Archiv - Bibliothek

Aus der Arbeit von Archiv und Bibliothek

Hier finden Sie in chronologischer Reihenfolge Mitteilungen und Pressemeldungen rund um die Arbeit von Archiv und Bibliothek.

Dienst am Geist: Konservierung von Hegel-Handschriften

•Vorlesungsmitschrift „Geschichte der Philosophie“, beschädigter oberer Rand durch (reversible) Verklebung mit Japan-Papier gesichert, keine Ergänzung der Fehlstellen
Vorlesungsmitschrift „Geschichte der Philosophie“, beschädigter oberer Rand durch (reversible) Verklebung mit Japan-Papier gesichert, keine Ergänzung der Fehlstellen
(Foto: Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising)
München, 31. Oktober 2024. Beim Pressegespräch in einer Münchner Restaurierungswerkstatt wurde die Öffentlichkeit am 29. Oktober 2024 über Konservierungsmaßnahmen an kostbaren Manuskripten aus der Diözesanbibliothek des Erzbistums München und Freising informiert. Die Mitschriften von Vorlesungen des berühmten Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831) wurden erst 2022 in ihrer vollen Bedeutung erkannt (vgl. Pressemitteilung vom 24. November 2022) und werden derzeit für die Nutzung ertüchtigt.
 
Über Stand und Methodik der Arbeiten informierten der stellvertretende Direktor von Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising, Dr. Roland Götz; der Entdecker der fast 200 Jahre von der Forschung nicht näher beachteten Papiere und Hegel-Biograph Prof. Dr. Klaus Vieweg von der Friedrich-Schiller-Universität Jena; die Leiterin der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK), Dr. Ursula Hartwieg; und die beauftragte Restauratorin und Inhaberin der Buchwerkstatt Schiedeck, Andrea Fellinger.
 
Die Manuskripte gelangten in die Diözesanbibliothek als Teil des privaten Nachlasses des Theologen Friedrich Windischmann (1811-1861), Professor für katholische Theologie in München, Domkapitular und von 1846 bis 1856 Generalvikar der Erzdiözese München und Freising. Dieser war Sohn des Bonner Philosophieprofessors und Mediziners Karl Joseph Hieronymus Windischmann (1775-1839), der in Kontakt mit Hegel stand und die Mitschriften als Geschenk vom Hegel-Schüler Friedrich Wilhelm Carové erhielt. Ihre Existenz in der Bibliothek war der Forschung zwar seit Längerem bekannt; ihre volle Bedeutung als einmalige Zeugnisse der Geistesgeschichte wurde jedoch erst 2022 von Prof. Vieweg erkannt.
Vorführung der Blattrandsicherung
Vorführung der Blattrandsicherung
(Foto: Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising)
Ein Teil der rund 4.000 Seiten war wegen früherer ungünstiger Lagerbedingungen durch Schimmelbefall geschädigt; Blattränder drohten deshalb abzubröckeln. Aufgrund ihrer anerkannt hohen Bedeutung orientiert sich die nun durchgeführte Konservierung der Papiere an höchsten Maßstäben. Nach vorausgehender Trockenreinigung werden Blattkanten, die geschädigt sind, durch Hinterklebung mit feinem Japan-Papier stabilisiert, um möglichem Buchstabenverlust vorzubeugen. Auf Ergänzungen fehlender Teile wird dabei verzichtet, so dass frühere Schädigungen sichtbar bleiben. Erst derart gefestigt können die Manuskriptseiten digitalisiert werden. Die Digitalisate werden dann Arbeitsgrundlage einer Forschergruppe an den Universitäten Jena und Bamberg sein, die eine vollständige wissenschaftliche Edition der Vorlesungstexte vorbereitet. Die Originale stehen für spezielle Fragestellungen weiterhin zur Verfügung.
 
Die arbeitsaufwändigen, große Sorgfalt erfordernden Konservierungsmaßnahmen werden von der Erzdiözese München und Freising mit maßgeblicher Unterstützung der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts finanziert. Deren Leiterin betonte beim Pressegespräch die Bedeutung der Erhaltung originalen schriftlichen Kulturguts als unverzichtbare Grundlage für künftige Forschungen.
 
Über das Pressegespräch berichtete u.a. der Deutschlandfunk.

Lesesaal wieder geöffnet: Archivnutzung wie gewohnt möglich

Die neu gestaltete Lesesaal-Theke
Die neu gestaltete Lesesaal-Theke
(Foto: Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising)
München, 16. Oktober 2024. Nach mehrwöchiger Schließung aufgrund von Renovierungsarbeiten ist der Lesesaal von Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising ab Dienstag, dem 22. Oktober 2024, wieder zu den üblichen Zeiten geöffnet.
 
Eine persönliche Nutzung von Archiv- und Bibliotheksgut kann demnach von Dienstag bis Donnerstag jeweils von 9:00 bis 16:00 Uhr erfolgen. Für die Reservierung eines Arbeitsplatzes ist – wie bisher – eine Anmeldung über das Kontaktformular erforderlich.
 
Einschränkungen bestehen noch bei der Nutzung der Handbibliothek. Der bisherige Buchbestand des Lesesaals wird derzeit mit dem der Zentralen Dienstbibliothek des Erzbischöflichen Ordinariats München zusammengeführt und ist deshalb ausgelagert. Voraussichtlich ab Frühjahr 2025 wird den Nutzerinnen und Nutzern ein deutlich vergrößerter Freihandbestand von ca. 15.000 Bänden zur Verfügung stehen. Darüber hinaus wird es dann auch möglich sein, den Gesamtbestand der Diözesanbibliothek von über 500.000 Bänden im Lesesaal zu nutzen und teilweise auch zu entleihen.
 
Für die bis dahin bestehenden Einschränkungen sowie die an einzelnen Tagen noch mögliche Lärmbelastung durch Restarbeiten wird um Verständnis gebeten.

Ende und Anfang: Das Kriegsende 1945 im Erzbistum München und Freising

Blick vom Rathaus auf den zerstörten Münchner Dom. Aufnahme von Stadtpfarrer Otto Breiter, 16. März 1945
Blick vom Rathaus auf den zerstörten Münchner Dom. Aufnahme von Stadtpfarrer Otto Breiter, 16. März 1945
(Foto: Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising)
München, 16. Oktober 2024. Dem bevorstehenden 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs ist eine Online-Veranstaltung gewidmet, die von der Domberg-Akademie Freising in Kooperation mit Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising angeboten wird. Sie richtet sich nicht nur an zeitgeschichtlich Interessierte, sondern auch und insbesondere an Personen, die Gedenkveranstaltungen für ihre Gemeinden vorbereiten wollen.
 
Zu den Ereignissen von 1945 besitzt das Erzbistum einen herausragenden Quellenbestand: Schon im Juni 1945 wies der Generalvikar alle Seelsorger an, über Kriegsschäden sowie Ablauf und Begleitumstände des Einmarsches der US-Armee in den einzelnen Seelsorgsbezirken zu berichten. Die rund 560 im Archiv des Erzbistums erhaltenen „Kriegs- und Einmarschberichte“ bieten eine Fülle von Informationen über das konkrete Geschehen an fast jedem Ort des Bistumsgebiets. Zugleich geben diese früh fixierten Zeitzeugenberichte Aufschluss darüber, wie Krieg und Kriegsende von den Geistlichen bewertet wurden. Die vollständig edierten und online zugänglichen Texte können sowohl in der Heimatforschung als auch im Unterricht und in der Erinnerungsarbeit mit Gewinn eingesetzt werden.
 
Professor Dr. Christian Kuchler (Lehrstuhl für Didaktik der Geschichte an der Universität Augsburg) führt in einem Impulsvortrag in die Zeit des Kriegsendes und Fragen der Erinnerungskultur ein. Dr. Roland Götz (Archiv und Bibliothek des Erzbistums) stellt den Quellenbestand der Kriegs- und Einmarschberichte exemplarisch vor und benennt Möglichkeiten zur Verwendung und Forschung.
 
Die Veranstaltung findet am Dienstag, den 12. November 2024, von 19.00 bis ca. 21.15 Uhr online über die Software Zoom statt. Weitere Informationen und Anmeldung über die Homepage der Domberg-Akademie.

Blicke in die Vergangenheit: BR-Bericht zur Pfarrarchivpflege

Screenshot ARD Mediathek
Screenshot ARD Mediathek
München, 5. September 2024. Die Nachricht, dass mit 250 Archiven nunmehr rund ein Drittel der Pfarrarchive aus der Erzdiözese München und Freising im Archiv des Erzbistums zentralisiert ist, nahm das BR Fernsehen zum Anlass für einen Bericht in der Sendung „Abendschau – Der Süden“. Am Beispiel der Pfarrei Fürholzen (Dekanat Freising) stellte die Journalistin Barbara Weiß die Bedeutung von Pfarrarchiven für die Ortsgeschichte und die Wichtigkeit ihrer professionellen Betreuung dar.
 
Der Beitrag ist über die ARD Mediathek bis zum 27. August 2026 abrufbar.

Mehrwöchige Schließung des Lesesaals: Renovierungsarbeiten und Erweiterung des Bibliotheksangebots

Der Lesesaal, ehemals barocke Sakristei der Karmeliterkirche, in seiner bisherigen Gestalt
Der Lesesaal, ehemals barocke Sakristei der Karmeliterkirche, in seiner bisherigen Gestalt
(Foto: Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising)
München, 30. Juli 2024. Wegen Renovierungsarbeiten ist der Lesesaal von Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising vom 20. August bis voraussichtlich Ende Oktober 2024 geschlossen.
 
Die umfangreichen Arbeiten in dem denkmalgeschützten Raum und seinen Nebenräumen dienen insbesondere dazu, den Freihand-Buchbestand zu erweitern und eine zeitgemäße Ausleihmöglichkeit der Diözesanbibliothek zu schaffen. Zugleich wird die Zahl der Präsenz-Arbeitsplätze im Lesesaal dem stark zurückgegangenen Bedarf angepasst, da die Nutzung von Archivalien mittlerweile großenteils online erfolgt.
 
Forscherinnen und Forscher werden gebeten, die Schließzeit bei ihren Planungen zu berücksichtigen und ggf. die Bestellung von Digitalisaten in Betracht zu ziehen. In unaufschiebbaren Einzelfällen (z.B. bei termingebundener Fertigstellung von Qualifikationsarbeiten) können nach Anmeldung (archiv@eomuc.de) spezielle Nutzungskonditionen vereinbart werden.

Landshuter Schätze: Neuerwerbungen von Archiv und Bibliothek des Erzbistums

Sakristei-Inventar der Pfarrkirche Landshut-St. Martin, Mitte 15. Jh. (Vorderseite)
Sakristei-Inventar der Pfarrkirche Landshut-St. Martin, Mitte 15. Jh. (Vorderseite)
Foto: Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising
München, 9. Juli 2024. Zwei bedeutende Neuwerbungen mit Bezug zur niederbayerischen Hauptstadt Landshut gelangen Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising kürzlich bei einer Versteigerung des Berliner Auktionshauses Bassenge: Ein Inventar der Pfarrkirche Landshut-St. Martin aus der Mitte des 15. Jahrhunderts und ein früher Landshuter Druck der Lebensbeschreibung des hl. Wolfgang mit zahlreichen Holzschnitt-Illustrationen. Im ersten Fall konnte dadurch ein Verlust nach langer Zeit wieder gut gemacht, im zweiten ein Sammlungsschwerpunkt mit diözesanem Bezug ausgebaut werden. Dies waren für Archiv und Bibliothek des Erzbistums Gründe, trotz beschränkter Haushaltsmittel den Erwerb zu versuchen.
 
Das Landshuter Sakristei-Inventar, auch als „Schatzverzeichnis“ bezeichnet, umfasst ein beidseitig beschriebenes Pergamentblatt im Format von 34 x 20 cm. Es gehörte ursprünglich zum Archiv der Pfarrkirche St. Martin. Zu einem unbekannten Zeitpunkt (jedenfalls nach 1854) kam es dort aber abhanden und wurde 1913 erstmals als im Antiquariatshandel befindlich erwähnt. Seit 1968 befand es sich in der Privatsammlung des Heidelberger Germanisten Prof. Dr. Gerhard Eis (1908–1982), die nun im Rahmen der genannten Auktion aufgelöst wurde. Prof. Eis ließ das Dokument durch einen seiner Schüler wissenschaftlich bearbeiten und im Volltext publizieren: Peter Assion, Ein Landshuter Schatzverzeichnis aus dem 15. Jahrhundert, in: Ostbairische Grenzmarken 11 (1969) 303–312.
 
Anlass zur Abfassung des Inventars gaben wohl Neubau und -einrichtung der Sakristei im Jahr 1446; nach 1458 wurde die Auflistung durch Zusätze ergänzt. Als Verfasser darf einer der Mesner oder der „Kirchpröpste“ (Vorgänger der heutigen Kirchenpfleger) von St. Martin angenommen werden. In deutscher Sprache sind rund 130 Objekte aufgelistet: liturgische Geräte und Reliquiare, Mess- und Gesangbücher, wertvolle und einfachere Messgewänder sowie weitere Textilien. Von besonderem Interesse für die Landshuter Stadtgeschichte ist, dass dabei verschiedentlich die Stifter der einzelnen Gegenstände genannt werden. Das umfangreiche Pfarrarchiv Landshut-St. Martin wird seit 1991 im Diözesanarchiv verwahrt.
Wallfahrer vor dem hl. Wolfgang. Holzschnitt, 1516
Wallfahrer vor dem hl. Wolfgang. Holzschnitt, 1516
(Fotos: Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising)
Von 1513 an wirkte an der Pfarrkirche St. Martin der Priester Johann Weißenburger (1465–1536) als „Altarist“. Bereits zuvor in seiner Heimatstadt Nürnberg auch als Drucker tätig, eröffnete er die erste Buchdruckerei Landshuts, die er bis 1533 betrieb. 1516 erschien bei ihm eine Lebensbeschreibung des heiligen Bischofs Wolfgang von Regensburg (924–994). Das lateinische Einleitungs- und das Abschlussgedicht verfasste Wolfgang Seidel (1491–1562), der an der Landshuter Lateinschule studiert hatte und in diesem Jahr in die Benediktinerabtei Tegernsee eintrat; er erwarb sich später einen Ruf insbesondere als Prediger. Die rund 50 ganzseitigen Holzschnitte mit Szenen aus dem Leben des Heiligen, die das Werk illustrieren, werden vier verschiedenen Künstlern zugeschrieben. Anhand der Abbildungen werden die wichtigsten Stationen im Leben des Heiligen erläutert. Angefügt sind u.a. einige Wunderberichte (fol. 57r–60r; Scan 113–119) und Gebete. Möglicherweise diente das handliche Buch (im Format von 15 x 10,5 cm) Gläubigen, die zur Kirche St. Wolfgang am Wolfgangsee pilgern wollten. Hier im Salzkammergut wie im Bistum Regensburg wird heuer das 1.100-Jahr-Jubiläum der Geburt des hl. Wolfgang mit einer Vielzahl von Veranstaltungen begangen.
 
Von diesem Werk waren im Bibliotheksverbund Bayern bisher nur in der Bayerischen Staatsbibliothek, den Universitätsbibliotheken München und Eichstätt-Ingolstadt und der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg Exemplare nachgewiesen. Das nun von der Diözesanbibliothek erworbene trägt auf der ersten Seite einen alten Besitzvermerk des Augustiner-Chorherrenstifts Baumburg (Landkreis Traunstein).
 
Mit diesem Kauf sind in der Diözesanbibliothek nunmehr 35 Titel der für die diözesane Buch- und Kirchengeschichte bedeutenden Landshuter Werkstatt vorhanden. Dazu kommt im Archiv des Erzbistums der Einblattdruck eines Mandats, mit dem Fürstbischof Philipp Pfalzgraf bei Rhein 1525, als ein Übergreifen des Bauernkriegs auf sein Herrschaftsgebiet drohte, seine Untertanen zur Ruhe aufforderte (AEM H10, S. 129 [Bild 156 im Digitalen Archiv]).

„Notfallverbund Bayern“: Beteiligung des Erzbistums an bayernweiter Aktion zum Schutz von Kulturgut

Abrollbehälter Kulturgutschutz des Notfallverbundes Köln
Abrollbehälter Kulturgutschutz des Notfallverbundes Köln
(Foto: Stadtarchiv Köln)
München, 3. Juli 2024. Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising beteiligen sich an einer bayernweiten Aktion zum gemeinschaftlichen Schutz von Kulturgut. Sie gehören zu den Erstunterzeichnern einer Vereinbarung, durch die am 27. Juni 2024 der „Notfallverbund Bayern“ ins Leben gerufen wurde. Die Kultureinrichtungen reagieren damit auf die zunehmende Bedrohung ihrer Bestände durch Großschadensereignisse, die allein auf lokaler Ebene nicht mehr zu bewältigen sind.
 
Die im Notfallverbund Bayern zusammengeschlossenen Institutionen bündeln im Falle eines solchen Großschadensereignisses ihre personellen, fachlichen und technischen Ressourcen, um unersetzliches Kulturgut zu bergen und erstzuversorgen und es so vor Verlust und Zerstörung zu bewahren. Dafür sollen die erforderlichen Großgeräte beschafft und bereitgehalten sowie ein regelmäßiger Übungsbetrieb durchgeführt werden. Derzeit läuft die Fertigung eines Spezialcontainers nach dem Vorbild des bereits im Einsatz bewährten Abrollbehälters des Notfallverbundes Köln. Er wird voraussichtlich Mitte 2025 an einem logistisch gut erreichbaren Standort im Raum München für den überregionalen Abruf bereitstehen.
 
Weitere Information und Links sind zu finden in der Pressemitteilung der Staatlichen Archive Bayerns.

Schätze aus dem Pfarrhof: Ein Drittel der Pfarrarchive des Erzbistums zentralisiert

Regal im bisherigen Pfarrarchiv Prien
Regal im bisherigen Pfarrarchiv Prien
(Foto: Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising)
München, 3. Juni 2024. Seit der Einholung der Pfarrarchive Prien und Rimsting am 29. Mai 2024 sind nun 250 Pfarrarchive im Archiv des Erzbistums München und Freising deponiert. Damit wird rund ein Drittel der Archive, die das kirchliche Leben vor Ort dokumentieren, zentral im Diözesanarchiv aufbewahrt.
 
Pfarrarchive beinhalten Unterlagen, die im Zuge kirchlicher Verwaltungstätigkeit in den einzelnen Pfarreien entstanden. Nicht selten reichen sie bis ins späte Mittelalter zurück und bieten wertvolle Informationen nicht nur zur Pfarr-, sondern auch zur jeweiligen Ortsgeschichte. Darüber hinaus dienen sie nach wie vor der kirchlichen Verwaltung, z.B. durch die dauerhafte Vorhaltung von Verträgen, Notariatsurkunden, Bauplänen und Inventaren.
 
Das Pfarrarchiv liegt in der Verantwortung der jeweiligen Pfarrei und zählt zum Eigentum der Kirchenstiftung, die vom Pfarrer und der gewählten Kirchenverwaltung verwaltet wird. Die im kirchlichen Recht festgelegte Pflicht zur Archivierung erfüllt die Pfarrei entweder durch die Unterhaltung eines eigenen Archivs vor Ort oder durch die Übergabe an das Diözesanarchiv. In beiden Fällen unterstützt die Fachstelle für „Archivpflege“ des Diözesanarchivs die Pfarreien bei der Erhaltung und Nutzbarmachung ihrer historisch wertvollen Unterlagen. Pfarreien und Erzbistum leisten somit gemeinsam einen großen Beitrag zur Bewahrung schriftlichen Kulturgutes von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Dies schließt gerade auch ländliche Regionen ein.
 
Sind vor Ort die Möglichkeiten einer fachgerechten Aufbewahrung und Betreuung nicht gegeben, wird zwischen der jeweiligen Kirchenstiftung und der Erzdiözese ein Depositalvertrag geschlossen; dadurch geht die Verantwortung für die fachgerechte Archivierung an das Diözesanarchiv über, während das Eigentumsrecht bei der Kirchenstiftung verbleibt. Im Zuge der Zentralisierung der Verwaltungen in den Pfarrverbänden und angesichts der für eine sachgerechte Lagerung von Archivgut erforderlichen räumlichen Voraussetzungen machen immer mehr Pfarreien von dieser Möglichkeit Gebrauch. Eine regelmäßig aktualisierte Liste der deponierten Pfarrarchive ist auf der Homepage von Archiv und Bibliothek des Erzbistums zu finden. Derzeit beträgt ihr Umfang – würde man alle belegten Regalbretter aneinanderreihen – rund 3,5 Regalkilometer im diözesanen Archiv- und Bibliotheksdepot in Neufahrn bei Freising. Ihre Nutzung erfolgt über das Archiv des Erzbistums. Findbücher werden sukzessive über das Digitale Archiv des Erzbistums online bereitgestellt.
 
Die übrigen derzeit rund 500 Pfarrarchive werden in den Pfarreien des Erzbistums meist von Verwaltungskräften oder Ehrenamtlichen betreut. Diese Aufgabe umfasst u.a. die Ordnung und Verzeichnung, die sichere Lagerung und die rechtskonforme Nutzung der Dokumente. Die Nutzung erfolgt auf Grundlage der Kirchlichen Archivordnung (KAO) und der Archivordnung für die Seelsorgsstellen.
 
Das Diözesanarchiv berät und unterstützt die örtlichen Verantwortlichen in allen archivischen Fragen sowie bei organisatorischen und rechtlichen Problemen. Neben Besuchen vor Ort bietet der zuständige Fachreferent regelmäßig auch bei einer Online-Sprechstunde Rat und Hilfe an. Sie findet jeweils am letzten Freitag im Monat von 14.00 bis 15.00 Uhr (und in Ausnahmefällen auch nach Vereinbarung) statt. Anmeldung ist bis zwei Tage vor dem Termin erbeten unter archivberatung@eomuc.de Die Sprechstunde steht sowohl Personen offen, die bereits mit einem Pfarrarchiv arbeiten, als auch solchen, die sich für diese Tätigkeit interessieren.
 
Kontakt: Dr. Christopher Sterzenbach, Archiv des Erzbistums München und Freising, Karmeliterstr. 1, 80333 München; 089 / 2137-1346; archivberatung@eomuc.de
 
Informationen und Materialien zur Pfarrarchivpflege: Archivberatung (erzbistum-muenchen.de)

Korbinian, der Bär und mehr: Ein „Ratsch“ über 1300 Jahre Bistumsgeschichte

Der Freisinger Dom in der zum Korbiniansjubiläum 1724 erneuerten barocken Gestalt. Kupferstich von Franz Joseph nach Entwurf von Cosmas Damian Asam (Ausschnitt)
Der Freisinger Dom in der zum Korbiniansjubiläum 1724 erneuerten barocken Gestalt. Kupferstich von Franz Joseph nach Entwurf von Cosmas Damian Asam (Ausschnitt)
(Foto: Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising)
München, 29. April 2024. Anlässlich der bayerischen Landesausstellung „Tassilo, Korbinian und der Bär. Bayern im frühen Mittelalter“, die vom 7. Mai bis 3. November 2024 im Diözesanmuseum Freising zur sehen ist, traf sich BR-Redakteurin Hermine Kaiser am 26. April mit dem stellvertretenden Direktor von Archiv und Bibliothek des Erzbistums, Dr. Roland Götz, in der Hörfunk-Reihe „Habe die Ehre“ auf einen „Ratsch“ über 1300 Jahre Bistumsgeschichte.
 
Leitfaden war dabei die Online-Ausstellung von Archiv und Bibliothek des Erzbistums „Bistumsgeschichte original. Historische Quellen von Korbinian bis heute“. In ihr geht es um historische Dokumente aus verschiedenen Archiven und Bibliotheken, die etwas über die Geschichte des Bistumsgebiets erzählen. Aus den 18 Themenbereichen der Ausstellung wurden für die Sendung sieben ausgewählt. Sie spannen einen weiten Bogen vom heiligen Korbinian bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs:
  • Ein Bistumsgründer für Freising?
  • Salzburg in Bayern
  • Eine Herrscherin für Bayern
  • Barocke Geschichtsbilder
  • Musikalische Botschaften
  • Poesie und Provokation
  • Kirche zwischen Krieg und Frieden
Daneben ging es auch um die Frage, wie man heute mit modernen digitalen Mitteln möglichst vielen Interessierten Geschichte näherbringen kann.
 
Das gut einstündige Gespräch kann über die Homepage des Bayerischen Rundfunks nachgehört und als Podcast heruntergeladen werden.

Schlüsselfigur in zweiter Reihe: Findbuch zum Nachlass von Weihbischof Neuhäusler online

Weihbischof Johannes Neuhäusler
Weihbischof Johannes Neuhäusler
(Foto: Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising)
München, 26. April 2024. Weihbischof Johannes Neuhäusler (1888–1973) war lange Jahre der wichtigste Mann in der „zweiten Reihe“ der Erzdiözese München und Freising. Er gilt zudem als Schlüsselfigur des deutschen Katholizismus in der Zeit der NS-Diktatur. Ein detailliertes Findbuch zu seinem umfangreichen und vielschichtigen schriftlichen Nachlass ist nun im Digitalen Archiv des Erzbistums online zugänglich.
 
Johannes Neuhäusler wurde als zehntes Kind eines Bauern und Fuhrunternehmers in Eisenhofen im Dachauer Land geboren. Während seiner Schul- und Studienzeit in Scheyern, Freising und München fiel er bald durch hohe Begabung auf. 1913 empfing er in Freising die Priesterweihe und legte 1917 den „Pfarrkonkurs“ als Jahrgangsbester ab. In der Folge wurde er mit vielfältigen Aufgaben betraut: Präsident des Ludwig-Missions-Vereins (heute: missio München), Aufbau des Exerzitienhauses und Spätberufenenseminars in Schloss Fürstenried, Präsident des Landeskomitees für Pilgerfahrten (heute: Bayerische Pilgerbüro). 1932 wurde Neuhäusler ins Metropolitankapitel München aufgenommen. Ab 1933 war er im Auftrag von Erzbischof Michael Kardinal von Faulhaber als kirchenpolitischer Referent verantwortlich für die Beobachtung kirchenfeindlicher Agitation des NS-Regimes, für die Koordination von Gegenmaßnahmen sowie für Kontakte mit den staatlichen Stellen. Bereits 1933 erstmals kurz verhaftet, wurde er 1941 „wegen Verbindung mit dem politischen Katholizismus im Ausland“ unter dem Verdacht der Spionage und des Volksverrats von 1941 an bis zur Befreiung 1945 zunächst im Konzentrationslager Sachsenhausen, dann in Dachau gefangen gehalten. In seiner 1946 erschienenen Dokumentation „Kreuz und Hakenkreuz“ verteidigte er die Haltung der Katholischen Kirche in der NS-Zeit. Zugleich setzte er sich für angeklagte Nationalsozialisten ein. 1947 zum Weihbischof für das Erzbistum München und Freising bestellt, engagierte sich Neuhäusler u.a. für die Errichtung der Landvolkshochschule auf dem Petersberg bei Dachau, die Vorbereitung und Durchführung des Eucharistischen Weltkongresses in München 1960 sowie für den Bau einer Gedenkkapelle und eines Klosters der Unbeschuhten Karmelitinnen auf dem Areal des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau.
 
Aufgrund der zahlreichen und vielfältigen Aufgaben finden sich schriftliche Niederschläge von Neuhäuslers Tätigkeit in verschiedenen Beständen des Archivs des Erzbistums: Dienstliche Akten aus der Zeit vor der Bischofsweihe 1947 – insbesondere solche des politischen Referenten – sind der Überlieferung des Generalvikariats (Realia) zugeordnet, Unterlagen zur Tätigkeit beim Ludwig-Missions-Verein, beim Bayerischen Pilgerbüro und bei der Organisation des Eucharistischen Weltkongresses der Überlieferung dieser Institutionen. Der von Neuhäusler übernommene und in seine Unterlagen eingearbeitete Nachlass des Gefängnisseelsorgers Karl Morgenschweis bildet heute wieder einen eigenen Bestand (mit Online-Findbuch).
 
Eine strikte Trennung von dienstlichen und privaten Unterlagen ist angesichts der Ämterfülle und Arbeitsweise Neuhäuslers sowie seiner ausgedehnten Sammeltätigkeit nicht möglich, für seine Zeit als Weihbischof auch nicht sachgerecht. So finden sich in den 822 Verzeichnungseinheiten des „Nachlasses“ neben privatem wie dienstlichem Schriftgut auch eine Briefmarkensammlung und zahlreiche Fotos. Inhaltlich umfasst der Bestand persönliche Notizen und Dokumente, eigene Publikationen, Korrespondenz, Unterlagen zu Kongressen und Pilgerreisen sowie umfangreiche Materialsammlungen zur Rolle der Kirche im Dritten Reich, zu Widerstandsbewegungen, Figuren des Nationalsozialismus, Konzentrationslagern, zum Umgang mit dem Nationalsozialismus nach 1945 und zu Kriegsverbrecherprozessen.
 
Die komplizierte Geschichte des Bestandes und seine archivische Bearbeitung sind in einer ausführlichen Einleitung zum Online-Findbuch erläutert. Alle Verzeichnungseinheiten sind sicht- und recherchierbar. Die Bestellbarkeit richtet sich nach den von der Kirchlichen Archivordnung (KAO) festgelegten Schutzfristen; unter bestimmten Voraussetzungen ist für wissenschaftlichen Forschungen jedoch deren Verkürzung möglich.
 
Neuhäuslers Wirken während der NS-Diktatur und seine spätere Darstellung der Rolle der Katholischen Kirche in dieser Zeit sind Gegenstand einer Dissertation, die derzeit am Institut für Kirchengeschichte der Ludwig-Maximilians-Universität München entsteht. Darüber führte die Katholische Nachrichtenagentur kürzlich ein Interview mit dem Doktoranden Fabian Flohr.

Denkmäler aus Papier: Archiv des Erzbistums erhält Sammlung von Sterbebildern

Vertragsunterzeichnung im Archiv des Erzbistums
Vertragsunterzeichnung im Archiv des Erzbistums (Foto: Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising)
München, 23. April 2024. Durch eine Schenkung der Sammlerin Irmgard Jörg werden die Sammlungen des Archivs des Erzbistums München und Freising um rund 650.000 Sterbebilder bereichert. Eine entsprechende Vereinbarung haben Frau Jörg und Archiv- und Bibliotheksdirektor Prof. Dr. Johannes Merz am 22. April 2024 in München unterzeichnet.
 
Irmgard Jörg (67) aus Lippertshofen, einem Ortsteil des Marktes Gaimersheim nördlich von Ingolstadt, war lange in verschiedenen Bereichen einer Autozulieferer-Firma tätig und sie arbeitet heute noch auf einigen Volksfesten. Einen Großteil ihrer Zeit widmet sie jedoch ihrem Hobby, dem Sammeln von Sterbebildern. Sie kam dazu über die Erforschung der eigenen Familiengeschichte. Inzwischen hat sie ein großes Beziehungsnetz geknüpft und erhält immer weitere Sterbebilder, sei es von anderen Sammlern, sei es von älteren Personen, die nicht wollen, dass diese Zeugnisse ihrer Familien- und Heimatgeschichte verloren gehen.
 
Sterbebild für den Bäckermeister Christoph Bergler aus Amberg, 1851
Sterbebild für den Bäckermeister Christoph Bergler aus Amberg, 1851 (Foto: Irmgard Jörg)
Die Sammlung umfasst derzeit rund 650.000 Sterbebilder aus dem gesamten deutschsprachigen Raum mit dem Schwerpunkt Bayern. Meist geht es dabei um „normale“ Leute, aber auch internationale Prominenz ist vertreten. Zur Aufbewahrung der Sammlung wurde vom Ehemann ein eigener Raum ihres Hauses mit Regalen eingerichtet. Motiv für die nunmehr vollzogene Übereignung an das Münchner Diözesanarchiv war sicherzustellen, dass die Sammlung geschlossen bewahrt und allen Interessierten zugänglich bleibt.
 
Ein für das Archiv des Erzbistums entscheidender Grund für die Übernahme war, dass Frau Jörg die Sterbebilder nicht nur in langjähriger Arbeit zusammengetragen und nach verschiedenen Gesichtspunkten geordnet, sondern auch digital erschlossen und großenteils digitalisiert hat. Dies ermöglicht zusammen mit der großen Stückzahl nicht nur die Nutzung für Familien- und Ortsgeschichte, sondern auch wissenschaftliche Forschungen zur Frömmigkeits- und Sozialgeschichte sowie zur religiösen Volkskunde.
 
Solange sie kann und mag, wird Frau Jörg ihre Sammlung weiter betreuen und auch erweitern. Sie freut sich über Zusendungen. Kontakt: anton3920@t-online.de
 
Für das BR Fernsehen hat kürzlich die Autorin Traudi Siferlinger Frau Jörg zu Hause besucht und mit ihr über ihre Sammelleidenschaft gesprochen. Der Beitrag wurde am 8. Dezember 2023 in der Sendung „Zwischen Spessart und Karwendel“ erstmals ausgestrahlt und ist bis auf weiteres in der Mediathek greifbar (ab Minute 2:30).

Für die Forschung gesichert: Übernahme historischer religionspädagogischer Literatur

Transportwagen für übernommene Bücher
Foto: Transportwagen für übernommene Bücher
(Foto: Ulrike Hemmert, Katholische Stiftungshochschule München)
München, 21. März 2024. Die Diözesanbibliothek des Erzbistums München und Freising hat rund 30.000 Bände historischer religionspädagogischer Literatur durch Übernahme aus der Bibliothek der Katholischen Stiftungshochschule München (KSH) dauerhaft für die Forschung gesichert.
Die Bibliothek der Hochschule sah sich aus Platzgründen gezwungen, ältere Literatur, die im aktuellen Studienbetrieb kaum mehr genutzt wird, abzugeben. Dabei handelte es sich neben hochschuleigenen Beständen auch um solche, die der Hochschulbibliothek von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, vom Deutschen Katechetenverein (DKV) und vom ehemaligen Institut für kirchliche Dienste (IKD) übergeben worden waren.
Angesichts der großen Tradition religionspädagogischer Forschung und Lehre in München erklärte sich die Diözesanbibliothek zur Übernahme derjenigen Bände bereit, die von historisch-dokumentarischem Wert sind und in ihrer eigenen Sammlung bisher nicht vorhanden waren. Sie handelte damit im Sinn der seit 2009 in den deutschen Bistümern geltenden „Leitlinien zur Bewahrung von gefährdeten kirchlichen Bibliotheksbeständen“.
Da sowohl die Hochschul- als auch die Diözesanbibliothek Mitglieder im Bibliotheksverbund Bayern sind und dasselbe Bibliotheksprogramm verwenden, war für rund 45.000 angebotene Bände ein automatisierter Dublettenabgleich und eine Migration der Katalogdaten möglich. Letztlich übernommen wurden auf diesem Weg rund 22.000 Bände. Sie sind nun im Online-Katalog der Diözesanbibliothek recherchierbar und mit der Bemerkung „Aus Abgabe 2023 ‚religionspädagogischer Bestand Bibliothek der Katholischen Stiftungshochschule München‘“ gekennzeichnet. Darüber hinaus wurden ein umfangreicher Zeitschriftenbestand und nur in Zettelkatalogen erfasste ältere Literatur vom 16. bis zum 19. Jahrhundert übernommen, deren Bearbeitung noch läuft. Die Zettelkataloge wurden digitalisiert und dokumentieren weiterhin den ursprünglichen Gesamtbestand. Umfangreiche Sondermedien (u.a. Dias, Abschlussarbeiten) gingen an das Archiv des Erzbistums.
Das mit Abstand älteste übernommene Werk ist eine Erstausgabe des berühmten „Großen Katechismus“ von Petrus Canisius SJ aus dem Jahr 1554/55, die bisher in der Diözesanbibliothek nicht vorhanden war. Weitere über 100 Katechismen entstammen dem 17. bis 20. Jahrhundert.
Die umfangreichen Aushebearbeiten und der Transport von München ins diözesane Archiv- und Bibliotheksdepot in Neufahrn bei Freising erfolgten unter Anleitung von Bibliothekarinnen beider Seiten durch Arbeitsteams der Diözesanbibliothek und eine spezialisierte Spedition.
Die aus der Hochschule übernommene Literatur erweitert den religionspädagogischen Bestand der Diözesanbibliothek bedeutend. Dadurch ist ein wichtiger Bereich kirchlicher Tätigkeit nun noch umfassender dokumentiert. Dies ist eine wichtige Voraussetzung dafür, die theoretischen Grundlagen für Schulunterricht und kirchliche Erziehungseinrichtungen zu erforschen und damit auch das Umfeld von psychischem und physischem Missbrauch aufzuhellen.

Von Tod und Wundern: Fortbildungen für Kirchen- und Heimatführer

Titelseite des Sterbebuchs von Egern, 1688-1839
Titelseite des Sterbebuchs von Egern, 1688-1839
(Foto: Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising)
München, 14. März 2024. Archiv und Bibliothek des Erzbistums bieten in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Bildungswerk im Landkreis Miesbach zwei Fortbildungsveranstaltungen für Kirchen- und Heimatführer an, die aber auch allen Interessierten offenstehen. In ihnen werden am Beispiel der Pfarrei Egern am Tegernsee jeweils grundlegende Themen der Kirchen- und Frömmigkeitsgeschichte behandelt. Referent ist der stellvertretende Direktor von Archiv und Bibliothek des Erzbistums, Dr. Roland Götz.
 
Dreierlei vom Tod: Fortbildung für Kirchenführer
Termin: Samstag, 6. April 2024, 9.30-16.00 Uhr
Tod und Auferstehung Jesu sind zentrale Inhalte des christlichen Glaubens. Sterben müssen wir alle, und die Kirche schreibt es auf. Und: Um viele Kirchen liegt der Friedhof. – Diese drei Aspekte rund um den Tod sind für die kirchliche Verkündigung und auch für Kirchenführungen relevant.
Egern eignet sich als Veranstaltungsort für dieses Thema besonders gut, denn es besitzt mit dem barocken Heiligen Grab, das 2024 wieder aufgestellt wird, ein frommes Schaustück ersten Ranges, die Einträge in den Sterbebüchern von Egern sind ungewöhnlich aussagekräftig, und auf dem Kirchenfriedhof liegen zahlreiche berühmte Tote begraben.
Im Wechsel zwischen Kirche, Pfarrsaal und Friedhof werden Möglichkeiten vorgestellt, den Tod in eine Kirchenführung einzubeziehen.
Kursnummer: 15831
Kosten: 25,00 EUR
Information und Anmeldung: https://www.kbw-miesbach.de/
Tel.: 08025 / 99 29-0
Barocker Wallfahrts-Kupferstich mit dem Gnadenbild von Egern
Barocker Wallfahrts-Kupferstich mit dem Gnadenbild von Egern
(Foto: Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising)
„Marianischer Wunderbaum“: Aus der Geschichte der Marienwallfahrt in Egern
Termin: Samstag, 4. Mai 2024, 10.00-12.00 Uhr
Rund 150 Jahre lang bestand in der Pfarrkirche Egern eine Wallfahrt zur Marien-Statue auf dem linken Seitenaltar. Einige barocke Votivbilder und -gaben legen davon bis heute Zeugnis ab, vor allem aber die rund 5.000 in „Mirakelbüchern“ aufgeschriebenen „Gebetserhörungen“. Sie erlauben einen einzigartigen Einblick in Entstehung und Entwicklung der Wallfahrt und in das Leben vieler „einfacher“ Menschen, die auf die Fürsprache der Gottesmutter vertrauten. Sie erzählen von Unfällen, Krankheiten und Kriegsereignissen (wie der „Sendlinger Mordweihnacht“ 1705), aber auch vom Wetter vor 300 Jahren.
Bei der gemeinsamen Lektüre von Originaltexten (in moderner Abschrift) begeben sich die Teilnehmer:innen auf eine Entdeckungsreise in die Lebens- und Glaubenswelt unserer Vorfahren. Dabei lernen sie auch die Angebote des Digitalen Archivs des Erzbistums kennen.
Kursnummer: 15799
Kosten: 5,00 EUR
Anmeldung: Tel.: 08022 / 704 448

Lernen an Quellen: Universitäre Übung mit dem Digitalen Archiv des Erzbistums

Seminarsitzung in der Bibliothek des Instituts für Bayerische Geschichte
Seminarsitzung in der Bibliothek des Instituts für Bayerische Geschichte
(Foto: Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising)
München, 8. März 2024. Die mittlerweile rund 6,5 Millionen Seiten an digitalisierten Archivalien, die das Digitale Archiv des Erzbistums München und Freising online bereitstellt, bilden einen riesigen Quellenfundus, der auch für universitäre Lehrveranstaltungen genutzt werden kann. Praktiziert hat dies im Wintersemester 2023/2024 zum wiederholten Mal der Direktor von Archiv und Bibliothek des Erzbistums, Prof. Dr. Johannes Merz, der als habilitierter Historiker auch an der Ludwig-Maximilians-Universität München lehrt.
 
Die 2-stündige Übung „Geschichte original: Archivalien lesen und verstehen“ führte in den Umgang mit ungedruckten historischen Dokumenten ein und hatte zum Ziel, die angehenden Historiker:innen und Geschichtslehrkräfte zum sachgerechten Umgang mit handschriftlichen Dokumenten der Neuzeit zu befähigen. Ausgehend vom Lesen der alten deutschen Schrift und der Erschließung des Textverständnisses wurden Textsorten, Überlieferung und heutige Formen von Aufbewahrung und Präsentation behandelt. Aufgabe der Teilnehmer:innen war die Einordnung ausgewählter Quellenstücke in den jeweiligen historischen Kontext und in die aktuelle Forschungssituation.
 
Die ausgewählten, ausschließlich deutschsprachigen Quellen reichten von der Reformationszeit bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts und waren zum größten Teil dem Digitalen Archiv des Erzbistums entnommen. In gemeinsamer Lektüre und in Referaten der Studierenden wurden u.a. folgende Archivalien behandelt:
  • Schreiben der bayerischen Herzöge an Pfleger und Magistrat von Schrobenhausen zu Gebühren für geistliche Amtshandlungen 1525 (AEM, AA001/1, V13)
  • Ladung der bayerischen Landstände zum Landtag 1532 (AEM DA009, V261)
  • Mandat Herzog Wilhelms IV. gegen die Reformation in der Herrschaft Hohenwaldeck 1584 (AEM, AA001/1, R0209)
  • Visitation der Pfarrei Tittmoning 1617 (AEM AB001/1, S21)
  • Eintrag im Mirakelbuch der Pfarrei Egern zu Teilnehmern der Sendlinger Mordweihnacht 1705 (AEM, CB068, 1)
  • staatliches Verbot der Mitternachtsmesse an Weihnachten 1801 (AEM, AA001/1, R3670)
  • Übergabe von Archivalien Salzburger Stellen an das Generalvikariat Freising 1812 (AEM, AA001/1, R6092)
  • Taufe von fünf Afrikanern im Münchner Dom 1839 (AEM, CB301, M9286)
  • Bitte um Genehmigung einer 900-Jahr-Feier der Kirche St. Sebastian in Ebersberg 1840 (AEM, BB001/3, PfarrA3901)
  • kirchliches Vorgehen gegen eine Frau mit 13 unehelichen Kindern 1858 (AEM, BB001/1, R104)
  • Befreiung der Geistlichkeit vom Militärdienst 1872 (AEM, BB001/1, R3020)
Bei zwei Terminen im Lesesaal von Archiv und Bibliothek hatten die Studierenden auch Gelegenheit, die Dokumente im Original sowie Grundzüge der Archivierung kennen zu lernen.
 
Die Online-Bereitstellung schafft neue Voraussetzungen für die Einbeziehung von Archivalien nicht nur in die universitäre Lehre, sondern auch in den Schulunterricht, die Erwachsenenbildung und andere Formen der Bildungsarbeit. Für Auskünfte und Anregungen hierzu steht der Fachreferent für Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit von Archiv und Bibliothek des Erzbistums, Dr. Roland Götz (rgoetz@eomuc.de), zur Verfügung.

Wissensschatz zur Bistumsgeschichte: „Beiträge zur altbayerischen Kirchengeschichte“ online

Titelblatt von Band 23/2 (1963) mit dem Signet des Vereins für Diözesangeschichte
Titelblatt von Band 23/2 (1963) mit dem Signet des Vereins für Diözesangeschichte
(Foto: Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising)
München, 15. Februar 2024. Der Verein für Diözesangeschichte von München und Freising e.V. stellt mehr als 20.000 Seiten seiner Zeitschrift „Beiträge zur altbayerischen Kirchengeschichte“ aus den Jahren 1850–2019 online. Damit ist der Zugang zu einem bistumsgeschichtlichen Wissensschatz wesentlich erleichtert. Dies ist ein großer Gewinn auch für die Nutzer:innen des Archivs des Erzbistums, mit dem der Verein seit jeher eng zusammenarbeitet.
 
Die Zeitschrift wurde 1850 von dem vielfach um die Diözesangeschichte verdienten Münchner Generalvikar und Dompropst Martin von Deutinger (1789–1854) begründet. Unter dem Titel „Beyträge zur Geschichte, Topographie und Statistik des Erzbisthums München und Freysing“ gab er bis 1854 sechs Bände heraus, weitgehend mit eigenen Beiträgen. Nach längerer Unterbrechung erschien 1901–1921 eine „Neue Folge“. Seit 1929 wird die bistumsgeschichtliche Zeitschrift vom Verein für Diözesangeschichte herausgegeben, der 1925 gegründet wurde und somit 2025 sein 100-jähriges Bestehen feiern kann. Mit Ausnahme der Zeit des Zweiten Weltkriegs erscheint seitdem in der Regel jährlich ein Band, der den Vereinsmitgliedern kostenlos zugeht. Die Themen der einzelnen Beiträge entstammen der gesamten mehr als 1.300-jährigen Freisinger und Münchner Diözesangeschichte – von der Christianisierung Bayern bis zur kirchlichen Zeitgeschichte – und umfassen alle Aspekte des kirchlichen Lebens.
 
Durch die Digitalisierung und Online-Stellung werden einige längst vergriffene, aber wegen ihres dokumentarischen oder wissenschaftlichen Wertes immer noch gefragte Bände wieder zugänglich: Etwa die von Deutinger zusammengestellten Dokumente zur Freisinger Schulgeschichte und zur Geschichte des Oberammergauer Passionsspiels, die 1913 (und damit vor den Verlusten im Ersten Weltkrieg) von Matthias Seeanner publizierte Dokumentation sämtlicher Glocken im Erzbistum oder die volkskundliche Auswertung der Mirakelbücher der Marienwallfahrt Tuntenhausen durch Irmgard Gierl (1960).
 
Die online gestellten Bände sind durch mehrere Register und ein Gesamtinhaltsverzeichnis erschlossen. Die Einzelbeiträge können durch ‚Sprungmarken‘ rasch aufgesucht werden. Ein Großteil der älteren Bände ist nach wie vor auch im Original erhältlich. Sie können – ebenso wie die aktuellen Jahrgänge – bestellt werden unter: info@vdg-muenchen.de

Eine Münchner Prophetin: Dokumente zu Maria Anna Lindmayr online

•Maria Anna Lindmayr als Terziarin des Karmelitenordens; Ölgemälde von 1704 (Provinzialat des Teresianischen Karmel, München)
Maria Anna Lindmayr als Terziarin des Karmelitenordens; Ölgemälde von 1704 (Provinzialat des Teresianischen Karmel, München)
(Foto: Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising)
München, 8. Februar 2024. Mit der „Sammlung Lindmayr“ macht das Archiv des Erzbistums München und Freising einen der umfangreichsten Bestände weiblicher „Ego-Dokumente“ aus der Barockzeit in Bayern online zugänglich und eröffnet so neue Forschungsmöglichkeiten.
 
Maria Anna Lindmayr wurde 1657 in München als Tochter eines herzoglichen Kammerdieners geboren. Die fromme und wohltätige Familie zählte 15 Kinder. Mehrere davon gingen ins Kloster oder wurden Priester. Bei Maria Anna zeigte sich früh eine mystisch-visionäre Begabung. Mehrere Versuche, in ein Kloster einzutreten, scheiterten jedoch an mangelnder Mitgift oder an Erkrankungen. So blieb sie unter Anleitung von Beichtvätern (zuerst aus dem Jesuiten-, dann aus dem Karmelitenorden) „in der Welt“, gelobte aber freiwillig Armut, Keuschheit und Gehorsam.
 
Zunehmend erlebte sie „Zustände“: Ihr Körper erstarrte, sie sprach „von göttlichen Dingen“. In Visionen sah sie die Dreifaltigkeit, Heilige und hunderte Arme Seelen im Fegfeuer, für die sie stellvertretend Sühne leistete. 1691 wurde Maria Anna „Terziarin“ des Karmelitenordens und lebte fortan nach dessen strenger Regel. Immer mehr Bürger und Adelige erbaten von ihr Rat, selbst weibliche Mitglieder der Herrscherfamilien. Wie die biblischen Propheten scheute sie auch vor Kritik an den Herrschern ihrer Zeit nicht zurück und mahnte sie zu Bekehrung und politischer Einigkeit.
 
Mit vielfältiger Unterstützung brachte sie es zuwege, die 1704 im Spanischen Erbfolgekrieg von den Münchner Ständen gelobte Dreifaltigkeitskirche mit einem Kloster für Unbeschuhte Karmelitinnen zu verbinden. 1713 legte sie hier als Schwester Maria Anna Josepha a Jesu die ewige Profess ab und wirkte dann als Krankenschwester, als Priorin und schließlich als Novizenmeisterin. Sie starb 1726 im „Ruf der Heiligkeit“. Ein vom Freisinger Fürstbischof sofort eingeleiteter Prozess zu ihrer Seligsprechung wurde jedoch nie zu Ende geführt.
Erste Seite der autographen Autobiographie von 1702
Erste Seite der autographen Autobiographie von 1702
(Foto: Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising)

Bis heute erhalten sind ihre umfangreichen, großenteils eigenhändigen Aufzeichnungen zu ihrem Leben und ihren visionären Erlebnissen sowie zahlreiche Briefe. Damit ist Maria Anna eine der wenigen weiblichen Stimmen aus dem alten München, die heute noch vernehmbar sind; denn derartige „Ego-Dokumente“ von Frauen ohne höhere Herkunft und Bildung und ohne öffentliche Stellung sind aus der Frühen Neuzeit selten. Das Material erlaubt eingehende Forschungen zur Kirchen- und Frömmigkeits-, Sprach- und Literatur- sowie zur Frauen- und bayerischen Landesgeschichte. Mehrere wissenschaftliche Projekte dazu befinden sich in Planung.
 
Die Sammlung ist im Archiv der Bayerischen bzw. Deutschen Provinz der Unbeschuhten Karmeliten erwachsen und umfasst verschiedenen ursprünglichen Provenienzen entstammendes Material von und über Maria Anna Lindmayr. Sie wurde 2008 durch das Provinzialat des Teresianischen Karmel (Unbeschuhte Karmeliten) als Depositum an das Archiv des Erzbistums übergeben. Auf die kürzlich erfolgte detaillierte Neuverzeichnung folgte die vollständige Digitalisierung und nun die Online-Stellung. Bereits seit längerem online nutzbar sind die Unterlagen, die im Zuge des Seligsprechungsprozesses im 18. Jahrhundert bei der Freisinger Geistlichen Regierung erwuchsen bzw. zusammengetragen wurden, darunter das Autograph einer besonders wichtigen Autobiographie von 1702.

Bistumsgeschichte original: Angebote zum „Tag der Archive“

Schenkung von Reliquien des hl. Korbinian an dessen Heimatpfarrei Arpajon durch Bischof und Domkapitel von Freising; kalligraphisch gestaltete Pergamenturkunde, 25. August 1711 (Ausschnitt)
Schenkung von Reliquien des hl. Korbinian an dessen Heimatpfarrei Arpajon durch Bischof und Domkapitel von Freising; kalligraphisch gestaltete Pergamenturkunde, 25. August 1711 (Ausschnitt)
(Foto: Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising)
München, 2. Februar 2024. Archiv und Bibliothek des Erzbistums München und Freising ermöglichen am bundesweiten „Tag der Archive“ am Samstag, 2. März, fundierte Einblicke in 1.300 Jahre Bistumsgeschichte anhand von Führungen, einer Online-Ausstellung und einer neuen Publikation zu historischen Quellen „von Korbinian bis heute“. Das ganze Jahr 2024 hindurch erinnert die Erzdiözese an das 1.300-jährige Jubiläum der Ankunft des heiligen Korbinian, Hauptpatron des Erzbistums, in Freising.
 
Am „Tag der Archive“ besteht die seltene Gelegenheit, Dokumente vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert im Original zu sehen und erläutert zu bekommen. Im barocken Lesesaal von Archiv und Bibliothek des Erzbistums (Karmeliterstr. 1, Eingang Pacellistr.) werden von 10 bis 16 Uhr jeweils zur vollen Stunde Führungen angeboten. Der Bogen spannt sich von der ältesten farbigen Darstellung des Freisinger Bistumswappens in einem Güterverzeichnis des Jahres 1316 über den Vertrag mit den Künstlerbrüdern Asam zur Barockisierung des Freisinger Doms (1723) und Akten zu unehelichen Müttern bis hin zu den Manuskripten der Silvesterpredigten von Erzbischof Julius Kardinal Döpfner (1961 bis 1975).
 
Zeitgleich wird unter www.erzbistum-muenchen.de/archiv-und-bibliothek eine Online-Ausstellung freigeschaltet, in der diese und weitere Quellen zur Bistumsgeschichte innovativ präsentiert werden: Hier können alle Interessierten in digitalisierten Handschriften und Drucken virtuell blättern und sich Transkriptionen und Übersetzungen ausgewählter Textpassagen anzeigen lassen.
 
Ebenfalls den Quellen zur Bistumsgeschichte war bereits im Mai 2023 eine wissenschaftliche Tagung gewidmet, die Archiv und Bibliothek des Erzbistums in Kooperation mit dem Verein für Diözesangeschichte von München und Freising und der Domberg-Akademie Freising veranstalteten. Forscherinnen und Forscher verschiedener Fachrichtungen beschäftigten sich mit ausgewählten Quellen „von Korbinian bis heute“ und befragten sie neu auf ihren Aussagewert. Die Referate der Tagung, ergänzt um einen Beitrag zu Impulsen aus der Geschichte für die Zukunft, liegen nun als Publikation vor. Der Band unter dem Titel „Bistumsgeschichte original. Historische Quellen von Korbinian bis heute neu befragt“ wird am „Tag der Archive“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Herausgeber sind Franz Xaver Bischof, emeritierter Professor für Kirchengeschichte des Mittelalters und der Neuzeit an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Roland Götz, stellvertretender Direktor des Archivs und der Bibliothek des Erzbistums, sowie deren Direktor Johannes Merz. Das Buch kann anschließend über jede Buchhandlung oder (zzgl. Versandkosten) über den Verein für Diözesangeschichte (info@vdg-muenchen.de) bezogen werden.


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