Weihe der neuen Holzkirche in Holzkirchen

Festgottesdienst mit Kardinal Reinhard Marx / Erster Kirchenneubau seit zehn Jahren
Blick in die Kirche St. Josef Holzkirchen
Blick in die Kirche St. Josef in Holzkirchen, © EOM/Bunz
München/Holzkirchen, 18. März 2018. In einem feierlichen Gottesdienst am Sonntag, 18. März, um 9.30 Uhr hat der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, die neugebaute Kirche St. Josef in Holzkirchen, Landkreis Miesbach geweiht. Sie ist im Erzbistum München und Freising die erste neugeweihte Kirche seit zehn Jahren.
 
Der Gottesdienst wurde musikalisch gestaltet durch einen eigens gegründeten Projektchor unter der Leitung des Holzkirchner Kirchenmusikers Dirk Weil. Es erklangen unter anderem „Tu es Petrus“ von Colin Mawby und „Deep Peace“ von John Rutter, Psalmvertonungen sowie Musik für Orgel, Pauken und Trompeten vom Hans André Stamm. Als Konzelebranten und Diakone wirkten Pfarrer Gottfried Doll, Pfarrvikar Hannes Schißler, Diakon Klaus Mrosczok, Diakon Hans Daxenberger und weitere Seelsorger des Pfarrverbands Holzkirchen mit. Zu den Gästen zählten auch Olaf von Löwis, Erster Bürgermeister des Marktes Holzkirchen, Wolfgang Rzehak, Landrat des Landkreises Miesbach, Ilse Aigner, Landtagsabgeordnete für den Stimmkreis Miesbach, sowie Alexander Radwan, Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Bad Tölz-Wolfratshausen-Miesbach.
 
Die Kirchweihe fand am Tag vor dem Hochfest des Heiligen Josef, des Patrons der neuen Kirche, statt. Die Pfarrei beging den Tag mit einem Festzug, der nach dem Gottesdienst von der Kirche St. Josef zur Realschulturnhalle führte, wo gemeinsam gegessen und gefeiert wurde. Um 16 Uhr begann in St. Josef eine feierliche Vesper, die mit Psalmvertonungen und dem Magnificat zu Sätzen von Orazio Vecchi, Lodovico Viadana und James Turle musikalisch gestaltet wurde. Zwischen 13.30 Uhr und 15.30 Uhr konnten Kinder und Familien in der Kirche einen eigens entwickelten Kinderkirchenführer testen, der über Smartphone oder Tablet genutzt wird und einen spielerischen Zugang zum Kirchenraum bietet.
 
Zu den besonderen Riten der Kirchweihe gehört die Salbung des Altares mit Chrisam. Er wird dadurch zum Symbol für Jesus, der den Beinamen „Christus“, „der Gesalbte“, trägt. Auch zwölf Stellen an den Wänden des Kirchengebäudes werden gesalbt. Auf dem Altar wird zudem Weihrauch verbrannt als Symbol für die Gebete der Gläubigen, die zu Gott aufsteigen. Zu Beginn des Gottesdienstes baten Pfarrer Gottfried Doll, Kirchenpfleger Bernhard Burgmayr sowie Pfarrgemeinderatsvorsitzender Matthias Hefter als Vertreter der Pfarrei den Erzbischof, die Kirche zu weihen. Kardinal Marx bat daraufhin Pfarrer Gottfried Doll als Kirchenrektor, die Kirche zu öffnen, indem er mit dem Bischofsstab an das Portal klopfte.
 
Der Münchner Architekt Eberhard Wimmer hat die Holzkirche für Holzkirchen entworfen, die durch die ebenfalls aus Holz errichtete, benachbarte Kapelle Zur Heiligen Familie ergänzt wird. Die Sakralräume haben jeweils die Form eines Kegelstumpfes auf elliptischer Grundfläche mit leicht gekippter Mittelachse und leicht geneigten Oberlichtern. Die elliptische Grundfläche macht es der Gemeinde möglich, sich zum Gottesdienst rund um den Altar zu versammeln, und greift so das Gemeindeverständnis des Zweiten Vatikanischen Konzils auf. Durch das Oberlicht entsteht der Eindruck, ein Lichtkegel scheine von oben auf die Gemeinde. Gleichzeitig wird so der Blick des Kirchenbesuchers nach oben gelenkt. Ein flacher Zwischenbau mit Sakristei und Foyer verbindet die Kirche mit rund 400 Sitzplätzen und die Kapelle mit rund 50 Sitzplätzen.
 
Die künstlerische Ausstattung wurde soweit möglich aus der Vorgängerkirche übernommen, die wegen erheblicher statischer Mängel abgerissen werden musste. Altar und Tabernakel aus hellgrauem Carrara-Marmor von Fritz Brosig wurden übernommen und durch einen neuen Ambo und eine Bank für Priester und Ministranten ergänzt. Die Orgel wurde übernommen und durch Orgelbauer Reinhard Frenger umgebaut und ergänzt. Das Kirchenportal, Bronzetore mit seitlich anschließenden Eichenholzwänden in rauh gesägter Oberfläche, wurde neu gestaltet von Matthias Larasser. Das Bronzeportal mit Bergkristallen aus der Vorgängerkirche wurde für die neue Kapelle übernommen. Horst Thürheimer schuf für die Kapelle zudem eine dreiteilige Glasskulptur, die eine stark abstrahierte Gruppe der Heiligen Familie darstellt.
 
Die neue Kirche ist in der Regel täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet und kann besichtigt werden, außer während der Gottesdienstzeiten. Gruppen können zudem über das Pfarrbüro einen Termin für eine Führung vereinbaren. Die Pfarrei St. Josef hat ein umfangreiches Kulturprogramm geplant und lädt bis Ende 2018 zu zahlreichen Konzerten und Veranstaltungen in die neue Kirche ein.
 
Der erste Spatenstich für die neue Kirche fand am 4. Oktober 2015 statt, die Grundsteinlegung am 18. März 2016, das Richtfest am 15. November 2016. Kirche, Kapelle, Sakristei und Foyer sowie die Sanierung des bestehenden Kirchturms kosten insgesamt 11,5 Millionen Euro. Das veranschlagte Budget von 10,6 Millionen Euro plus Risikoreserve von 0,9 Millionen Euro wird damit eingehalten. (gob)

Hinweise:
Pressefotos von Kirche und Kapelle sowie weitere Informationen stehen unter www.erzbistum-muenchen.de/presse zum Download bereit.
Journalisten werden um Anmeldung für den Weihegottesdienst gebeten unter Tel. 089/2137-1263 oder pressestelle@erzbistum-muenchen.de.