Weichenstellungen für Umgestaltung des Dombergs

Diözesanmuseum wird von Brückner & Brückner umgestaltet / Wettbewerb für Kardinal-Döpfner-Haus
München, 13. November 2015. Für die Neugestaltung des Dombergs Freising und damit des geistlichen Zentrums der Erzdiözese München und Freising sind eine Reihe von Weichen gestellt worden. Im Zentrum der Planungen steht die Idee, das Angebot stärker auf die moderne plurale Gesellschaft hin zu öffnen und in diese hineinzuwirken.
 
Ein wichtiges Element stellt dabei die Modernisierung des derzeit geschlossenen Diözesanmuseums dar, das mit seinen rund 40.000 Exponaten zu den größten kirchlichen Museen der Welt zählt und alle wichtigen Bereiche und Epochen der europäischen Kunstgeschichte abdeckt. Die Ordinariatskonferenz, das oberste Entscheidungsgremium der erzbischöflichen Verwaltung, beschloss, das Haus nach den Plänen der Architekten Brückner & Brückner aus Tirschenreuth umzugestalten. Ihr Entwurf, der eine sensible Öffnung des historischen Baukörpers nach außen und innen vorsieht, war im Sommer als Sieger aus einem Architektenwettbewerb hervorgegangen. Auch in einer Umfrage zu den Siegerentwürfen hatte das Konzept viel Zustimmung erfahren. Die genaue Umsetzung muss noch mit den zuständigen Behörden abgestimmt werden. Danach soll mit dem Umbau und der Ertüchtigung des Gebäudes begonnen werden. Das neu gestaltete Museum soll die Sammlung besser präsentieren, Sonderausstellungsflächen schaffen, dem stark nachgefragten museumspädagogischen Angebot entsprechende Räume bieten und das Profil des Hauses als kirchliche Einrichtung schärfen.
 
Auch das Kardinal-Döpfner-Haus, das Bildungszentrum der Erzdiözese, soll an Attraktivität gewinnen. Nach einer grundlegenden Prüfung und Bestandsaufnahme der sanierungsbedürftigen Bausubstanz wie auch der Erstellung verschiedener Gutachten zum Domberg insgesamt wird nun ein Architektenwettbewerb vorbereitet. Für die Verwaltung des ab 1. Januar getrennt vom Beherbergungsbetrieb geführten Bildungsbereichs wurde die Stelle eines Stiftungsdirektors ausgeschrieben.
 
Fortschritte gibt es auch im Bibliotheksbereich. Die im Barocksaaltrakt am Domkreuzgang aufbewahrten historischen Werke sind vom Schimmel befreit worden. Eine Sanierung der Bausubstanz und die Renovierung der Möblierung stehen noch aus. Dennoch werden derzeit Führungen erarbeitet, die ab Anfang 2016 zumindest den barocken Raum zeitweise wieder zugänglich machen sollen.
 
Der Bestand der Dombibliothek wird modernisiert und dem Bedarf der künftigen Nutzer angepasst. Nach Abschluss der Bauarbeiten wird auch der Lesesaal der Dombibliothek wieder zur Verfügung stehen. Die Bücher, die dann nicht mehr unmittelbar im Lesesaal angeboten werden, können über einen Online-Katalog dorthin bestellt werden. Der Bestand des Historischen Vereins bleibt vor Ort erhalten und wird weiter gepflegt werden.
 
Neu in das Gebäude am Domberg 38/40 wird das kirchliche Hilfswerk Renovabis ziehen, das bislang im Kardinal-Döpfner-Haus Büroräume unterhielt. Zudem wird darin eine Domsingschule untergebracht. Das Erzbistum bietet dem Dom-Gymnasium außerdem Räume für eine schulische Nutzung an. Verhandlungen dazu werden derzeit geführt. 
   
Um den Domberg während der Bauphase zu beleben und dem schon lange bestehenden Wunsch nach einem verstärkten gastronomischen Angebot dort Rechnung zu tragen, soll im Gartenhaus ein Café eingerichtet werden. (uq)www.domberg-freising.de