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Nachlass Wilhelm Joseph Niessen

Der in Köln geborene Bildhauer Wilhelm Joseph Niessen (1827-1903) studierte ab 1850 an der Münchner Akademie und arbeitete ab 1855 als freischaffender Künstler in München. Er war u.a. an der neugotischen Ausstattung des Münchner Doms beteiligt. Das kleine Nachlass-Konvolut im Archiv des Erzbistums umfasst Studienmaterial und Werkentwürfe.

Die Arco-Kapelle im Münchner Dom Entwurf zur Gestaltung der Seitenwand, um 1870
Die Arco-Kapelle im Münchner Dom
Entwurf zur Gestaltung der Seitenwand, um 1870

Die Inneneinrichtung des Münchner Doms erfuhr ab 1858 eine durchgreifende Erneuerung in neugotischem Stil. Dabei stifteten die gräflichen Familien Arco-Zinneberg, -Valley und -Stepperg die Neugestaltung einer Kapelle im südlichen Chorumgang (der heutigen Benno-Kapelle).
Der Bildhauer Wilhelm Joseph Niessen (1827-1903) wurde beauftragt, einen monumentalen Altaraufbau aus rotem Sandstein mit zahlreichen Marmorfiguren zu schaffen. Im Zentrum stand die Gottesmutter Maria mit Kind, die von den Familien- und Namenspatronen der Stifter flankiert wurde. Für die Seitenwand unterhalb des Fensters sah Niessen in einer gotischen Rahmenarchitektur eine plastische Gruppe der Beweinung Christi vor. Diese Wandgestaltung wurde in ähnlicher Form auch ausgeführt, ist jedoch infolge der Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs nicht erhalten.

Archiv des Erzbistums München und Freising, Plansammlung
PLS30261