdem wird von Eremiten in Maria Eich in Planegg berichtet – aber gemeint sind nicht etwa Mönche, sondern stark gefährdete Käfer, die dort noch heimisch sind.
 
Geht die Reise in die Region Süd, so finden sich Empfehlungen für die Freisinger Korbiniansquelle, den Meditationsweg bei Ebersberg, die Basilika auf der Landesgartenschau in Kirchheim oder den Jesenwanger Willibald-Ritt, bei dem hunderte Pferde durch die Kirche ziehen. Der Brauch geht auf ein altes Gelübde zurück. In Au am Inn im Landkreis Mühldorf am Inn haben die Franziskanerinnen das alte Bräustüberl gekauft und, begleitet vom Bayerischen Fernsehen, neu aufgebaut. Und so soll dort ab dem Sommer wieder Bier ausgeschenkt werden – gebraut nach dem alten Rezept des einstmals berühmten dunklen Klosterbiers. (glx)
 
 
Hinweis:
Der Gästebrief, herausgegeben vom Ressort „Seelsorge und kirchliches Leben“ des Erzbischöflichen Ordinariats München, liegt kostenlos in Kirchen, Pfarreien, Fremdenverkehrsbüros und Hotels aus. Er kann auch unter tourismusundsport@eomuc.de bestellt und unter www.gaestebrief.de heruntergeladen werden.