Poetry-Slam im ehemaligen Ursulinenkloster

Veranstaltungsreihe zum 350-jährigen Bestehen der Mädchenschule in Landshut
München, 9. März 2018. Eine Bildungsinitiative zum 350-jährigen Bestehen der Mädchenschule in Landshut veranstalten die Stiftung Bildungszentrum der Erzdiözese München und Freising und das Christliche Bildungswerk Landshut in Kooperation mit der Erzbischöflichen Ursulinen-Realschule Landshut von Montag, 26. Februar, bis Sonntag, 11. März, in den Räumen des ehemaligen Ursulinenklosters St. Joseph in der Landshuter Innenstadt. Auftakt der Veranstaltungsreihe „Kloster. Frauen.Bilden.“ war eine Podiumsdiskussion am Montag, 26. Februar, in der Aula der Ursulinen-Realschule zum Thema „Aus Mädchen werden Frauen. Aber was werden Frauen?“.
 
Barbara Thiessen, Leiterin des Instituts Sozialer Wandel und Kohäsionsforschung an der Hochschule Landshut, gab in einem Vortrag einen Einblick in die Lebenssituationen von Mädchen und Frauen heute und fragt, ob und wie sich in den vergangenen Jahrzehnten der Blick auf traditionelle Geschlechtermuster und -leitbilder verändert hat. In der anschließenden Podiumsdiskussion mit Sandra Krump, Leiterin des Ressorts Bildung im Erzbischöflichen Ordinariat München, den Gleichstellungsbeauftragten von Stadt und Landkreis Landshut sowie einer ehemaligen Schülerin und der Elternbeiratsvorsitzenden der Realschule ging es darum, welchen Beitrag Schule und Gesellschaft für Gleichberechtigung und den Abbau von Stereotypen leisten können und welche Rahmenbedingungen für eine gleichberechtigte Teilhabe von Mädchen in allen Lebensbereichen nötig sind. 
 
Am Mittwoch, 28. Februar, wurde in der Turnhalle von Schülerinnen der 9. Klassen ein Science-Slam mit Präsentationen zum Jubiläum der Schule angeboten. Am Freitag, 2. März, gaben das Freisinger Mädchen-Vokalensemble Chiave unter der Leitung von Angelika Sutor und der Freisinger Dommusikdirektor Matthias Egger an der Orgel ein Konzert in der Ursulinenkirche St. Joseph. Die Aufführung unter dem Motto „Pulchra es, amica mea“ verband Musik mit Texten zur ursulinischen Spiritualität. Am Montag, 5. März, präsentierten Schülerinnen in der Aula in einem Poetry-Slam die Ergebnisse eines Workshops mit dem Slampoeten und mehrfachen Deutschen Meister im Poetry-Slam, Lars Ruppel. Am Mittwoch, 7. März, und am Donnerstag, 8. März, fand jeweils ein Erzählcafé statt, in dem Ordensschwestern aus dem Ursulinenorden zu unterschiedlichen Themen aus der Schulgeschichte sprachen. Die Veranstaltung am Morgen des 8. März war den Realschülerinnen vorbehalten. Die Reihe schließt mit einem Blick hinter die Kulissen der Ausstellung „Zugeneigt“ am Sonntag, 11. März, um 14.30 Uhr. Treffpunkt für die Führung mit dem Leiter des Diözesanmuseums Freising, Christoph Kürzeder, ist an der Klosterpforte. Die Ausstellung, die am 12. Mai eröffnet wird, gibt Einblicke in die Geschichte des Ursulinenklosters Landshut.
 
Die Ursulinen hatten im September 1668, nur zwei Monate nach ihrer Ankunft in der Stadt, die erste Mädchenschule in Landshut eröffnet. Nach dem Vorbild der Heiligen Angela Merici widmeten die Schwestern ihr Engagement ganz der Erziehung und Bildung von Mädchen. Heute, 350 Jahre später, führt und entwickelt die Mädchen-Realschule in Landshut in der Trägerschaft der Erzdiözese München und Freising diese Tradition fort. Die Bildungsinitiative zum Jubiläum verbindet Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, persönliche Einblicke in das Schulleben und den Blick auf gewandelte gesellschaftliche Rahmenbedingungen.
 
Der Eintritt ist bei allen Veranstaltungen frei. (ct)