zum 13. September: Offener Brief von Pfarrer Toni Wolf

Johannes Chrysostomus
Johannes Chrysostomus
11. September 2020

Liebe Gläubige in unserem Pfarrverband,

wenn wir am Sonntag, den 13. September das 1000-jährige Jubiläum der Pfarrkirche Mariä Geburt feiern, trifft dies auf den Tag des Offenen Denkmals. Wir feiern unsere Kirche, die durchaus ein liebenswürdiges und wertvolles Denkmal ist, in ihrer langen Geschichte.
Es wäre arg, wenn es nur beim Denkmal bliebe und nicht auch eine 1000-jährige Glaubens- und Lebensgeschichte damit verbunden wäre. Nicht das Denkmal bleibt feiernswert, sondern die Menschen in ihrem Glauben und ihre Liebe zu den Mitmenschen, die hier Trost und Hilfe fanden und finden.

Nicht das Äußere, sondern das Herz beeindruckt. Äußeres bleibt oftmals im Schein verhaftet.
Dafür ist ein lebendiges Zeugnis der Tagesheilige des 13. Septembers:
Der heilige Johannes Chrysostomus (ca. 350 – 14. September 407) wurde wegen seines herzberührenden Predigttalentes „Goldmund“ genannt. Seine Worte aber waren gar nicht so romantisch golden; denn wie gesagt, es kommt nicht auf den äußeren Goldglanz an, sondern auf das Goldgewicht der Worte und auf deren Wirkung.
„Streckt eure Hände nicht aus zum Himmel, sondern zu den Armen!“ oder drastischer: „Während der Eine  Hunger leidet, ist der Andere toll und voll; während der Eine auf Silber seine Notdurft verrichtet, hat der Andere nicht einmal ein Stück Brot. Welche Verrücktheit! Welch grenzenlose Verwilderung!“ Im Stil seiner Zeit konnte Johannes wettern und dick auftragen – immer mit dem Ziel, Christen für echtes Christsein zu wecken.

Diese Zitate sind treffend auch noch für unsere Zeit, sind aber vergleichsweise harmlos. Eine andere Aussage von Goldmund Chrysostomus traue ich mich nicht wiederzugeben. Da könnte ich Ärger bekommen. Solchen hat Johannes Chrysostomus entschieden bekommen. Seelengröße zeigte er im Leiden.

Die Kaiserin fühlte sich betroffen, als der Bischof gegen den Luxus der reichen Damen predigte, und betrieb seine Absetzung. Sie hatte Erfolg, und Johannes musste in die Verbannung gehen. Zwar konnte er bald zurückkehren, aber eine zweite Ausweisung war endgültig. Der Patriarch Johannes Chrysostomus wurde nach Armenien verbracht. Unterwegs allerdings starb er an Erschöpfung; seine letzten Worte waren: „Gott sei für alles gepriesen!“

Ich finde ein sehr lehrreicher Lebenslauf in der Treue zum Herrgott und in der Aufrichtigkeit des eigenen Lebens.

Ich wünsche uns allen ein segensreiches Jubiläumsfest mit unserem Erzbischof und ich vertraue darauf, dass das Beispiel des Tagesheiligen Johannes Chrysostomus für uns alle zumindest ein kleiner Ansporn von Redlichkeit und Ausdruck der Überzeugungen sein wird.
Ich wünsche einen gesegneten Sonntag und eine Gott-begleitete neue Woche.

Euer/Ihr Pfarrer Toni Wolf



Herzlich laden wir wieder ein zu den kommenden Gottesdiensten im Pfarrzentrum und zu den Veranstaltungen:


Samstag,     12. September,
18.00 Uhr Gottesdienst

Sonntag,     13. September,
10.00 Uhr
Festgottesdienst zum 1000-jährigen Jubiläum der Pfarrkirche Mariä Geburt (Kirche des Pfarrverbands-Sitzes) mit dem Erzbischof Reinhard Kardinal Marx

Zu diesem Gottesdienst im Friedhof dürfen nur die Personen eingelassen werden, die sich bisher im Pfarrverbandsbüro angemeldet haben, denn
die Teilnehmerzahl darf 200 nicht überschreiten. Beim anschließenden kleinen Fest im Pfarrzentrum dürfen nur die teilnehmen, die den Stempel beim Einlass zum Gottesdienst aufgedrückt bekamen. Auch zum Pfarrhof muss der Zugang kontrolliert werden.
Wir müssen alle inständigst auf gutes Wetter hoffen, weil in den Pfarrsaal nur die ersten 70 gemeldeten Personen Einlass finden werden. Trotz aller Einschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen vertrauen wir auf ein frohes Jubiläumsfest.
Der Gottesdienst wird gefilmt und zeitnah online veröffentlicht.
19.00 Uhr Gottesdienst

Mittwoch,     16. September,  
8.30 Uhr Gottesdienst

Samstag,     19. September,
15.00 Uhr St. Leonhard: Kleine Kirchenführun mit besonderer Erklärung zum neuen Zelebrationsaltar
18.00 Uhr Gottesdienst im Pfarrzentrum

Sonntag, 20. September,       
9.00 Uhr Gottesdienst mit Predigt zum Caritas-Sonntag am 27. September
11.00 Uhr Gottesdienst mit Predigt zum Caritas-Sonntag am 27. September
19.00 Uhr Gottesdienst