Steigende Nachfrage bei Online- und Telefonseelsorge

Digitaler Informationsabend zum Thema auf der diesjährigen Münchner Freiwilligenmesse
München, 22. Januar 2021. Die Telefonseelsorge der Erzdiözese München und Freising präsentiert sich und ihre Angebote bei einem Online-Informationsabend am Dienstag, 26. Januar 2021 von 18 bis 20 Uhr auf der Münchner Freiwilligenmesse, die in diesem Jahr rein digital stattfindet. 

Die Telefonseelsorge bietet neben Gesprächen per Telefon unter der Nummer 0800 1110222 auch Online-Beratungen via E-Mail oder Chat an. Gerade diese Online-Angebote werden immer stärker nachgefragt. Gründe hierfür sind zum einen der große Beratungsbedarf während der Corona-Pandemie und zum anderen, dass jüngere Hilfesuchende wie Schülerinnen, Schüler und Studierende weniger gern telefonieren. Die am häufigsten angesprochenen Themen in den vergangenen neun Monaten waren „Corona“, „Einsamkeit“, „Ängste“ und „depressive Stimmungen“. Die Telefonseelsorge fungiere „als eine Art Seismograf für gesellschaftliche Entwicklungen“, sagt Tobias Lehner, Mitarbeiter der Telefonseelsorge der Erzdiözese München und Freising. In Gesprächen werde etwa von einer Zunahme an familiärer Gewalt im Verlauf der Corona-Pandemie berichtet, weist Lehner auf ein Thema hin, das, „erst allmählich Eingang in den öffentlichen Diskurs findet.“

Während sich die Anliegen, mit denen sich Anrufer an die Telefonseelsorge wenden und um Rat fragen, oft ähneln, gibt es je nach Beratungsweg unterschiedliche thematische Schwerpunkte. Mit einem Anteil von über einem Viertel aller Telefonate erreichte das Thema „Corona“ nach Beginn des ersten Lockdowns einen Höhepunkt und mit Eintreten des zweiten Lockdowns ab Dezember stiegen die Anrufe dazu wieder deutlich an (von 15 auf 19 Prozent). Im Schnitt bei jedem fünften Telefongespräch ist „Corona“ ein wichtiges Thema. „Einsamkeit“ wird in etwa 25 Prozent der Telefongespräche thematisiert. Bei den Online-Beratungen zeigen sich andere Akzente: Bereits zu Beginn der Pandemie war hier jeweils das Thema „Ängste“ dominierend (in E-Mails mit 28 Prozent und in Chats mit gut 20 Prozent), und mit Beschluss des zweiten Lockdowns kam es noch in über 20 Prozent der Online-Beratungen vor. Deutlich in den Vordergrund rückten zu diesem Zeitpunkt auch Situationen „depressiver Verstimmungen“ mit über 32 Prozent bei E-Mails und gut 25 Prozent in Chats.

Die Telefonseelsorge der Erzdiözese München und Freising zählt 16 hauptamtliche und rund 110 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den drei Dienststellen in München, Bad Reichenhall und Mühldorf. Insgesamt gab im vergangenen Jahr mit über 34.000 Telefonkontakten etwa 2,5 Prozent mehr Anrufe und mit über 2.300 Chats fast 80 Prozent mehr als 2019. Telefonseelsorge wie Online-Beratung sind an 356 Tagen im Jahr erreichbar und werden von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden geleistet, die in Lehrgängen intensiv auf ihre Aufgaben vorbereitet werden. Freie Ausbildungsplätze bei der Telefonseelsorge im Erzbistum München und Freising gibt es wieder im kommenden Jahr. Im Herbst sind, je nach Pandemielage, auch wieder Präsenz-Infoabende an den Dienststellen geplant. (cs)


Hinweise: 
Ansprechpartner: Alexander Fischhold, Leiter der Telefonseelsorge der Erzdiözese, Kontakt unter E-Mail telefonseelsorge@eomuc.de oder Tel. 089 / 2127-2098
Weitere Informationen:
https://www.erzbistum-muenchen.de/telefonseelsorge; https://www.telefonseelsorge.de
Zugangsdaten zur Zoomkonferenz für den Online-Infoabend: 
https://ksh-m.zoom.us/j/97862479145?pwd=cEl2RUN3Tk50dGxPMDNkR295Q0tjQT09, Meeting-ID: 978 6247 9145, Kenncode: 0800