Menschen aus Papier basteln Mit der fünften Strophe danken wir für das Leben, für die Menschen, für uns selbst

Menschenkette aus buntem Papier auf Bild mit Wasser, Feuer, Blumen und Bäumen
Material:
Ein Bogen Papier (z.B. Regenbogenpapier)
Stift
Schere
Kleber
 
So geht's:
1.       Den Papierbogen der Länge nach halbieren und eine Hälfte abschneiden.
2.       Das Papier zur schmalen Seite hin falten. Gefaltetes Papier noch einmal falten, dann noch einmal.
3.       Mit dem Stift die Kontur eines halben Männchens auf das gefaltete Papier zeichnen.  
4.       Mit der Schere entlang der Zeichnung ausschneiden – dabei da, wo die Hände sind, nicht schneiden!
5.       Die Faltung wieder öffnen. Fertig ist die Menschenkette.
6.       Menschenkette mit dem Kleber auf das Bild kleben.
 
 

Ein Lied für das Leben

Ein Lied für das Leben, den Bruder, den Vater.
Du stelltest mich mitten hinein.
Ich wache und schlafe, ich denke und träume
und fühle mein eigenes Sein.

Aus: "Ein Lied für die Sonne" (Rolf Krenzer, Detlev Jöcker), 6. Strophe
 
In dieser Strophe des Schöpfungsliedes geht es um die Menschen. Jesus hat die Menschen geliebt – auch oder gerade die Menschen, die nicht so beliebt oder nicht berühmt und wichtig waren. Davon erzählt diese bekannte Geschichte aus der Bibel:
 
Man hörte sie schon von weitem kommen. Kinder hört man fast immer: sie rufen und lachen und streiten und quengeln. Auch Simon hatte sie gehört. Simon saß im Schatten eines Baumes und döste vor sich hin. Jakobus neben ihm war ganz eingeschlafen. Der Weg hierher war anstrengend gewesen. Eigentlich wollten Jesus und seine Freunde im letzten Dorf Rast machen, aber Jesus hatte auch hier angefangen von Gott zu erzählen. Manchen wollten ihm gerne zuhören, aber andere hatten angefangen mit Jesus zu streiten, weil sie anderer Meinung waren. Also waren Jesus und Simon und die Anderen weitergezogen, trotz der Mittagshitze. Auf einem kleinen Hügel hatten sie am Feldrand ein paar Bäume gefunden. Im Schatten der Bäume saßen die Freunde nun verteilt und ruhten sich aus. Und nun hörte Simon sie ganz deutlich kommen. Er stupste Jakobus mit dem Ellenbogen an: „Schau mal!“ – „Was, wie? Was ist? Gehen wir weiter?“ – „Nein, Jakobus, schau, da!“

Jakobus rappelte sich verschlafen auf und rieb sich die Augen. Jetzt hörte und sah auch er es: Eine Schar Kinder und auch ein paar Erwachsene kamen auf dem staubigen Weg den Hügel herauf. „Kinder? Was wollen die hier?“ – „Die wollen vermutlich zu Jesus.“ – „Ach nein, das ist doch das Letzte, was Jesus jetzt braucht, eine Horde lärmender Kinder. Der Tag war anstrengend genug. Die schicken wir wieder heim, oder? Wer geht?“ – „Ich geh schon“, sagte Simon und stand auf. Er ging zurück auf den Weg und ging den Kindern entgegen. Ihre Stimmen wurden immer lauter. Simon suchte sich ein schattiges Wegstück und wartete. Die ersten Kinder waren neugierig vorausgelaufen. Jetzt blieben sie ängstlich stehen. Da stand ein Mann breit und unfreundlich im Weg. Langsam sammelte sich die Gruppe bei Simon: Da waren Kinder gekommen, kleine und auch ältere, ein paar Mütter mit Babys auf dem Arm und einige Großeltern. Vor Simon hielt die Gruppe an. Eine alte Frau mit einem kleinen Mädchen an der Hand, trat vor. Sie grüßte Simon und sagte aufgeregt: „Du gehörst doch auch zu Jesus? Wir haben dich bei ihm gesehen. So ein Glück, dass wir euch eingeholt haben. Jesus ist vorhin so schnell aus unserem Dorf weggegangen, dabei wollten wir ihn bitten unsere Kinder zu segnen! Ist Jesus noch in der Nähe?“ – „Schon, aber für euch hat er jetzt keine Zeit! Geht wieder und kommt ein Andermal!“, erwiderte Simon energisch. „Wann denn, für uns und unsere Kinder ist das die einzige Gelegenheit! Wir gehen nicht weg. Wir wollen zu Jesus!“ Simon begann mit der alten Frau heftig zu diskutieren. Inzwischen war auch Jakobus dazugekommen und ein paar andere Jünger und sie stritten mit den Erwachsenen, ob Jesus nun gestört werden dürfe wegen der Kinder oder nicht.

Plötzlich spürte Simon eine Hand auf seiner Schulter. Er drehte sich um und da stand Jesus. Der Lärm hatte Jesus geweckt. Und er sah sehr wütend aus. Doch Jesus war wütend auf seine Freunde, nicht etwa auf die Kinder. „Was fällt euch ein!“, schimpfte er sie. „Lasst die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht daran! Das sage ich euch: Menschen wie ihnen gehört Gottes Reich! Wer Gottes Reich nicht so annimmt wie die Kinder, wird nicht hineinkommen!“ Beschämt standen die Freunde da. Dann wandte sich Jesus an das kleine Mädchen an der Hand der alten Frau. Freundlich winkte er ihr zu. Das Mädchen zögerte. Sollte sie wirklich zu jemandem gehen, der so schimpfen konnte? Aber die Großmutter lächelte und nickte dem Mädchen zu. Langsam ging es zu Jesus.

Jesus setzte sich zu dem Mädchen auf den Boden. Sie unterhielten sich und Jesus legte ihr die Hand auf den Kopf. Dann hüpfte das Mädchen zurück zu seiner Großmutter und die anderen Kinder drängten sich neugierig um Jesus. Und er nahm sich für alle Zeit. Er redete mit allen, er segnete sie alle. Er rief auch die großen Geschwister, die die kleineren begleitet hatten und fand die richtigen Worte für sie. Die Freunde von Jesus waren erst abwartend daneben gestanden. Irgendwann hatten auch sie sich dazugesetzt, hatten angefangen mit den Erwachsenen zu reden oder mit den Kindern zu spielen und schauten Jesus zu, wie er sich Zeit nahm für die Kinder. Auch Simon und Jakobus saßen mit dabei und Simon stieß Jakobus mit dem Ellenbogen an. „Was denkst du, Jakobus, sind wir nicht schon mittendrin?“ – „Wo mittendrin? Was meinst du?“, fragte Jakobus. „Na, in Momenten wie diesem jetzt, sind wir da nicht schon mittendrin im Reich Gottes?“
 
Deutung

Der Himmel auf Erden, mittendrin im Reich Gottes – sicher kennst du auch solche Momente, wo einfach alles passt und alles gut ist?


Texte: Veronika Bürker