Kardinal Marx ruft bei Korbinianswallfahrt dazu auf, mutig Zeichen der Hoffnung zu setzen / Verleihung der Korbiniansmedaillen für besonderes ehrenamtliches Engagement
Freising, 22. November 2025. Kardinal Reinhard Marx hat im Rahmen des Korbiniansfestes auf dem Freisinger Domberg Christinnen und Christen dazu aufgerufen, immer wieder auf die Chancen und Möglichkeiten zu schauen, statt zu resignieren und aufzugeben. „Hoffnung bedeutet, auf die eigenen Ressourcen zu achten und auf das, was vorne liegt und noch möglich ist“, sagte der Erzbischof von München und Freising beim Festgottesdienst am Samstag, 22. November, im Freisinger Mariendom mit Blick auf das diesjährige Motto der Korbinianswallfahrt, „Pilger der Hoffnung“. Die Kirche habe den Auftrag, so Marx, den Namen Jesu Christi auszurufen, den Grund der Hoffnung, und die ganze Welt einzuladen zu verstehen, was dieser Name bedeute.
In seiner Predigt erinnerte der Kardinal daran, wie sich die Menschen nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs zu einem Projekt wie der Europäischen Union auf den Weg gemacht hätten. Es seien Menschen voller Hoffnung gewesen, die ein Zeichen setzen wollten. „Die Europäische Union kann scheitern, es kann wieder zurückgehen, das ist nicht sicher“, warnte er und betonte zugleich: „Aber es ist geschehen! Sie haben es getan! Und wenn es einmal möglich war, dann ist es wieder möglich!“ Es gehe im Leben auch darum, so Marx, mutig Zeichen der Hoffnung zu setzen, dass es nicht so bleiben müsse, wie es ist. „Da müssen wir als Christen vorne mit dabei sein!“ Denn die Kirche sei eine Sammlungsbewegung aus allen Völkern, Kulturen und Sprachen und habe den Auftrag, an der Seite der Menschen zu sein, besonders der Schwachen und Armen. „Mit der Feier der Eucharistie wollen wir immer wieder aufs Neue ein solches Zeichen der Hoffnung setzen.“ Er wolle alle in den Pfarreien und Gemeinden dazu ermutigen, so Marx, es nie zu versäumen, ein Fest zu feiern, als Unterbrechung des Alltags und der Arbeit. „Da können wir aufatmen und uns sagen, dass es weitergeht und dass wir noch Hoffnung haben.“
Beim Festgottesdienst, dem Höhepunkt der Korbinianswallfahrt zu Ehren des Heiligen Korbinian, des Patrons der Erzdiözese München und Freising, zeichnete Kardinal Marx verdiente Gläubige für ihren ehrenamtlichen Einsatz im Erzbistum mit der Korbiniansmedaille aus. Mit dieser werden in jedem Jahr Persönlichkeiten aus allen Seelsorgsregionen des Erzbistums, Männer und Frauen sowie unterschiedliche Generationen geehrt. Die Korbiniansmedaille 2025 erhielten:
Die Ministranten und die Jugend der Pfarrei St. Michael in Berg am Laim führten 2023 ausschließlich ehrenamtlich und eigenständig die Firmvorbereitung für 72 Firmlinge einschließlich eines Firmwochenendes durch. Neben diesem Jugendprojekt „Firmung 2023“ bringen sich die rund 80 Jugendlichen auch sonst stark in die Jugend- und Sozialarbeit vor Ort ein: Sie sammeln Spenden für soziale Projekte für bedürftige Menschen, Kinder und Obdachlose. Sie organisieren wöchentlich Gruppenstunden und veranstalten Müllsammelaktionen. Die Jugend verwaltet sich mit einem Leitungsteam, dem 23 Jugendliche angehören, komplett selbst und ohne hauptamtliche Leitung. Sie organisiert Sommerlager, Jugendfahrten und gesellschaftliche Veranstaltungen. Darüber hinaus unterstützen und bereichern die Jugendlichen im Pfarrgemeinderat das Leben der Pfarrei im besonderen Maße.
Jutta Hebbeler, 70, langjähriges Mitglied der Kirchenverwaltung Pfarrei Herz Jesu Goldach, Landkreis Freising, ist seit 2013 Kirchenpflegerin in Goldach sowie Verbundpflegerin in Hallbergmoos. Seit 1995 engagiert sie sich als Lektorin, seit 1998 als Kommunionhelferin und seit 2015 als Wortgottesdienstleiterin. In der Pfarrkirche Herz-Jesu in Goldach unterstützt sie die Hauptamtlichen als „Ersatzmesnerin“ und koordiniert die Ministranten. Sie begleitet ökumenische Gruppen und engagiert sich für den Weltgebetstag der Frauen. Darüber hinaus engagiert sich Jutta Hebbeler ehrenamtlich in der Hilfe für Menschen mit Migrationshintergrund, bei der Tafel und in der Kleiderkammer der Nachbarschaftshilfe sowie im Seniorenbereich.
Ines Lubowsky, 75, beendete im Sommer 2024 ihr jahrzehntelanges Engagement als Leiterin der Seniorenarbeit in der Pfarrei St. Lukas München-Westkreuz im Pfarrverband München West. Sie ist seit vielen Jahren Mitglied der Kirchenverwaltung und bringt sich an vielen Stellen mit großem Engagement in das pfarrliche Leben in St. Lukas ein.
Leonhard Baumann, 42, ist seit 2010 Mitglied im Pfarrgemeinderat der Pfarrei St. Laurentius in Pfaffenhofen am Inn und seit 2014 dessen Vorsitzender. Zusätzlich engagiert er sich in der Erwachsenenbildung. Bei den Gottesdiensten ist er als Kommunionhelfer und Lektor im Einsatz und hat sich besondere Verdienste bei der Orgelsanierung erworben. Er fördert im Pfarrverbandsrat die Zusammenarbeit zwischen den Pfarreien. (hor)