24. Juni 2020 - Gnade

Geburt Johannes des Täufers
Johannes der Täufer
© Dr. Birgitta Klemenz
„Er muss wachsen,
ich aber muss abnehmen.“

(Joh 3, 30)

Was ist das für ein Leben? Einem anderen den Weg bereiten und dann zurücktreten, um ihm Platz zu machen? Und am Schluss auch noch enthauptet zu werden, weil man zum Spielball von Eifersucht und Missgunst geworden ist. Ein verpfuschtes Leben?

Ganz und gar nicht. Johannes lässt sich ganz auf Jesus ein, weil er weiß, mit wem er es da zu tun hat – lange schon, bevor es irgendjemand anders erkennt. Eigentlich sogar noch vor Maria. Als sie zu Elisabet kommt, hüpft deren Kind, eben Johannes, vor Freude in deren Leib und gibt der Mutter zu verstehen, wer da zu ihr kommt. Kein verpfuschtes Leben, ein ganz und gar von Gnade erfülltes Leben. Johannes ist mit Maria der einzige, dessen Geburtsfest im Kirchenjahr gefeiert wird. Bei allen anderen Heiligen ist meist der Todestag der Gedenktag.

Wenn wir Geburtstag feiern, sollten wir auch daran denken, dass sogar wir Begnadete, von Gott Beschenkte sind: Selig, die nicht sehen und doch glauben. (bk)