Trost spenden mit den Ritualen der Kirche

Videoreihe Mittwochsminuten: Seelsorger der diözesanen Einsatzgruppe für COVID-19 Erkrankte berichten
München, 20. Januar 2021. Von berührenden Begegnungen der „Einsatzgruppe Seelsorge für Menschen mit COVID-19“ der Erzdiözese München und Freising erzählt die neue Folge der Videoreihe „Mittwochsminuten“. Seit April 2020 besuchen die rund 50 Frauen und Männer der Truppe Personen in Quarantäne und an COVID-19-Erkrankte zuhause oder in Einrichtungen wie Altenheimen, um ihnen seelsorglich beizustehen. Auch für die Angehörigen sind sie wichtige Ansprechpartner. „Sie leisten dadurch einen wirklich Not wendenden Dienst“, erläutert in dem Film Thomas Hagen, Leiter der Hauptabteilung Lebensumstände und Lebenswelten des Erzbischöflichen Ordinariats München und Leiter der Einsatzgruppe. „Ich möchte werben für die Dienste, die unsere Gruppe anbietet, weil wir gerade in diesen Zeiten diesen Trost und diesen Zuspruch dringend nötig haben“, ergänzt Daniel Lerch, Pfarrer in den Pfarreien Heilig Geist und St. Peter in München und erfahrenes Mitglied der Einsatzgruppe. Die Videos der „Mittwochsminuten“ erscheinen jeden zweiten Mittwoch ab 12 Uhr im Internet unter www.erzbistum-muenchen.de/mittwochsminuten sowie auf den Social-Media-Kanälen der Erzdiözese.
 
Verhüllt durch die Schutzkleidung sei es nicht immer leicht, ein Gespräch zu führen, berichtet Lerch in dem kurzen Film, der in der Pfarrei St. Peter aufgenommen wurde, von seinen Einsätzen: „Dennoch begegnet mir eine sehr große Dankbarkeit: von den Patientinnen und Patienten, von den Angehörigen, aber oft auch von den Pflegekräften, die froh sind, dass überhaupt jemand da ist, denn die Patienten haben oft schon seit Monaten keinen Besuch mehr empfangen.“ Die Gespräche drehten sich oft um die Ängste der Erkrankten, so Lerch, und um die Sorge für die, die zurückbleiben. „Aber es geht auch um das, was den Menschen trotz dieser schwierigen Situation noch Freude bereitet, was den Menschen Kraft gibt, was ihre Ressourcen sind, was sich noch zu leben lohnt“, betont der Priester.
 
Hagen erzählt von der intensiven Begleitung einer Erkrankten im Augenblick ihres Sterbens. Auch der Familie, die ihrer Angehörigen wegen der Ansteckungsgefahr nur von der Terrasse aus beistehen konnte, sei mit einem gemeinsamen Gebet ein würdiges Abschiednehmen ermöglicht worden. Wenn die Einsatzgruppe gerufen werde, stehe der Tod oft sehr nahe vor der Tür, bestätigt Lerch: „In solchen Situationen fallen die Worte oft schwer, aber gerade da entdecke ich immer mehr, welche Kraft in den Riten und auch in den Sakramenten der Kirche liegt. Christus geht mit uns durch die Dunkelheit.“
 
Für die Einsatzgruppe hat die Erzdiözese Seelsorgerinnen und Seelsorger, die sich freiwillig für diesen Dienst gemeldet haben, in den Bereichen Hygiene und persönlicher Schutz qualifiziert und hinsichtlich der besonderen Bedingungen vor Ort geschult. Für diese Ausnahmesituation wurden auch geeignete Formen für Krankenkommunion, Krankensalbung, Sterbesegen und Gebet am Totenbett entwickelt. Damit sichert die Erzdiözese eine seelsorgliche Begleitung auch für Patienten, die nicht ohnehin in Krankenhäusern durch dortige qualifizierte Seelsorger betreut werden. (kbr)
 
 
Hinweis:
Die Einsatzgruppe Seelsorge ist für alle an COVID-19-Erkrankten und deren Angehörige sowie für Ärzte und Pflegende unter der Telefonnummer 0151/42402512 rund um die Uhr für Notfälle erreichbar sowie per E-Mail an einsatzgruppeseelsorge@eomuc.de.