Wallfahrtsorte und -kirchen Eine Einladung zu Gemeinschaft und Zwiesprache mit Gott

Wallfahrtskirche Hohenpeißenberg
Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt in Hohenpeißenberg im Dekanat Rottenbuch -
Foto: Förderverein Freunde der Wallfahrtskirche, Rudi Hochenauer

Wallfahrtsorte und -kirchen in der Region München

München-Forstenried

St. Maria Thalkirchen, München
Kirche St. Maria Thalkirchen; Foto: Pfarrei Maria Thalkirchen

St. Maria (Thalkirchen)

Die katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Maria Thalkirchen ist eine der ältesten Wallfahrtskirchen Münchens. Sie steht am Fraunbergplatz im alten Dorfkern von Thalkirchen nahe der Isar.

Das ursprüngliche Gotteshaus im gotischen Stil stammt aus der Zeit um 1400. Im Jahr 1692 wurde die Kirche im Stil des Barock umgebaut. Später gestaltete Ignaz Günther den Hochaltar im Rokokostil.
 
Seit dem Mittelalter pilgern die Menschen zum Gnadenbild der Gottesmutter Maria. Nahe an der Isar gelegen, wurde sie auch zum Wallfahrtsort der Flößer, die die Mutter Gottes um Schutz bei ihrer gefährlichen Arbeit baten.


Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite der Pfarrei St. Maria Thalkirchen.
Heilig-Kreuz-Kirche, München-Forstenried
Heilig-Kreuz-Kirche, München-Forstenried; Foto: Kirchenstiftung Heilig-Kreuz

Heilig Kreuz (Forstenried)

Die Forstenrieder Kirche hatte einen romanischen Vorgängerbau, die Bartholomäuskapelle. Schon 1194 erhielt sie pfarrliche Rechte. Die heutige Hl.-Kreuz-Kirche ist in der Grundstruktur ein gotischer Bau aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. 1672 wurde die Kirche barockisiert, 1749 erhielt sie eine festliche Rokoko-Ausstattung mit eleganten, feingegliederten Stuckornamenten und neugefaßten Altären.

Das berühmte Gnadenkreuz wurde nach der grundlegenden Restaurierung der Kirche 1986  am Hochaltar wieder in einem Rundtempel aufgestellt. Das Forstenrieder Kruzifix gehört zu den wertvollsten romanischen Großkreuzen in Bayern. Seit 1229 wird dieses Kreuz hier verehrt, wie es auch die Inschrift im Triumphbogen unserer Kirche besagt. Auf einem Transport von Andechs, als die Burg von Brandschatzung bedroht war, nach Seeon sollen die Zugtiere in Forstenried den Dienstversagt haben. So wurde das Kruzifix hier aufgestellt.

Die Wallfahrt zum Bild des gekreuzigten Heilands breitete sich vor allem nach dem 30-jährigen Krieg immer stärker aus. Pilgergruppen kamen bis aus Tirol. Das Mirakelbuch der Kirche berichtet in Einzelheiten von vielen Heilungen. Mit der Aufstockung des Kirchturmes 1626 war die Kirche für die Pilger schon von weitem sichtbar. Die Betenden hielten ihre erste Andacht an den Wegkreuzen.


Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Forstenried.

München-Giesing

St. Anna Kircherl, München-Harlaching
Wallfahrts-Kircherl St. Anna, München-Harlaching; Foto: Klara Ratzinger (privat)

Wallfahrtskirche St. Anna (Harlaching)

Die Entstehung und Entwicklung des Filialkirchleins St. Anna blicken auf eine lange Geschichte zurück und sind eng verwoben mit dem Werden Harlachings.
Bereits im Jahr 1163 findet man eine Erwähnung unter den dem Kloster Tegernsee zugehörigen Kirchen sowie 1186 eine echte Verbürgung. In einer Freisinger Bistumsbeschreibung von 1315 wurde  die Kirche als Filialkirche der Pfarrei Unterbiberg genannt. Ebenfalls aus einer Freisinger Matrikel geht 1524 erstmals die Hl. Anna als Kirchenpatronin hervor.

Nach dem Ankauf durch die Wittelsbacher 1527 wurde das Kirchlein herzoglicher bzw. später kurfürstlicher Besitz. In diese Zeit (ca. 1500) fiel auch die Entstehung des bekannten Gnadenbildes der Anna Selbdritt. Nach dem Schicksalsjahr 1632 – in dem die Schweden das Kirchlein ausgeraubt hatten – wußte man aus den Kriegsjahren (1640) von der Anfertigung einer Holzbank für die Kurfürstin Maria Anna, die hier oftmals zu Besuch war. 1678 erhielt St. Anna zwei neue Glocken von Johann Kippo, der bereits eine Glocke für die Peterskirche geliefert hatte. Im Jahre 1707 wurde erstmals der St. Anna Dreißiger erwähnt.

Nach der Säkularisation wurde sie zunächst der Pfarrei Maria Hilf in der Au unterstellt, ab 1830 wurde sie Filialkirche von Hl. Kreuz in Giesing. Die Größe der damaligen Pfarrei (81 Seelen) ging aus einem Seelsorgebericht des damaligen Pfarrers von Hl. Kreuz hervor. Gut hundert Jahre später wurde sie Filialkirche der neu gegründeten Pfarrei Hl. Familie in Harlaching.

Im Zweiten Weltkrieg blieb auch das Kirchlein nicht verschont. Bei einem Luftangriff 1943 wurde das Dach von Brandbomben getroffen, der Schaden hielt sich jedoch in Grenzen. In den Nachkriegsjahren erfuhr die Kirche zahlreiche Renovierungen, Sanierungen und Verschönerungen.

An der Friedhofsmauer links neben dem Eingang findet sich eine eingemauerte Steinplatte, ein Fragment einer Grabplatte, vermutlich einer Hausmarke. Gleich neben dem Weg fallen dann drei geschmiedete Grabkreuze auf. Sie erinnern an die ersten Seelsorger der Pfarrei Hl. Familie. Die übrigen Kreuze wurden später aufgestellt.

Die äußere Gestalt der Kirche erinnert an eine spätromanische Dorfkirche. Tatsächlich wurde das Äußere mit wenigen Ausnahmen seit der Entstehung nicht wesentlich verändert. Dass die Kirche nicht von Osten, von der Turmseite her, begangen werden kann, resultiert aus der Tatsache, dass man in der frühen Gotik in Landkirchen das Allerheiligste im Chor durch einen darüber liegenden Turm beschützt sehen wollte. Das ländlich-schlichte Äußere lässt nun nicht im geringsten auf die prachtvolle Rokokoeleganz des Innenraums schließen. Hier wird die Handschrift des Baumeisters Johann Michael Fischer deutlich, der federführend die Umgestaltung 1751-61 vornahm.

Ab Mitte des Jahrhunderts lief die Planung eines Neubaus. 1658 wurde der Maurer- und Hofbaumeister Johann Michael Fischer zum planenden Architekten ernannt. Gleichzeitig lieferte Ignaz Günther einen ersten Entwurf des linken Seitenaltars, der später in vereinfachter Form von anderer Hand ausgeführt wurde. Der Entwurf befindet sich noch heute im germanischen Nationalmuseum in Nürnberg.

Das einschiffige Langhaus, 11 x 8 m, ist mit einer 8,5 m hohen Stichkappentonne überwölbt und mündet in einer flachen Rundung in den stark eingezogenen, quadratischen Chor. Vier Eckpfeiler tragen die Flachkuppel.

Stuck- und Deckenfresken sind allesamt Werkstattarbeiten Johann Baptist Zimmermanns. Das Deckenfresko des Langhauses demonstriert in einem theatrum sacrum die Geburt Mariens, ebenfalls eine Arbeit der Zimmermannwerkstatt. Auffällig und schon als Zeichen des heraufziehenden Klassizismus zu werten ist, dass die Stuckrahmung kaum mehr ins Bild übergreift.

Im Kuppelfresko des Chors thronen die Eltern Mariens auf den Wolken. Mutter Anna mit Buch und Opfertauben, Vater Joachim mit Hirtenschippe; flankiert sind sie von Cherubenpaaren. Die beiden Wappen und die Jahreszahl im Chorbogen geben Aufschluss darüber, dass zur Zeit des Kirchenumbaus der Rat der Stadt das Patronatsrecht hatte.

Der Hochaltar zeigt das spätgotische Gnadenbild der Hl. Anna Selbdritt, ein farbig gefasstes Holzbild. Umrahmt ist das in einer Flachnische mit Rocaillen umgebene Gnadenbild von einem triumphbogenartigen Säulenaufbau aus rötlich marmoriertem Holz.

Auf den Bögen der Durchgänge links und rechts stehen Statuen des Hl. Joachim als Hirte und des Hl. Joseph mit blühendem Stab, sowie kniende Engeln auf Rocaillesockeln. Thronend über allem im Auszug des Hochaltars ist Gott Vater, umgeben von neun Engelschören.

1757 gab das St. Anna Bündnis den südlichen Seitenaltar in Auftrag. Das Gemälde, vermutlich war es im 18. Jahrhundert das Harlachinger Gnadenbild, zeigt Anna und Maria beim Lesen der Bibel. Der ausdrucksvolle Rahmen ist eine Stiftung Kaiser Karls VII. und wurde um 1744 in der Werkstatt eines Münchner Hofkünstlers geschaffen unter dem Einfluss des Hofbildhauers de Grof. Möglicherweise eine Arbeit der Straubwerkstatt. Die beiden Löwen, das bayerische Kaiserwappen mit Kette und Georgsritterorden, die Reichsinsignien und die Reichskrone – alles lässt auf Rang und Würde des Stifters rückschließen.

Bemerkenswert ist auch die Rokokomonstranz in der Predella mit Reliquien des Hl. Bonifatius und Felicissimus.

Der linke Seitenaltar ist dem Hl. Joachim gewidmet. Ein reicher, wenn auch künstlerisch weniger ausgearbeiteter Rahmen umgibt das Altarbild. Die Buchstaben J und A in den Strahlengloriolen über den Altarauszügen lassen ebenfalls auf die Patrone schließen. Eine ausdrucksvolle Barockpietà ziert die Predella. Prunkstück der Kirchenausstattung ist die Kanzel mit vergoldeten Engeln am Kanzelkorb, zu der eine kleine Stiege mit einem schmiedeeisernen Gitter hinaufführt. Anstelle einer festen Rückwand und eines Schalldeckels sehen wir im Licht des Nordfensters ein zierliches Rocaillerahmenwerk mit Baldachinbekrönung.

Kirchenbänke, Beichtstuhl, der Geißelheiland, die Figur Christus in der Rast sowie das Vorhallengitter stammen aus der Erbauungszeit, wogegen das versilberte ewige Licht schon in die Ära des Klassizismus fällt.

Von der Blütezeit der Annawallfahrt im 18. Jahrhundert zeugen noch drei Votivtafeln im Chor, zwei Votivkerzen am Chorbogen und eine Annahand (Wachskopie der Hand der Heiligen in Wien).

Großes Glück war dem Kirchlein beschieden, als die Franzosen Ende des Jahrhunderts ins Land kamen. Während das Schlößchen ausgeraubt und niedergebrannt wurde, blieb die St.-Anna-Kirche von derart barbarischen Übergriffen verschont.

Die Orgel stammt von Hubert Sandtner aus dem Jahre 1979.

Zum Schluss noch zur Kirchenpatronin: Besondere Verehrung erfährt sie von werdenden Müttern, kinderlosen Frauen, Witwen, Braut- und Eheleuten; ebenso wie von Zünfte-, Handel- und Gewerbetreibenden. Deshalb schenkte ihr der Rat der Stadt als Patronatsherr immer besondere Aufmerksamkeit. Noch heute ist St. Anna eine beliebte Hochzeits- und Taufkirche.

Text: Henriette Stübinger

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Harlaching.

München-Pasing

Wallfahrtskirche Maria Eich (Planegg), Luftaufnahme
Wallfahrtskirche Maria Eich, Planegg; Foto: Wallfahrtskuratie Maria Eich

Maria Eich (Planegg)

Zwischen 1710 und 1712 stellten die beiden Buben des Planegger Schmieds Thallmayr eine kleine Muttergottesstatue in den Hohlraum einer alten Eiche stellten. Seitdem entwickelte sich dort eine Stätte, zu der in erster Linie die sogenannten kleinen Leute kommen. Sie bringen ihre Bitten und Nöte an, und sagen aber ebenso oft auch um Dank für empfangene Hilfen.
 
Es war in den Jahrhunderten „das Frauerl in der Aichen“, das den Menschen Vertrauen darauf einflößte, dass der Herrgott auch für die im Verlauf der Weltgeschichte eher unwichtigen und unbedeutenden Nöte ein offenes Ohr hat. Die schwerkranke Mutter, schlechte Noten in der Schule, Sorge um den Arbeitsplatz, Angst um das Gelingen von Freundschaft und Liebe, in früheren Zeiten die Sorge um das wenige Vieh, das die Existenzgrundlage bildete – die großen Sorgen der kleinen Leute haben hier ihren Platz. Auch heute noch.
 
Seit 1953 betreuen Mitglieder der deutschen Provinz des Augustinerordens Maria Eich.
Heute bietet Maria Eich viele verschiedene Zugänge für Wallfahrer und Suchende. Sei es in der barocken Gnadenkapelle, der modernen Wallfahrtskirche oder im naturnahen Seelengärtlein. Die 200 Bänke vor dem Freialtar laden nicht nur bei Gottesdiensten zu Begegnung, Gebet, Rast und Meditation ein. 
 
Text: Wallfahrtskuratie Maria Eich


Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Augustinerklosters Maria Eich.
ehemalige Wallfahrtskirche Unsere Liebe Frau, Gauting
Ehem. Wallfahrtskirche Unsere Liebe Frau, Gauting; Foto: Christina Bolte (privat)

Unsere Liebe Frau (Gauting)

Die ehemalige Wallfahrtskirche Unsere Liebe Frau (auch obere Kirche genannt) liegt in Gauting im Landkreis Starnberg. Sie wurde an einer ehemaligen Römerstraße an der Stelle einer romanischen Vorgängerkirche erbaut. Das Gebäude steht auf der Liste der geschützten Baudenkmäler in Bayern.

1402 wurde die Kirche erstmals schriftlich erwähnt. Die heutige Kirche wurde bis 1489 fertiggestellt, wie das Steinmetzzeichen des Baumeisters Silvester Schöttl aus Holzkirchen im Bogen des östlichen Chorfensters und die Jahreszahl 1489 belegen. Der untere Teil des Turms stammt noch aus dem im 12. bis 14. Jahrhundert errichteten Vorgängerbau, der 1422 während des Bayerischen Krieges (Milchkrieg) durch Herzog Ludwig VII. zerstört wurde.

Das Langhaus der Kirche, ein breiter, flach gedeckter Saalbau, wurde im 18. Jahrhundert erweitert. Es ist in zwei Achsen gegliedert und öffnet sich durch einen weiten Spitzbogen zum eingezogenen, dreiseitig geschlossenen Chor. Der Chor ist dreijochig und wird von einem  Netzgewölbe gedeckt, das im Scheitel eine fortlaufende Reihe von Rauten bildet.

In der Kirche sind Fresken aus dem 15. Jahrhundert und aus der Zeit der Renaissance und des Frühbarock erhalten. Im Zuge einer umfangreichen Restaurierung in den Jahren 1961/62 wurden sie wieder freigelegt. Die Szenen aus dem Marienleben an den Wänden und den Gewölbezwickeln im Chor stammen aus der Zeit um 1600. An der nördlichen Langhauswand, vor der Empore, ist eine monumentale, fast vier Meter hohe Christophorus-Darstellung erhalten, die in die Entstehungszeit der Kirche datiert wird.


Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite der Pfarrei St. Benedikt Gauting.

München-Perlach

Wallfahrtskirche St. Maria Ramersdorf, München-Ramersdorf
St. Maria Ramersdorf, Foto: Familie Klara Ratzinger (privat)

St. Maria (Ramersdorf)

Die Ramersdorfer Kirche, 1006-22 erstmals urkundlich faßbar, dürfte neben der Gnadenstätte in Altötting vermutlich das älteste Wallfahrtsziel in Bayern sein. Die bedeutende Wallfahrt, die selbst unter der Herrschaft des Nationalsozialismus durchgeführt wurde, findet noch heute statt.

Pilger aus München und Umgebung kommen zur Marienfeier, zur Auflegung des Kreuzes, zur Beichte, zum Rosenkranzbeten sowie zur Eucharistiefeier in die Ramersdorfer Kirche. Bereits im 14. Jahrhundert muss die Verehrung der Muttergottes von großer Bedeutung gewesen sein, da ein Kreuzpartikel aus dem Nachlass Kaiser Ludwigs des Bayern in die Ramersdorfer Kirche gestiftet worden ist.
Durch diese zusätzliche Aufwertung entstand eine Doppelwallfahrt, mit der vor allem auch der Neubau der Kirche im 15. Jahrhundert in Zusammenhang steht,  ein für die Spätgotik in Bayern typischer, einschiffiger Sakralbau.

An den verschiedenen Umgestaltungsmaßnahmen in den folgenden Jahrhunderten sind Meister von Rang und Namen beteiligt gewesen: Der spätgotische Schnitzaltar wird Erasmus Grasser zugeschrieben. Maria Ramersdorf erhielt anlässlich der jüngsten Innenrenovierung in der Zeit von 2014-2018 eine Neugestaltung der liturgischen Orte, 2021 wird die Turmkapelle inhaltlich neu ausgerichtet.
 
Ansprechpartner:
H. H.  Stadtpfarrer Harald Wechselberger und H. H. Diakon Dr. Franz Reger


Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite der Pfarrei St. Maria Ramersdorf.

München-Ottobrunn

Wallfahrtskapelle St. Anna, Strauchharting/Sauerlach
Kapelle St. Anna in Staucharting bei Sauerlach; Foto: Familie Klara Ratzinger (privat)

St. Anna (Straucharting/Sauerlach)

Die Wallfahrtskapelle St. Anna ist eine spätbarocke Feldkapelle im sog. Stauchartinger Feld, das zum Gebiet der Gemeinde Sauerlach gehört.
Die St.-Anna-Kapelle ist als Baudenkmal in der Bayerischen Denkmalliste aufgeführt.

Staucharting wurde erstmals im Jahr 1017 als Studrating im Ältesten Stiftsbuch des Klosters Tegernsee erwähnt, was soviel heißt wie „Bei den Nachkommen des Studrat“. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahr 1285 in einem Lehensbrief derselben Benediktinerabtei. Im 16. Jahrhundert wurden die Höfe zu einer Schwaige zusammengefaßt.

Die spätbarocke Kapelle war das baugeschichtlich jüngste Gebäude der ehemaligen Schwaige Staucharting. Der Schwaiger Melchior Seidl erbaute in den Jahren 1692 bis 1693 unweit seines Hofes eine kleine Kirche aus Stein zu Ehren der Heiligen Anna, vermutlich in der Größe des heutigen Altarraumes. Der Erbauer muss zu dieser Zeit verstorben sein, denn schon im Jahre 1694 ist die Heirat seiner Witwe Magdalena, geb. Kögelsberger, mit dem Bauernsohn Andreas Humpl aus Arget bezeugt.
Dieser wandte sich mit Schreiben vom 14. März 1701 an den damaligen Freisinger Fürstbischof Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck, um dessen Zustimmung, die Kapelle wegen des zunehmenden Besuchs in der Schwaige Staucharting erweitern zu dürfen.
Für den Unterhalt der Kapelle wollte er einen Acker stiften, so wurde ihm am 18. Juli 1701 die erbetene Genehmigung erteilt. Der Ertrag des gestifteten Ackers kam dem jeweiligen Sauerlacher Pfarrer zugute.
Die Kapelle verfügte über zwei Glocken – eine davon ist die heutige Sterbeglocke im Kirchturm der Sauerlacher Pfarrkirche St. Andreas. Der Messkelch schlug mit 34 Gulden und 48 Kreuzer sowie das Futteral mit zwei Gulden zu Buche. Darüber hinaus befand sich in der Kapelle ein Bildnis der Anna Selbdritt aus dem Jahr 1520.

Die bauliche Erweiterung des Jahres 1701 reichte aufgrund des Besucherandrangs schon bald nicht mehr aus. So wurde wenig später die Ostseite der Kapelle mit einem Dachvorbau ergänzt. Weil sich an den Tagen, an denen die Heilige Messe gefeiert wurde, immer noch zu viele Leute in die kleine Kapelle, drängten, verlegte der Sauerlacher Pfarrer Franz Pockschiz das Geschehen ab dem Jahre 1725 kurzerhand nach draußen. Vermutlich um 1711 entwickelte sich am Annatag der mittlerweile traditionelle Pferdeumritt.

Im Zuge der Säkularisation erfolgte die Grundeigentumsablösung, die Schwaige konnte vom damaligen Besitzer Johann Portenlänger als Eigentum übernommen werden. In lückenloser Reihenfolge sind die Eigentümer der Schwaige sodann bis ins Jahr 1856 nachweisbar. In diesem Jahr endet die Geschichte der Schwaige Staucharting.
Im Jahr 1824 erfolgte die bischöfliche Weihe der Kapelle. Als im Jahr 1856 die Schwaige Staucharting abgebrochen und die Wiederaufforstung beschlossen wurde, intervenierte die Sauerlacher Pfarrei bei der Königlich-Bayerischen Finanzkammer und konnte nachweisen, dass das St. Anna-Kirchlein keine bloße Privatkapelle des dortigen Schwaigers, sondern eine öffentliche Kirche gewesen sei. Daraufhin wurde die Kapelle samt Inventar im Jahr 1857 mit ihrem Grund der Sauerlacher Kirchenstiftung übertragen.

Am 23. Dezember 1954 setzte ein Sturm der Kapelle schwer zu und zerstörte teilweise Dach und Turm. Zu Pfingsten des Jahres 1971 brach ein unbekannter Täter in die Kapelle ein und entwendete einen Großteil der Votivtafeln sowie Teile des Altars. Die kostbaren Figuren inklusive des Bildnisses der Anna Selbdritt werden seitdem an einem sicheren Ort verwahrt und kommen ausschließlich anlässlich des St. Anna-Festes in die Kapelle. Von den ursprünglich über 100 einzelnen Votivtafeln, von denen die Älteste aus dem Jahr 1711 stammte, befinden sich noch drei im Bayerischen Nationalmuseum in München.

Die Wallfahrtskapelle ist der Heiligen Anna geweiht. Bis heute findet jedes Jahr am 26. Juli, dem Annatag, eine Wallfahrt zur Kapelle nach Staucharting statt. Hierbei treffen sich zahlreiche Bittgänger aus den umliegenden Ortschaften Sauerlach, Arget, Altkirchen, Oberhaching und Oberbiberg zu einer Feldmesse mit anschließender Pferdesegnung.


Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Sauerlach.

München-Trudering

Wallfahrtskirche St. Ottilie Möschenfeld
Wallfahrtskirche St. Ottilie Möschenfeld b. Grasbrunn; Foto: Familie Klara Ratzinger (privat)

St. Ottilie (Möschenfeld)

St. Ottilie ist eine Kirche in dem Weiler Möschenfeld, einem Ortsteil der Gemeinde Grasbrunn. Sie ist der heiligen Ottilie geweiht und dient als Filialkirche der Pfarrei St. Martin in Zorneding. Das Bauwerk ist als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.

Das im Jahr 819 erstmals als Meskilinfeld erwähnte Möschenfeld wurde ab 1050 von Adeligen dem Kloster Ebersberg gestiftet. Die Benediktiner aus Ebersberg errichteten noch im 11. Jahrhundert eine der heiligen Ottilie geweihte Kapelle, zu der sich rasch eine Wallfahrt entwickelte.
Im Jahr 1596 ging Möschenfeld an die Jesuiten in München über. Diese bauten die Schwaige aus, die im Jahr 1674 zur Hofmark erhoben wurde. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens in Bayern im Jahr 1773 kam die Hofmark an den Malteserorden, der sie bis 1799 besaß und dann an den Ökonomen Josef Gruber verkaufte.
Nach mehrmaligem Eigentümerwechsel ging das Gut mit dem gesamten Weiler im Jahr 1895 an den Reichsrat Wilhelm von Finck über und befindet sich noch heute im von Finckschen Familienbesitz. Bis in das 20. Jahrhundert gab es eine florierende Wallfahrt für Augenkranke.

Die bestehende, ab 1984 renovierte Kirche, ein großer Saalbau, wurde während des Dreißigjährigen Kriegs im Jahr 1640 durch den Maurermeister Balthasar Wölkhamer errichtet. Der Schöpfer des reichen Rahmenstucks mit stark plastischer Füllung ist nicht bekannt, der Stuck erinnert jedoch an Caspar Feichtmayr aus Bernried.
Die Westwand besitzt außen einen geschweiften Giebel, der von runden, zwiebelgekrönten Treppentürmen flankiert wird. Der ebenfalls zwiebelgekrönte Ostturm steht südlich neben dem Altarraum. Der stark eingezogene Altarraum besitzt einen dreiseitigen Schluss. Das einschiffige Langhaus wird durch eine flache Stichkappentonne geschlossen, die Gurte in sechs schmale Joche aufteilen. Über hohen Rundbogenfenstern liegen kleine Rundfenster.

Beachtung verdienen die drei Altäre, darunter der Hauptaltar (Aufnahme der heiligen Ottilie in den Himmel). Die Figur der heiligen Ottilie an der Südwand stammt aus dem Vorgängerbau. An der Brüstung der zweigeschossigen Empore im Westen sind acht Bildtafeln mit Szenen aus dem Leben der Heiligen (Ottilienlegende) angebracht, die von einem spätgotischen Altar vom Ende des 15. Jahrhunderts (dessen Predella im Bayerischen Nationalmuseum in München) stammen. Die Bildtafeln werden einem Künstler zugeschrieben, der unter dem Notnamen Meister der Möschenfelder Ottilienlegende geführt wird.

Ottilienwallfahrt

Jedes Jahr findet an dem Freitag, der dem Festtag der Heiligen Ottilie (13. Dezember; auch Odilia) am nächsten liegt, die abendliche Sternwallfahrt nach St. Ottilien statt.
Der Weg führt teils betend, teils in Stille durch den Wald zur Wallfahrtskirche St.Ottilia in Möschenfeld. Dort findet anschließend der gemeinsame Gottesdienst mit den Wallfahrergruppen aus Zorneding und Harthausen statt.

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite der Pfarrgemeinde St. Martin Zorneding.

Wallfahrtsorte und -kirchen in der Region Nord

Dekanat Dachau

Wallfahrtskapelle Maria Verkündigung, Mariabrunn b. Röhrmoos (Privatbesitz)
Wallfahrtskapelle Mariabrunn b. Röhrmoos, Foto: Christina Bolte (privat)

Maria Brunn (Röhrmoos)

Der Mochinger Bauer Stephan Schlairboeck, der im Wald beim heutigen Mariabrunn arbeitete, suchte im Juli des Jahres 1662 eine kleine Quelle auf, um daraus zu trinken. Kurz darauf berichtete er von einer Wunderheilung seines chronisch schmerzenden Bruches und brachte aus Dankbarkeit bei der Quelle ein Marienbild an. Diese Heilung sprach sich bald in der ganzen Gegend herum und es kamen viele Leidende zur Quelle, in der Hoffnung, durch den Genuss des Wassers gesund zu werden. Mariabrunn wurde so zu einem wichtigen Wallfahrtsort. 
Auch die Obrigkeit wurde auf die Heilungen von Mariabrunn aufmerksam.
Die Kirche Maria Verkündigung jedenfalls wurde in den Jahren 1662-1670 von dem Dachauer Pfleger Georg Teisinger als Kapelle errichtet, daneben ließ Kurfürst Ferdinand Maria eine Quelleinfassung und ein Badehaus errichten. Ab 1846 wurde berichtet, das Anwesen werde nicht mehr als Bad, sondern nur noch als Ökonomiegut betrieben.

Ab 1863 wurde Mariabrunn von der „Doktorbäuerin“ Amalie Hohenester gekauft und geleitet. Mit verschiedenen Teesorten, Kräutern, Bädern und Fastenkuren soll sie viele Heilungen erzielt haben. In den damaligen Gästebüchern sind Adelige und reiche Bürger aus ganz Europa verzeichnet, darunter die österreichische Kaiserin Elisabeth, bekannt als Sissi, die in Mariabrunn zur Kur war.

Diese finanzierte die farbenfrohen Glasgemälde in den Fenstern, die von der Familie Benedikt und Amalie Hohenester in Auftrag gegeben wurden. Die Fenster wurden 1873 von R. Ulke aus München geschaffen. In ihnen sind deren beide Namenspatrone St.Amalia und St.Benedikt abgebildet.

Seit dem Jahre 1907 befindet sich Maria Brunn im Privatbesitz der Familie Breitling.

Weitere Informationen und Bilder finden Sie:
- auf der Webseite des Schlossguts Mariabrunn sowie
- auf der Seite http://kirchenundkapellen.de/

Dekanat Dorfen

Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt (Dorfen)
Wallfahrtkirche Mariä Himmelfahrt, Dorfen; Foto: Sabine Penzenstadler (privat)

Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt (Dorfen)

Der Ruprechtsberg, auf dem die heutige Pfarrkirche Maria Himmelfahrt, der Pfarrhof und das ehemalige Priesterseminar (heute Ruheheim der Armen Schulschwestern) stehen, wird erstmals 1649 erwähnt.

Die ersten Wallfahrten zur Muttergottes nach Dorfen dürften schon im 15. Jahrhundert eingesetzt haben. Gesichert ist dies jedoch erst seit 1632, da davor liegende Aufzeichnungen im 30-jährigen Krieg verlorengegangen sind.

Die entscheidenden Stationen der Marienverehrung in Dorfen sind die Gründung der Rosenkranz-Bruderschaft 1657 sowie die oberhirtliche Bestätigung eines gnadenreichen und wundertätigen Marienbildes im Jahre 1707.

Im 17. und 18. Jahrhundert kamen jedes Jahr bis zu 100.000 Pilger, zum Teil sogar noch mehr, nach Dorfen. Zahlreiche Gebetserhöhungen sind in den Mirakelbüchern niedergeschrieben. Dorfen war zu dieser Zeit nach Altötting der meistbesuchte Wallfahrtsort in Süddeutschland.

Da der rasant ansteigende Pilgerzustrom nur von einer großen Zahl Priester bewältigt werden konnte, entstand 1717-19 im Westen der Wallfahrtskirche ein Priesterhaus, das von der Priestergemeinschaft der Petriner geführt wurde. Zwischen 1775 und 1804 war dort auch ein Teil des Freisinger Priesterseminars untergebracht. Dorfen war also für mehr als ein Vierteljahrhundert Hochschulstandort.

Aufgrund der Säkularisation erfuhr die florierende Wallfahrt zur Lieben Frau von Dorfen jedoch einen Einbruch. Doch die Volksfrömmigkeit führte weiterhin Pilger hierher, und bis ins 20. Jahrhundert hinein bestanden auf dem Ruprechtsberg Devotionalienläden. Pfarrer Hermann Eigner (1962–86) gelang es, die rückläufige Marienwallfahrt wieder neu zu beleben.

Auch heute kommen jedes Jahr noch mehrere  Pilgergruppen aus der näheren und weiteren Umgebung regelmäßig nach Maria Dorfen.


Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Dorfen.

Dekanat Ebersberg

Maria Altenburg
Maria Altenburg, Moosach, Foto: Familie Klara Ratzinger (privat)

Maria Altenburg (Altenburg)

Maria Altenburg war einst Kapelle einer verfallenen Burg. Sie entstand bereits 1405 aufgrund der Stiftung einer ewigen Mess durch den herzoglichen Hofmeister Ludwig von Pienzenau in die „Capell gen Altenburg“. 1435 stiftete der Moosacher Pfarrer Heinrich ein Benefizium.
1527 wurde die Wallfahrt erstmalig im ältesten Tuntenhausener Matrikelbüchlein bezeugt. Sie ist aber vermutlich schon älter, da schon 1391 in einer Urkunde von einer „Kirche unserer Lieben Frau von Altenburg“ gesprochen wird.  Die Blütezeit der Wallfahrt war im 17. und 18. Jahrhundert, so dass Maria Altenburg einst zu den 14 bedeutendsten marianischen Gnadenstätten Bayerns gehörte (siehe Bilderzyklus in der Münchener Bürgersaalkirche).

Zahlreiche Gebetserhörungen bezeugen das Vertrauen des Volkes zur Gottesmutter. Zwischen Ende 17. bis Anfang 18. Jahrhundert wurde die Kirche barockisiert. Heute gibt es keine großen Wallfahrten mehr, aber die Kirche ist dennoch ein gern besuchter Ort.

Gottesdienste finden an allen Sonn- und Feiertagen, sowie an den Marienfesten statt.

Patrozinium war früher 7. Oktober, jetzt wird es an Maria Himmelfahrt gefeiert.
 
Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Moosach.
www.erzbistum-muenchen.de/pv-moosach
Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt, Frauenreuth  (Glonn)
Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt, Frauenreuth (Glonn); Foto: Hans Obermair

Mariä Himmelfahrt (Frauenreuth)

Frauenreuth dürfte auf dem Boden des Klosters Tegernsee, das 1098 ausschlaggebend für die Gründung des Klosters Dienramszell war, gegründet worden sein. Bis zur Säkularisation waren noch fünf Höfe auf das Obereigentum dieses Klosters zurückzuführen. Ein Tuffplattengrab aus der späten Merowingerzeit zeugt von der frühen Besiedlung.

Reuth kommt von roden. Erst später wurde aus Reuth Frauenreuth. Die zunehmende  Wallfahrt zur Muttergotteskirche war sicher der Anlass  hierzu. Eine erste bekannte urkundliche Erwähnung des Ortes datiert mit 1130.
Schon 1315 wird „Raeut“ als Glonner Filialkirche genannt. Eine Glocke mit der Aufschrift „Grueßt seitst tu Maria“, datiert auf das Jahr 1350. Für diese Zeit ist also schon die Wahllfahrt anzunehmen. Pfarrer Renzelhauser, von 1486 – 1513 Glonns Pfarrer, stiftete in Frauenreuth ein Frühmeßbeneficium. Damit wird die Bedeutung dieser Filialkirche heraus gehoben.

Seit 1538 bis in unsere Zeit sind dann für Frauenreut Kooperatoren aufgezeichnet. Von der Bedeutung der Kirche und der Wallfahrt zeugen aber auch die um 1500 entstandene Madonna, die in den Kunstdenkmälern Oberbayerns als „hervorragende Schönheit“ gelobt wird, sowie das Andachtsbild mit Muttergottesdarstellung und Hymnus, das um 1689 vom Augsburger Kupferstecher Johann-Kaspar Gutwein geschaffen wurde. Die Kirche dieser Zeit war gotisch und mit einem Spitzturm versehen. Auf einem der zahlreichen Votivbilder in der Kirche gibt es noch eine Abbildung davon. 1676 wurde  diese Kirche als baufällig bezeichnet. Notdürftige Reparaturen retten das Bauwerk ins nächste Jahrhundert.
Den Grundstein für einen Neubau hatte 1702 der in Anzing ansässige Churfürstliche Rat Anton Benno Höger gelegt. Dies lässt auf eine Stiftung Högers schließen, denn wie der Glonner Chronist Pfarrer Niedermair (1875-1956) schreibt:  „Nachdem sie abgebrochen war, soll ein Kaufmann, der ein Kauffahrteischiff auf dem Meere besaß, im Falle einer glücklichen Zurückkunft von einer Seereise den Bau der Kirche in Frauenreuth gelobt haben“. Auch eine Votivtafel von 1697 der Bürgersfrau Maria-Eva Häringerin, mit einer Madonna, die der in Anzing ähnlich ist, lässt auf  die Anzinger schließen.

Der Bau wurde von Maurermeister Thomas Mayr aus Grafing ausgeführt. Nur der untere Teil des Turmes stammt von der gotischen Vorgängerkirche. Ein Tonnengewölbe aus Ziegel überspannt Langhaus und Chor. Auch anderer Handwerker stammen nicht aus dem Glonner Bereich. Das Gemälde des Stephanusaltars stammt sogar vom Münchner Hofmaler Harrath.  Auch die Stuckierung wahrscheinlich eine Miesbacher,  lässt auf einen wohlhabenden Spender schließen.
Am 18. Juni 1707 wurde die Kirche von Fürstbischof  Johann-Franz Eckher geweiht. Gleichzeitig hielt er für die umliegenden Pfarreien die Firmung. Auch in Münster war der Bischof bei dieser Gelegenheit tätig. Er weihte die „große Turmglogge“ der Höhenrainer, die hierfür eigens nach Münster zu bringen war. Nachdem das Altargemälde von Harrath auf 1709 datiert ist, ist davon auszugehen, dass die Innenausstattung bei der Einweihung noch nicht ganz fertig war. Auch der Turm soll erst 1723 vollendet worden sein.
Eine Besonderheit der Frauenreuther Ausstattung ist eine „Gerichtsmühle“. Auf einem Gemälde dargestellt bringen die Gläubigen ihre Sünden in Säcken auf dem Rücken tragend zum göttlichen Müller. Diese Darstellung kommt im Oberbayerischen Raum nicht allzu häufig vor und passt von der Entstehung her ins frühe 18. Jahrhundert.
Die Wallfahrt zur Muttergottes aus Frauenreuth ist, besonders am „Frautag“ (15.8.), ein Ereignis für die ganz Umgebung. Es kommen derart viele Leute, so dass auch der Wirt von Höhenrain in Frauenreuth sein Geschäft macht. 1859 am „Frautag“ war zum Beispiel von 1500 Personen die Rede, die in Frauenreuth die Sakramente empfingen. Zehn Gottesdienste waren nötig und eine „Dult“ mit rund 10 Kramerständen wird abgehalten. Den Aufzeichnungen der Glonner Musikkapelle Diemer kann entnommen werden, dass in Frauenreuth der Kirchweihtanz üblich war. Bis zum behördlich eingeführten „Allaweltskirta“ (3. Sonntag im Oktober) war in Frauenreuth der Kirta um Maria Geburt (8.9.). Angeblich weil der Glonner Pfarrer die Beichtaushilfen nicht mehr einlud, ging die Frauenreuther Wallfahrt in den Sechzigerjahren des 18. Jh. zurück.
1872 gestaltete man das Kircheninnere im Nazarenerstil um. Dies war mit 11.000 Gulden veranschlagt. Allein 7.000 kamen aus Spenden. Erst um 1962 entledigte man sich dieses ehemals zeitgemäßen Schmuckes wieder. Der Glonner Kirchenmaler Helmut Knorr konnte Gott sei Dank anhand eines Votivbildes von 1743 den ursprünglichen Zustand des Altares wieder herstellen. 1972, 1976, 1978 und 1992 wurde unter Pfarrer Schneider die statische Sicherung sowie die Innen- und Aussenrenovierung der Kirche durchgeführt.

Heute zeugen nur noch die vielen Votivtafeln von der früheren Wallfahrt zur Gottesmutter nach Frauenreuth. Ein paar Bittgänge haben sich aus früherer Zeit erhalten. 2007 konnte das 300-jährige Weihejubiläum gefeiert werden.

Text: von Johann Obermair



Weitere Informationen auf der Webseite der Pfarrei:
https://pfarrei-glonn.de/Kirchen/Frauenreuth.html
St. Sebastian, Ebersberg
St. Sebastian (Ebersberg), Foto: Doris Wille

St. Sebastian (Ebersberg)

Die Pfarrkirche St. Sebastian in Ebersberg bezeugt die seit 834 andauernde Geschichte des geistigen Zentrums: Zunächst wurde ein Augustiner-chorherrenstift gegründet und seit dem 10. Jahrhundert besitzt die Kirche die Hirnschale des hl. Sebastian. Diese war aus Rom transferiert worden und  wird heute in einem kostbaren, spätgotischen Büstenreliquiar aufbewahrt.
Der heutige Kirchenbau hat mit Vorhalle, Turm und Empore spätromanische Westteile um 1240. Die sich östlich ausbreitende, spätgotische Hallenkirche mit polygonalem Chor wurde wohl von Erhard Randeck errichtet. Der heutige Innenraum mit Raumschale und Altarausstattung entstammt der Neuausstattung im Barock und Rokoko.

Bedeutend ist das spätgotische Stifterhochgrab der Grafen von Ebersberg, das von Wolfgang Leb aus Wasserburg um 1500 gefertigt wurde. Über der Sakristei befindet sich die bemerkenswerte Sebastiani-Kapelle, die 1668/69 vom Jesuitenarchitekten Heinrich Mayer erbaut und nach seinen Plänen ausgestattet wurde. Die Stuckaturen stammen von Michael Schmuzer aus Wessobrunn; die Ölbilder, die zumeist Szenen aus dem Leben des Heiligen zeigen, wurden von Anton Vicelli aus Aibling gemalt.

Weitere Informationen:
zur Pfarrei www.st-sebastian.de
zur Kirche: St. Sebastian, Ebersberg

Dekanat Erding

Wallfahrtskirche Heilig Blut (Altenerding)

Hl. Blut ist ein Wallfahrtsort in der Nähe von Altenerding auf dem Stadtgebiet von Erding.
Die katholische Wallfahrtskirche Hl. Blut ist ein Saalbau mit eingezogenem Chor und angefügter Sakristei, kleinem Dachreiter mit Zwiebelhaube. Sie ist im Kern spätgotisch und wurde von Hans Kogler 1675 weitestgehend umgebaut. Die Brunnenkapelle ist ein oktogonaler Bau mit ausgeprägter Pilastergliederung und Zeltdach ebenfalls von Hans Kogler, 1701.
Die Wallfahrtskirche ist nach der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut ein bei bewaffneten Konflikten geschütztes Kulturgut. Die Kirche ist wegen Rissen im Mauerwerk seit Ende Dezember 2015 gesperrt und wird gegenwärtig instand gesetzt.

Besichtigungen und Wallfahrten sind daher nicht möglich.

Auf der Webseite:
https://www.erzbistum-muenchen.de/pfarrei/wallfahrtskirche-hl-blut-erding
können Sie einen digitalen Kirchenführer herunter laden, bis die Kirche wieder besichtigt werden kann.
Ebenso finden Sie dort weitere Informationen, falls Sie für die Sanierung der Kirche spenden möchten.
Mariä Himmelfahrt, Thalheim
Wallfahrtskirche Maria Thalheim; Foto: Pfarrverband Reichenkirchen-Maria Thalheim

Wallfahrtskirche Maria Thalheim

Drei Wegstunden nordöstlich von Erding liegt in einem Tal, das nur nach Westen offen ist, das Dorf Thalheim. Um es von gleichnamigen Orten zu unterscheiden, wird es als Wallfahrtsort auch Maria Thalheim genannt.
Um 1048/68 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Über die Entstehung der Wallfahrt gilt aus der Legende als gesichert: In dem Hollerbaum, der an der Nordseite der Kirche im Friedhof noch steht, war ein vielfach verehrtes Marienbild, nicht das jetzige Gnadenbild, beinahe lebensgroß und später entstanden als die 1. Kirche.

Die Wallfahrt bestand seit mindestens 1419. An Mariä Himmelfahrt 1753 wurde das Gnadenbild vom 1. linken Seitenaltar auf den Hochaltar feierlich übertragen und erhielt einen großen Baldachin. Die sechs Nebenaltäre gingen hervor aus der Zusammenarbeit von Schreiner Matthias Fackler, Dorfen, Bildhauer Christian Jorhan d.Ä., Landshut, und dem Fassmaler Franz X. Zellner, Erding. Sie stammen aus der Zeit um 1765.

Die Freskobilder am Gewölbe von 1764 werden dem Münchner Hofmaler Johann Martin Heigl zugeschrieben. Der gesamte Raum ist eine Blüte des Rokoko.
Weitere Informationen zur Wallfahrt finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Reichenkirchen.

Dekant Freising

Wallfahrtskirche St. Maria (Rudlfing b. Marzling)
Wallfahrtskirche St. Maria in Rudlfing; Christina Bolte (privat)

Wallfahrtskirche St. Maria (Rudlfing)

Rudlfing liegt am Hochufer der Isar östlich von Marzling und wurde im 8. Jahrhundert n. Chr. erstmals erwähnt.
Die Wallfahrt zu unserer lieben Frau in Rudlfing geht zurück in das 15. Jahrhundert. Damals fand die Verehrung der heiligen Maria eine besondere Förderung durch die Fürstbischöfe und das Domkapitel von Freising.

Erstmals wurde die Verehrung der heiligen Maria in Rudlfing 1473 in einer Nachlassurkunde des Klosters Weihenstephan erwähnt. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erlangte die Wallfahrt eine gewisse Bedeutung, so dass eine beachtliche Zahl von Gottesdiensten gehalten wurde. In verschiedenen Protokollen des Domkapitels wird von Wallfahrten nach Rudlfing aus verschiedenen Anlässen berichtet. So z. B. wurde am 10.09.1588 eine Wallfahrt beschlossen wegen des unsteten Wetters, der Schlachten der spanischen Armada und des Krieges des Freisinger Fürstbischofs gegen den Protestantismus am Rhein. Im Hochfürstlichen – Freysingischen Hof- und Stiftskalender wurde alljährlich offiziell auf die Rudlfinger Wallfahrt hingewiesen.

Die Verehrung für die Rudlfinger Madonna zeigte  sich auch im einfachen Volk. Gottesdienste wurden nach einem im Jahr 1736 abgeschlossenen Prozess gewöhnlich an jedem 3. Sonntag gefeiert, dazu an allen Marienfeiertagen sowie verschiedenen anderen Heiligenfesten. Kirchweih wurde gefeiert am 2. Sonntag nach Mariä Geburt. Dem Pfarrer Adam Greisl von Hummel wurde für Rudlfing von Fürstbischof Albrecht Sigismund von Bayern am 21.04.1678 ein vierzigtägiger Ablass und von Papst Benedikt XIV. 1756 sogar der vollkommenen Ablass gewährt. Ein Besuch der Rudlfinger Kirche an den „sieben goldenen Samstagen“ zwischen Ostern und Pfingsten war nun „soviel wert“ wie eine Wallfahrt nach Rom. Die Wallfahrt erfreute sich daher großer Beliebtheit, auch wegen der damit verbundenen Lustbarkeiten.
Die Rudlfinger sorgten neben dem Seelenfrieden auch für das leibliche Wohl der Wallfahrer. 1955 wurde die 200 Jahrfeier des Kirchenneubaus bei einem großen Wallfahrtsgottesdienst mit mehr als 2000 Menschen und Prälat Michael Höck als Festprediger gefeiert.

Seit 1925 gab es in Freising den Wallfahrerverein Rudlfing mit dem Ziel die Wallfahrt an den sieben Samstagen zu erhalten. An den „sieben goldenen Samstagen“ werden von den örtlichen Anwesen die Messen „zu Ehren der Mutter Gottes“ gefeiert.
Viele Pfarreien wallfahren noch heute nach Rudlfing:
- Freising: an den sieben Samstagen zwischen Ostern und Pfingsten, Ab-marsch 5.45 Uhr an der Neustifter Kirche
- Langenbach: 1. Mai
- Moosburg . . .


Quelle: Die Wallfahrtskirche Rudlfing Rudolf Goerge, 1988
Wieskirche, Freising
Wieskirche, Freising; Foto: Jürgen Süßmaier

Wieskirche (Freising)

Die Volksfrömmigkeit der Barockzeit hat eine ihrer wesentlichen Quellen in der Betrachtung des Leidens Jesu. Wallfahrten zur Schmerzhaften Muttergottes unterm Kreuz, zu Kalvarienberg und Heiliger Stiege, besonders der seit 1730 bald in jeder Kirche vorzufindende Kreuzweg sind die verbreitetsten Ausdrucksformen. Es gehört ganz zu diesen Erscheinungen, dass das Bild des gegeißelten Heilands zu einer der meistbesuchten Wallfahrten wurde.

Im Prämonstratenserkloster Steingaden hatte man 1732 bis 1734 bei der Karfreitagsprozession eine Figur des Heilands an der Geißelsäule mitgetragen. Da diese aber nur flüchtig aus verschiedenen Teilen zusammengeleimt war, wurde sie 1735 als unschön wieder ausgeschieden und schließlich dem Bauern Martin Lori in der Wies bei Steingaden geschenkt. Dort sahen am 14. Juni 1738 die Bäuerin, ihr Mann und auch der Abt von Steingaden Tränen an den Wangen des Bildes. Dieses Ereignis wurde Anlaß einer Wallfahrt, die 1739 den Bau einer Kapelle und schließlich 1746 bis 1756 den der berühmten Wieskirche veranlasste.

Schon bald stellten sich dort auch Wallfahrer aus Freising ein und brachten Abbildungen des Gnadenbildes in Form von Kupferstichen mit. Nach einem solchen Bildchen ließ der Domkapitlische Forstaufseher Sylvester Hupf von dem Freisinger Maler Johann Jäger ein Holztafelbild des Heilands in der Wies malen und hängte es am 6. Mai 1745 an einen Baum in seinem Forst an der Straße von Freising nach Zolling auf.
Bald wurden dort Votivgaben und Opfer niedergelegt oder an dem Baum befestigt. Das Gebiet  gehörte zum forstbischöflichen Territorium, das dem Domkapitel als Grundherrn und dem Pfarrer von St. Georg seelsorglich unterstand. Daher wurden diese Freisinger Autoritäten bald damit befaßt. Versuche, die neue Wallfahrt zu unterdrücken, hatten keinen Erfolg. So entstand schon 1746 eine kleine hölzerne Kapelle, für die 1747 die Erlaubnis Messe zu lesen erteilt wurde und bei der zunächst ein Eremit als Messner und Lehrer wohnte. Da die Opfergaben reich flossen, genehmigte schon am 30. September 1746 Fürstbischof Johann Theodor den Bau einer dauerhaften Kirche.
Mit dessen Bau wurde 1747/48 begonnen, die Entwürfe gehen vermutlich auf den Freisinger Hofmaurermeister Johann Lorenz Hirschstötter zurück.
Am 13. Mai 1764 wurde die Kirche von Weihbischof Franz Ignaz Albert v. Werdenstein geweiht.

Ansprechpartner und weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Neustift.
Wallfahrt zum Hl. Eberhard, Kirche St. Michael, Tüntenhausen
Wallfahrt zum Hl. Eberhard, Kirche St. Michael Tüntenhausen; Foto: Christina Bolte (privat)

St. Michael, Tüntenhausen (Wallfahrt zum Hl. Eberhard)

Die Kirche St. Michael liegt im Freisinger Ortsteils Tüntenhausen. Seit dem 1. Oktober 2014 ist die Kuratie Tüntenhausen Teil des Pfarrverbandes Neustift. Die ehemalige Wallfahrtskirche ist ein geschütztes Denkmal und in der Liste der Baudenkmäler in Freising verzeichnet.

Die Kirche in Tüntenhausen befindet sich am nördlichen Ortsrand auf einer Anhöhe. Sie wurde 1315 erstmal erwähnt, der gotische Bau wurde im Jahr 1442 erbaut, der Innenraum 1708 barockisiert.
Sie ist dem Hl. Michael geweiht.

Das Kirchengebäude hat eine kleine Westvorhalle mit Ädikulaportal. Der Turm steht an der Südseite, seine Untergeschosse haben Spitzbogenblenden. Der barocke Turmaufsatz als Oktogon ist vermutlich dem Freisinger St. Georgs-Turm nachempfunden. Der reiche Deckenstuck in Chor und Langhaus – feingliedrig und vegetabil – wird Nikolaus Liechtenfurtner zugeschrieben. Die drei Altarretabel im Osten entstanden um 1660. Das des Hochaltars wurde 1730 durch die Skulpturen der Hll. Sebastian und Florian ergänzt, das Oberbild ist von Johann Schreiber (1660).
Die beiden Nebenaltäre werden geschmückt mit einem Vesperbild sowie Halbfiguren der Heiligen Katharina, Barbara, Josef und Joachim aus dem 18. Jahrhundert.
Besonders verehrt wird zudem der Hl. Eberhard von Tüntenhausen, der um 1440 im Konzil von Basel als Heiliger erwähnt wird und dessen Grab lange Zeit eine bedeutende Wallfahrtsstätte war.
Er war ein frommer Hirte, der um 1300 gelebt und schon zu Lebzeiten Wunder gewirkt haben soll. Er zog mit seiner Schafherde bis nach München.
Die Wallfahrt zur Kirche von Tüntenhausen wurde 1456 erstmals bezeugt.
Bauern entnahmen Eberhards Grab Erde und mischten sie unter das Futter kranker Tiere; die Heilkraft dieser Erde ist nachgewiesen.
1734 erfolgte Eberhards Heiligsprechung.
Seit 1938 ruhen die Gebeine des heiligen Eberhard in der Tüntenhauser Kirche in einem gläsernen Schrein, den der Münchner Kardinal Michael Faulhaber gestiftet hat.

Der aufwendig gestaltete Eberhard-Altar aus dem 18. Jahrhundert wird Franz Anton Mallet zugeschrieben und steht an der Nordwand des Langhauses.
Auch hier befinden sich Halbfiguren der Heiligen Johann Nepomuk und Leonhard.


Wallfahrten fand aus den umliegenden Gemeinden sowie aus den LKr. Freising und Erding in der Bittwoche statt.

Weitere Informationen auf der Webseite der Pfarrei:
https://www.erzbistum-muenchen.de/pfarrei/pv-neustift/

Dekanat Fürstenfeldbruck

Rasso-Kirche, Grafrath
Wallfahrtskirche St. Rasso, Grafrath; Foto: Dr. Herbert Brettner

St. Rasso (Grafrath)

Am Nordende des Ampermooses liegt auf einer flachen Landzunge zwischen dem Moos und der Amper die weithin bekannte Wallfahrtskirche zum Hl. Rasso. Hier befindet sich auch das Grab des Kirchenstifters, des Hl. Rasso.

Dieser prachtvolle barocke Kirchenbau aus dem 17. Jahrhundert mit der überdurchschnittlich qualitätvollen Ausstattung aus der Zeit des Rokoko besaß im Spätmittelalter bis in das 20. Jahrhundert hinein eine überregionale Bedeutung als Pilgerort. Die Wallfahrer kamen von ganz Süd- und Ostbayern und darüber hinaus bis von Tirol zum Grab des Hl. Rasso, um seine Fürsprache in ihren großen Anliegen zu erbitten.

St. Rasso, der als Heiliger verehrt wird, obwohl er offiziell nie heilig gesprochen wurde, lebte im 10. Jahrhundert. Als sein Todesjahr wird 954 angegeben. Er stammte aus dem Geschlecht der Grafen von Dießen und Andechs. Über seine Person ist wenig bekannt.
Kurz vor seinem Tod stiftete er an der Stelle der heutigen Kirche eine kleine Kirche und gründete unweit davon ein Kloster.
        
Die Wallfahrt nach Grafrath zum Grab des hl. Rasso besaß in ihrer Blütezeit im 15. bis 18. Jahrhundert eine überregionale Bedeutung, wie aus den drei im Kloster Grafrath befindlichen Mirakelbüchern ersichtlich ist. Die Menschen machten sich auf den Weg, um in einem persönlichen Anliegen die Fürsprache des hl. Rasso zu erbitten.

Text: Kulturverein St. Rasso


Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Grafrath

sowie auf der Webseite des Kulturvereins & zum Rasso-Pilgerweg.
Filialkirche St. Sebastian und der Sel. Edigna (Puch)
Filialkirche St. Sebastian und der Sel. Edigna, Puch b. Fürstenfeldbruck; Foto: Pfarrverband Fürstenfeld

Filialkirche St. Sebastian und der Sel. Edigna (Puch)

Puch gehörte seit 1314 zum Zisterzienserkloster Fürstenfeld, das dort einen Wirtschaftshof unterhielt. Damals war es noch Filiale der Pfarrei Jesenwang. 1803 wurde es nach Bruck (= Fürstenfeldbruck) umgepfarrt.

Die Filialkirche St. Sebastian in Puch bei Fürstenfeldbruck wurde in der Mitte des 15. Jahrhunderts im Stil der Spätgotik errichtet und in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts im Stil des Barock erneuert. Sie gehört zu den geschützten Baudenkmälern in Bayern.
Die Kirche ist dem hl. Sebastian geweiht, doch die Verehrung der seligen Edigna ist das große Thema der barocken Ausstattung des 18. Jahrhunderts.

Die selige Edigna war der Legende nach eine Tochter des Königs von Frankreich. Sie lebte am Übergang des 11. zum 12. Jahrhundert. Als ihr Gelöbnis ewiger Jungfräulichkeit durch eine geplante Verheiratung in Gefahr geriet, floh sie als Bettlerin verkleidet nach Deutschland. Aufgrund einer Begebenheit, die sie als göttliches Zeichen deutete, blieb sie auf dem Gebiet des heutigen Dorfes Puch bei Fürstenfeldbruck. Dort führte sie ein frommes Leben als Einsiedlerin in einer hohlen Linde, die heute noch als Edigna-Linde erhalten ist.
Sie unterwies das Volk in christlichem Glauben, predigte aus der heiligen Schrift, unterrichtete im Lesen und Schreiben und half bei vielen Nöten.
Nachdem Edigna am 26. Februar 1109 gestorben war, floss aus der Linde ein heilendes Öl, das aber versiegte, als man es gegen Geld verkaufen wollte. Auch nach ihrem Ableben tat Edigna viele Wunder für Mensch und Vieh.

Legende und Kult um Edigna wurden von vielen Schriftstellern seit dem 15. Jahrhundert, verbreitet und gepflegt, darunter Johannes Aventinus. Auch die erste Frau Maximilians I. von Bayern, Elisabeth von Lothringen, unternahm bis zu ihrem Tod 1633 jährlich eine Wallfahrt nach Puch.

Heute sind die Edigna-Linde von Puch und die nahegelegene Kirche St. Sebastian in Puch ein beliebter Wallfahrtsort. Sie wurde im Jahr 1453 geweiht. Zwischen 1714 und 1724 wurde das Langhaus umgestaltet und teilweise neu errichtet. 1765 wurde das Turmobergeschoss aufgebaut und im Jahr 1920 die Turmspitze erneuert.
Die beiden Deckengemälde der Kirche von Joseph Krenauer aus dem 18. Jahrhundert zeigen Szenen ihrer Legende. Insbesondere die linke Kirchenseite ist ihr gewidmet: Der Edigna-Seitenaltar (19. Jahrhundert) mit ihren Reliquien und Ölbild, eine Statue Edigna in der Linde (18. Jahrhundert) neben dem Hochaltar und ein weiteres Gemälde Edignas Ankunft in Puch auf dem Ochsenkarren, das auf der Vorlage des Kupferstichs Raphael Sadelers in der Bavaria Sancta et Pia (17. Jahrhundert) beruht. Im hinteren Teil der Kirche hängt eine Auswahl von über 20 Votiv- und Gedenktafeln, die im Zeitraum von 1639 bis heute gestiftet wurden.

1978 entdeckte man bei Renovierungsarbeiten der Kirche St. Sebastian, die unmittelbar neben der Linde Edignas in Puch steht, ein leeres Grab, das sich hinter dem Altar des Vorgängerbaus befand. Dieses Ehrengrab wird Edigna zugesprochen.
Außen, an der Linde, steht ein Glasbehälter für Andachts- und Opferkerzen. Daneben eine bemalte Holzfigur der Seligen in einer kleinen Kapelle.

Drei jährliche Wallfahrten führen von den Pfarrgemeinden von Oberpfaffenhofen bei Weßling, Mitterndorf bei Dachau und St. Bernhard in Fürstenfeldbruck zu Edigna nach Puch. Bis ins 20. Jahrhundert wallfahrtete auch Dachau, wo Edigna nach dem Zeugnis der Votivtafeln größere Bedeutung erlangt hatte, nach Puch.
Auch heute noch wird nach einem Wallfahrtsgottesdienst mit der Handglocke der Edigna geläutet, um die Patronin auf die mitgebrachten Anliegen besonders aufmerksam zu machen.

Die selige Edigna ist über ihre Mutter Anna von Kiew bis heute auch mit der Ukraine verbunden und wird dort sehr verehrt. So kommt eine Wallfahrergruppe der Apostolischen Exarchie für katholische Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien alljährlich im Juli mit ihrem Bischof nach Puch.

Seit 1959 finden alle zehn Jahre in Puch zu ihrem Gedenktag die Edigna-Festspiele statt, die in einem Theaterstück das legendäre Leben und soziale Wirken Edignas darstellen. Die bislang letzte Aufführung fand 2019 statt.

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Fürstenfeld.
St.Willibald, Jesenwang
St.Willibald, Jesenwang; Foto: Anja Strang

Wallfahrtskirche St. Willibald (Jesenwang)

Die Wallfahrtskirche St. Willibald wurde 1478 von Abt Jodok vom Zisterzienser-Kloster Fürstenfeld auf einer Vorgängerkirche von 1412 im gotischen Stil erbaut.
Die Kirche wurde auf die Römerstraße von Salzburg nach Augsburg errichtet. Der schlichte Außenbau hat Spitzbogenfenster, 2 große Tore auf der Süd und Nordseite und einen 5/8 Schluß. Auf dem Dach wurde in der Barockzeit ein kleiner Glockenträger montiert.
Die Kirche besticht innen durch ihr spätgotisches bemaltes Kreuzrippengewölbe im Chor, dem spätklassizistischen Hochaltar 1617 mit dem Hl. Willibald (1500) und Maria (1500) und der gotischen, mit 594 Blumen und 561 Sternen bemalten Holzdecke (150 qm).
Im Kirchenraum befinden sich neben der barocken Kanzel ein Votivbild auf Holz von 1807 und auf der Nordseite die Gründungstafel von 1412, ein Reliquienkästchen und das große Votivbild von 1714. Die Jesenwanger Bauern spendeten dieses hochwertige Gemälde nach einer gut überstandenen Viehseuche und gelobten jährlich einen Ritt zum Hl. Willibald.

2022 findet der 300. Willibaldsritt statt. Am hölzernen Gitter zum Kirchenraum sind viele alte Hufeisen als Votivgaben gefestigt.
Die Wallfahrtskirche wird auch heute noch gerne besucht. Der Patroziniumstag St. Willibald ist am 7. Juli.
Jährlich finden am Sonntag davor oder danach Sternwallfahrten aus den umliegenden Orten statt mit einem Festgottesdienst und der Pferdewallfahrt am Nachmittag.
Der Zug führt durch den Ort Jesenwang, der Römerstraße entlang zur Kirche. Nach einer kleinen Andacht reiten die Pferde durch die Kirche und die Gespanne um die Kirche.

Die Kirche ist im Sommer am Wochenende tagsüber bis zum Gitter geöffnet.

Text: Elvira Zeh

Link zur Webseite:
https://willibaldritt-jesenwand.de

sowie weitere Informationen:
https://kirchenfuehrungen.brucker-forum.de/kirchen/st-willibald-jesenwang

Dekanat Indersdorf

St. Mariä Unbefl. Empfängnis, Ainhofen
Wallfahrtskirche St. Mariä Unbefleckte Empfängnis, Ainhofen; Foto: Christina Bolte (privat)

Wallfahrtskirche St. Maria (Ainhofen)

Eine Kirche St. Maria in Ainhofen wurde erstmals 1229 erwähnt. Von dieser spätromanischen Kirche sind heute noch die unteren Partien von Langhaus, Chor und dem Turm erhalten. Um 1300 wurde die Kirche vergrößert und 1682-87 nochmals verlängert und erhöht. Um 1717 erhielt sie die barocke Form und die barocke Ausstattung, die heute noch zu sehen ist.
Der barocke Helm stammt aus dem Jahr 1764.
Ainhofen ist seit über 500 Jahren Wallfahrtsort. Höhepunkt der Marienwallfahrt war um das Jahr 1700.

Im Jahr 1519 soll sich ein Wunder ereignet haben, das den Wallfahrtsbetrieb erheblich verstärkte. Ziel der Wallfahrt, die auch heute noch in bescheidenem Ausmaß fortbesteht, ist die  romanische Figur einer stillenden Madonna aus Lindenholz. Sie wurde um 1130 geschnitzt und ist damit die älteste Marienfigur im mitteleuropäischen Raum. Über mehrere Jahrhunderte stand die Skulptur in der Klosterkirche Indersdorf, bevor sie um 1500 nach Ainhofen kam.
Die aus Weidenholz geschnitzte Figur ist 39 cm hoch und besitzt noch ihre originale Bemalung. Von der Barockzeit bis 1942 war sie mit einem Stoffmantel bekleidet. Die mit einem goldenen Stirnreif gekrönte Muttergottes nährt das Jesuskind an ihrer Brust ("Maria lactans''). Dieser Bildtypus war im 12.Jh in unserer Gegend noch unbekannt; die Madonna von Ainhofen war ein Unikat.
"Klein an Materi, Form und Gestalt aber groß an Tugenden und Wunderwirkungen" wurde sie im 17.Jh genannt.

Text: Hans Schertl

Weitere Informationen:
http://kirchenundkapellen.de/kirchen/

Weitere Informationen auf der Webseite der Pfarrei:
http://www.erzbistum-muenchen.de/pv-indersdorf
Wallfahrtskirche Heilig Blut, Einsbach
Wallfahrtskirche Heilig Blut, Einsbach; Foto: Christina Bolte (privat)

Wallfahrtskirche Heilig Blut (Einsbach)

Einsbach begrüßt den Besucher mit zwei Kirchtürmen: Dem barocken der Pfarrkirche und dem gotischen mit dem beeindruckenden Stabwerk in der Wallfahrtskirche. Dennoch ist die Pfarrkirche die ältere der beiden Kirchen.
Die Wallfahrtskirche hl. Blut mit dem weiteren Kirchenpatron St.Sebastian (seit 1817) soll der Legende nach im Jahr 1004 erbaut worden sein; tatsächlich wurde sie wohl erheblich später errichtet. In der Konradinischen Matrikel von 1315 wird sie jedenfalls noch nicht erwähnt. Man geht davon aus, dass die erste Kirche oder Kapelle zwischen 1354 und der erstmaligen schriftlichen Erwähnung in einer Urkunde des Klosters Fürstenfeld aus dem Jahr 1430 gebaut worden ist.

Gründungslegende: Ein Hirte will die Kommunion von der Pfarrkirche Einsbach mit nach Hause nehmen und verliert unterwegs die Hostie. An dieser Stelle entsteht eine Quelle; sie wird gefasst und später mit der Kirche überbaut. Da man dem Wasser eine heilbringende Wirkung nachsagte, hielt sich hier bis zur Aufklärung Ende des 18.Jh. eine kleine Wallfahrt.
Die heutige Kirchenbau wurde in spätgotischer Zeit (16.Jh) errichtet und um 1670/1680 in barockem Stil um- und ausgebaut.

Der Turm ist durchgehend mit seltenem feinem gotischen Stab- und Maßwerk an den Außenwänden besetzt, das ihm sein charakteristisches Aussehen verleiht. Im unteren Bereich ist er viereckig, im oberen Bereich achteckig. Es ist der einzige, noch aus gotischer Zeit erhaltene achteckige Turm. Bedeckt wird er von einem Spitzhelm mit Schindeln und einem goldenen Knopf. In ihm hängen zwei historische Glocken aus den Jahren 1645 und 1646, die von Bernhard Ernst in München gegossen wurden.
Jahreszahl 1688 am Brunnen
Die letzte Außenrenovierung wurde 1987 durchgeführt; die Innenrenovierung dauerte von 1995 bis 2005.
Am 23. Januar 2005 wurde die Kirche von Weihbischof Haslberger nach der Renovierung neu gesegnet.

Ansprechpartner:
Hr. Schamberger 08135/993658 oder
Hr. Plabst  08135/9918260 Mobil: 0170/3554009 (Mesner)
Pfarrbüro Odelzhausen: 08134/555381

Weitere Informationen:
www.kirchenundkapellen.de
Wallfahrtskapelle Geiselwies
Wallfahrtskapelle Geiselwies; Foto: Gerhard Korn

Wallfahrtskapelle St.Maria (Geiselwies)

Die Kapelle in Geißelwies zählt zu den beliebtesten und meistbesuchten Andachts- und Wallfahrtsstätten im Dachauer Land. Sie liegt am Schnittpunkt der Wege zwischen Sixtnitgern, Langengern und Sittenbach auf einer großen Waldlichtung.
Ob Geiselwies, wie es sein Name nahelegt, früher tatsächlich eine Wallfahrt zum gegeißelten Heiland war, ist umstritten. Der Name kann auch vom Flurnamen "Gaisiwiz" = Wiese des Georg Seitzen aus St.Johann abgeleitet sein. Diesem Bauern gehörte damals das Gelände.
Geiselwies war früher eine Bründlwallfahrt, doch die Quelle ist inzwischen zugeschüttet. Seit 250 Jahren ist es -auch wegen seiner abgeschiedenen Lage- einer der beliebtesten Marienwallfahrtsorte des Landkreises.

Das heutige Kapellengebäude stammt aus der Zeit um 1750.
Die offene Kapelle ist von einem Blechdach überdeckt und mit einem kleinem Dachreiter mit Pyramidenspitze gekrönt.

Im Umgang hängen viele Votivbilder, die von der Beliebtheit des Wallfahrtsortes künden. Dabei sind die wertvollsten Bilder sichergestellt.
Hinter der Kapelle stehen noch einige der früher zahlreichen Totenbretter.

Ansprechpartner:
Hr. Böck 08134/303 (Mesner)
Pfarrbüro Odelzhausen: 08134/555381


Weitere Informationen:
http://kirchenundkapellen.de/

Wallfahrtskirche Maria Birnbaum, Sielenbach
Wallfahrtskirche Maria Birnbaum, Sielenbach; Foto: Christina Bolte (privat)

Maria Birnbaum (Sielenbach)

Nach 1600 hatten die Bewohner des Schlosses Stuntzberg in einem Weinberg ein kleines, wenige Jahre zuvor geschnitztes Vesperbild (Pieta) aufgestellt. 1632 wurde das Bild von schwedischen Truppen in das sog. Jochmoos am Fuß des Berges geworfen, aus dem es Johann Vogl, der Dorfhirte von Sielenbach, barg und in einem hohlen Birnbaum neben der Straße stellte.
1659 ereignete sich eine erste Wunderheilung: Einer Frau Anna aus Meran in Südtirol erschien das kleine Vesperbild im Traum. Als sie es gefunden hatte, wurden sie und ihr Sohn geheilt. Wenig später erhielt die taubstumme Magdalena Schnader am Birnbaum die Sprache wieder: In der Folge setze eine große Wallfahrt zu „Unser Lieben Fraw im Pürnbaum“ ein.  

Philipp Jakob von Kaltenthal, Komtur der Deutschordenskommende Blumenthal, auf deren Grund das Bild nun stand, beschloss den Birnbaum mit dem Gnadenbild durch eine „ansehnlich große kirche“ zu umfassen und errichtet ab 1661 den Bau Kirche, den der Freisinger Weihbischof Kaspar Kühner 1668 weihte.                                         

Tatsächlich ist die Deutschordens- und Wallfahrtskirche Maria Birnbaum eine Besonderheit der bayerischen Baukunst des 17. Jahrhunderts und findet nichts Vergleichbares. So gehört sie zu den wenigen Bauten der europäischen Architekturgeschichte, bei denen ein Phantasieentwurf tatsächlich ausgeführt werden konnte.
Mit ihrer Kuppel erinnert sie an das Pantheon in Rom; die Kirche ist der erste größere Barocke Zentralbau in Bayern und einer der ersten Kuppelbauten nördlich der Alpen.
Von ihrem äußeren Eindruck erinnert sie an eine byzanthinische Kirche. In ihrem Innern eröffnet sie ein einzigartiges Raum- und Lichterleben.

Die Seelsorge übernahmen zunächst Geistliche von Sielenbach und Klingen, später ab 1670 bis zur Säkularisation Deutschordens-Priester. 1685 wurde die Bruderschaft zu den 7 Schmerzen Mariens gegründet, der heute noch fast 1000 Mitglieder angehören. 1803 sollten Kirche und Wallfahrt aufgelöst werden, doch die Bauern den Umgebung übernahmen die Baulast, bis die Gemeinde Sielenbach später die Kirche kaufte.
1867/68 erhielten die Kapuziner die Wallfahrt. Am 4. November 1984 wurden sie abgezogen. Am 11. Oktober 1998 übernahm der Deutsche Orden wieder die Wallfahrtskirche. Er setzte das Konventgebäude in Stand und errichtete eine Wallfahrtsgaststätte sowie einen Klosterladen, um die Wallfahrt zu beleben. 

Die Kirche ist in der Regel ab ca. 8 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet.


Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite der Wallfahrtskirche.

Dekanat Landshut

Maria Bründl, Landshut
Maria Bründl, Landshut; Bildrechte: www.kunstverlag-peda.de

Wallfahrtskirche Maria Bründl (Landshut)

Am 30. September 1661 suchte der Riemer Thomas Amplatz die Quelle auf, die an der Stelle der heutigen Wallfahrtskirche zutage getreten war.
Vier Wochen später stellte er dort ein Maria-Hilfbild aus Messing an einer hölzernen Kreuzsäule auf. Zahlreiche Pilger hatten hier Wunderheilungen erfahren.
 
Am 27.08.1720 wurde an diesem Ort die barocke Kirche eingeweiht, am Hang daneben ein Mesnerhaus gebaut.
Ostern 1726 wurde im Innern des Kirchleins der Choraltar aufgestellt. In dessen Mitte thront das Gnadenbild (eine Kopie des Maria-Hilf-Bildes von Passau, das auf Lukas Cranach d. Älteren zurück geht), eingerahmt von Engeln und den Eltern Marias, Joachim und Anna.
Die Fertigstellung des barocken Innenraums - erweitert durch zwei Seitenaltäre, Kanzel und Orgel - geschah in der Folgezeit, wurde aber immer wieder unterbrochen von anstehenden Renovierungsarbeiten.
 
Die Wallfahrt zum Marienheiligtum besteht seit dem Beginn 1660 bis heute. Unterbrochen war sie nur zur Zeit der Säkularisation durch Graf von Montgelas, der um 1804 in Säuberungsaktionen auch Maria Bründl plündern und verwüsten ließ.
Vom Geschehen des 2. Weltkrieges zeugt ein Votivbild des Landshuter Kunstmalers Franz Högner, das einen Fliegerangriff auf Landshut mit der Beschreibung der Vernichtung einzelner Stadtteile wiedergibt.
 
Die Kirche ist täglich geöffnet, Gottesdienste regelmäßig immer montags um 8 Uhr. Monatlicher Fatima-Rosenkranz.

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite der Wallfahrtskirche.

Dekanat Moosburg

Brünnlkapelle bei Baumgarten
Brünnlkapelle bei Baumgarten; Foto: Hauptabteilung Kunst im Erzbischöflichen Ordinariat München

Brünnl-Kapelle (Baumgarten)

Die Brünnl-Kapelle im Ortsteil Baumgarten des Marktes Nandlstadt, im Landkreis Freising ist eine Marienwallfahrtskapelle. Es handelt sich um einen kleinen Saalbau mit Polygonalchor und Giebelreiter, gebaut 1839. Mit ihrer Ausstattung, zu der viele Votivbilder gehören, ist sie ein geschütztes Baudenkmal  des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Brünnlkapelle 1793. Zu dieser Zeit wurde das Gnadenbild, eine Kopie der Muttergottesdarstellung von Lucas Cranach d. Ä., für die Kapelle gestiftet. Das Original des Bildes befindet sich in Innsbruck.
1804 musste die Kapelle auf Anordnung des Staates abgebrochen werden, das Gnadenbild kam in die Baumgartner Pfarrkirche.
Auf Drängen der Bevölkerung wurde 1838 eine kleinere Kapelle aus Holz auf dem alten Platz direkt an der Quelle erbaut. 1849 begann man hundert Meter oberhalb des alten Standortes einen größeren Kapellenbau. Nach der Fertigstellung wurde die Kapelle am Osterdienstag 1850 eingeweiht.

1976 war eine große Renovierung der Kapelle mit Unterfangarbeiten und neuen Fundamenten nötig. Bei der Neugestaltung des Innenraumes wurden die zahlreichen Votivtafeln, die zum Teil noch aus der alten Kapelle stammen, von der Giebelseite abgenommen, in der Apsis der Kapelle aufgehängt und durch ein Gitter im Chorbogen gesichert. In den 1980er Jahren zeigten sich wieder enorme Risse im Altarbereich und starke Schäden am Stuck des Chorbogens und der Fenster.

Im März 1998 wurde mit einer umfassenden Renovierung begonnen. Dabei wurde das Dach grundsaniert, der Dachstuhl wegen gravierender Mängel teilweise erneuert und der Chorbogen mit Kernbohrverfahren und schwerer Verschraubung – senkrecht und waagrecht – aufgehängt. Der Turm musste stabilisiert und neu eingedeckt werden.
Dank der großen Mithilfe der Bevölkerung war es möglich, im September 1998 die Neueinweihung der renovierten Kapelle zu feiern.
Besonders gut fügte sich nun der neue Altar in die Gnadenbildgruppe ein.

Im Rahmen einer feierlichen Marienandacht wurde die neu gefasste Quelle eingeweiht. Der eigentliche Ursprung der Brünnl-Wallfahrt ist damit wieder sichtbar und hörbar geworden.

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Holledau:
https://www.pv-holledau.de/
Mariä Geburt (Abens)
Wallfahrtskirche Mariä Geburt, Abens; Foto: Christina Bolte (privat)

Mariä Geburt (Abens)

Neben Altomünster, Waging am See und Otting ist Abens die viertälteste Pfarrei der Erzdiözese München und Freising. Das Flüsschen Abens, das wenige Kilometer westlich entspringt, gab Ort und Pfarrei seinen Namen.

Gegründet wurde die Pfarrei Abens im Jahr 759 von Adalunc und Hununc. Die erste einfache Kirche war dem Hl. Erzengel Michael geweiht.
Später wurde eine größere Kirche gebaut, im unteren Teil des Kirchturm finden sich Reste des alten gotischen Kirchenbaus aus dem 14./15. Jahrhundert. Um 1460 entstand das aus Holz geschnitzte Gnadenbild Unserer Lieben Frau von Abens. Die Wallfahrt zur Mutter Gottes in Abens soll bis auf die Zeit um 1270 zurückgehen.

Im Jahr 1740 wurde ein Neubau der Kirche vollendet. 1892 wurde die Turmzwiebel durch eine – höhere – Pyramide ersetzt. Von 1950 bis 1954 ließ Pfarrer Georg Lell die Kirche nach dem damaligen Geschmack umgestalten: Die neuromanischen Altäre und die schadhaften farbigen Glasfenster entfernte man. Die ursprünglich farbigen Reliefs und Kreuzwegbilder wurden versilbert und die Deckenbilder im Chor und im Langhaus von Josef Nickl aus Freising neugemalt. Obwohl die meisten der zahlreichen Votivbilder verloren gingen, wurde das Gnadenbild im Presbyterium aber stets in Ehren gehalten und prunkvoll im Hochaltar präsentiert.

Seit 1968 wird die Pfarrei Abens von Attenkirchen seelsorglich mitbetreut, seit 2007 gehört sie zum Pfarrverband Attenkirchen.
Im Jahr 2009 fand die festliche 1250-Jahr-Feier der Pfarrei statt.

Text: R. Goerge 2001: Zur Geschichte der Pfarrei und Pfarrkirche Abens, ihrer Filialkirchen und Kapellen. Kath. Pfarrei Mariä Geburt Abens (Hrsg.).

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Holledau.


St. Alban, Hörgertshausen
Wallfahrtskirche St. Alban, Hörgertshausen; Foto: Christina Bolte (privat)

St. Alban (Hörgertshausen)

Die Wallfahrtskirche St. Alban liegt im gleichnamigen Ortsteil Sankt Alban der Gemeinde Hörgertshausen im Landkreis Freising. Der kleine Ort ist durch den in früherer Zeit sehr bedeutenden „Albiganer Markt“ in der ganzen Hallertau bekannt. Aufgrund seiner Lage profitierte der Ort als Durchgangsstation zu einer Wallfahrt zum Heiligen Kastulus nach Moosburg an der Isar oder nach Altötting.

Die Kirche war selbst eine der wichtigsten Wallfahrtskirchen in der Hallertau.
Sie wurde im 15. Jahrhundert als spätgotischer Bau aus unverputztem Backstein von einem Landshuter Baumeister errichtet. In unregelmäßiger Verteilung wurden schwärzlich gebrannte Ziegel verbaut. Die Größe der Kirche zeigte ihre überregionale Bedeutung an.
Der Bau hat eine angefügte Sakristei, ein Langhaus als Saal und einen Chorflankenturm. Er besitzt einen eingezogenen Chor mit Fünfachtelschluss.

1960 wurde auf Betreiben des Bürgermeisters der Innenraum der Kirche renoviert und dabei der Hochaltar und die Kanzel entfernt. Teile davon sowie das Altarblatt, das die Enthauptung des heiligen Alban darstellt, befinden sich heute in der Filialkirche Hl. Peter und Paul in Peterswahl.

Der Innenraum der Kirche wirkt hell und ziemlich leer, da es außer dem Zelebrationsaltar keinen Choraltar und auch keine Seitenaltäre mehr gibt. Nur einige Heiligenfiguren und -bilder schmücken den Raum.
Die drei um 1500 angefertigten Heiligenfiguren der Hl. Alban, Florian und Ulrich stehen im Chor an der Stelle des ehemaligen Hochaltars. Der Mittelgang zwischen den Kirchenbänken ist recht breit. Die Innenausstattung wurde bis auf die Heiligenfiguren des Öfteren erneuert.

1833 riss ein Sturm die Kirchturmspitze ab, ohne dass die umliegenden Anwesen beschädigt wurden. Daraufhin wurde bis 1836 für 1080 Gulden der Kirchturm erhöht und mit einem Eisenblech eingedeckt. Aufsehen erregte der erneute Einsturz des Kirchturms von St. Alban am 19. Januar 1986. Der Turm wurde in den Folgejahren wiederum wieder errichtet.
 
Die Wallfahrt war bis in die 1960er Jahre eine der größten und wichtigsten in der Hallertau. Der Sage nach wanderte der heilige Alban mit seinem abgeschlagenem Kopf bis an diesen Ort, an dem er begraben werden wollte. Deshalb wird der Heilige auch bei Kopfschmerzen angerufen, aber auch bei Liebeskummer.
Sonntags fand eine Prozession aus den Pfarreien Au, Attenkirchen und Reichertshausen und montags aus den Pfarreien Nandlstadt, Tegernbach, Hebrontshausen, Margarethenried, Priel, Volkmannsdorf, Gammelsdorf, Mauern, Inkofen und Hörgertshausen statt.

Im Laufe der Zeit wurde der Einzugsbereich der Wallfahrer immer geringer und der absolute Tiefpunkt war 1769 erreicht, als von den Ortsbewohnern nur eine normale Messe angeschafft wurde. Die Wallfahrt erholte sich aber wieder und die Prozessionszüge aus den umliegenden Pfarreien Nandlstadt, Baumgarten und Margarethenried waren wieder jährlicher Bestandteil des „Albiganer Markts“. Dieser wird am 5. Sonntag nach Ostern, dem Bittsonntag vor Christi Himmelfahrt mit dem am Folgetag stattfindenden Personal- und Tiermarkt noch heute von der Dorfgemeinschaft St. Alban durchgeführt.
Auch heute noch findet am Montag traditionsgemäß ein Bittgang von Hörgertshausen nach Sankt Alban statt, auch wenn ansonsten in den letzten Jahren nur noch eine Traditionsveranstaltung zum Erhalt des Brauches stattfindet.

Die Kirche ist in die Liste der Baudenkmäler in Hörgertshausen eingetragen.


Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Hörgertshausen.
Wallfahrtskirche St. Ulrich (Thann bei Freising)
Wallfahrtskirche St. Ulrich in Thann; Foto: Christina Bolte (privat)

Wallfahrtskirche St. Ulrich (Thann)

Die Wallfahrtskirche in Thann ist dem Hl. Ulrich (dem Augsburger Bischof, der die Ungarn bezwang) geweiht.
Sie geht auf den Thanner Bauern Hans Stöttner zurück, der 1581 nach einem Gelöbnis über dem Stumpf einer Eiche eine kleine hölzerne Kapelle errichtete.
Diese wurde im Jahre 1597 ersetzt durch den Bau durch den Hofmarksherr Heinrich von Flitzing im Stil der ausgehenden Gotik. Das Langhaus, die Fenster, die im Süden angefügte Sakristei und besonders der im oberen Teil gut gegliederte, mehrgeschossige Westturm mit seiner eigentümlichen Doppelhaube zeigen schon deutliche Merkmale des Barocks. Im Untergeschoß des Turmes befindet sich auf der Südseite der Eingang der Kirche mit einer schweren Türe, die mit einem mächtigen alten Schloss versehen ist.

Die schönen Altäre mit gedrehten Säulen und guten Altarbildern entsprechen eher der Erwartung des Barocks. Der prächtige Hochaltar zeigt in seinem in Gold gerahmten Altarbild den Hl. Bischof Ulrich mitten im Schlachtgetümmel gegen die Ungarn auf dem Lechfeld. Links und rechts davon sind zwei schmale Altarbilder angebracht, auf denen der Hl. Sebastian und der Hl. Rochus dargestellt sind. Unter dem Hauptbild steht ein feiner Rokokoschrein mit dem Gnadenbild, einem kleinen, bekleideten Ulrich-Figürchen. Der linke Seitenaltar ist der Hl. Maria, der rechte dem Hl. Sebastian geweiht. Auf dessen Altartisch stehen zwei sehenswerte, barocke Halbfiguren, der Hl. Wolfgang und der Hl. Augustinus.

Das Patrozinium wird am 4.Juli gefeiert. Der Bittgang, der auf ein Gelöbnis der Pfarrei Zolling anläßlich einer verhehrenden Mäuseplage im Frühjahr 1851 zurück geht, findet am zweiten Sonntag im Oktober statt.

Die Kirche ist nicht geöffnet.

An jedem 1.Sonntag im Monat wird um 12.30 Uhr der Rosenkranz gebetet.

Text: Dr. F. Keydel

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Zolling.

Dekanat Mühldorf

Wallfahrtskirche Hl. Mutter Anna (Annabrunn bei Flossing)

Die Wallfahrtskirche Hl. Mutter Anna ist die Dorfkirche von Annabrunn in der Gemarkung und Pfarrei Flossing, einem Ortsteil der Gemeinde Polling.

Einem Gedenkstein zufolge wurde die Kirche 1629 von dem aus Mühldorf stammenden Handelsmann Wolfgang Schmid und dessen Frau Ursula Perin errichtet. Die Weihe der Kirche erfolgte am 26. Juli 1629 durch den Chiemseer Bischof Johann Christoph von Liechtenstein-Kastelkorn.
1748 wurde die Kirche durch Joseph Schmid restauriert und im zeitgenössischen Rokoko ausgestaltet.

Das Langhaus der Saalkirche ist in drei Joche gegliedert. An der südöstlichen Seite schließt ein Chor mit drei Seiten an. Das Gewölbe mit seinen bäuerlichen Rokokomalereien stellt Szenen aus dem Leben der Kirchenpatronin, der heiligen Anna dar.
An der rechten Seitenwand befindet sich das mit einer Platte aus rotem Marmor bedeckte Grab des Kirchenstifters Wolfgang Schmid († 10. Februar 1634) und seiner am 18. August 1657 verstorbenen Frau.

Der an der Westseite aufgesetzte Giebelreiter schließt nach oben mit einem Zwiebelturm ab.

Weitere Informationen sowie Ansprechpartner auf der
Webseite der Pfarrei Flossing
.
Wallfahrtskirche Hl. Mutter Anna (Annabrunn bei Schwindegg)
Wallfahrtskirche Hl. Mutter Anna (Annabrunn bei Schwindegg); Foto: Rita Bauer, PV Obertaufkirchen

Wallfahrtskirche Hl. Mutter Anna (Annabrunn bei Schwindegg)

Die kleine St. Anna-Kirche in Annabrunn ist die jüngste der ursprünglichen Obertaufkirchener Filialkirchen. Bis zum Jahre 1685 war an diesem Platz nur Wald, der zum Aignerholz von Thalheim gehörte und im Obereigentum der Schlossherrschaft Schwindegg stand.
An der Stelle des heutigen Brunnens befand sich eine mächtige Tanne, zu deren Füßen eine Quelle entsprang, die vom Volk gern aufgesucht wurde und der man wundertätige Kraft zuschrieb. Die Grundherrin dieses Waldes, Gräfin Anna Regina von Fugger auf Schwindegg, ließ im gleichen Jahr eine Hütte für die Opfergaben bauen, die man bisher an die Tanne gehängt hatte, im folgenden Jahr 1686 eine kleine gemauerte Kapelle. Nach mehreren Erweiterungen bis zum Jahr 1693 blieb sie in diesem Stand über fast hundert Jahre.
1767 klagte Pfarrer Seidl von Obertaufkirchen gegenüber dem Archidiakon von Gars, die Annakapelle sei in einem beklagenswerten Zustand und sie müsste dringend saniert werden. Doch der Hofmarksherr von Schwindegg könne sich nicht zu einer Renovierung verstehen und habe die vorhandenen Gelder für andere Zwecke verwendet. Nach längerem Hin und Her baute Gräfin Adelheid von Fugger in den Jahren 1782 bis 1784 die heutige Kirche. Auch die Innenausstattung stammt aus dieser Zeit.

Von 1685 an hatte sich eine rege Wallfahrt zur Hl. Anna in Annabrunn entwickelt, parallel dazu ein Badebetrieb, für den im 18. Jh. ein eigenes Badehaus und eine Gaststätte errichtet wurde. Über die um 1800 weitgehend zum Stillstand gekommenen Wallfahrt hinaus lebte der Badebetrieb bis zum Ersten Weltkrieg fort. Als 1914 das Badgebäude abbrannte, wurde es nicht mehr aufgebaut und der Badebetrieb eingestellt.

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Obertaufkirchen: www.erzbistum-muenchen.de/pfarrei/pv-obertaufkirchen/
Maria Heimsuchung, Frauenornau
Mariä Heimsuchung Frauenornau; Foto: Rita Bauer, PV Obertaufkirchen

Mariä Heimsuchung Frauenornau

In Ornau ist im Hochmittelalter ein Ministerialensitz belegt, bei dem vermutlich auch eine kleine Kirche erbaut wurde. Erst anlässlich einer Messstiftung im Jahr 1473 tritt die Filialkirche Frauenornau deutlich ins Licht der Geschichte.
Der damalige Schlossherr von Schwindegg, Ritter Wilhelm von Fraunhofen, sowie Pfarrer Dr. Johannes Gossolt von Obertaufkirchen, die Kirchpröpste von Frauenornau und die ganze Pfarrgemeinde stifteten ein Messbenefizium in die dortige Kirche. In der Stiftungsurkunde wird ausgesagt, dass derzeit schon täglich dort Messe gelesen werde und die Stiftung "zu nutz und Hailsamkhait unserer Seele und aller, di ir Hülff und Allmusen dahin geraicht" erfolge. Offenkundig war schon damals eine lebhafte Wallfahrt nach Frauenornau im Gange, und die Stiftung eines Messbenefiziums sollte den täglichen Gottesdienst absichern.

Die heutige Kirche zeigt gotische Formen, wobei aber der Kirchturm erst 1876 statt einer Zwiebelhaube seine Spitzhelm erhielt. Die Innenausstattung ist durchgängig im Rokokostil gehalten, die aber nur noch im Chor original erhalten ist. Im Langhaus wurde das Deckengemälde bei einer Renovierung im 19. Jh. stark übermalt und ergänzt. Auf der rechten Chorseite springt ein mannshoher Votivengel ins Auge. Dieser hält der Gottesmutter auf seinen Händen die Ketten des Sebastians von Haunsperg entgegen, die dieser während seiner türkischen Gefangenschaft um das Jahr 1585 trug. Der prachtvolle Rokoko-Altar wurde im Jahr 1770 vom Kraiburger Bildhauer Johann Philipp Wagner geschaffen. In diesem bildet eine spätgotische Madonna mit Kind bildet im Hochaltar das Gnadenbild.
Das Chronogramm im Chorbogen enthält die Jahreszahl 1771.

Die durch viele Jahrhunderte blühende Wallfahrt ist nie ganz ausgestorben. In engen Grenzen kommen auch heute noch Wallfahrer aus der näheren Umgebung. Dagegen wird jedes Jahr von Ostern bis Mariä Himmelfahrt jeden Sonntagmorgen ein Erntebittgang von Obertaufkirchen nach Frauenornau und zurück durchgeführt, so wie seit sicherlich über 200 Jahren.
 
Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Obertaufkirchen.
Wallfahrtskirche Maria Schnee, Kirchbrunn
Maria Schnee, PV Ampfing; Foto: Stefan Erfurt

Wallfahrtskirche Maria Schnee (Kirchbrunn)

Die erste Kirche in Kirchbrunn war dem Heiligen Nikolaus geweiht. Heute bezeichnen eine Quelle und ein Kreuz unterhalb der Kirche an der Bundesstrasse B 12 den Ort, wo diese stand. 1754 richtete das Pfleg- und Landgericht Neumarkt an der Rott in einem Schreiben an das Kloster Au am Inn den Wunsch die baufällige Kirche durch einen Neubau auf der Anhöhe oberhalb zu ersetzen. Benachbarte Anwohner würden den entsprechenden Grund kostenlos zur Verfügung stellen. Am 12. September 1762 wurde die neue Marienkirche feierlich durch den Salzburger Fürstbischof Sigismund Christopherus von Schrattenbach eingeweiht.
Im Jahre 1806 wurden viele Besitzungen der hiesigen Kirchen, Holz, Wiesen und Ackerland versteigert. Auch die Kirche Kirchbrunn sollte verkauft werden, um somit den Bau eines Schulhauses zu finanzieren. Diese Versteigerung kam jedoch nie zustande. Am 18. November 1956 war Kirchbrunn Ziel einer großen Friedenswallfahrt, die wegen des Ungarnaufstandes stattfand. 1962 konnte das 200-jährige Bestehen der Wallfahrtskirche gefeiert werden. Zu diesem Jubelfest wurden vom Ortspfarrer Georg Burger alle Pfarreien eingeladen, die schon lange mit dem Marienheiligtum eng verbunden waren. Das sind die Pfarreien Heldenstein, die Pfarrei Ampfing mit Pfr. Oskar Engartner, Pfarrei Rattenkirchen mit Pfr. Dohlus.
1972 und 1979 wurde das Gotteshaus von Dieben heimgesucht, die sowohl die Madonna aus dem 16. Jahrhundert und verschiedene holzgeschnitzte Figuren als auch Figuren und Votivtafeln mit volkstümlicher Malerei aus dem 17. bis 20. Jahrhundert entwendeten. Anlässlich der letzten Renovierungsarbeiten wurden die gestohlenen Figuren, die Madonna mit dem Kind, vier Engel und sieben Engelsköpfe für den Altar von Karl Hein aus Altmühldorf nach vorhandenen Fotos nachgeschnitzt. Lediglich die Krone der Mutter Gottes ist von der alten Ausstattung noch vorhanden.
Im Jahr 1982 wurde im Spätherbst mit der Renovierung der Kirche begonnen. Begonnen wurde mit der Fundamentsanierung. 1983 wurde das Dach leider nicht erneuert, sondern nur ausgebessert, da es sich um eines der seltenen Dächer aus dem 18. Jh. handelte. Aus der Ausbesserung des Außenputzes wurde am Ende dann doch eine Erneuerung. Dabei wurden Reste einer barocken Außenbemalung entdeckt, die zum jetzigen „Farbkleid“ der Kirche führte. Auch innen wurde bei der Untersuchung der vorhandenen Farbschichten der Originalfassung von 1762 der Vorzug gegeben.
Für die Innenrenovierung war Kirchenmaler Karl Holzner verantwortlich.  Beim Altar konnte die ursprüngliche Fassung nicht mehr freigelegt werden, weil sie zu schadhaft war. Auch die Kirchenbänke mussten erneuert werden. Hier konnten noch alte geschnitzte Eichenwangen aus Rattenkirchen verwendet werden. Schreinermeister Josef Müller aus Kirchbrunn schaffte stilechte schöne Kirchenstühle. Am 7. September 1986 wurde Kirchbrunn wieder seiner Bedeutung als Wallfahrtskirche übergeben. Das barocke Marienheiligtum wird als das eigentliche Herz der Heldensteiner Pfarrgemeinde bezeichnet. Seit 1986 Jahr pilgern jedes Jahr die Mitglieder der einzelnen Pfarreien aus dem Pfarrverband zu diesem beliebten Marienwallfahrtsort, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern.

Die Wallfahrtskirche ist ein kleiner barocker Zentralbau an dessen Südseite eine kleine Sakristei angebaut ist. Der Turm mit Zwiebelabschluss ist quaderförmig aufgebaut. Der Innenraum ist als Tonnengewölbe mit Stichkappen über pilasterbesetzten Wandpfeilern, der Chorbogen als wulstiger Wandpfeiler ausgebildet. Ein raumhohes mit Ornamenten vergoldetes Rokokoretabel bildet als konkave Anlage mit vier Wendelsäulen und verkröpftem Gebälk den Choraltar. Der Tabernakel im Neurokokostil stammt aus dem 20. Jahrhundert. Das Holz ist marmoriert und vergoldet.

Folgende Skulpturen sind in der Kirche zu finden: Heiliger Isidor, Heilige Notburga - geschnitzt von Karl Hein aus Altmühldorf, Bruder Konrad, ein Kruzifix aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, Heilige Theresa mit Rosen, Heiliger Josef ebenfalls aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts. Im Landhaus befindet sich ein Gemälde von der Taufe des Theodo durch den Heiligen Rupert im Stil des 17. Jahrhunderts. Zudem befinden sich in der Kirche 14 Kreuzwegstationen aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts in Öl gemalt mit versilbertem Rahmen.
Für die Musik sorgt ein Harmonium „Hofberg“ von Carl Wild aus Regensburg.

Text: Gerhard Kollmannsberger, Chronist der Gemeinde Heldenstein u. Stefan Erfurt, Pfarrsekretär

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Ampfing.

Dekanat Scheyern

Wallfahrtskirche Hl. Kreuz und Mariä Himmelfahrt, Benediktinerkloster Scheyern
Wallfahrtskirche Hl. Kreuz und Mariä Himmelfahrt, Scheyern; Foto: Christina Bolte (privat)

Heilig Kreuz und Mariä Himmelfahrt (Scheyern)

Die katholische Pfarrkirche Heilig Kreuz und Mariä Himmelfahrt in Scheyern (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm), ist ein spätromanischer Bau aus dem 12./13. Jahrhundert. Die Kirche wurde als Klosterkirche der Benediktinerabtei Scheyern errichtet. Die Abtei war das Hauskloster der Wittelsbacher, und diente ihnen bis ins Jahr 1253 als deren Grablege.

Im 16. und 18. Jahrhundert erfuhr die Kirche eine weitgehende Umgestaltung, im 19. Jahrhundert wurde sie reromanisiert. Im Jahr 1980 erfolgte die Erhebung zur Basilica minor. Heute gehört die Kirche zu den geschützten Baudenkmälern in Bayern.

Ziel der Wallfahrt ist eine Kreuzreliquie, in dessen Besitz die Kirche seit dem ausgehenden 12. Jahrhundert ist. Das sogenannte Scheyrer Kreuz wird heute im Tabernakel in einer 1738 von Johann Georg Herkommer geschaffenen Monstranz in der Heiligkreuzkapelle aufbewahrt. 

In der Heiligkreuzkapelle sind noch die ursprünglichen Fresken erhalten, die der aus Schongau stammende und später in Ingolstadt tätige Melchior Buchner (auch Puchner oder Büchner) 1738 geschaffen hat. Sie sollen an den Segen erinnern, der vom Kreuz Christi ausgeht. 1768/69 wurde die Kapelle von Wessobrunner Stuckateuren wie Ignaz Finsterwalder im Stil des frühen Rokoko umgestaltet. Die in den Stuck mit eingearbeiteten Spiegel sollen den göttlichen Glanz versinnbildlichen.



Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Klosters

sowie auf der Webseite der Pfarrei Scheyern.

Dekanat Waldkraiburg

Mariä Himmelfahrt, Pürten
Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Mariä Himmelfahrt, Pürten/Waldkraiburg: Foto: Diakon Andreas Wachter

Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Mariä Himmelfahrt (Pürten)

Zwischen dem alten Innschiffer-Marktort Kraiburg am Inn und der jungen, 1950 gegründeten Industriestadt Waldkraiburg liegen die Dörfer Ebing, Pürten und St. Erasmus. Das Gebiet gehörte bis 1802 zum Pfleggericht Kraiburg. 1974 (Ebing und Pürten) und 1976 (St. Erasmus) schlossen sich die Orte im Zuge der Gemeindegebietsreform Waldkraiburg an. Seit 1992 sind die Pfarrei Pürten (mit Filiale St. Erasmus) und die Kuratie Ebing Teil des Pfarrverbandes Waldkraiburg. Vom frühen Mittelalter an gehörten alle drei Kirchen zur Erzdiözese Salzburg. Mit der Übertragung der kirchlichen Jurisdiktion auf das Generalvikariat Freising 1808 und der Gründung der Erzdiözese München-Freising 1821 gingen die über 1.000 Jahre alten Verbindungen zur Metropole Salzburg zu Ende.
 
Pürten leitet sich vom lateinischen Wort für Hafen „portus“ ab. 1993 fand man bei Kraiburg eine bedeutende Römersiedlung. Nachdem der Inn damals Grenze zwischen den Provinzen Raetia und Noricum war, ist ein römischer Ursprung Pürtens sehr wahrscheinlich.
 
Um 1050 schenkten der Isengaugraf Chadalhoch III. (zur Aribonen-Familie gehörig) und seine Gattin Irmingard (geb. Gräfin von Zütphen, Niederlande) all ihren Besitz in der Grafschaft dem Salzburger Erzbischof Balduin. Zum Nachlass gehörte u. a. auch der Herrenhof samt Eigenkapelle in Pürten. Der Bruder des Grafen, Pilgrim, damals Erzbischof von Köln, wird die Ehe, die vermutlich kinderlos blieb, vermittelt haben. Um 1070 verfügte die ihren Gatten überlebende Irmingard, dass die Kanoniker von Gars die Pürtener Pfarrrechte bekommen sollen. Die Gräfin hatte am Niederrhein eine Verwandte gleichen Namens, die als Heilige im Erzbistum Köln bis heute verehrt wird. Die Witwe Irmingard zog sich auf einen Gutshof in Au am Inn zurück und starb am 5. Februar 1075. Der Ort ihrer Bestattung ist in der Pürtener Kirche als Alta-Grab überliefert. In Au entstand 1122 (in Gars 1128) ein Augustiner-Chorherrenstift, das ab 1177 in Pürten die Seelsorge ausübte. Die beiden Chorherrenstifte Au und Gars stritten sich fast 30 Jahre um die Pürtener Pfarrei und deren Pfründe. Ein Schiedsspruch durch Papst Innozenz III. von 1204 beließ Pürten bei Au. Gars erhielt als Ersatz dafür die Pfarrei Stefanskirchen (Lkr. Mühldorf). So blieb es bis zur Säkularisation im März 1803.
 
Ein europaweit einmaliger Kult
Nachdem die Gräfin Irmingard im Volk längst vergessen war, berichtet erstmals 1592 der Auer Propst Abraham Kronperger (1581-1593) von einem Wunder wirkenden Buch, das eine französische Königstochter namens Alta auf Weissagung der Gottesmutter Maria nach Pürten brachte. Alta bedeutet übersetzt „hohe Frau“. Das Buch ist ein spätkarolingisches Evangeliar (um 900), das der Reimser Domschreibschule zugeschrieben wird. Wann und wie dieser Kult begann, ist nicht überliefert. Dieses Heiltumsbuch wurde kopfkranken Pilgern vier Nächte hintereinander mit jeweils den illustrierten Anfangsseiten der Evangelien unter das Haupt gelegt. Dieser in Europa einmalige Kult ist im Pürtener Mirakelbuch von 1620 bis 1781 mit vielen Eintragungen dokumentiert. Auch nicht erfolgte Heilungen wurden niedergeschrieben. Die Hilfesuchenden kamen aus dem ganzen südostbayerischen Raum. Das Buch wurde gegen eine kleine Spende auch in die nähere Umgebung hin ausgeliehen. Im Januar 1805 gelangte die schwer beschädigte, wertvolle Handschrift in den Besitz der Staatsbibliothek München (Clm 5250). Aus Anlass des Eucharistischen Weltkongresses 1960 in München wurde das Buch letztmalig in einer Ausstellung gezeigt. Eine Kopie ist seit 2006 in der Sakristei verwahrt. In der Pariser Nationalbibliothek gibt es ein weiteres Werk, das vom selben Mönch und Schreiber mit Namen Framegaudus stammt (Latin 17.969).

Während die Kölner Irmingard ihren Festtag am 4. September hat, ist ein Alta-Gedenktag nicht überliefert. Auch eine offizielle kirchliche Bestätigung des Alta-Kultes erhielt die Wallfahrtskirche nie.

Patronat St. Mariä Himmelfahrt (15. August)

Text: Stadtarchivar Konrad Kern

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite der Gemeinde Pürten

bzw. der Webseite des Pfarrverbands Waldkraiburg.

Dekanat Weihenstephan

Wallfahrtskirche St. Ulrich (Mühldorf/Allershausen)
St. Ulrich-Kirche, Mühldorf; Bildrechte: Christina Bolte (privat)

Wallfahrtskirche St. Ulrich (Mühldorf)

Die spätgotische Filialkirche St. Ulrich im Petershausener Ortsteil Mühldorf im Landkreis Dachau wurde im späten 15. Jahrhundert errichtet und war bis zur Säkularisation eine Wallfahrtskirche. Sie gehört kirchlich zur Pfarrei Hohenkammer im Nachbarlandkreis Freising.

Die elegante Kirche wurde wohl um 1485 erbaut. Darauf weisen die beiden 1486 gegossenen Glocken und der Schlussstein mit dem Wappen des Freisinger Bischofs Sixtus von Tannberg (1473–1495) hin.
Der spätgotische Saalbau besteht aus einem dreijochigen Langhaus und einem eingezogenen, zweijochigen Chor, der dreiseitig schließt. Der mit gotischen Rötelornamenten gezierte Turm ist im unteren Teil quadratisch und erhebt sich über zwei Geschosse achteckig und mündet mit acht Giebeln in einem hohen, schindelgedeckten Spitzdach. Das wohlproportionierte Äußere wird von Strebepfeilern gestützt. Im Innern nehmen Wanddienste das hoch qualitative Netzgewölbe mit zahlreichen Schlusssteinen auf.

Wann die Wallfahrt nach St. Ulrich in Mühldorf einsetzte ist unbekannt. Jedoch wurde zur Amtszeit des Freisinger Fürstbischofs Veit Adam von Gepeckh (1618–1651) festgestellt, dass nach Mühldorf mehrere Wallfahrten stattfanden, die Blütezeit erreichten sie aber erst im 17. und 18. Jahrhundert. 

In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erhielt die Kirche eine neue Altarausstattung: einen Hochaltar von 1656/58 und zwei Seitenaltäre von 1695 mit den Altargemälden Maria und die 14 Nothelfer und Hl.-Blut-Heiland. Für eine neue Orgel vom Dachauer Orgelbauer Quirin Weber wurde 1732 eine zweite Empore eingezogen. Wegen des Einbaus eines größeren Werkes von Peter Moser musste die Empore 1838 gesenkt werden. Diese Orgel wurde 1974 aus der Kirche entfernt, die zweite Empore um 1975 wieder abgebaut.
1735 wurde an der Chor-Ostwand die Sakristei angebaut. Im Jahre 1798 musste die Turmkuppel nach einem Gewitterschaden ausgebessert wurde. Im 19. Jahrhundert wurden die Altäre im Sinne des Historismus stark verändert, allerdings wurden diese Umgestaltungen 1911 – bis auf die Seitenaltäre – wieder rückgängig gemacht.
1791 wurde das Kirchendach repariert, 1823 die Ausstattung neu gefasst und 1980/82 wurden die Retabel der Seitenaltäre entfernt. Außenrenovierungen fanden 1987–1991 und 2013 nach einem Unwetterschaden statt.

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite der Pfarrei Allershausen.


Weitere Infos finden Sie hier:
https://www.erzbistum-muenchen.de/
oder hier:
http://kirchenundkapellen.de/kirchenko/muehldorf.php
St. Wilgefortis (Neufahrn bei Freising), Foto: Ernest Lang
St. Wilgefortis, Neufahrn; Foto: Ernest Lang

St. Wilgefortis (Neufahrn bei Freising)

Im 17. und 18. Jahrhundert war die prächtige barocke Wallfahrtskirche in Neufahrn die Hauptkultstätte der Wilgefortis- oder Kümmernis-Verehrung in Süddeutschland. Bis zu 50 Pilgergruppen kamen alljährlich zu der Heiligen Jungfrau am Kreuz.
Die Heilige Wilgefortis wurde als Helferin bei Frauenleiden angerufen, sie galt aber auch als weibliches Pendant des Heiligen Leonhard, des Viehpatrons.

Die Pilger kamen überwiegend aus der Hallertau, dem Dachauer Land, aber auch aus der kurbairischen Haupt- und Residenzstadt München. Sogar der Freisinger Fürstbischof Veit Adam von Gepeckh pilgerte während des 30-jährigen Krieges in den Jahren1620, 1625 und 1645 nach Neufahrn. Die bairische Kurfürstin Maria Anna stiftete 1661 den prächtigen barocken Hochaltar, dessen Mitte eine bekleidete, romanische Christusfigur ist, die ab 1605 als die Jungfrau Wilgefortis gedeutet wurde. Die Figur aus dem 12. Jahrhundert ist eine der ältesten Holzplastiken Bayerns. Mit der Säkularisation schlief die Wallfahrt nach 1800 ein.
 
Weitere Informationen zur alten Pfarr- und Wallfahrtskirche Sankt Wilgefortis:
https://www.erzbistum-muenchen.de/pfarrei/st-franziskus-neufahrn/

Wallfahrtsorte und -kirchen in der Region Süd

Dekanat Bad Aibling

Basilika Mariä Himmelfahrt, Tuntenhausen
Basilika Tuntenhausen; Foto: Pfarrei Tuntenhausen

Wallfahrtskirche Tuntenhausen

Tuntenhausen zählt zu den wichtigsten Wallfahrtsorten Altbayerns. Seit Jahrhunderten wird hier die Muttergottes als „virgo potens“, die mächtige Jungfrau, verehrt. Schriftlich ist ein erstes Wunder auf das Jahr 1441 datiert.

Für die vielen Pilger wurde 1629 die dreischiffige Kirche mit Chorumgang erbaut. Der kurfürstliche Hof in München stiftete wesentliche Teile der sakralen Ausstattung. Bis heute hat sich der frühbarocke Charakter erhalten. Viele Votivkerzen, Votivtafeln und Mirakelbilder an der Außenfassade zieren das Heiligtum.
1942 wurde die Kirche zur päpstlichen Basilika erhoben.
Die majestätische Doppelturmfassade mit ihren neugotischen Spitzhelmen ist in das Umland weithin sichtbar und lädt zum Besuch ein.
 
Link zur Wallfahrt auf der Webseite des Pfarrverbandes:
https://www.erzbistum-muenchen.de/pfarrei/pv-tuntenhausen-schoenau
Wallfahrtskirche Weihenlinden von vorn
Wallfahrtskirche Weihenlinden, Bruckmühl; Foto: Christina Bolte (privat)

Wallfahrtskirche Weihenlinden

Seit 350 Jahren ist die Wallfahrtskirche Weihenlinden ein beliebtes Ziel für Pilger, die sich die Hilfe der Gottesmutter und der heiligen Dreifaltigkeit erhoffen. Die alte Gnadenkapelle mit der Marienfigur, die Brunnenkapelle mit der heilbringenden Quelle und dem Dreifaltigkeitsaltar mit seiner außergewöhnlichen Darstellung der Trinität in Gestalt dreier gleich aussehender Männer verleihen der Wallfahrt ihren individuellen Charakter.

Um Entstehen und Aufblühen der Wallfahrt ranken sich unterschiedlichste Legenden. Auch nach 350 Jahren lässt sich aus den historischen Fakten und Zusammenhängen, sowie den Mythen und Legenden noch ein lebendiges Bild der Wallfahrtskirche zu ihrer Entstehungszeit zeichnen:
Als zu Beginn des 17. Jahrhunderts in der Höglinger Martinskirche eine spätgotische Marienfigur aus Unachtsamkeit umgestoßen wurde und keinerlei Schaden erlitt, verstand man dies als Zeichen. Man brachte die Figur zu den „Weichlinden“ und stellte sie in das „Marterl“.

Dass für diese Figur eine eigene Kapelle errichtet wurde, verdankt sie einem Gelübte, das die Höglinger im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) angesichts der Schwedengefahr 1632 abgelegt und im Pestjahr 1634 bekräftigten. Der Neubau der Basilika ließ aus den Wurzeln der nur kurze Zeit zuvor entstandenen Wallfahrt ein komplexes Bild- und Raumgefüge entstehen, das sich erst vor dem historischen Hintergrund betrachtet in seiner ganzen Bedeutungsvielfalt erschließt.

Das Wasser für den Bau entnahm man einer Quelle, welche sich als wundertätig erwies. Hier wurde ein Ring mit zwei Edelsteinen und eine Münze gefunden. Der Ring soll die Errichtung der Kapelle als Rundbau mit dem Patrozinium „Zu Unserer Lieben Frau Hilf“ veranlasst haben. Durch den Zustrom von Pilgern wurde die Kapelle schon bald viel zu klein. Architekt Valentin Steyrer legte einen Plan für eine mächtige dreischiffige Basilika vor und die Kirche wurde 1657 geweiht, nur wenige Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg. In dieser Zeit war Weihenlinden der erste größere Sakralbau der in Oberbayern neu errichtet wurde. Unzählige Votivbilder und Mirakelberichte, die seitdem entstanden sind, zeugen von einer nicht abreißenden Verehrung, die dem Gotteshaus, der Quelle und vor allem dem Gnadenbild bis heute entgegengebracht wird.

Nach einem verehrenden Hagelsturm 2003 wurden die alten Linden an der Westseite zerstört und es gab beträchtliche Schäden an und in der Kirche. Nach zweijähriger Gesamtrestaurierung wurde die Wallfahrtskirche mit Altarweihe feierlich durch Weihbischof Wolfgang Bischof 2014 wiedereröffnet.


Hier können Sie sich auf einen virtuellen Rundgang durch die Wallfahrtskirche begeben.


Weitere Informationen und Ansprechpartner auf der Webseite des Pfarrverbands Heufeld-Weihenlinden.

Dekanat Bad Tölz

Maria Elend, Dietramszell
Wallfahrtskirche Maria Elend, Dietramszell; Foto: Familie Klara Ratzinger (privat)

Wallfahrtskirche Maria Elend (Dietramszell)

Die Wallfahrtkirche „Zu den sieben Schmerzen Mariens“ wurde von 1687 bis 1690 erbaut. Unter Propst Innozenz Deiserer von Dietramszell 1790/1791 erneuert.
Schon vor der jetzigen Kirche gab es an der gleichen Stelle immer wieder Kapellen. Dies geht auf die Gründungslegende zurück, wonach im Dreißigjährigen Krieg ein von Bewaffneten verfolgter Mann zur Gottesmutter um Rettung betete und auf Wundersame Weise ein Erdloch fand, in dem er sich verstecken konnte. Noch heute findet sich hinter dem Hochaltar von Maria Elend ein Loch im Boden, das an diese Überlieferung erinnert.
Zahlreiche Votivtafeln schmücken die Wallfahrtskirche. Die älteste davon geht auf das Jahr 1607 zurück.

Auch heute noch kommen mehrere Wallfahrtsgruppen aus der Region nach Maria Elend.
 
Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Dietramszell.
Kloster Reutberg
Kloster Reutberg, Foto: Gabriele Schöppner (privat)

Kloster Reutberg (Sachsenkam)

Das Franziskanerinnenkloster Reutberg (Franziskanerinnen vom Kloster Reutberg) liegt in Sachsenkam in der Verwaltungsgemeinschaft Reichertsbeurn. Aufgrund seiner idyllischen Lage über dem Kirchsee und eines schönen Biergartens mit Bergblick ist es ein beliebtes Ausflugsziel. Das Kloster- und das Kirchengebäude sind als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.

Das Kloster geht zurück auf eine durch Johann Jakob und Anna von Papafaba, Hofmarksherren von Reichersbeuern und Sachsenkam, erbaute Loreto-Kapelle, die am 26. November 1606 eingeweiht wurde. An deren Ostwand hing das aus Loreto mitgebrachte Gnadenbild der Gottesmutter.
Das Kirchlein konnte bald den Zustrom der Gläubigen nicht mehr fassen, deshalb wurden drei Jahre später zwei weitere Kapellen angebaut.
1618 ließ Gräfin Papafaba neben der Kapelle ein kleines Kloster erstellen, das zunächst ein Kapuzinerinnenkloster war. Die Schwestern wechselten 1651 zu den Franziskanerinnen und wurden an die bayerische Franziskanerprovinz (Bavaria) angegliedert.
Die Brüder der Bavaria übernahmen die Seelsorge für die Schwestern und richteten in Reutberg ein kleines Kloster (Hospitium) mit wenigen Mitgliedern ein.

Das Kloster führte seit 1668 eine berühmte Apotheke, 1677 erhielt es das Braurecht zur Bewirtung der Pilger; die Klosterbrauerei wird seit 1924 von einer eigenen Brauereigenossenschaft geführt.
Das Schwesternkloster und das Franziskanerhospiz wurden 1803 im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Kirche und Klostergebäude blieben erhalten. Am 2. August 1835 erlaubte König Ludwig I. von Bayern die Wiedererrichtung des Klosters und die Einrichtung einer Mädchenschule, die von 1837 bis 1958 bestand.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts lebte und wirkte im Kloster die Klosterschwester Fidelis Weiß. Nach ihrem Tod 1923 wurden ihre mystischen Erlebnisse bekannt. 1936 wurde der Seligsprechungsprozess eingeleitet. Seither wird sie dort verehrt und ihrer mit einem besonderen Grab gedacht.

Die Klosterkirche wurde 1960 renoviert, eine erneute, dringend notwendige Renovierung wird vom Verein „Freunde des Klosters Reutberg e.V.“ angestrebt.

Das Patrozinium ist Mariä Verkündigung am 25. März.

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Vereins „Freunde des Klosters Reutberg e.V.“.
Leonhardi-Kapelle, Bad Tölz
Leonhardi-Kapelle in Bad Tölz; Foto: Heinz Hirz

Leonhardi-Kapelle (Tölz)

Die Leonhardikapelle, Ziel der großen Tölzer Leonhardiwallfahrt am 6. November, gehört zum Ensemble des Kalvarienbergs mit der Hl. Kreuz-Doppelkirche, dem Ölberg, Golgathahügel, der Kerkerkapelle und den Kreuzwegkapellen. Ein Ort, der viele Menschen anzieht als Rückzugs-, Gebets- und Kraftort, unweit des Stadtzentrums und doch ruhig und beschaulich, gepaart mit einem faszinierenden Blick in den Isarwinkel.

Die Leonhardikapelle hat seine Wurzeln im Gelöbnis von Tölzer Zimmerleuten während der Sendlinger Mordweihnacht 1705. Aber erst 1718 wurde sie gebaut zu Ehren der Mutter Gottes, der Handwerkspatrone St. Johann Baptist und des heiligen Leonhard.
Seit 1856 ist dort das Ziel und der feierliche Abschluss der Pferdewallfahrt am 6. November – die größte der Leonhardiritte, einer großen regionalen Wallfahrt mit über 80 Pferdegespannen und z.T. 25.000 Besuchern.

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des
Pfarrverband Bad Tölz

Dekanat Baumburg

Wallfahrtskirche Maria Brunn, Ponlach
Maria Brunn, Ponlach; Foto: Pfarrverband Ponlach

Maria Brunn Ponlach

Wer unser Wallfahrtskirchlein Maria Brunn zu Ponlach betritt, sieht an der Vorderseite der Emporen neun berühmte Marienwallfahrten abgebildet: Ettal,  Einsiedeln, Loreto, Maria Schnee zu Rom, Montserrat in Katalonien, Altötting, Maria-Hilf zu Passau, Maria Plain zu Salzburg und Maria Zell.
Wenngleich sich unsere Wallfahrt im Vergleich zu jenen großen Stätten der Pilgerschaft wesentlich kleiner und bescheidener ausnimmt, so ist es doch dieselbe Gottesmutter, die hier verehrt wird und deren Hilfe und Gnade wir erflehen.

Das Besondere unserer Marienwallfahrt ist die Ruhe und Abgeschiedenheit des Ortes: Fern vom Großstadtlärm und Touristenrummel erleben die Wallfahrer ein Marienheiligtum, das inmitten eines schönen Laubwaldes gelegen nur vom Rauschen der Ponlach umgeben ist. Hier darf der Wallfahrer Ruhe finden.

Der Ursprung unserer Wallfahrt ist ein Marienbild, das schon immer über einer Quelle stand, daher der Name „Maria Brunn“. Der Überlieferung nach soll ein Einsiedler, der sich vor Jahrhunderten im Ponlach aufhielt, das Marienbild mitgebracht haben. Das jetzige Gnadenbild wurde 1640 vom Salzburger Bildhauer Pernegger geschaffen: Eine Muttergottes mit Jesuskind, Krone und Zepter. Dieses Marienbild steht auf dem Hochaltar und ist in der Regel mit einem wertvollen Gewand bekleidet.
Seit jeher wird dem Quellwasser des Ponlacher Marienheiligtums große Heilkraft zugesprochen. Es fließt hinter der Kirche aus zwei Brunnen, wobei das linke Becken dem Brauche nach, zum benetzen der Augen dient, das rechte Becken mehr zum Trinken benutzt wird. Die Heil- und Wunderkraft des Wassers wurde besonders deutlich dokumentiert, als auf Grund der immer zahlreicher werdenden Wallfahrer 1716 eine größere Kirche gebaut werden musste.
Beim Abtragen des Hügels löste sich damals ein großer Wasserkieselstein durch den Druck der dahinter liegenden Quelle und schlug dabei einen Maurer vom Gerüst. Trotz des lebensbedrohlichen Unfalls wurde der Verunglückte durch die hervorsprudelnde Quelle schnell geheilt, so dass dieser schon nach wenigen Tagen wieder arbeiten konnte.

Während viele Wallfahrten nur von kurzzeitiger Dauer waren, kommen nach Maria Brunn zu Ponlach noch heute immer wieder Menschen mit ihren Anliegen und Sorgen. Nicht wenige trinken das Wasser oder nehmen es in Behältern mit nach Hause. Und für erhörte Bitten kann der Gottesmutter kein schönerer Dank zu Teil werden, als auch in unseren Tagen immer wieder Beter um sich versammelt zusehen.

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Tittmoning.
ehemalige Wallfahrtskirche Mariä Geburt, Traunwalchen/Traunreut
frühere Wallfahrtskirche Mariä Geburt, Traunwalchen; Foto: Christina Bolte (privat)

Mariä Geburt (Traunwalchen)

Mariä Geburt in Traunwalchen, einem Ortsteils der Stadt Traunreut, ist eine frühere Wallfahrtskirche. Sie wurde auf dem Fundament einer spätgotischen Kirche von 1833 bis 1834 neu errichtet. Die Kirche steht unter Denkmalschutz und bildet mit dem alten Friedhof und dem Pfarrhof ein Ensemble.

Der Ort Traunwalchen selbst wird erstmals 790 in einer Salzburger Urkunde erwähnt. Wann die erste Kirche im Ort gebaut wurde, lässt sich nicht mehr nachvollziehen. Für diese geht die erste genau datierte Nachricht auf Bischof Adalbert von Salzburg zurück. In einer Urkunde aus dem Jahr 928 im Salzburger Urkundenbuch  wurde eine Kirche von der damaligen Pfarre St. Georgen erwähnt. Spätestens seit 1183 wurde die Kirche in Traunwalchen von Conventualen des Klosters Baumburg seelsorgerisch betreut.

1345 wurde die inmitten einer Lichtung des „Weitholzes“ errichtete Filialkirche Kirchstätt eingeweiht. Um 1450 entstand das rätselhafte Traunwalchener Scheibenkreuz an der Friedhofsmauer. Es ist in seiner Art in Oberbayern einzigartig.

Von der damaligen gotischen Kirche ist nur die Madonna von Ende 15. des Jahrhunderts erhalten. Im „Traunwalchener Mirakelbuch“ künden nahezu 900 Vorfälle von der spätmittelalterlichen Wallfahrt nach Traunwalchen, der älteste Eintrag datiert von 1507. Mit der Errichtung der Frauenbrunn-Kapelle 1606 über einer Quelle nahe am Dorf Traunwalchen nahm die Wallfahrt nach Traunwalchen einen starken Aufschwung.
1717 wurde der markante Kirchturm errichtet, mit einer neuen achteckigen Glockenstube mit Doppelzwiebelaufsatz. 1768 arbeitete der in Trostberg ansässige Rokoko-Künstler Johann Georg Kapfer am neuen Hochaltar für die Traunwalchener Kirche. Sein Werk hat sich bis heute erhalten.

1805 wurde Traunwalchen nach der Aufhebung des Klosters Baumburg zu einer eigenen königlichen Pfarrei erhoben. Im Zuge der kirchenfeindlichen Politik des frühen 19. Jahrhunderts wurde 1808 die Filial-Kirche in Kirchstätt abgerissen, jedoch wurde sie 1833 bis 1834 aufgrund eines Gelübdes von den Bauern der Umgebung wieder aufgebaut.

1839 erfolgte der Neubau des Langhauses der Pfarrkirche, lediglich Chor und Turm blieben stehen. 1847 wurden die alten Seitenaltäre durch neue ersetzt, 1878 wurde die Kirche umfassend restauriert.

Die bunten Glasfenster der Pfarrkirche gingen bei Sprengungen nach dem Zweiten Weltkrieg zu Bruch. 1971 wurde die Traunwalchner Kirche erneut renoviert, dabei entfernte man die maroden Seitenaltäre.

In den 1990er Jahren wurden die Seitenaltäre in der Pfarrkirche wieder aufgestellt. 2005 musste der Kirchturm renoviert werden, dabei wurde die oberste Kuppel abgetragen und nach einer umfangreichen Renovierung wieder aufgebracht.
Die neue Orgel wurde von Orgelbau Osterhammer, Prien, gebaut und am 13. April 2009 durch Weihbischof Franz Dietl eingeweiht. Sie hat 20 Register, davon 5 Transmissionen aus dem Hauptwerk ins Pedal.


Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Traunreut.

Dekanat Berchtesgaden

St. Bartholomä am Königssee
St. Bartholomä am Königssee; Foto: Max Aman

St. Bartholomä (Schönau am Königssee)

Die markante Wallfahrtskirche St. Bartholomä, früher St. Bartholomäus, liegt am Westufer des Königssees auf der Halbinsel Hirschau. Im Umfeld der Kirche gibt es eine gleichnamige sehr kleine Siedlung, die seit 1984 ein Ortsteil der Gemeinde Schönau am Königssee ist. Neben der Wallfahrtskirche schließt sich noch das ehemalige Jagdschloss an, das heute als Gasthaus genutzt wird. Kirche und Jagdschloss waren vormals eine Besitzung der Fürstpropste innerhalb des von ihnen regierten Berchtesgadener Landes.
Nach der Säkularisation von 1803 erfuhr die kleine Einöde mit ihrem Gebäudeensemble verschiedene Zuordnungen in unterschiedlichen Gemeinden.

Die Kirche St. Bartholomä selbst wurde ach dem Abriss (1697/98) des Vorgängerbaus aus dem 12. Jahrhundert auf dessen Fundament Ende des 17. Jahrhunderts neu errichtet. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde sie in die bis heute erhaltene barockisierte Form umgestaltet.
Sie ist ausgestattet mit zwei unterschiedlichen Zwiebeltürmen und drei roten Kuppeldächern über einem Drei-Konchen-Chor. Ihr Grundriss ähneltder Form des Salzburger Doms.
Das kleine Kirchengebäude ist verziert mit Stuckaturen des Salzburger Künstlers Josef Schmidt, und die Altäre in den drei Konchen sind jeweils einem bzw. einer Heiligen geweiht: St. Bartholomäus, St. Katharina und St. Jacobus.
Mit St. Bartholomäus das Patrozinium für die ganz Kirche zu wählen, bezog sich auch darauf, dass er als Schutzherr der Almbauern und Sennerinnen galt.

Almer Wallfahrt
Auch heute noch findet jedes Jahr am Samstag nach dem 24. August (Bartholomäustag) die traditionelle, zweitägige Almer Wallfahrt statt, deren Ziel St. Bartholomä ist. Es handelt sich um die älteste Gebirgswallfahrt Europas, ihre Anfänge gehen vermutlich auf die Zeit um 1635 zurück, als Salzburger Bürger als Dank für die überstandene Pest erstmals über das Hochgebirge nach St. Bartholomä am Königssee unterwegs waren.
Die Wallfahrer, je nach Wetterlage sind es bis zu dreitausend, steigen in einem langen Fußmarsch, beginnend in Maria Alm im österreichischen Pinzgau, über die Ramseider Scharte mit dem Riemannhaus und den Funtensee durch das Steinerne Meer nach Sankt Bartholomä ab.

Die Kirche St. Bartholomä gehört zur katholischen Pfarrei Unterstein mit Sitz in Unterschönau, die wiederum für die Gemeinde Schönau am Königssee zuständig ist.

Informationen zur Pfarrei:
https://www.erzbistum-muenchen.de/pfarrei/

Informationen zur Wallfahrt:
https://almerwallfahrt.de/
Wallfahrtskirche Maria Gern
Wallfahrtskirche Maria Gern bei Berchtesgaden vor dem Watzmann, Foto: Max Aman

Wallfahrtskirche Maria Gern (Berchtesgaden)

Die Wallfahrtskirche Maria Gern liegt im gleichnamigen Hochtal nördlich von Berchtesgaden auf ca. 700 Meter Höhe. Sie liegt idyllisch vor prächtiger Bergkulisse mit Blick auf den Watzmann.
Der Name Gern wird von mittelhochdeutsch gere = dreieckiges Stück, abgeleitet.

Der südlich gelegene Turm und die Sakristei im Norden erheben sich über einem quadratischen Grundriss und umklammern den dazwischen liegenden ovalen Zentralbau, dessen zeltartige Dachform als ein Zeichen der Nicht-Sesshaftigkeit in der irdischen Welt gedeutet werden könnte.

Das erste Gnadenbild, die thronende Muttergottes als Himmelskönigin mit dem Jesuskind, fand bereits um 1600 seine Verehrung und stand geschützt in einem Bildstock, an der Stelle der heutigen Angererkapelle, am Fußweg zur Wallfahrtskirche. Ein Votivbild aus dem Jahre 1626 zeigte dieses volksfrömmige Kleindenkmal mit dem nahegelegenen Frauenbründl. Aufgestellt in einer kleinen Holzkapelle an der Stelle der heutigen Wallfahrtskirche, nahmen die Pilgerströme immer mehr zu. Ihren Höhepunkt erreichte die Wallfahrt nach Maria Gern im 18. Jahrhundert.
Infolgedessen wurde die Kapelle durch einen größeren Bau aus Stein ersetzt, woraus 1708 die heutige Kirche Maria Gern entstand. Die barocke Kirche Maria Gern findet ihren stärksten Ausdruck in der Architektur. Schwingende, konkave und konvexe Formen, Kuppeln, Säulengruppen, Giebel und Fensterbekrönungen mit reichem ornamentalem Schmuck rufen im Betrachter den Eindruck von Kraft und Bewegung hervor und bewirken eine Steigerung aller Wirkungen. Dabei ordnen sich die Einzelformen dem Gesamtkunstwerk unter, Lichteffekte werden genutzt. Auch Malerei, Skulptur und Plastik sind in den architektonischen Rahmen einbezogen.

Die Kirchendecke ist dem entsprechend überzogen von Ornamenten und Bauschmuck in den unterschiedlichsten Ausformungen: knorpelartige ineinander übergehende Verdickungen (Knorpelwerk), ohrförmige Dekorationsformen (Ohrmuschelwerk) und fein geschwungene Bänder aus Stuck (Bandelwerk). Daneben ist eine Vielzahl an Blüten, Pflanzenelementen, Gefäßen, Bändern und Fabelwesen sowie 50 Putti zu finden.

In 24 Bildfeldern, den sogenannten Kartuschen, finden sich Darstellungen aus dem Marienzyklus, beginnend im Osten über dem Hochaltar mit der Erschaffung der Welt durch die heilige Dreifaltigkeit und endend im Westen mit der Marienkrönung. Stuckateur und Freskant haben hier meisterlich zusammengearbeitet. Die Ochsenaugenfenster am Dachansatz nehmen die elliptische Form des Grundrisses auf und tragen dazu bei, den Bauauftrag des Barock, den Himmel in die Kirche zu holen, zu erfüllen.

Unter der Orgelempore ist ganzjährig eine Barockgruppe aus dem Jahr 1740 ausgestellt. Die Figuren mit ihren prächtigen Brokatgewändern und ihren feinen Wachsgesichtern sind die Protagonisten in folgenden Szenen der Weihnachtsgeschichte: Die Herbergssuche, Anbetung der Könige und der Tempelgang Mariens.

Text: Zweckverband Berchtesgaden

Kontakt zur Pfarrei finden Sie hier:
https://www.stiftsland.de/
Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung (Ettenberg)
Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung (Ettenberg), Foto: Max Aman

Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung (Ettenberg)

Etwa 400 Meter oberhalb von Marktschellenberg liegt auf einem Hochplateau Ettenberg. Dort steht die wehrhaft anmutende Wallfahrtskirche im Stil des Rokoko. Sie ist umgeben von der atemberaubenden Bergwelt der Berchtesgadener Alpen mit dessen nördlichsten Massiv, dem Untersberg, und scheint allen Widrigkeiten zu trotzen.
Neben der Kirche befindet sich urkundlich belegt seit 1708 das Messnergütl, das heutige Gasthaus Mesnerwirt.

Wie die Wallfahrtslegende berichtet, wurde im Jahr 1695 unter einem Lindenbaum eine Marienfigur gefunden. Zum Schutz des Gnadenbildes wurde an dieser Stelle eine kleine Kapelle aus Holz gebaut. Wind und Wetter setzten dem kleinen Gotteshaus jedoch stark zu.
Während der Amts- und Regierungszeit des Fürstpropstes von Berchtesgaden, Julius Heinrich von Rehlingen-Radau, wurde die Holzkapelle durch einen Neubau aus Stein ersetzt. Die Grundsteinlegung erfolgte am 17. März 1724 und der Dachstuhl wurde am 13. Mai 1725 aufgesetzt. Ihre erste Orgel richtete 1746 vermutlich ein Familienmitglied aus einer in Salzburg ansässigen Orgelbauerfamilie ein.
Der Kirchturm (Westturm) wurde erst zwischen 1834 und 1836 angebaut und entbehrt deshalb einer für das übrige Gebäude eigentlich typischen barocken Zwiebelhaube. Das Dach ist stattdessen schlicht und schmucklos in Form einer achtseitigen Schindelpyramide gehalten.
Zwischen 1979 und 1980 wurden Kirche und Orgel von Grund auf renoviert bzw. überholt.

Interieur
Das Deckengemälde stammt von dem in Burghausen lebenden Innozenz Anton Warathy. Die Fresken werden von höfischem Bandelwerkstuck umrandet. In ihnen wird Königin Ester (Altes Testament) der Gottesmutter Maria (Neues Testament)  gegenüber gestellt. Maria kniend auf einer Wolke, ist dargestellt als Fürsprecherin für die hinter ihr versammelte Propstei Berchtesgaden (erkennbar am Wappen in der Hand des Knaben im rechten unteren Bildrand). In den vier kleineren Bildfeldern, die das Hauptbild umrahmen, werden einige der zahlreichen in der Litanei verwendeten Marientitel dargestellt: Heil der Kranken, Trösterin der Betrübten, Zuflucht der Sünder, Hilfe der Christen.

Die einschiffige Kirche hat fünf Altäre, der Hochaltar weist einen spätbarocken Aufbau mit marmorierten Säulen auf. Über dem Kapitell ist das namensgebende Bild von der Heimsuchung Mariens, flankiert von Marias Eltern Joachim und Anna.

Laut Pfarrchronik wurde das Gnadenbild des Altars der Ettenberger Kirche am 9. September 1733 von der Ramsauer Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt (auch bekannt als Maria Kunterweg) übertragen.

Durch Portale, die den Hochaltar mit der Chorwand verbinden, kann das Gnadenbild umschritten werden, vorbei an zahlreichen Votivtafeln. Die Darstellungen zeigen wundersame Errettungen aus Notsituationen. Bevor man das Gotteshaus verlässt, fällt der Blick auf die monumentale, spätgotische Holzfigur des heiligen Christophorus aus dem 17. Jahrhundert. Sie befindet sich auf der Orgelempore und hat eine Höhe von 4,30 m. Als einer der Vierzehn Nothelfer ist er heute besonders bekannt als Schutzheiliger der Reisenden.

Brauchtum
Die erblindete Witwe Maria Euphrosina Knoblachin, geb. von Höfl, aus Salzburg stiftete 1746 ein größeres Vermögen für ein auf „ewige Zeiten“ alljährlich in der Wallfahrtskirche abzuhaltendes so genanntes „40-stündiges Gebet“. Als sich die Stiftungssumme wegen diverser Wirtschaftskrisen verringert hatte, kürzte man das bis dahin drei Tage währende Beten auf einen Tag, nämlich den ersten Sonntag nach dem Annentag am 26. Juli. Daraus entwickelte sich das  „Ettenberger Annafest“ zum festen Bestandteil des Berchtesgadener Brauchtums. Dazu gehört eine Lichterprozession am Vorabend sowie die eigentliche Prozession am Annentag selbst, die durch die Ettenberger Weihnachtsschützen begleitet werden.

Kontakt zur Pfarrei finden Sie hier:
https://www.stiftsland.de/

Weitere Informationen:
https://www.berchtesgaden.de/wallfahrtskirche-maria-heimsuchung-in-ettenberg
Wallfahrtskirche Maria-Hilf in Loipl Bischofswiesen
Wallfahrtskirche Maria-Hilf in Loipl Bischofswiesen; Foto: Jürgen Waßmuth

Wallfahrtskirche Maria Hilf (Loipl)

Ein besonderes Kleinod in Bischofswiesen ist die Maria-Hilf-Kirche zu Loipl. Ursprünglich als Kapelle (1798/99) von den Einwohnern selbst erbaut, entwickelte sie sich durch einen Ablass („Awers“) aus dem Jahr 1805 zu einer Wallfahrtskirche, die im gesamten 19. und 20. Jahrhundert viele Pilger anzog. Den Höhepunkt erlebte sie im Jahr 1915, als in einer Wallfahrt an die 1000 Männer und Frauen nach Loipl kamen.

Beachtenswert sind die vielen kleinen Kunstschätze, die dieses Kirchlein beherbergt:
Der Hochaltar beherbergt als zentrales Bild die Kopie einer Maria-Hilf-Darstellung des Malers Lukas Cranach. Darüber thront eine Kreuzigungsgruppe mit Maria und Johannes, zur Linken ist der Hl. Joachim, zur Rechten die Mutter Anna dargestellt. Unterhalb des Hl. Joachims stehen Florian und Sebastian, auf gleicher Höhe zur Rechten Theresia und ein Ordensheiliger.
Der Tabernakel wird von zwei Reliquien eingesäumt, darunter befindet sich die Mensa. In den Altartisch ist in der Mitte ein Pelikan eingearbeitet, der von zwei Reliefs eingesäumt wird: das Wunder der Brot- und Weinvermehrung.
Im Langhaus befinden sich 20 Figuren, darunter die 12 Apostel und der kostbare Kreuzweg des Landshuter Künstlers Finkenzeller.
         
Heute zelebrieren die Patres der Garser Redemptoristen jeden Sonntag eine Hl. Messe in der Maria-Hilf-Kirche, sie dient aber auch zu Taufen und Hochzeiten. Auch die Patienten der benachbarten Reha-Klinik suchen sie besonders gerne auf und bitten um Heilung.

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite der Pfarrei Bischofswiesen.
Maria Himmelfahrt, Ramsau
Maria Himmelfahrt am Kunterweg; Foto: Manfred Weber

Maria Himmelfahrt (Ramsau)

In einsamer Waldlage steht über dem Tal in ca. 770 m Seehöhe die Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt (Patrozinium: 15. August).
Der Name „Kunterweg" erinnert an die einstige Bedeutung des Weges als Viehpfad für Schafe und Ziegen (von mhd. kunter bzw. gunter = Tier, Kleinvieh). Hier sollen einst „nächtliche forchtsame Spukgesichter" die Gegend unsicher gemacht haben. Ob Sage oder Aberglaube, jedenfalls soll schon im späteren 17. Jahrhundert an dem Felsen hinter der jetzigen Kirche ein Muttergottes-Bild angebracht worden sein.

Historisch bezeugt ist das Jahr 1690, als der damalige Ramsauer Vikar Feichtinger in den Felsen eine Nische hauen und am Maria-Himmelfahrts-Tag im Rahmen einer Prozession dort eine Muttergottesstatue aufstellen ließ. Diese stand vorher am Laurentiusaltar der Ramsauer Pfarrkirche und wurde schon vielfach verehrt. Schnitzer dieser Statue, des heutigen Gnadenbildes, war Wolfgang Huber aus Maria Gern, der auch die dortige Marienstatue geschaffen hatte.
Bald darauf kam es zum Bau einer ersten hölzernen Kapelle für das Gnadenbild, da 1703 bereits von einer älteren und einer erneuerten Kapelle berichtet wird. Bereits von 1702 datiert das älteste erhaltene Votivbild. 1707 erfolgte ein Neubau und abermals 1712, verbunden mit der Erlaubnis, in der neuen Kapelle zelebrieren zu dürfen.

Für die heutige Kirche, die neben den Wallfahrtskirchen von Maria Gern und Maria Ettenberg das bedeutendste Zeugnis barocker Marienverehrung im Berchtesgadener Land darstellt, legte Fürstpropst Julius Heinrich von Rehlingen (1724-1732) im Jahr 1731 den Grundstein, bereits zwei Jahre später wurde der Bau vollendet. So konnte am 20. September 1733 unter seinem Nachfolger Fürstpropst Cajetan Anton von Notthafft (1732-1752) die neue Wallfahrtskirche feierlich eingeweiht werden.

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite der Pfarrei Ramsau.

Dekanat Chiemsee

Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt, Halfing
Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, Halfing; Foto: Christina Bolte (privat)

Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt (Halfing)

Zum ersten Mal wurde Halfing mit der Kirche am 03. Januar 928 in einer Tauschurkunde erwähnt. Erzbischof Odalbert von Salzburg dem Edlen Rafolt übergab den Ort gegen zwei Orte bei Landshut.

Das Gotteshaus wurde in der Zeit der Spätgotik (um 1415) völlig neu erbaut. Es wurde im Jahr 1432 von Johannes ll. Ebser, Bischof von Chiemsee (als Weihbischof von Salzburg) eingeweiht. Hauptförderer des Kirchenbaues waren die Laiminger. Vermutlich wurde dieser Kirchenbau im Lauf des 15./16. Jahrhunderts noch beträchtlich erweitert.                           
           
Im Sommer 1725 wurde das Gotteshaus durch Sturm und Gewitter so weit beschädigt, dass ein Neubau unvermeidlich schien. Die Leitung des Baues wurde dem damaligen Pfarrer Haagn übertragen. Dem Herrn von Fossa (auf Schloss Forchteneck) wurde unter Strafandrohung auferlegt, 2.000 Gulden aus dem Zechschrein der Kirche für den Bau zur Verfügung zu stellen, wogegen dieser "öffers häßlich protestieret hat".
Der Kirchenbau wurde im Mai 1727 begonnen. Mit der Ausführung wurden Thomas Mayr, Maurermeister von Grafing, und Thomas Cronast, Gerichtszimmermeister von Kling, beauftragt. Bei der Errichtung des neuen Langhauses wurden die alten Seltenmauern bis zu einer Höhe von 3,50 m erhalten. Anstelle eines kostspieligen Ziegelgewölbes wurde ein Lattengewölbe erstellt. Noch im gleichen Jahr konnte der neue Dachstuhl aufgesetzt werden, 1730 fand der Bau seinen endgültigen Abschluss. 1732 wurde ein vom Traunsteiner Tischler Wolfgang Dersch gebauter Hochaltar,  angekauft. Dieser war ursprünglich für die Traunsteiner Stadtpfarrkirche gedacht, wurde dort jedoch wegen Geldmangels noch nicht gefasst. Die Altarfiguren schnitzte der Bildhauer Georg Andreas Dietrich, ebenfalls aus Traunstein.
Um 1773 entstanden die beiden neuen Seitenaltäre sowie die prächtige Kanzel des Gotteshauses.

Halfing war durch mehrere Jahrhunderte hindurch die bedeutendste marianische Gnadenstätte im westlichen Chiemgau zwischen Inn, Chiemsee und Alz. Die Wallfahrt zu "Unserer lieben Frau im Moos", wie das um 1430 entstandene Gnadenbild (und auch die Kirche selbst) genannt wurde, muss im Lauf des 15. Jahrhunderts aufgekommen sein. Weiteren Aufschwung nahm die Wallfahrt durch die Einführung einer Skapulierbruderschaft 1648 bzw. 1550. In der Barockzeit kamen jährlich bis zu 15.000 Wallfahrer nach Halfing.

Die Halfinger Kirche präsentiert sich als eine sehr große Spätbarockkirche mit einem mächtigen spätgotischen Turm. Die Kirche ist 39 m lang und gehört zu den größten Gotteshäusern im Chiemgau. Sie wurde zum Vorbild für die 1735 erbaute Pfarrkirche in Prien. Das Patrozinium der Kirche wird am Fest Mariä Himmelfahrt begangen. Es scheint sich dabei um eine Einführung in neuerer Zeit zu handeln, denn 1708 wird ausdrücklich Mariä Geburt als Patrozinium angegeben.


Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite der Pfarrei Halfing

Weitere Informationen:
https://www.chiemsee-alpenland.de/
Wallfahrtskirche St. Salvator, Rimsting, vom gegenüberliegenden Fußweg aus gesehen
St. Salvator, Rimsting; Foto: Christina Bolte (privat)

Wallfahrtskirche St. Salvator (Rimsting)

Die Wallfahrtskirche St. Salvator im Rimstinger Ortsteil Sankt Salvator liegt an der Straße von Prien nach Wildenwart.

Gemäß einer Überlieferung geht die Entstehung der Kirche zurück auf einen Frevel einer Hostie. Eine Frau aus Siggenham soll in der Pfarrkirche Prien unwürdig zur Kommunion gegangen sein, die Hostie aber nicht verzehrt haben, sondern sie mitgenommen haben. Nachdem sie auf dem Heimweg auf halber Strecke Reue ergriffen habe, habe sie die Hostie an der Stelle des heutigen Hochaltars auf die Erde gelegt.
Diese versank sogleich im Erdboden, was als Wunder gedeutet wurde und zum Bau einer Kirche führte. Die Bezeugung des ersten Baus reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück.

Die Wallfahrt zu "Unserem lieben Herrn ober Prien" blühte nachweislich schon im Spätmittelalter und erreichte im 17. Jahrhundert ihren Höhepunkt, als alljährlich 18 Pfarreien und Kreuztrachten hierher kamen. Seit dem 19. Jahrhundert ist die Wallfahrt jedoch in ständigem Rückgang begriffen und aktuell weitgehend erloschen.

Das jetzt stehende Gotteshaus wurde in der Zeit der Spätgotik, im dritten Viertel des 15. Jahrhunderts, von Grund aus neu erbaut und im Jahre 1472 von Bernhard von Kraiburg, Bischof von Chiemsee, geweiht. Der spätgotische Kirchenbau ist nicht ohne spätere Veränderungen auf uns gekommen, wenn auch das Äußere mit dem charakteristischen Sattelturm den ursprünglichen Charakter ziemlich rein bewahrt hat. Spätere Anbauten sind an der Westseite vorgesetzte, geräumige Vorhalle, ein Frühbarockbau von 1639 und die zum schlichten Kirchenbau wenig passende Sakristei von 1860, die entgegengesetzt an der Ostseite des Presbyteriums steht.

Die Kirche St. Salvator ist wegen der wertvollen Ausstattung heute geschlossen und nur während des Gottestdienstes geöffnet, die regelmäßig an jedem letzten Freitag im Monat um 19 Uhr stattfinden.

Weitere Sehenswürdigkeiten sind die Ehren-Bronzetafel für Joseph und Georg Ratzinger zur Erinnerung an die Nachprimiz der Brüder Ratzinger in Rimsting sowie die Papst-Linde auf der Ratzinger Höhe.

Text: Chiemsee Alpenland



Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite der Pfarrverbands Westliches Chiemseeufer.

Führungen mit Anmeldung beim Pfarramt Prien Tel.: +49 (0)8051 1010
Klosterkirche und Turm Mariä Opferung, Kloster Fraunwörth, Frauenchiemsee
Klosterkirche und Glockenturm Mariä Opferung, Kloster Fraunwörth (Frauenchiemsee); Foto: Christina Bolte (privat)

Frauenwörth auf Frauenchiemsee

Das Kloster Frauenwörth prägt den Charakter von Frauenchiemsee, es ist Wallfahrtsort für die selige Irmengard, die Schutzpatronin des Chiemgaus.

Das Kloster Frauenwörth wurde von Herzog Tassilo III. von Bayern gegründet und am 1. September 782 zusammen mit der Klosterkirche geweiht. Eine Blütezeit erlebte es zwischen dem 11. und dem 15. Jahrhundert, 1728 und 1732 wurden die Klostergebäude neu erbaut. Im Zuge der Säkularisation hob man das Kloster von 1803 bis 1835 auf, jedoch bestand der Konvent fort: Da sich für die Klostergebäude kein Käufer fand, durften die Nonnen bleiben.

1836 wurde das Kloster für die Benediktinerinnen von König Ludwig I. von Bayern neu errichtet unter der Auflage, dass sie sich durch Eröffnung von Schulen ihre Existenzgrundlage schaffen. Daher widmeten sich die Benediktinerinnen der Mädchenerziehung, von 1837 - 1982 unter anderem durch ihr Irmengard-Gymnasium mit Internat und von 1983-1995 durch die Irmengard-Berufsfachschule (vormals Vorseminar für soziale Frauenberufe).

Die Kirche Mariä Opferung ist romanischen Ursprungs (spätes 11. oder frühes 12. Jahrhundert) und wurde auf den Fundamenten eines einschiffigen Vorgängerbaus der Karolingerzeit (9. Jahrhundert) errichtet. 
Bereits seit dem 14. Jahrhundert diente die Kirche des  Benediktinerinnenklosters Frauenwörth auch den Inselbewohnern als Gotteshaus. Die Kirche, die dem Tempelgang Mariens geweiht ist, gehört zu den geschützten Baudenkmälern in Bayern.
Die Gewölbe der Kirche stammen aus gotischer, die Altarausstattung aus barocker Zeit. Das Netzrippengewölbe des Innenraums wurde 1468 bis 1476 eingezogen. 1688 bis 1702 wurde die Kirche mit heute noch erhaltenen Altarretabeln ausgestattet. In den Jahren 1928 und 1961/62 wurden im Chor romanische Fresken aus der Zeit um 1150 entdeckt und wieder freigelegt.

Der nordwestlich vor der Kirche frei stehende Glockenturm, ein Wahrzeichen des Chiemgaus, stammt im Ursprung wohl aus dem 12. Jahrhundert. Ungewöhnlich sind sein Durchmesser von 8,80 Metern und seine von Grund auf achteckige Gestalt. Die oberen Geschosse mit ihren Blendfeldern und spitzbogigen Schallfenstern stammen vermutlich aus dem späten 13. oder frühen 14. Jahrhundert. Nach mehreren Bränden erhielt der Turm Ende des 16. Jahrhunderts seine heutige, in späterer Zeit mehrmals erneuerte Zwiebelhaube.
In einem kleinerer Nebenraum im Obergeschoss befand sich eine Kapelle. Dort wurden im Jahr 1928 unter später angebrachtem Wandputz fünf unvollständig erhaltene Wandmalereien von Erzengeln gefunden, deren Anfertigung in die Gründungszeit des Klosters datiert wird und deren Künstler Anregungen aus der byzantinischen Kunst erhalten hatte. Die Malereien wurden nie völlig fertiggestellt, wohl weil Tassilo wenige Jahre nach Gründung des Klosters abgesetzt wurde und sich anschließend kein Finanzier für die Fertigstellung fand. 
Das Erdgeschoss der Torhalle beherbergte neben der im Zentrum gelegenen Durchfahrt ins Kloster ab dem 11. Jahrhundert im Ostraum eine Kapelle des heiligen Nikolaus von Myra.


Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Klosters Frauenwörth.

Dekanat Inntal

Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung in Kirchwald, Nußdorf am Inn
Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung in Kirchwald, Nußdorf am Inn; Foto: Dr. Hans Hausner

Mariä Heimsuchung (Kirchwald)

Die Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung in Kirchwald befindet sich am Fuße des Heubergs oberhalb des Ortes Nußdorf am Inn. Der Ort heißt Kirchwald, weil Bewohner aus verstreut liegenden Ortsteilen durch diesen Bergwald gehen mussten, um am Sonntag den Gottesdienst in Nußdorf zu besuchen.

Die Wallfahrt geht auf den Tuchmachergesellen Michael Schöpfl zurück. Er pilgerte 1643 von Iglau / Mähren nach Rom und konvertierte dort zum katholischen Glauben. Ein Kardinal schenkte ihm ein Marienbild, das er auf seiner Heimreise 1644 schließlich im Kirchwald zu Nußdorf aufstellte. Dort bewohnte er eine Felsenhöhle unterhalb der jetzigen Kirche, Quarantan genannt und erbaute eine erste Holzkirche für das Gnadenbild. Er fand eine Quelle vor, die er zunächst für schädlich hielt. Diese verwandelte er durch die Zugabe von Reliquien aus Rom, Weihenlindener Heilwasser und Gebete in einen Heilbrunnen für Augenleiden. Mittlerweile fließt die Quelle nur noch spärlich.
Die Gründungsgeschichte ist auf Portalumrahmung in der Vorhalle (1758) dargestellt.

Die Kirche und Klause wurden 1719/1720 durch den Nußdorfer Wirtssohn Pater Casimir Weiß im Spätbarockstil erbaut. Baumeister waren Wolfgang Dientzenhofer, Maurermeister in Au bei Bad Aibling, sowie Hanns Sagmeister, Zimmermeister in Nußdorf. Die heutige Innenausstattung mit drei Altären und einer Kanzel im Rokokostil entstand 1756. In der Mitte des Hochaltars ist das Gnadenbild - eine byzantinische Ikone - in einen prachtvollen Strahlenkranz eingearbeitet.

Besondere Merkmale sind das sogenannte Scheyerer Kreuz mit zwei Querbalken auf der Kirchturmspitze sowie die Außenkanzel mit zwiebelförmigem Schalldeckel.

Neben der Kirche steht eine Einsiedelei, die ebenfalls 1716 von Pater Casimir Weiß erbaut wurde und von Bruder Damian bewohnt wird. Dieser betreut die Kirche und Wallfahrer. Die Einsiedelei hatte in früheren Jahrhunderten Bedeutung als Schule für die Kinder aus den umgebenden Weilern. Die Einsiedler mussten sogar eine Schulprüfung in München ablegen, um die Kinder unterrichten zu dürfen.

Seit langem werden dort die "Goldenen Samstage" im Oktober zu Ehren Marias gefeiert. Diese Tradition geht bis ins 14. Jahrhundert zurück. Es sind jene drei Samstage, die unmittelbar auf das Fest des heiligen Erzengels Michael (29. Sept.) folgen. Das waren Tage der inneren Erneuerung, bei dem der Mensch durch eine Beichte seine Seele reinigte, sich mit Gott durch die Fürbitte der Gottesmutter wieder versöhnte. Sie werden "golden", weil die Tage so fruchtbar waren für das Heil der Seele.

Drei Kreuzwege führen zur Kirche (Gehzeit jeweils ca. 20 -30 min):
einer über die Forststraße vom Winkelwiesweg aus,
ein etwas steiler Wanderweg, beginnend am Heubergweg sowie
eine bequeme Wanderung vom Ortsteil Gritschen aus.

Am 3. Juli 2022 fand ein festliches Jubiläum der 300-jährigen Weihe der Wallfahrtskirche mit Weihbischof Wolfgang Bischof statt. Außerdem wurde ein neuer Zelebrationsaltar geweiht.


Text: Dr. Hans Hausner, Kirchenpfleger


Link zur Webseite der Pfarrei:
www.pv-neubeuern-nussdorf.de

Weitere Informationen:
https://www.chiemsee-alpenland.de/
Maria Stern, Neukirchen a. Simssee, Ansicht vom Friedhof
Wallfahrtskirche Maria Stern, Neukirchen am Simssee; Foto: Christina Bolte (privat)

Wallfahrtskirche Maria Stern (Neukirchen am Simssee)

Die früheste gesicherte urkundliche Nennung des Ortes als „Niuunchiricha“ stammt von 924. In diesem Zusammenhang hat die ältere Geschichtsforschung gerne auf jene Sage hingewiesen, die sich auch im Ortswappen findet: Im Bärenholz nördlich von Neukirchen seien einst eine Kirche und ein Schloß gestanden. Als man anstelle der alten Kirche an gleicher Stelle eine neue bauen wollte, hätten Vögel blutige Späne an den jetzigen Kirchplatz in Neukirchen getragen, worauf man hier die Kirche gebaut habe.

Die hiesige Kirche war jedenfalls immer eine Filiale der Pfarrei Riedering. Das ursprüngliche Patrozinium St. Johannes der Täufer läßt auch eine historische Bedeutung als alte Taufkirche unserer Gegend vermuten. Das älteste Mauerwerk des bestehenden spätgotischen Kirchenbaues (nach v.Bombard errichtet um 1442) weist noch auf einen romanischen Vorgängerbau hin. Das Langhaus war bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts nicht gewölbt, sondern mit einer flachen Holzdecke versehen. Schon um 1730 war es aber infolge des starken Wallfahrtszuzuges um zwei Joche nach Westen verlängert worden.
         
Ihr heutiges Erscheinungsbild verdankt das Kircheninnere dem 1750 erfolgten, spätbarocken Umbau durch Andreas Vordermayr. Das fünfjochige Langhaus und der eingezogene Chorraum wurden damals eingewölbt, wobei die Stichkappentonne im Langhaus auf flachen, in Fensterbalkenhöhe auslaufenden Wandpilastern aufruht. Gleichzeitig erfolgte auch die Stukkierung durch Vordermayr sowie die Ausmalung durch den aus Wien stammenden, vornehmlich in Tirol und später in der Steiermark tätigen Hofmaler Joseph Adam Mölck. Der Anlass für die prunkvolle barocke Ausgestaltung war die rasche Zunahme der Marienwallfahrt, nachdem im Jahre 1710 das Gnadenbildes aus Riedering übertragen wurde. Innenrenovierungen erfolgten in den Jahren 1844 und 1880, ferner 1946 unter der Leitung von Prof. Esterer. Die letzte Renovierung wurde 1977/78 durchgeführt.
         
Gnadenbild und die Wallfahrt:
In der Mitte des Hochaltares ist das Gnadenbild „Maria Stern“ angebracht. Es stammt ursprünglich aus der Riederinger Pfarrkirche und wurde am 1. Februar 1710 in feierlicher Prozession hierher in die Filialkirche übertragen; seither ist sie auch Wallfahrtskirche zu Unserer Lieben Frau. Vorbild für das hiesige Mariengnadenbild – die sitzende Gottesmutter hält das aufrecht stehende, gefatschte Jesuskind auf dem Schoß - war vermutlich das Gnadenbild von Maria Stern in Taxa (bei Odelzhausen im Landkreis Dachau); die dortige sternförmige Kapelle mit Kloster war einst eine bedeutende alt-bayerische Marienwallfahrt, das Kloster wurde aber bei der Säkularisation abgerissen. Das jetzt am Hochaltar eingesetzte Gnadenbild wurde vermutlich im Jahre 1844 bzw. bei weiteren Renovierungen des 19. Jahrhunderts übermalt. Möglicherweise ersetzte es auch das ursprüngliche Gnadenbild des 17. Jahrhunderts, das die 1676 gegründete Riederinger Corpus-Christi-Bruderschaft einst zur Verehrung der Gottesmutter bei ihren Umzügen angeschafft hatte. Die ursprüngliche Fassung des Gnadenbildes ist noch auf den Votivtafeln vor 1844, auf dem Deckengemälde des Kirchenschiffes und in der Kapelle in Patting zu sehen. Heute gehört Maria Stern zu den kleineren, aber nach wie vor lebendigen Marienwallfahrten unseres Landes. Bemerkenswert sind die zahlreichen, an den Langhauswänden angebrachten Votivbilder als eindruckvolles Zeugnis früherer Volksfrömmigkeit und geschehener Gebetserhörungen. Das älteste Bild stammt aus dem Jahr 1711.
        

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Riedering.
Wallfahrtskirche Schwarzlack, Brannenburg
Wallfahrtskirche Mariahilf und St. Johann Nepomuk auf der Schwarzlack, Brannenburg; Foto: Christina Bolte (privat)

Wallfahrtskirche Mariahilf und St. Johann Nepomuk (Schwarzlack)

Die erste Wallfahrtskirche geht zurück auf den Eremiten Georg Tanner, der sich hier 1659 niederließ. In seiner Klause stellte er ein Maria-Hilf Bild auf, zu dem sich bald eine Wallfahrt entwickelte. 1687 wurde daher eine hölzerne Kapelle errichtet, 1716 wurde eine kleine Kirche aus Stein gebaut.
Im Jahr 1750 ließ Graf Max IV von Preysing den Grundstein für den Neubau der spätbarocken Kirche legen, die 1767 geweiht wurde.
Raumbestimmend ist der Rokoko-Altar in den Farben Weiß und Gold von Joseph Götsch (1767) mit dem Maria-Hilf-Bild, einer Kopie des berühmten Cranach-Bildes aus Innsbruck. Unter einem schwungvollen Baldachin im Auszug, umgeben von Engeln, Wolken und Strahlen, bildet das Gnadenbild das Zentrum der Kirche. Verstärkt wird dies durch die hinweisenden Geste des Hl. Nepomuk und der Assistenzfiguren Heilige Florian und Franz von Paula.
Die Fresken im Chor und Langhaus schuf Sebastian Rechenauer der Ältere, geboren 1761 in Schweinsteig, also in unmittelbarer Nähe zur Kirche auf der Schwarzlack. Die vielen Votivtafeln in der Kirche zeugen von Not, Verzweiflung, Trost, Dankbarkeit und Gottvertrauen der Menschen.
Der Altar birgt auch eine figürliche Darstellung des zweiten Namenspatrons Johann Nepomuk.

Die Kirche kann teilweise besichtigt werden, der Vorraum ist durch ein Gitter abgetrennt.
In den in den Sommermonaten (nach Ostern bis Mitte Oktober) finden jeden Freitag um 19:00 Uhr regelmäßige Gottesdienste statt.

Auch der Jakobsweg geht an der Kirche vorbei.

Text: Julia Zäch, Chiemsee Alpenland

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverband Brannenburg-Flintsbach.

Dekanat Miesbach

Allerheiligenkirche, Oberwarngau
Allerheiligenkirche, Oberwarngau; Foto: Fritz Ihmig

Allerheiligenkirche (Warngau)

Die Allerheiligenkirche in Warngau hat ihre Entstehung dem Verkehrsgeschehen früherer Zeiten zu verdanken. Denn sie liegt direkt neben der Nord-Südverbindung von München über Tegernsee und Tirol nach Italien. Da in früheren Zeiten die Straßen alles andere als sicher waren, hatten die Fuhrleute verständlicherweise das Bedürfnis, für den guten Ausgang ihrer Fahrt zu beten, bzw. bei der Heimfahrt für das Gelingen der Fahrt zu danken. Da es in Allerheiligen auch einen Brunnen gab, waren die besten Voraussetzungen für eine „Raststätte“ gegeben. Die Fuhrleute konnten hier ihre Pferde tränken.

So entwickelte sich im Laufe der Jahre die Allerheiligenkirche ausgehend von einer kleinen Kapelle bis hin zur ersten Kirche um ca. 1450, die 1476 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Im Jahre 1504 wurde eine achteckige Kirche mit Turm erbaut.
Es entwickelte sich auch eine Wallfahrt, bei der zuerst alle Heiligen, wie es das Patrozinium sagt, verehrt wurden. Aber allmählich trat die Verehrung der Gottesmutter Maria in den Vordergrund, wie einzelne Votivtafeln zeigen. Und letztlich wurde die Wallfahrt zum heiligen Leonhard immer stärker.

Um v. a. an den hohen Festtagen wie Pfingsten die vielen Gläubigen fassen zu können, wurde 1658 seitlich an den Turm eine Seitenkapelle angebaut. So konnten die Gläubigen bei geöffneten Toren im Freien an der Messfeier teilnehmen. Das Altarbild in dieser Seitenkapelle hat der Miesbacher Maler Kaspar Hupfauer gemalt. Er hat alle Heiligen im Himmel dargestellt und am linken unteren Ende den Himmel wie ein Loch geöffnet und damit den Blick freigegeben auf die Allerheiligenkirche, die Pfarrkirche von Oberwarngau und die beiden Kirchen von Osterwarngau. Deshalb wird das Gemälde auch das Himmelsloch genannt. Es hängt jetzt vorne im Altarraum rechts.

Der Hochaltar hat als Altarbild ebenfalls eine Darstellung aller Heiligen im Himmel. Das Altarbild stammt von dem Münchner Barockmaler Johann Degler, der sich nach dem Tod seiner Frau in das Kloster Tegernsee zurückgezogen hatte.
Vor  diesem Altarbild steht der heilige Leonhard mit seinen Attributen Ross und Kuh. Ganz oben in der Altarkrönung finden wir die Krönung Mariens im Himmel. Diese Figurengruppe stammt vermutlich von dem gotischen Flügelaltar, der vor dem jetzigen Barockaltar hier in der Kirche stand.
Der Barockaltar wurde von Pfarrer Kaspar Neumiller um 1725 für die Allerheiligenkirche beschafft.
Die seitlichen Säulen des Hochaltars sind aus dem Steinbruch des Tegernseer Klosters und sind aus  Marmor.

Da die Wallfahrt immer mehr Leute nach Allerheiligen zog, konnte Pfarrer Kaspar Neumiller eine Erweiterung auf die heutige Größe der Kirche durchsetzen. Der Rohbau wurde 1740 - 1742 fertiggestellt. Aber wegen des Krieges mit den Österreichern stockte dann der Bau bis 1752. Er konnte erst zwei Jahre später vollendet und 1758 vom Weihbischof von Werdenstein feierlich eingeweiht werden.
Um 1980 war die Kirche in einem so schlechten Zustand, dass man schon über einen Abriss der Kirche nachdachte. Aber dann brachte Herr Burghard das Thema „Allerheiligenkirche"  in die Fernsehsendung „iatz red i“. Dort konnte der Warngauer Martin Beilhack  auf den schlechten Zustand der Kirche hinweisen. Auch der neue Pfarrer Bernd Habenschaden setzte sich stark für eine Renovierung ein und erreichte, dass auch das Ordinariat mitzog. So konnte in den Jahren 1983-1989 die Kirche erst außen saniert und dann innen vollständig renoviert werden. Es war erstaunlich, wie sich die Bevölkerung durch großzügige Spenden und Hilfen beteiligte.
Seit 1983 organisierte das Leonhardi-Komitee wieder jährlich eine Leonhardifahrt, nachdem die Fahrten ca. 1910 eingeschlafen waren.
Mit einem gro0en Dorffest konnte im Juli 1989 die Wiedereinweihung der Allerheiligenkirche mit Weihbischof Franz Schwarzenböck gefeiert werden.


Text: Albert Engl


Regelmäßige Gottesdienste in Allerheiligen:
  • Gelöbnisamt am 1. Mai, 10.30 Uhr
  • Pfingstmontag, 10.00 Uhr Wallfahrtsgottesdienst nach der Sternwallfahrt der umliegenden Pfarreien
  • Gottesdienst und Segnung der Gespanne und Reiter bei der Leonhardi-Wallfahrt am 4. Sonntag im Oktober
  • Festgottesdienst zum Patrozinium am 1. November
  • Pfarrrequiem für alle im laufenden Jahr Verstorbenen der Pfarreien Oberwarngau, Osterwarngau und Wall am 2. November, 19.00 Uhr

Kurzinfo

Patrozinium: Allerheiligen am 1. November
Erste Kirche: um 1450
Neubau: Um 1504 achteckige Kirche
Bau einer Seitenkapelle: 1658
Erweiterungsbau auf heutige Größe: 1740 - 1752
Altäre:
  • Hochaltar  im Barockstil mit Teilen eines gotischen Vorläuferaltares
  • zwei barocke Seitenaltäre
  • Altar in der Seitenkapelle
 
Votivtafeln: zwischen 1682 und 1945
Geläut: zwei Glocken von 1624

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite der Pfarrverbands Holzkirchen-Warngau.
Heilig-Kreuz-Kirche, Schaftlach
Heilig-Kreuz-Kirche Schaftlach; Foto: Pfarrkuratie Schaftlach

Heilig-Kreuz-Kirche (Schaftlach)

Der schlichte, kapellenartige Bau mit dem weiten, dreiseitig schließenden Chor wurde durch den bekannten Tegernseer Klosterbaumeister Alex Gugler errichtet und im Jahr 1476 zu Ehren des Heiligen Kreuzes Christi geweiht.
Mindestens seit dem 16. Jahrhundert ist Schaftlach das Ziel einer Wallfahrt zur hier aufbewahrten Kreuzreliquie. Diese befindet sich in einem vergoldeten Ostensorium, einer Art Monstranz, in einer Nische im Hochaltar der Kirche.

Einen neuen Aufschwung und eine neue Dimension der Kreuzverehrung erlebte in diesen Jahren die Kirche von Schaftlach als Heimstatt des als ottonisch erkannten, lebensgroßen Kruzifixes aus Lindenholz (Fälldatum wahrscheinlich um das Jahr 970). Erst seit circa 1900 in Schaftlach sicher nachweisbar, stammt das Kruzifix aller Wahrscheinlichkeit nach aus dem Kloster Tegernsee. Die Legende besagt, Kaiser Heinrich II. habe das nach dem verheerenden Brand von 970/975 wiederhergestellte Benediktinerkloster besucht und dabei "vor einem uralten Kruzifix" - dem daraufhin so bezeichneten "Heinrichskreuz" - eine Vision gehabt.

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite der Pfarrverbands Waakirchen-Schaftlach.
St.Leonhard, Kreuth
St.Leonhard-Kirche, Kreuth; Foto: Christine Pfluger

St. Leonhard (Kreuth)

In Kreuth findet jedes Jahr am 6. November die Leonhardiwallfahrt statt. Sie gilt als eine der ältesten überhaupt in Bayern und ist seit 1442 belegt. Der heilige Leonhard, der sich ursprünglich sehr für Gefangene einsetzte, wurde im Laufe der Jahrhunderte zum Viehpatron, da die bäuerliche Landbevölkerung sein Attribut, die Ketten, als Viehketten deutete.

1184 errichtete das Kloster Tegernsee in Kreuth eine steinerne romanische Kirche zu Ehren des Hl. Leonhard. Aufgrund von Baufälligkeit ersetzte sie es 1490 durch ein spätgotisches Gotteshaus. Dieses wurde im 16./17. Jahrhundert barockisiert und dabei die Gewölbeschale mit Darstellungen aus der Leonhardslegende versehen. Diese wurden allerdings später bei einer Regotisierung wieder übermalt, bis sie in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts unter den zuletzt angebrachten Gewölberippen wieder freigelegt wurden.

Nach dem feierlichen Gottesdienst zum Patrozinium im Freien startet die dreimalige Umfahrt mit vielen prächtig geschmückten Pferdegespannen durch den Ort. Ross und Reiter, Trachtenvereine, Schützenkompanien und Musikkapellen, die betend in von Pferden gezogenen und mit Girlanden verzierten Truhenwägen durch das Dorf fahren, werden jeweils an der Kirche mit Weihrauch, Weihwasser und der Leonhardireliquie gesegnet.
 
Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite ders Pfarrverbands Tegernsee-Egern-Kreuth
 
sowie Link zur Leonhardiwallfahrt.
Birkenstein-Kapelle, Außenansicht
Maria Himmelfahrt, Birkenstein; Foto: www.kunstverlag-peda.de

Maria Himmelfahrt Birkenstein

Es begann im Jahre 1663. Während des Breviergebets am Marterl auf einem flachen bemoosten Felsen überkam Pfarrer Johann Stiglmaier von Fischbachau ein leichter Schlaf, und im Traum erschien ihm die Muttergottes und sagte: „Hier an diesem Ort will ich verehret werden und denen, die mich hier anrufen, meine Gnade mitteilen.“

1673 errichtete man auf diesem flachen Felsen eine kleine Kapelle für 10 - 12  Personen. Als Gnadenbild diente eine gotische Marienfigur aus der Pfarrkirche Fischbachau. Als der Strom der Wallfahrer immer größer wurde, baute man 1710 die jetzige Wallfahrtskapelle als Loreto-Kapelle. Die bis heute erhaltene Rokoko-Ausstattung erfolgte 1761 – 1769.

Maria Birkenstein am Fuße des Breitensteins ist ein vielbesuchter Wallfahrtsort. Die zahlreichen Votivtafeln als Dank für erhaltene Hilfe bezeugen bis in unsere Zeit, dass das Versprechen der Muttergottes immer noch Gültigkeit hat.  

Das Patrozinium der Kapelle ist das Hochfest Maria Himmelfahrt (15. August).

Weitere Informationen:
www.maria-birkenstein.de
Wallfahrtskirche Wilparting St. Marinus und St. Vitus
Wallfahrtskirche Wilparting; Foto: Christina Bolte (privat)

Wallfahrtskirche St. Marinus und St. Vitus (Wilparting)

Die Filial- und Wallfahrtskirche St. Marinus und Anian liegt malerisch vor der Kulisse des Mangfallgebirges und erhebt sich über dem Grab der beiden Heiligen. Die kleine Veitskapelle bezeichnet die Stelle, an der sich die Zelle der Heiligen Marinus und Anianus befunden haben soll.
Der iro-schottische Wanderbischof und Missionar Marinus und dessen Diakon Anianus haben sich nach Überlieferungen gegen Ende des 7. Jhdts. n. Chr. in Wilparting niedergelassen, wo Marinus als Märtyrer mit 40 Jahren starb. Wilparting ist demnach seit mehr als 1.000 Jahren ein Ziel für Wallfahrer. Es ist somit einer der ältesten christlichen Orte dieser Art in Bayern.

Die Kirche verdankt ihr barockes Äußeres der Erneuerung eines spätgotischen Baus im Jahre 1697 durch Johann Mayr d. Ä. von der Hausstatt (1643–1718).

Das Innere wird vornehmlich von Barockisierung von 1759 bestimmt. Kernstück der Kirche ist das monumentale Hochgrab der beiden Heiligen aus dem Jahr 1778.

Das Patrozinium wird am 15. November gefeiert: Hierbei versammeln sich nach der Messe die Wallfahrer beim „Moarhof“, wo seit alters her die Wallfahrer versorgt werden, unter der mehrhundertjährigen Linde.


Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Irschenberg.
Wallfahrtskapelle Nüchternbrunn bei Warngau
Wallfahrtskapelle Nüchternbrunn, Warngau; Foto: Fritz Ihmig

Wallfahrtskapelle Nüchternbrunn

Mitten im Waldgebiet des Taubenbergs liegt malerisch das Kirchlein mit Klause. Neben der Kapelle fließt Quellwasser, dem man eine heilende Wirkung nachsagt.
Die ersten Hinweise auf eine Quelle und eine Kapelle reichen zurück bis ins Jahr 1720. Es gab viele Gebetserhörungen, was durch eine Vielzahl von Votivtafeln belegt werden konnte.
Bis 1939 war die Kapelle in Privatbesitz und wurde dann testamentarisch der Frauenkirche vermacht.

Leider wurden bei einem Brand 1940 Kapelle und Klause völlig zerstört. Auch die gesamten Votivtafeln fielen dem Brand zum Opfer.
Wie durch ein Wunder blieb die Pieta vom Altar nahezu unbeschädigt. Diese Pieta hatte schon einen Brand um 1770 überstanden. Unter großen Mühen wurde die Kapelle 1946 wiedererrichtet und mit einem großen Fest vom damaligen Kardinal Michael Faulhaber feierlich eingeweiht.

Das Patrozinium zu den Sieben Schmerzen Mariens feiern wir am 15. September mit einem Gottesdienst im Freien.

Am letzten Sonntag im Juni findet jährlich die Bergmesse des Osterwarngauer Trachtenvereins statt. Dabei zieht vor der Messe ein Bittgang von Osterwarngau nach Nüchternbrunn.
Von Anfang Mai bis Ende Oktober findet jeweils am Sonntag um 14.00 Uhr ein Rosenkranz statt. Die Kapelle bleibt dann in der Regel bis 16.00 Uhr geöffnet, um auch Gelegenheit zu persönlichem Gebet zu geben. 

Text: Albert Engl

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite der Pfarrverbands Holzkirchen-Warngau.

Dekanat Rosenheim

Heilig Blut am Wasen, Rosenheim
Pfarr- und Wallfahrtskirche Heilig Blut am Wasen, Rosenheim; Foto: Marga Leingartner

Heilig Blut am Wasen (Rosenheim)

Die Gegend südlich von Rosenheim um Aising und Happing, wegen ihres fruchtbaren Bodens zwischen Inn und Moor auch "am Wasen" genannt, gehörte einst zur ausgedehnten Mutterpfarrei Pang. Hier errichtete der Happinger Weissenbauer neben seinem Einödhof "Weissenhub" vielleicht noch im späten 15. Jahrhundert eine hölzerne Kapelle. 1507 erschien sie erstmals in einer Urkunde. Es ist anzunehmen, dass bereits diese erste private Feld- oder Betkapelle schon dem leidenden Heiland und seinem kostbaren Blut zu Ehren errichtet wurde.
Diese erste Kapelle barg wohl bereits einen Bildstock oder eine Figur des leidenden Erlösers, die bald eine immer häufiger werdende Heiligblutwallfahrt auslöste. Damit machte sie 1508 auch einen größeren Neubau in Stein notwendig, und zwei Jahre später wurde ein Flügelaltars des Meisters von Rabenden eingebaut.

In der ersten Hälfte des 17.Jh. erreichte die Wallfahrt zum Heiligen Blut ihren Höhepunkt. 1758 waren es noch 27 Pfarreien, die nach Heilig Blut pilgerten. Sie war durch die vielen Wallfahrer und deren großzügige Spenden die reichste Kirche des Pflegegerichts Aibling. 
Um die steigende Zahl der Wallfahrer fassen zu können, wurde das gotische Kirchlein durch ein geräumiges Langhaus erweitert. Das Kirchenschiff erhielt Spitzbogenfenster und zwei Seitenaltäre.
Um 1631 wurde der spätgotische Chorraum renoviert.

1686 erfolgte die barocke Umgestaltung des Chorraums mit Errichtung eines neuen Hochaltars. Als kostbarster Schatz des Gotteshauses wurde im Mittelschrein das alte Gnadenbild, der Gnadenstuhl des Meisters von Rabenden, integriert. Auch der Sebastiansaltar wurde umgestaltet.
1686/87 entstand die heute noch fast vollständig erhaltene Stuckdekoration. Sie ist ein Zeugnis frühbarocker Kunst in Süddeutschland. Geschaffen wurde dieser Stuck von dem aus Graubünden stammenden Künstler Giulio Zuccali.
Von ihm existieren in Süddeutschland nur zwei weitere Werke und zwar in Herrenchiemsee und Sachrang. Dort ist der originale Stuck aber nicht mehr vollständig erhalten. Anders verhält es sich in der Kirche Heilig Blut, wo der Stuck in kompletter Form vorliegt. Deshalb ist diese Dekoration auch ein wichtiges historisches Dokument, das umfassende Informationen über den Stil und die Technik des Künstlers liefert.

1802 wurde die Kirche im Rahmen der Säkularisation als entbehrlich erklärt und fünf Jahre später zum Abbruch bestimmt. Sie blieb jedoch auf das inständige Bitten des blinden Drechslers Georg Obermayer aus Happing bei König Maximilian erhalten.

1871 erfolgte eine große Renovierung im damaligen Zeitgeschmack: der Mittelgang und die beiden Seitenportale wurde beseitigt.

1947 kehrten die im Jahre 1941 für den Krieg abgelieferten Glocken aus Hamburg zurück. Sie läuteten am 19. Oktober desselben Jahres zum ersten Mal wieder in Heilig Blut.
1948 erfolgte erneut eine große Renovierung: Das Chorgestühl wurde beseitigt und durch Kinderbänke ersetzt, die Seitenaltäre wurden verändert, ebenso der Sebastiansaltar.
1953 wurd eine neue Orgel mit 15 Registern durch Fa. Schuster, München eingebaut; von der alten Orgel aus dem Jahre 1846 konnte nichts mehr übernommen werden. Eine Kirchturmuhr wurde eingebaut.

Am 1. März 1954 wurde Heilig Blut zur Pfarrkuratie erhoben und am 1. August 1957 zur Pfarrei. Davor war Heilig Blut eine Expositur von Pang, die seit 1948 vom Expositus Otmar Rieder betreut wurde. Dieser wurde somit Kurat bzw. später dann der erste Pfarrer von Heilig Blut.

1992 bis 1999 erfolgte eine gründliche Renovierung der Pfarr- und Wallfahrtskirche Heilig Blut: Die Bausubstanz war in einem so desolaten Zustand, dass die Kirche außen und innen restauriert werden musste. Die Neugestaltung des Chorraums übernahm der Rosenheimer Bildhauer Josef Hamberger. Die Innenrestaurierung lag in den Händen des Kirchenmalers Rainer Neubauer aus Bad Endorf.


Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite der Pfarrei Kirche am Wasen.

Dekanat Rottenbuch

Wallfahrtskirche Heilig Blut (Kappelkirche), Unterammergau
Kappelkirche, Unterammergau; Foto: Christina Bolte (privat

Kappelkirche (Unterammergau)

Die Kappelkirche dürfte wohl zu den ältesten Kirchen des Ammertales gehören. Der früheste Bericht, von dem wir wissen, geht auf das Jahr 1450 zurück. Laut Visitationsbericht von 1707 wurde die Kirche aus Anlass eines „wunderbaren Ereignisses“ errichtet.
Das Wallfahrtsheiligtum, das im Zusammenhang damit steht, ist allerdings im Spanischen Erbfolgekrieg 1703 durch Raub verloren gegangen. Es war vermutlich ein eucharistisches Heiligtum, wie der Name „Heilig Blut“ zum Ausdruck bringt; zudem wurde das Hauptfest immer an einem Donnerstag gefeiert (dem Tag der Einsetzung des Altarsakramentes). Die heutige Heilig-Blut-Reliquie kam erst 1734 aus Italien nach Unterammergau.

Unmittelbar vor dem Beginn des Dreißigjährigen Krieges, im Jahre 1618 wurde die Kapelle durch ein neues Langhaus vergößert, um den Wallfahrern mehr Platz zu bieten. 1680 baute Johann Schmuzer aus Wessobrunn den Chor neu und um die Mitte des 18. Jahrhunderts hat Franz Xaver Schmuzer dem Raum ein einheitliches Gewand gegeben. Nach der Säkularisation sollte die Kappel als unnötige Kirche abgebrochen werden, was die Bewohner des Dorfes aber verhindern konnten.

Von besonderer Bedeutung sind die Fresken der Kirche. Der Oberammergauer Maler Franz Seraph Zwink hat sie 1779 gemalt, aus einer inneren Beziehung zur Kappel heraus, in der sein Vater Johann zeitweilig Mesner war. Die Fresken und das Hochaltarbild bilden eine thematische Einheit und stellen Kreuz und Leiden des Erlösers dar. Das Hochaltarbild (gemalt von Jonas Umbach aus Augsburg 1687) stellt die Kreuzigung Christi dar und das Fresko im Schiff den Abschluss des Leidens Christi, die Abnahme vom Kreuz. Gerahmt wird das Fresko von kleinen Medaillons in den Gewölbezwickeln, in denen die Leidenswerkzeuge Jesu dargestellt sind (auch arma Christi genannt, Waffen gegen das Böse).

Text: aus dem Kirchenführer von Prof. Dr. Hans Pörnbacher


Weitere Informationen auf der Webseite des Naturpark Ammergauer Alpen
sowie
Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbandes Oberammergau.
Wallfahrtskirch Mariä Himmelfahrt, Ettal
Kloster Ettal; Foto: Benediktiner-Abtei Ettal

Mariä Himmelfahrt (Ettal)

Kaiser Ludwig der Bayer gründet im Jahr 1330 Kirche und Kloster in Ettal. Auf seinem Weg von Rom über die Alpen erscheint ihm der Legende nach ein Engel im Mönchsgewand. Aus dessen Hand empfängt der Kaiser das Gnadenbild: Maria mit dem Jesuskind auf dem Schoß, eine gut 30 Zentimeter große Figur aus Carrara-Marmor. Ludwig will nicht selbst als Stifter gelten, sondern nennt die Gottesmutter die Domina Fundatrix Ettalensis. So rufen die Benediktiner von Ettal heute noch Maria als ihre Frau Stifterin an.

Schon im 15. Jahrhundert wird das Bild der Frau Stifterin Ziel zahlreicher Gläubiger aus der weiteren Umgebung, die bei Maria Zuflucht in ihren Anliegen und Nöten suchen. Die Wallfahrt nach Ettal erreicht in der Barockzeit ihren Höhepunkt, bricht aber auch nach Aufklärung und Säkularisation nicht ab. In unserer Zeit kommen jedes Jahr regelmäßige Wallfahrergruppen aus dem Schwäbischen wie aus den Pfarreien der umliegenden Dekanate. Die Gnadenmutter von Ettal ist aber auch für einzelne Beter ein regelmäßiges Ziel ihrer Andacht, ob im stillen Gebet oder in der Feier des Gottesdienstes.

Text: Pater Virgil Hickl, Pfarradministrator

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Klosters Ettal.

Anfragen an das Pfarramt Ettal:
Mariae-Himmelfahrt.Ettal@ebmuc.de
Wallfahrtskirche Hohenpeißenberg
Maria Himmelfahrt, Hohenpeißenberg; Foto: Förderverein Freunde der Wallfahrtskirche, Rudi Hochenauer

Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt (Hohenpeißenberg)

Der Berggipfel des Hohen Peißenberges im Pfaffenwinkel wird bekrönt von der weithin sichtbaren Doppelkirche. Der ältere, kleinere Teil ist die sogenannte Gnadenkapelle welche aus dem Jahre 1514 stammt.
Seit dieser Zeit befindet sich das Gnadenbild, eine spätgotische Muttergottesfigur mit dem Jesuskind auf dem Arm in der Kapelle. Um 1570 wurde die Kapelle um das Langhaus erweitert, um den vielen Wallfahrern Platz bieten zu können. In den Jahren 1747/48 wurde sie nochmals umgebaut und im Stil des Rokoko reich mit Wessobrunner Stuck versehen. Die Freskenmalereien stammen von Matthäus Günther, welcher am Nordosthang des Berges im Jahre 1705 geboren wurde. Ein umfassende Renovierung fand in den Jahren 2006-2012 statt.
 
Die heutige Wallfahrtskirche wurde in den Jahren 1616-1619 erbaut. Der Zustrom an Wallfahrern war damals so groß, dass die kleine Kapelle nicht mehr ausreichte. Die Rottenbucher Augustinerchorherren nahmen sich der Wallfahrt an und waren für sie von 1604 bis zur Säkularisation im Jahre 1803 verantwortlich. Teile der Erstausstattung der Kirche aus dem Jahre 1619 sind noch vorhanden wie z. B. die Schnitzwerke von Bartolomäus Steinle. Beeindruckend sind die beiden Emporen mit ihren Holzeinlegearbeiten aus dem Jahre 1619. Der Hochaltar und die beiden Seitenaltäre wurden im Jahre 1717 geschaffen. Die Wallfahrtskirche wurde  in den Jahren von 2013-2016 renoviert.

Das Patrozinium der Wallfahrtskirche wird am 15. August gefeiert.
Auf dem Dach des Pfarrhauses befindet sich eine Plattform, hier begannen im Jahre 1781 die Wetterbeobachtungen welche heute vom Deutschen Wetterdienst fortgeführt werden.
 
Text: Rudi Hochenauer, Schatzmeister Förderverein Wallfahrtskirche
 
Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Fördervereins Freunde der Wallfahrtskirche.

Dekanat Traunstein

St. Koloman, Fridolfing
St. Koloman, Fridolfing; Foto: Pfr. Ludwig Westermeier

St. Koloman (Kolomann in der Lebenau)

Im Wald, an der B20 zwischen Fridolfing und Laufen, versteckt sich die St.Kolomann-Kirche. Sie wurde um 1500 im spätgotischen Stil erbaut.

Der Kirchenbau dürfte mit ziemlicher Sicherheit mit dem Um- und Neubau der nahegelegenen Burg Lebenau (1505-1513) in Verbindung stehen. Die Weihe der Kirche erfolgte am 18. Juli 1518 durch den Chiemseebischof Berthold Pürstinger. Hinweise im Archiv, die zur Entstehung der Wallfahrt führten, fehlen. Es gab im ausgehenden Mittelalter eine Wallfahrtsentwicklung, die sich in der Volksfrömmigkeit ausdrückte.
Durch Bauernkriege (1525) und der Reformation gab es eine Minderung des volksreligiösen Lebens. Mit der Gegenreformation setzte eine Wiederbelebung der Volksfrömmigkeit ein. Diese darf auch für die St. Koloman-Wallfahrt in der Lebenau angenommen werden.

In der Kirche befindet sich ein Hochaltar von 1682/83 (Salzburger Barock), der ursprünglich für die Kirche in Untereching gefertigt wurde und seit 1774 in St.Kolomann steht. Das Altarbild mit Darstellung des Hl. Kolomann und des Hl. Dionysius stammt aus der zweiten Hälfte des 19.Jh.
Besonderheiten sind zahlreiche Kerbschnitzereien am Portal sowie eine freigelegte Rötelzeichnung.

Auch bei der 500 Jahrfeier im Jahr 2018 wurde während der Vorbereitungen und der Durchführung des Jubiläums die starke Verbundenheit der Familien aus dem Koloman-Gäu sichtbar, insbesondere beim „Bauer z´Hof“. Der Höhepunkt des Festes war der feierliche Gottesdienst mit Erzabt von St. Peter zu Salzburg, Dr. Korbinian Birnbacher OSB. Dem Fest ging die Renovierung des Altares voraus.
Der Hl. Koloman wird dargestellt als Pilger mit Hut, Stab und Flasche, in der Hand einen Strick, der auf sein Martyrium durch Erhängen verweist. Seine irdische Ruhestätte fand der Heilige um 1012/13 in der Kirche St. Peter auf dem Melker Burgberg, ein ehemaliger Sitz des Babensberger Geschlechts.

Der Hl. Koloman gilt als Patron gegen Kopfbeschwerden, insbesondere gegen Kopfschmerzen. Angerufen wurde der Heilige auch bei Verleumdung und übler Nachrede, ebenso bei Augenkrankheiten, sowie bei Krankheiten des Viehs, bei Pest und Gewitter. Außerdem sind mit der Koloman-Verehrung Quellen und Brunnen eng verbunden.

Unweit der Kirche befinden sich 2 Quellen (ca.250 m westlich und ca. 100 m östlich), deren Wasser in früherer Zeit bei Einheimischen und Wallfahrern als Heilmittel gegen Augenleiden galt.

Koloman-Patrozinien sind vor allem im Bundesland Salzburg und Oberösterreich früh überliefert. Der marmorne Grabstein für den Hl. Rupert (1438/40) ruhte auf sechs Säulen, eine davon mit der Darstellung des Hl. Koloman.

(aus: Festschrift „500 Jahre St. Koloman“ nach Hans Roth)

Die Kirche ist meist verschlossen. Auf Wunsch schließen Mesnerin Katharina Schuhegger (Tel. 08684/1398) oder Herr Franz Huber (Tel. 08685/469) gerne für Sie auf. Bitte rechtzeitig und ggf. mehrfach anrufen.

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Kirchanschöring.
St.Leonhard am Wonneberg
St. Leonhard am Wonneberg; Foto: Martin Riedl, Kuratie St. Leonhard am Wonneberg

Wallfahrtskirche St. Leonhard (St. Leonhard am Wonneberg)

Die Kuratie- und Wallfahrtskirche St. Leonhard am Wonneberg (Landkreis Traunstein/ Region Süd) ist ein spätgotischer Sakralbau und wurde 1496 unter dem Salzburger Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach vollendet.

Um 1450 nahm das Wallfahrtsgeschehen seinen Anfang, ließ aber bis etwa 1580 nach. Die Wallfahrt zum Viehpatron Leonhard war derart ergiebig, dass die Salzburger Hofkammer oft ihre leeren Kassen mit Geldern der Wonneberger Wallfahrtskirche auffüllte.

Der Innenraum wird von einem spätgotischen Gewölbe überspannt und wurde von 1980-86 aufwendig freigelegt. In den 1895 errichteten Hochaltar wurden vier noch erhaltene spätgotische Tafeln aus dem Vorvorgängeraltar eingefügt. Der geöffnete Flügelaltar zeigt die Heiligen Laurentius, Johannes den Täufer, Sebastian und Stephan. Bei geschlossenem Schrein (in der Fastenzeit) sind die vier spätgotischen Tafeln mit Passionsdarstellungen zu sehen. Der Passionszyklus, der in den Rupertiwinkel eingebettet ist, stammt aus der Werkstatt des Gordian Guckh aus Laufen und sind in den Jahren 1511 bis 1513 entstanden.

Besonders zu erwähnen ist der alljährlich stattfindende Leonhardi- Ritt um den 6. November.
 
Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbandes Waging am See.
Mariä Heimsuchung am Mühlberg, Foto: Hans Meyer
Mariä Heimsuchung am Mühlberg; Foto: Hans Meyer

Wallfahrtskirche Mariä Heimsuchung auf dem Mühlberg (Waging a. See)

Die weithin sichtbare Wallfahrtskirche steht auf einem Moränenhügel südöstlich von Waging, der während der letzten Eiszeit vor ca. 15000 Jahren entstanden ist. Durch eine Anstauung des Grundwassers auf den verschiedenen Tonen erklärt sich, dass hier lange Zeit den Wallfahrern ein Brunnen zur Verfügung stand. Es ist überliefert, dass sein Wasser heilkräftig war und vor allem bei Augenleiden angewandt wurde.

Die Entstehung der Wallfahrt
Im 15. Jh. erreichten die Wallfahrten zu den lokalen Gnadenstätten ihren Höhepunkt. Nach dem Ende des 30jährigen Krieges (1648) setzt ein zweiter Höhepunkt im Wallfahrtswesen ein und führte zur Gründung neuer Heiligtümer.
Unsere Wallfahrtskirche Maria Heimsuchung zählte dazu. Erste Berichte erzählen, dass hier an einem Birnbaum eine Kopie des Gnadenbildes von Ettal angebracht war und verehrt wurde. Auch wird von der heilsamen Quelle berichtet.

Eine sehr schöne Legende wird von Frauengestalten geprägt: 
Die Magd Eva des Bauern Laiminger hatte auf dem Weg von Waging zum Mühlberg im Juni 1669 eine Erscheinung. Eine wunderschöne Frau zeigte ihr ein am Boden liegendes Gnadenbild aus Ettal. Der Bauer befestigte das Bild später am Birnbaum.

Es ist aus den Archivalien bekannt, dass bis 1670 eine hölzerne Kapelle bestand, die aber aufgrund eines Befehls des Salzburger Konsistoriums abgerissen werden musste. Die Votivgaben und das Gnadenbild wurden in den Waginger Pfarrhof überführt. Der Birnbaum wurde gefällt.
Doch auf Anordnung des Salzburger Erzbischofs Gandolf (1671) wurde eine Kapelle aufgemauert. Diese Kapelle ist im Vorraum der Kirche auf einem Votivbild zu sehen. Zugleich wurde bestimmt, dass aus dem gefällten Birnbaum eine Madonna zu schnitzen sei. Die Madonna ist in der Kirche links zu sehen.
Die kleine gemauerte Kapelle wurde schnell zu klein, es wurde bereits 1708 der Bau einer neuen Kirche geplant und ausgeführt. Sie wurde von 1857  - 1862 nochmals umgebaut und vergrößert.

Die Pfarrei besitzt den umfangreichsten Bestand an Votivtafeln im Rupertiwinkel und Chiemgau. Nach der 1997 erfolgten Restaurierung von über 400 Objekten aus dem Bestand wurden diese Tafeln 1998 neu angebracht.
 
Bemerkenswert ist auch der Kreuzweg zur Wallfahrtskirche, der an zwei gemauerten Kapellen vorbeiführt.
 
Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Waging am See.
Wallfahrtskirche Maria Eck
Wallfahrtskirche Maria Eck, Siegsdorf; Foto: P. Franz-Maria Endres

Kloster Maria Eck (Siegsdorf)

Der Wallfahrtsort Maria Eck ist im Chiemgau gelegen auf der Höhe des nordöstlichen Vorberges des Hochfelln mit Blick auf den Chiemsee. Er gehört zur Pfarrgemeinde Siegsdorf und liegt an der Autobahn München – Salzburg.
Die Wallfahrt entstand in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Die Benediktiner des nahen Klosters Seeon gründeten diesen Wallfahrtsort.

Es gibt eine Legende zur Entstehung der Wallfahrt: Laut Schilderung von P. Honorat Kolb, Abt des Klosters Seeon (1634 -1653), sahen Waldarbeiter, auf dem Hügel, auf dem die Kirche steht, Lichter an Vorabenden hoher Marienfeiertage - lange bevor die Benediktiner kamen und die Wallfahrtskirche gebaut wurde. Dies wurde als Zeichen gedeutet, dass hier ein Wallfahrtsort zu Ehren der Gottesmutter gebaut werden sollte.

Die erste Kapelle wurde am 03.10.1627 vom Bischof vom Chiemsee, Christoph Graf von Lichtenstein – Castelkorn eingeweiht.
Die Gläubigen in den umliegenden Dörfern schlossen das kleine Kirchlein sehr schnell in ihr Herz. Es gab von Anfang an Gebetserhörungen; ein besonders spektakuläres Wunder, die Heilung eines Stummen im Jahre 1631, ist notariell bestätigt.
So wurde schon 10 Jahre später die Kapelle abgerissen und in verschiedenen Bauabschnitten die Kirche in der heutigen Form gebaut: ein Langhaus mit drei Chorapsiden und an der Westseite der Turm.

Die Wallfahrtskirche Maria Eck ist darüber hinaus auch entwicklungsgeschichtlich bedeutsam für den bayerischen Frühbarock: Es bringt die Dreikonchenanlage mitten im 30jährigen Krieg vom Salzburger Dom (Scamozzi) nach München St. Peter.

Im Zuge der Säkularisation um 1803 wurde die Wallfahrtskirche geschlossen. Sie sollte abgerissen werden. Durch immer neue Eingaben der benachbarten Gemeinden bei der Regierung konnte der Abriss der Kirche verhindert und 10 Jahre nach der Schließung wieder geöffnet werden. So konnte die Wallfahrt aufs Neue erblühen.
1891 kamen die Franziskaner – Minoriten nach Maria Eck und betreuen seitdem die Wallfahrt.
 
 
Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Klosters Maria Eck  sowie der Webseite des Pfarrverbands Siegsdorf.
St. Servatius auf der Streichen, Schleching
St. Servatius auf dem Streichen, bei Schleching; Foto: Christina Bolte (privat)

Sankt Servatius auf dem Streichen

Die Streichenkirche (auch: Streichenkapelle oder katholische Filialkirche St. Servatius) ist eine ehemalige Wallfahrtskirche in der Gemeinde Schleching. Sie liegt in der Hochgebirgswelt der Chiemgauer Alpen auf dem Schlossberg auf einer Höhe von 814 m hoch über dem Tal der Tiroler Ache. Diese 'Streichen' genannte vorspringende Bergzunge an einem alten Saumpfad in der Nähe eines Burgstalls war der Sitz der im 12. Jahrhundert nachgewiesenen Grafen von Kraiburg-Ortenburg.

Der Bau des flachgedeckten, einschiffigen Langhauses der Kirche könnte auf das Ende des 13. Jahrhunderts zurückgehen. Der Chor ist dreiseitig geschlossen, stark eingezogen und besitzt ein Netzgewölbe aus der Zeit um 1450.
Im Westen besitzt die Kirche einen Dachreiter. Die barocke Umgestaltung wurde von 1943 bis 1954 entfernt. Die Kirche wurde ab 1993 insgesamt renoviert.

Die Wallfahrtskirche ist mit schönen Fresken aus dem 15. und 16. Jahrhundert (eigentlich Seccomalereien) verziert, die im Rahmen der Umgestaltung nach dem 2. Weltkrieg wieder aufgedeckt wurden.
Im Chor werden das Marienleben und die Passion Christi sowie das Jüngste Gericht dargestellt. Die Fresken im Langhaus aus der Zeit um 1450 stellen Szenen aus Heiligenlegenden und aus dem Heilsgeschehen dar; sie werden dem Umkreis von Conrad Laib zugeschrieben.

Schnitzaltäre
aus dem 16. Jahrhundert und ein kostbarer Kastenaltar mit Klappflügeln und einer bemalten Figur des heiligen Servatius aus der Zeit um 1410 runden den Innenraum der Kirche ab.
In den Schreinen sind geschnitzte Figuren der Heiligen Dionysius, Servatius und Wolfgang, sowie Maria Magdalena und Leonhard aufgestellt sowie weitere kleine Schnitzfiguren (der auferstandene Christus zwischen den heiligen Florian und Georg).

Die Fenster des Chors bergen zwei kleine Glasgemälde (hl. Servatius und thronende Madonna), salzburgische Arbeiten aus der Zeit um 1440.
Das Chorgestühl aus der Zeit um 1520 zeigt ein Rankenornament.
Die heutige Bausubstanz blickt auf eine rund 700-jährige Geschichte zurück. Erste Ausmalungen wurden bereits im Jahr 1430 getätigt. Die Wandmalereien stellen Heilige dar, unter ihnen die Patrone der Altäre, die Bischöfe St. Servatius, St. Wolfgang, St. Dionysius und St. Erasmus.

In den letzten Jahren wurde die Kirche umfassend renoviert. Die restaurierte Orgel konnte 2001 im Rahmen eines der regelmäßig stattfindenden Streichenkonzerte eingeweiht werden.

Besichtigungsmöglichkeit täglich. Führungen auf Anfrage beim Pfarramt Schleching möglich, Tel.: 08649-210.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Chiemgau Tourismus e.V..
Ettendorfer Kircherl
St. Vitus und St. Anna Kapelle, Ettendorf; Foto: Georg Lindl

St. Vitus und St. Anna Kapelle (Ettendorfer Kircherl)

Auf dem Gebiet der Gemeinde Surberg, jedoch als Filiale im Sprengel der Pfarrei St. Oswald, liegt die Ettendorfer Kirche auf einem Hügel nördlich der Stadt Traunstein.
Ihre Bedeutung für das heutige Stadtgeschehen erhält sie vor allem durch die Tatsache, dass sie das Ziel des Georgiritts ist, der seit 1891 alljährlich am Ostermontag stattfindet. Im Rahmen dessen werden hier Ross und Reiter feierliche geweiht. Der „Ritt“, wie er in Traunstein einfach genannt wird, ist einer der größten Pferdewallfahrten Bayerns und wohl der schönste Festtag im Chiemgau. Seit 2016 gehört der Georgiritt zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO und zum bayerischen Kulturerbe.
Neben der landschaftlich reizvollen Lage hat die Ettendorfer Kirche als spätgotischer Nagelfluhbau aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts auch kunstgeschichtlich einiges zu bieten. 1120 nennt der Text einer Urkunde erstmals eine "ecclesiam nomine Etindorf". Doch man darf annehmen, dass das Gotteshaus mit Namen Ettendorf noch um einiges älter ist. Die schon 1841 begangene 1000-Jahr-Feier allerdings ist nachweislich ein konstruiertes Kunstprodukt ihrer Zeit.

Im Inneren zieht zunächst der beinahe die gesamte Apsis ausfüllende Hochaltar die Aufmerksamkeit auf sich. Er wurde 1718 von dem ortsansässigen Schreiner Johann Wolfgang Dersch geschaffen; sämtliche Schnitzfiguren stammen von Georg Pämer (ab 1681), auch er ist ein Traunsteiner Meister. Dominierend sind in der Mitte des Retabels Joachim und Anna mit ihrer Tochter Maria, darüber Gottvater auf Wolken. Das Gemälde des Auszugs zeigt den heiligen Vitus, darunter im Bild eine Darstellung der Stadt Traunstein (1749).
Die Seitenaltäre, ebenfalls von Dersch (1721), zieren Gemälde der sieben Zufluchten und des heiligen Leonhard. 1962 wurden die Fresken an der Nordseite des Langhauses wieder freigelegt; sie zeigen die 14 Nothelfer in drei übereinander gestaffelten Reihen, darüber die Heilige Familie in einer angedeuteten Landschaft, eine eher laienhafte Arbeit, datiert auf 1739. Ebenfalls 1962 fand man die spätgotischen Fresken beim nördlichen Seitenaltar.

Beachtung verdient die kostbare Hans-Vogel-Orgel (1669), die 2005 restauriert wurde. Sie zählt zu den wenigen barocken Kirchenorgeln Süddeutschlands, die sich bis heute erhalten haben. Der Altarraum der Ettendorfer Kirche ist im Jahr 2016 saniert und mit einer neuen liturgischen Ausstattung versehen worden.

Die Kirche ist wegen ihrer malerischen Lage und des qualitätvollen Innenraums eine der beliebtesten Hochzeitskirchen des Chiemgaus. Sie ist im Sommerhalbjahr neben den Gottesdiensten immer an den Sonntagen von 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr geöffnet, angefangen mit dem Palmsonntag bis Ende Oktober.

Text: Pfarrer Georg Lindl

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite der Pfarrei St. Oswald.

Dekanat Werdenfels

Franziskaner-Kloster St-Anton, Partenkirchen
Franziskaner-Kloster St. Anton, Partenkirchen; Foto: Archiv St. Anton

St. Anton (Garmisch-Partenkirchen)


Die Wallfahrtskirche St. Anton in Partenkirchen wird seit 1934 von den Franziskanern betreut.
Sie wird vornehmlich von Einzelwallfahrern aufgesucht, die die Stille und die Schönheit der Kirche schätzen. Selbstverständlich kommen, vor allem in den Sommermonaten, auch größere Gruppen, die mit Bussen St. Anton als Wallfahrts- oder auch als Ausflugsziel ansteuern. Führungen sind nach Anmeldung und Absprache möglich.

Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Franziskanerklosters St. Anton
und dem
Facebook- Auftritt der Wallfahrtskirche St-Anton-Partenkirchen

Dekanat Wolfratshausen

Mariä Himmelfahrt (Aufkirchen)

Im Jahre 1500 wurde der Bau der heutigen Wallfahrtskirche fertiggestellt. Die alte Kirche von Aufkirchen war zu klein geworden für den Andrang zum wundertätigen Gnadenbild. Da auch die Herzöge Albrecht IV. und Sigismund aus München neben vielen anderen Spendern Geld beisteuerten, konnte ein großer, repräsentativer Kirchenbau zu Ehren Mariens entstehen.

Danach blühte die Marienwallfahrt umso mehr auf und hatte über die Jahrhunderte bis heute Bestand. Von unzähligen Gebetserhörungen berichteten die Mirakelbücher und Votivtafeln in der Kirche.
1686 übergab Churfürst Max Emanuel die Pfarrseelsorge und Wallfahrtsbetreuung den Augustiner Eremiten in München, die dort ein kleines Kloster mit Priorat einrichteten. Sie betreuten die Pfarrei bis 1803.

1896 bezogen die Klosterräumlichkeiten die unbeschuhte Karmelitinnen. Von ehemals 33 jährlichen Wallfahrtsterminen (um 1900) aus Orten der näheren und weiteren Umgebung kommen heute noch 6 Gemeinden zur alljährlichen Wallfahrt zur Maria von Aufkirchen sowie zahlreiche Senioren- und Frauenbundgruppen. Neuere Votivtafeln des 20. Jahrhunderts geben bis heute Zeugnis von der wundersamen Hilfe Mariens.
 
Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Aufkirchen.
Wallfahrtskirche St. Sebald in Egling bei Wolfratshausen
Kirche St. Sebald in Egling bei Wolfratshausen; Foto: Josef Kellner

Wallfahrtskirche St. Sebald (Egling)

Seit Jahrhunderten wird in Egling der heilige Sebald verehrt.
Er ist der Patron dieser Kirche, der Vorname „Sebald“ ist in der Gegend häufig, der Eglinger Schützen- und der Trachtenverein tragen seinen Namen.

Um den heiligen Sebald, der im 11. Jahrhundert gelebt hat, ranken sich viele Legenden. Sebald – möglicherweise ein dänischer Königssohn – hätte auf dem Weg nach Rom, wo er sich den Missionsauftrag vom Papst erteilen lassen wollte, in Egling Station gemacht hat. Dort soll er als Einsiedler die Bevölkerung vom christlichen Glauben überzeugt haben.

Die heutige barocke Wallfahrtskirche wurde zwischen 1667 und 1674 an der Stelle einer spätgotischen Kapelle errichtet. Diese kleine gemauerte Kapelle wurde erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1461 erwähnt. Sie war so volkstümlich und weitum bekannt, dass auch die Barockkirche bis heute noch als „Sebaldskapelle" bezeichnet wird. Sie liegt am westlichen Ortsrand von Egling direkt unterhalb der Sebaldleite. Es gibt Hinweise darauf, dass diese Kapelle zu diesem Zeitpunkt schon Jahrzehnte bestand, möglicherweise wurde ihr Bau durch die Heiligsprechung des Sebaldus von Nürnberg im Jahr 1425 veranlasst.

1512 erfuhr die Kapelle eine Steigerung ihrer Bedeutung, als die Filialgemeinde Egling, die damals zur Pfarrgemeinde Deining gehörte, ein Benefizium für beide Eglinger Filialkirchen St. Martin und St. Sebald stiftete. 1520 wurde die Pfarrei Deining dem Kloster Schäftlarn angegliedert, das St. Sebald bis zu dessen Auflösung im Rahmen der Säkularisation betreute.
Um 1512 entstand eine 43 cm hohe Holzfigur des hl. Sebald, die später das Gnadenbild der Wallfahrt wurde.
Nachdem im 16. Jahrhundert in der Gegend wiederholt der Taufname Sebald feststellbar ist, wird das Aufblühen der Wallfahrtsstätte um 1600 angenommen. Auch in benachbarten Orten wird von zunehmender Wallfahrtstätigkeit berichtet. Die Wallfahrt erhielt sich über drei Jahrhunderte und wurde vor allem von der bäuerlichen Bevölkerung im näheren Umkreis ausgeübt.

Ihre gegenwärtige Erscheinungsform erhielt die Sebalduskapelle, wie sie auch heute noch genannt wird, im 17. Jahrhundert, obwohl es sich seit dem Neubau um eine barocke Kirche handelt. Das Baujahr ist nicht bekannt, doch gibt es Hinweise, dass der Bau in die Amtszeit des Schäftlarner Abtes Anian Mayr fiel, die von 1653 bis 1680 währte.

Nach 1675 wurden die beiden Sakristeien mit Emporen darüber angebaut.
Die zwei gegenüberliegenden Portale kennzeichnen die Wallfahrtskirche, durch die die Wallfahrer einst durchgebetet haben.

Am Hochaltar, der um 1720 entstanden ist, stehen die barocken Statuen des Kirchenpatrons St. Sebald in der mittleren Muschelnische, dargestellt als Pilger mit Buch und Stab, die des Hl. Dionys mit seinem abgeschlagenen Haupt, und die des Hl. Norbert, Gründers des Prämonstratenserordens.

An der Rückseite der Kirche befindet sich das Gnadenbild der Kirche, dem Figürchen des Hl. Sebald von 1512. Die Votivgaben - 43 Hufeisen, 45 Tafeln und zwei Füße - sind der Rest von Votivgaben.

Nach der Aufhebung des Prämonstratenserstiftes Schäftlarn stellte der Landrichter von Wolfratshausen 1804 fest, dass in der Kirche nur noch zweimal im Jahr ein Gottesdienst stattfinde, sie „ganz isoliert auf dem Felde“ stehe und keinen Friedhof habe. Darum zählte er sie zu den „überflüssigen Kirchen“. Sie sollte abgebaut werden, das Dach sollte für einen „königlichen Getreidekasten“ verwendet werden. Dazu kam es jedoch nicht, da sich mehrere Persönlichkeiten für ihren Erhalt einsetzten, auch wegen des Heiligen, der „in ganz Bayern nirgends als zu Egling verehret würde“.

Das Raumbild des Kirchenschiffs wird heute wesentlich durch die letzte große Restaurierung in den Jahren 1948/49 bestimmt, bei der die Kirche eine hölzerne Flachdecke erhielt, sowie eine Holzempore und die heutige Bestuhlung. 1971 erhielt das Gebäude ein Kupferdach.
Auf einen Turm wurde über Jahrhunderte verzichtet, erst 1987 wurde der freistehende Glockenturm mit 4 gestifteten Glocken errichtet.

Der Hl. Sebald hat seinen Lebensabend im fränkischen Nürnberg verbracht, dessen Bevölkerung später mehrheitlich zum evangelischen Glauben übertrat. In der dortigen Stadtkirche, liegen die Gebeine des Heiligen in einem prächtigen, bronzenen Schrein, der 1519 von Peter Fischer gefertigt wurde.
Aus Anlass des 500-jährigen Bestehens des Sebaldusgrabes wurde 2019 der Schrein im Zuge einer Visitation geöffnet.

Die Pfarrei hat im Juli 2019 an der festlichen Visitation in der Nürnberger Stadtkirche St. Sebald teilgenommen und hat dabei zwei Reliquien bekommen:
  • Ein kleines Stück Knochen vom Gebein des Heiligen, das sich bei der Visitation aus den Seidensäckchen, in denen sich die Gebeine des Heiligen befinden, gelöst hatte.
    Der Bamberger Erzbischof Dr. Ludwig Schick hat die Genehmigung dieser Reliquie am 2.8.2019 erteilt.
  • Eine weitere Reliquie, eine Nachbildung (Replik) der Darstellung der historischen Figur von 1512 in der Sebald-Kirche, ist eine so genannte Reliquie zweiter Ordnung.
    Diese Replik ist in der Kirche St. Sebald über dem Ambo links im Altarraum angebracht.
Text: Josef Kellner


Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Egling.
St.Valentin, Allmannshausen
St. Valentin, Allmannshausen; Foto: Hans-Peter Höck

St. Valentin (Allmannshausen)

Die heutige Kirche in Allmannshausen stammt aus dem Jahre 1651 und ist dem Heiligen Valentin geweiht (Nebenpatrone sind Ottilie und Agathe).
Die Altarausstattung der Kirche stammt ebenfalls aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts, und die Patrone Valentin und Ottilia (um 1500) stehen in der zentralen Altarnische des Hochaltars. Lange Zeit kamen die Wolfratshauser Flößer jährlich am Valentinstag zu dieser Kirche.

Am Vorabend von Fronleichnam pilgerte die Pfarrgemeinde Seeshaupt auf ihrem Weg nach Aufkirchen durch Allmannshausen, um die Fürbitte des Hl. Valentin zu erflehen. Zahlreiche Votivbilder zeugen noch von Gebetserhörungen der Gläubigen.
 
Weitere Informationen und Ansprechpartner finden Sie auf der Webseite des Pfarrverbands Aufkirchen.