Kunst-Performance zum Thema Missbrauch

Mehr als 100 Mitwirkende bezogen im Rahmen der „Langen Nacht der Museen“ in München Stellung
München, 10. Oktober 2022. Die Erzdiözese München und Freising setzte sich erneut künstlerisch mit dem Thema Missbrauch auseinander. „Here we are – Missbraucht. Verraten! Hoffnung?“ war das Angebot in der Kirche Herz Jesu im Münchner Stadtteil Neuhausen tituliert, das am  Samstag, 15. Oktober, im Rahmen der „Langen Nacht der Museen“ aufgeführt wurde. An der Seite von Betroffenen aus Kirche und Kunst zeigten Kulturschaffende in Zusammenarbeit mit dem Betroffenenbeirat in der Erzdiözese München und Freising ihren Protest in einem großen, kunstspartenübergreifenden Werk. Mit einer Text- und Bildprojektion, einer Choreografie von Pedro Dias, Kompositionen von Mathias Rehfeldt, Chor, Musikerinnen und Musikern des Bayerischen Staatsorchesters sowie dem Kinderchor der Bayerischen Staatsoper unter Leitung von Stellario Fagone bezogen mehr als 100 Mitwirkende Stellung gegen sexualisierten Missbrauch. Im Anschluss jeder Aufführung standen Beteiligte für Fragen und Gespräche bereit.
 
„Als selbst Betroffener sexualisierter Gewalt und Mitglied des unabhängigen Betroffenenbeirats in der Erzdiözese München und Freising ist es mir ein besonderes Anliegen, die Kunst als Brücke zu den Menschen in unserer Gesellschaft zu nutzen“, unterstreicht Richard Kick das Ziel der Performance. „Erst wenn wir es schaffen, die Menschen emotional zu erreichen, wird sich daraus die Kraft und Energie entwickeln, um die richtigen Lösungen zu finden und die Auflösung des Geschehenen voranzubringen. Dass hierbei das Erzbischöfliche Ordinariat München als Veranstalter auftritt, sehe ich als Zeichen der Bereitschaft, Aufarbeitung wirklich zu wollen.“ (uq)