Übertritt ohne Stress und Sorgen Zehn Tipps für Eltern für einen stressfreieren Übertritt der Kinder auf die weiterführende Schule

Welche Schulart ist die richtige für mein Kind? Egal ob Gymnasium, Real- oder Mittelschule:  Wenn Kinder auf eine weiterführende Schule kommen, ändert sich vieles. Dies sorgt oft für emotionalen Stress und Anspannung – bei den Viertklässlern und deren Eltern gleichermaßen. Hier sind Empfehlungen für einen reibungsloseren Übergang.  
 
fröhliche Kinder in Klassenzimmer

1. Tauschen Sie sich frühzeitig mit den Lehrkräften aus.

Suchen Sie in der Grundschule möglichst früh das Gespräch mit den Lehrkräften, wenn es um den Übertritt auf die weiterführende Schule geht. Diese erleben das Kind täglich im Unterricht und sehen es aus einer anderen, fachlichen Perspektive, die oft sehr wertvoll ist. Vergessen Sie nicht: Es gibt die Zuhause- und die Schulwelt, in der sich Ihr Kind oft anders verhält!
 

2. Holen Sie sich bei Problemen Hilfe von außen.

Wenn Sie merken, dass Ihr Kind in der Schule Probleme hat und mit den Anforderungen nicht zurecht kommt, können Sie auch auf Hilfe von außen zurückgreifen. Je früher Sie das tun, desto schneller kann Ihnen und Ihrem Kind geholfen werden. Therapeuten und andere Experten sehen das Kind aus einer anderen Perspektive und können in den gemeinsamen Gesprächen herausfinden, mit welchen Schwierigkeiten es in der Schule zu kämpfen hat.
 

3. Legen Sie Zwischenziele ein. Steigern Sie die Anforderungen nur langsam.

Orientieren Sie sich stets am Kind und seinem aktuellen Leistungsstand. Fragen Sie sich, mit welcher Reife, Motivation und Orientierung es die Aufgaben in der Schule angeht. Legen Sie lieber einen Zwischenschritt ein und steigern die Anforderungen an Ihr Kind langsam, statt es zu überfordern – sonst leidet das Selbstwertgefühl! „Ich kann das, ich kann noch mehr“: Das stärkt die Motivation und ist genau das, was die Schule auch leisten kann – unabhängig von Begabung, Interesse, Eigenmotivation, Selbstständigkeit, Willen. Für den Schulerfolg ist entscheidend, dass Ihr Kind am richtigen Platz ist.
 
Kind schreibt in Schulheft

4. Respektieren Sie die Stärken des Schulsystems. Die gibt es.

Das deutsche Schulsystem ist auf die unterschiedlichen Fähigkeiten, Begabungen und Stärken der Kinder ausgerichtet. Eltern tun gut daran, diesen Grundsatz zu respektieren. Die Mittelschule ist praxisorientiert, während die Kinder in der Realschule von den Lehrkräften stärker angeleitet und durch die Stofffülle geführt werden. Das Gymnasium wiederum ist sehr leistungsorientiert und verlangt von Kindern schon früh mehr Selbstständigkeit.
 

5. Beurteilen Sie Ihr Kind zum Zeitpunkt des Übertritts.

Bewerten Sie den Leistungs- und Entwicklungsstand des Kindes immer zum Zeitpunkt des Übertritts. Finden Sie heraus, welche Schulart ab der 5.Klasse gut für das Kind sein könnte. Nehmen Sie  es mit seinen Eigenschaften, seiner Persönlichkeit und seiner Motivation wahr und bestärken es darin, was es kann. Das sorgt für Entlastung und vermindert den Druck.
 

6. Finden Sie gemeinsam eigene Wege.

Für viele Kinder ist es oft wichtig, auf welche Schule ihre Freundinnen und Freunde gehen. Lösen Sie sich von solchen Überlegungen und fragen Sie sich, was für Ihr Kind die richtige Schulform ist. Versuchen Sie lieber, die Freundschaft auch über die Schule hinweg aufrechtzuerhalten – und setzen Sie darauf, dass Ihr Kind neue Freundschaften schließen wird. In einer schulischen Umgebung, in der es sich wohlfühlt.
 

7. Setzen Sie auf die Anpassungsfähigkeit der Schule.

Auch das Schulsystem hat sich weiterentwickelt und sich vielen aktuellen Anforderungen und Herausforderungen angepasst. Vertrauen Sie den Fachkräften vor Ort.
 

8. Bleiben Sie nah an Ihrem Kind.

Auch wenn Sie keine „Helikoptereltern“, keine allzu überfürsorglichen Eltern sein wollen, sollten Sie sich für die Leistungen und das Verhalten Ihres Kindes in der Schule interessieren. Es hilft, sich in der 5. Klasse auch einmal das Schulheft in den Nebenfächern anzuschauen, ob es gut und sorgfältig gepflegt ist. Denn die Lehrkräfte sind nicht die Eltern. Die enge Verzahnung von Elternhaus, Lehrkräften und pädagogisch-therapeutischem Fachpersonal ermöglicht einen guten Blick aufs Kind.
 
Kinder liegen nebeneinander auf Wiese und lachen

9. Vergessen Sie nicht: Das Schulsystem ist offen!

Der Mittel- oder Realschulabschluss bedeutet nicht das Ende der Schulzeit. Überfordern Sie Ihr Kind nicht! Üben Sie keinen Notendruck aus! Setzen Sie darauf, dass es später selbstständiger und mit 15 oder 16 Jahren vielleicht motivierter sein wird. Wenn nicht, steht Ihrem Kind trotzdem eine Fülle an Möglichkeit offen, den passenden Beruf oder gar seine Berufung zu finden.
 

10. Entscheiden Sie am Ende selbst.

Schule und Therapeut:innen können Ihnen und Ihren Kindern Hilfsangebote unterbreiten, Gelegenheiten schaffen und Wege ebnen. Was Sie und Ihre Kinder daraus machen, liegt am Ende immer noch bei Ihnen. Das ist auch gut so. 
 
Autor: Christian Horwedel, Freier Redakteur, März 2024

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