Kardinal Marx: Feiern wie Fronleichnam wichtige Zäsur

Festgottesdienst mit Kardinal Marx witterungsbedingt in Münchner Liebfrauendom verlegt
München, 30. Mai 2024. Kardinal Reinhard Marx hat zu Fronleichnam auf die Bedeutung von Liturgie und Eucharistie für die ganze Gesellschaft verwiesen. „Die wahre Freiheit ist der Ort, wo wir Gott begegnen“, sagte der Erzbischof von München und Freising in seiner Predigt beim angesichts der unsicheren Witterung vom Münchner Marienplatz in den Liebfrauendom verlegten Festgottesdienst. Dieser Ort der Freiheit könne nicht gekauft, fabriziert, verdient oder einem Zweck unterworfen werden und passe damit ebenso wie die eigentlich geplante Prozession zur Ludwigskirche und wieder zurück auf den ersten Blick nicht in die heutige Zeit. „Ein Opfer, ein Kult, mitten in der Stadt, am besten auf dem Marienplatz: Wie fremdartig klingt das“, so der Kardinal.
 
„Nicht mehr der Nutzen gilt, es gelten andere Gesetze: Die Logik Gottes“, erinnerte Marx an die Funktion von Liturgie und Eucharistie. „Nicht wir geben Gott etwas, er gibt uns alles: Das feiern wir!“ Dass es diesen Raum gebe, sei „notwendig für die ganze Gesellschaft“, so der Kardinal. „Wenn wir Eucharistie und Fronleichnam feiern, ist das ein großes Fest für uns und wir entdecken, wie großartig unser Glaube ist. Und ich möchte fast sagen, es ist auch ein Ort des widerständigen Denkens gegen die primitive Logik, die manchmal in der Gesellschaft herrscht. Da treten wir in einen anderen Raum, und das ist wichtig: Die Notwendigkeit des Nutzlosen. Das feiern wir und das wollen wir auch feiern: Das ist unser Geschenk an die Welt.“ (uq)