Die „Mohren“ des Herzogs

Grafik Ausstellung Münchner Kindl Kapitel 4
 
Den Wittelsbacher Herzog Maximilian in Bayern führte 1838 eine Orientreise nach Ägypten und Palästina. Neben vielen Sehenswürdigkeiten wurde auch der Sklavenmarkt von Kairo besichtigt. Der Herzog und seine Begleiter erwarben dort und bei anderer Gelegenheit fünf „Mohren“ im Alter zwischen 12 und 16 Jahren und brachten sie als Diener mit nach Hause. Sie waren im Kindesalter von arabischen Sklavenhändlern aus ihrer subsaharischen Heimat entführt worden. Statt ihrer ursprünglichen trugen sie arabische Namen.

In München erhielten die Buben einen eigenen Lehrer, der sie unterrichtete und zugleich an ihnen die afrikanische Galla-Sprache studierte. Nach Unterweisung im christlichen Glauben wurden sie am Karsamstag 1839 im Dom feierlich getauft. Dabei bekamen sie wiederum neue, christliche Namen. Als Paten fungierten Herzog Maximilian, ihr Lehrer und weitere hoch gestellte Persönlichkeiten.

Ihr weiteres Schicksal gestaltete sich sehr unterschiedlich:

  • „Theodo“, der im Haushalt von Herzog Maximilian lebte, starb bereits 1841 (Digitalisat) im Alter von 17 Jahren in München an „Abzehrung“.
  • „Karl“ ging als Freiwilliger zur bayerischen Armee, diente als „leichter Reiter“ in Dillingen, entfloh dann und stand später im französischem Militärdienst.
  • „Maximilian“, der zunächst als Gärtner bei den Baronen von Buseck auf Schloss Burgellern (bei Bamberg) tätig war, erbat und erhielt nach einiger Zeit seinen Abschied.
  • „Georg“ lebte bis zu seinem Tod 1857 (Digitalisat) als Lakai bei Herzog Maximilian.
  • „Alexander“  brachte es zu einiger Bekanntheit: Er wurde zum treuesten Diener des Herzogs und begleitete seinen Herrn auf vielen Reisen.

Grafik Herzog Maximilian in Bayern
Grafik Der Sklavenmarkt in Kairo
Grafik Preise von Menschen
Grafik „… sogleich zum Kaufe geneigt“
Grafik Feierliche Taufe
Grafik Das Tauf-Ritual
Grafik „eine rührende Handlung“
Grafik Diener des Herzogs
Grafik Tod eines Lakaien