Die Figur von Pater Rupert Mayer aus der Bildhauerschule in Zakopane

Pater Rupert Mayer
Die Figur von Pater Rupert Mayer, die am Münchner Hauptbahnhof derzeit bei Gleis 11 aufgestellt ist, ist aus Linden- und Eschenholz geschnitzt. Sie wurde von einer polnischen Bildhauer-Schule hergestellt. Die Arbeit an der Figur hat ca. ein halbes Jahr gedauert.

Die Figur war ursprünglich Teil der Krippe „Bethlehem und die Standhaften“, die 2010 entstand und seither an etlichen Bahnhöfen in Deutschland Station gemacht hat.
Diese Weihnachtskrippe wiederum ist Teil eines größeren Projekts: „Krippe der Solidarität“. Alles begann 1996, vor knapp 30 Jahren. Das Bildungszentrum zur Förderung der polnischen Sprache, Kultur und Tradition bei der Polnischen Katholischen Gemeinde in Schwäbisch Gmünd e.V. gab bei der Künstlerschule Kenar Kunstlyzums aus Zakopane (Polen) eine „völkerverbindende Dialog- und Friedenskrippe“ in Auftrag. Die Idee dazu hatte der Stuttgarter Pfarrer Prof. Witold Broniewski.

Die menschengroßen Figuren der „Bahnhofskrippen aus Zakopane“ werden seither von Schülerinnen und Schülern, mit dem Schwerpunkt in bildnerischem Gestalten, in Handarbeit hergestellt. An jeder Figur wird etwa ein halbes Jahr gearbeitet.
Die „Weihnachtskrippen aus Zakopane“ stehen in der Adventszeit in: Stuttgart, Freiburg, Karlsruhe, Frankfurt, Münster, Görlitz, Essen, Nürnberg, München, Schwäbisch Gmünd, Schorndorf, Ludwigsburg.
 
Pater Rupert Mayer am Münchner Hauptbahnhof
(Fotos: Agentur Kiderle)
Zum 15. Jubiläum, 2010, entstand die Krippe „Bethlehem und die Standhaften“ – die klassischen Krippenfiguren wurden durch Pater Rupert Mayer und Pater Jerzy Popieluszko ergänzt. Sie wurden als zwei beispielhafte Menschen gewählt, in deren Handeln das Licht der Weihnachtskrippe aufleuchtete:
Pater Rupert Mayer gehörte in der Zeit des Nationalsozialismus zum katholischen Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Er engagierte sich für die Arme und Schwache in München und speziell am Münchner Hauptbahnhof.
Jerzy Popieluszko war ein polnischer römisch-katholischer Priester, der aufgrund seiner Unterstützung der Opposition um die "Solidarnosc" von Offizieren des polnischen Staatssicherheitsdienstes ermordet wurde. In beiden verkörpert sich das „Standhafte“ und „Aufrechte“, auch in widrigen Zeiten.

Die Präsentation der Krippen im öffentlichen Raum ist eine Antwort des Vereins auf die Botschaft der "Neuevangelisierung" des verstorbenen Papstes Johannes Paul II, die von Papst Benedikt XVI, und Papst Franziskus fortgesetzt wurde. Sie ist auch eine Antwort auf die weit verbreitete Kommerzialisierung des Lebens.

2024 konnte die Figur des Pater Rupert Mayer dauerhaft nach München geholt werden. Sie steht symbolhaft für die Arbeit der beiden Seelsorger am Münchner Hauptbahnhof, die ebenfalls seit 2024 dort für die Menschen da sind, ein offenes Ohr für alle Menschen haben und sie seelsorgerisch begleiten.