„Wir denken uns die Menschen nie als Einzelne nebeneinander“

Kardinal Marx hebt Bezogenheit der Menschen aufeinander hervor / Jugendkorbinian eröffnet die Korbinianswoche des Erzbistums / Mehr als 1.000 junge Leute pilgern zu Ehren des Diözesanpatrons
München, 18. November 2023. Kardinal Reinhard Marx hat die Bedeutung menschlicher Beziehungen für das Menschsein an sich hervorgehoben. Das Spezifische des christlichen Menschenbildes sei: „Wir denken uns die Menschen nie als Einzelne nebeneinander“, so der Erzbischof von München und Freising in einer Gesprächspredigt, bei der er im Festgottesdienst zur traditionellen Jugendkorbinianswallfahrt mit zwei Vertretern und einer Vertreterin der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) über das Christusbekenntnis Petri und die Zusage Jesu, von denen das Matthäusevangelium berichtet, sprach. „Wir denken immer ‚ich und du und wir‘, weil wir sonst gar nicht ‚ich‘ sein könnten“, so Marx.
 
Die Zeugung in Liebe und sexueller Hingabe zueinander würdigte Marx als ein „Teilhaben am Schöpfungswerk Gottes“. „Es geht gar nicht ohne die andern“, betonte der Kardinal in dem Gottesdienst, der wegen der Baumaßnahmen am Freisinger Domplatz ausnahmsweise nicht im Freisinger Mariendom, sondern im Münchner Liebfrauendom gefeiert wurde. Marx stellte heraus, dass „wir auch eine Gesellschaft brauchen“, in der „wir wissen, wir gehören zusammen, wir sind aufeinander bezogen“. Er sprach zu mehr als 1.000 Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die zu Ehren des Diözesanpatrons zur Frauenkirche gepilgert waren. Fast 300 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer ermöglichten die Wallfahrt, den Festgottesdienst und das anschließende Jugendfest auf dem Gelände des Kirchlichen Zentrums in München-Haidhausen. Dort erwarteten die Pilger und Pilgerinnen fast 50 unterschiedliche geistliche, künstlerische, sportliche und kulinarische Angebote.
 
Die Jugendkorbinianswallfahrt stand dieses Jahr unter dem Leitwort „Du bist das Thema“. Die Wallfahrt der katholischen Jugend bildet traditionell den Auftakt zur Korbinianswoche im Erzbistum München und Freising, die dieses Jahr von 18. bis 25. November begangen wird. Im Jahr 1942, mitten im Zweiten Weltkrieg, machten sich am Namenstag des Heiligen Korbinian erstmals junge Leute auf den Weg nach Freising und beteten für ein Leben in Frieden. Nähere Informationen zum Programm der Festwoche wie auch die Live-Übertragungen der Gottesdienste sind unter www.korbiniansfest.de abrufbar. Der Heilige Korbinian, der im achten Jahrhundert als Wanderbischof den christlichen Glauben in Altbayern verkündete und um 730 in Freising starb, ist der Patron des Erzbistums München und Freising. (glx)