„In der Arbeit Heavens Gate für St. Paul wachsen Linien aus Draht aus dem Nichts, verdichten sich und lösen sich im Raum wieder auf. Es entsteht umrisshaft ein architektonischer Körper mit großem Volumen aber ohne Masse. Damit unterlaufe ich die Schwere, Massivität und Dichte, die man von einer bildhauerischen Arbeit erwartet.In all meinen Arbeiten ist das Prozesshafte sichtbar, alles bleibt Fragment, bleibt offen. Es sind Annäherungen an das Ungefähre, das Unfassbare.Die Welt wird nicht als feste Setzung gesehen, Leben ist eine fragile Konstruktion, ständig einer Veränderung unterworfen, von einem auf den anderen Tag kann alles anders sein.“ Brigitte Schwacke formuliert auf diese Weise eine filigrane Anmutung des ehemaligen Torbogens, die die Form des neugotischen Bogens vor dem inneren Auge entstehen lässt und diese doch als ephemeren Erscheinung im Bereich ungreifbaren Ahnens belässt. In diesem Zwischenraum gelingt es, einerseits eine Vorstellung der ehemaligen architektonischen Elemente zu erzeugen und andererseits die Erinnerung an ihre Zerstörung ästhetisch lebendig zu halten. Zugleich schafft Brigitte Schwacke mit „Heavens Gate“ ein ästhetisches Äquivalent für Offenbarung und Erscheinung als Qualität religiöser Erfahrung.
BRIGITTE SCHWACKE
www.brigitte-schwacke.com
Brigitte Schwacke 1957 in Marl/NRW geboren, lebt und arbeitet in München. Sie studierte als Meisterschülerin bei Sir Eduardo Paolozzi an der Akademie der Bildenden Künste München, erhielt u.a. das DAAD-Stipendium für Großbritannien ans Royal College of Art und war Research Assistant und Artist in Residence an der Slade School of Fine Art in London. 2009 erhielt sie den Lothar Fischer Preis des Museums-Lothar-Fischer in Neumarkt in d. Opf., 2017 Ernennung zum Ordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, München; es folgten Ausstellungen im In- und Ausland, sowie Arbeitsaufenthalte in Island, Italien, Afrika, Spanien, Brasilien.
Künstlerischer Entwurf und Ausführung: Brigitte Schwacke
Initiative und Kuratierung: Dr. Ulrich Schäfert, Erzdiözese München und Freising, Fachbereich Kunstpastoral
Kunstfachliche Begleitung: Dr. Alexander Heisig, Fachreferent für Zeitgenössische Kunst und Kirche
Vertreter des Bauherrn: Dr. Oliver Schulze Nahrup, Verwaltungsleiter der Katholischen Pfarrkirchenstiftung Heilige Edith Stein, München
Beratung: Architekten Thomas Hadersbeck und Scarlet Munding-Hadersbeck
Technische Planung und Organisation: Tom Fährmann
Eloxat: Firma Emlich
Konstruktion der Aufhängung: Maschienenbau Peter Feckl
Handlauf: Kunstschmiede J. Euteneuer
Bauherr: Pfarrei Hl. Edith Stein
Finanzielle Förderung:
- Verein Ausstellungshaus für christliche Kunst VAH
- Erzdiözese München und Freising, Hauptabteilung Kunst
- Erzdiözese München und Freising, Fachbereich Kunstpastoral (Entwurfsplanung)
Ein Projekt der Katholischen Pfarrkirchenstiftung Heilige Edith Stein München in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Kunstpastoral der Erzdiözese München und Freising mit Sitz in St. Paul und der Hauptabteilung Kunst der Erzdiözese München und Freising
Hier finden Sie den Flyer zum Kanzelaufgang.