Martinszug durch die Münchner Innenstadt

Christen gedenken des Heiligen mit Andachten, Laternenzügen und Martinsspielen
München, 4. November 2019. Mit einem Laternenzug in der Münchner Innenstadt erinnern Kinder und Erwachsene am Montag, 11. November, um 17 Uhr an den Heiligen Martin. Nach einer Begrüßung durch den Leiter der Dompfarrei, Domkapitular Hans-Georg Platschek, gestalten unter dem Motto „Teilen wie St. Martin“ Jugendliche von der Katholischen Jungen Gemeinde München und Freising auf dem Marienplatz ein Martinsspiel. Anschließend führt der Zug über Weinstraße, Schäfflerstraße, Löwengrube, Maxburgstraße und Ettstraße zur Jesuitenkirche St. Michael in der Neuhauser Straße. Er wird angeführt von einem Reiter und begleitet vom Bischofsvikar für die Seelsorgsregion München der Erzdiözese München und Freising, Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg. In der Jesuitenkirche findet eine Andacht mit Kirchenrektor Pater Karl Kern statt, im Anschluss gibt es Kakao und Martinsgebäck für die Kinder. Alle gesammelten Spenden kommen einem Projekt von missio München zugute, das Straßenjungen in der philippinischen Region Metro Manila eine Anlaufstelle und Schutz vor Ausbeutung bietet.
 
Am Sonntag, 10. November, um 18 Uhr beginnt der Freisinger Martinszug. Vom Marienplatz aus zieht der Laternenzug, angeführt von einem Sankt-Martin-Darsteller zu Pferd, auf den Domberg. Dort spenden Weihbischof Bernhard Haßlberger, zuständig für die Seelsorgsregion Nord, und Meye Hoesch de Orellana, Pfarrerin der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Freising, den kirchlichen Segen. Ein Martinsspiel und ein Martini-Feuer im Domhof schließen die Veranstaltung ab.
 
Auch zahlreiche weitere Pfarreien, Kindertagesstätten und kirchliche Einrichtungen erinnern an den Heiligen Martin und seine Solidarität mit den Armen. So treffen sich am Sonntag, 10. November, um 17 Uhr die Mitglieder der Pfarrei Herz Jesu in München-Neuhausen zu einer Andacht vor der Kirche mit anschließendem Martinszug durch den Stadtteil. Zurück an der Kirche gibt es Bläsermusik und Martinswecken. Im Pfarrheim von St. Ursula in München-Schwabing findet am Montag, 11. November, um 17 Uhr eine Martinsfeier statt. Im Anschluss ziehen Erwachsene und Kinder mit Laternen zum Kirchplatz. Am Dienstag, 12. November, um 17 Uhr beginnt die Martinsfeier des Pfarrverbandes St. Heinrich-St. Stephan im Stadtbezirk Sendling-Westpark in der Pfarrkirche St. Stephan. Nach einem Laternenzug nach St. Heinrich spielen Darsteller auf dem Außengelände der Kirche die Geschichte des Heiligen Martin nach.
 
Der Heilige Martin von Tours, Frankreich, ist durch seine Solidarität mit den Armen und Schwachen bis heute ein Vorbild. Der Legende nach teilte der Soldat Martin mit seinem Schwert seinen Mantel, um einem frierenden Bettler zu helfen. In der folgenden Nacht soll ihm Christus im Traum erschienen sein. In das zerschnittene Kleidungsstück gehüllt soll er gesagt haben: „Martinus hat mich mit diesem Mantel bekleidet.“ Nachdem Martin die Armee verlassen hatte, lebte und wirkte er unter anderem in der Gegend von Poitiers. Um 372 wurde er von Volk und Klerus zum Bischof von Tours, der Nachbardiözese von Poitiers, gewählt. Der Überlieferung nach wollte er das Amt zunächst nicht annehmen, da er sich nicht würdig genug dafür fühlte, und versteckte sich in einem Gänsestall, wo ihn die schnatternden Vögel verrieten. Martin blieb fast 30 Jahre lang Bischof und kümmerte sich insbesondere um die Armen und um die Verkündigung des Evangeliums. (ct)
 
Hinweis:
Eine Übersicht über zahlreiche St.-Martins-Umzüge in der Erzdiözese München und Freising findet sich unter www.erzbistum-muenchen.de/sankt-martin.