Pressestimmen zur Kardinalserhebung

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG v. 21. Oktober 2010
„Der neue Kardinal“ (Kommentar)

„(…) Als karrierefixierter Opportunist fiel Marx, Jahrgang 1953, auch nach seiner Berufung nach München durch Papst Benedikt XVI. nicht auf. In der Diskussion über die Zukunft der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt stützte der Nachfolger Kardinal Wetters von Beginn an die Kräfte, die auf ein schärferes wissenschaftliches und kirchliches Profil der einzigen katholischen Universität im deutschen Sprachraum drangen. In der Verwaltung des Erzbistums setzte Marx zum Erschrecken einer in jahrzehntelang eingefahrenen Geleisen arbeitenden Bürokratie auf Kompetenz statt auf Laufbahn. Leisetreterei sieht anders aus. (…) Als Münchner Erzbischof wäre Marx der Kardinalspurpur durch Nichtstun sicher gewesen. Künftig wird er ihn nicht wegen, sondern trotz seiner Gradlinigkeit tragen. Viele der Bischöfe, die Marx vor gut zwei Jahren noch nicht an die Spitze der Bischofskonferenz wählen wollten, dürften das ähnlich sehen. Bleibt abzuwarten, welche Schlüsse sie aus der Ernennung ziehen – und welche Schlüsse der neue Kardinal.“..


MÜNCHNER MERKUR v. 21. Oktober 2010
„Marx, der Konsequente“

„(…) In den vergangenen knapp 100 Jahren wurden alle Münchner Erzbischöfe ins Kardinalskollegium berufen. (…) Wer aber meint der 1953 in Geseke/Westfalen geborene Marx würde sich allein auf die in Aussicht stehende Karriere verlassen, der kennt den energischen und durchsetzungsstarken Seelsorger nicht. Marx hält sich nicht mit halben Sachen auf. Er schreckt auch vor unbequemen Entscheidungen nicht zurück. Schon als Bischof von Trier hat er die Seelsorge neu strukturiert, weil immer weniger Geistliche zur Verfügung stehen. Auch im Erzbistum München und Freising wird derzeit eine Strukturreform durchgeführt, die ebenfalls an manchen Orten erhebliche Konflikte mit sich bringt. Doch die Kirche fit zu machen für die Zukunft, das hat sich Reinhard Marx auf seine Fahnen geschrieben. (…) Der Münchner Erzbischof ist keiner, der die Hände in den Schoß legt. Dabei eckt er auch an – und nimmt es in Kauf. Die direkte und deutliche Art des Kirchenmannes kommt nicht überall gleich gut an. Marx` Vorgehen im Fall Walter Mixa, bei dem er mehrfach nachdrücklich darauf gedrängt hat, dass sich der umstrittene Augsburger Bischof zurückzieht, hat ihm auch Kritik eingebracht. Sogar der Papst mahnte die deutschen Bischöfe, dass sie sich gegenüber Mixa brüderlicher verhalten sollten. (…)“


MÜNCHNER MERKUR v. 21. Oktober 2010
„Geradlinigkeit wird belohnt“ (Kommentar)

„(…) Reinhard Marx hat sich in den fast drei Jahren als Münchner Erzbischof für dieses herausragende Amt profiliert. Vor allem in den vergangenen Monaten hat der Westfale bewiesen, dass er geradlinige und konsequente Entscheidungen fällt, auch wenn es unbequem ist. In der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals setzte er von Beginn an auf Aufklärung. Beschönigungen gab es nicht. (…)“


PASSAUER NEUE PRESSE v. 21. Oktober 2010
„Der richtige Mann“ (Kommentar)

„(…) Als 57-jähriger ist er ein ausgesprochener Junior im Kardinalskollegium, aber ein schwergewichtiger. Marx hat als Sozialethiker weltweit beachtete Gedanken über das Verhältnis von Kapital und Arbeit veröffentlicht. (…) Neben seinem reich dokumentierten sozialen Gewissen ist die leutselige und zupackende Art des Münchner Erzbischofs ein weiteres Pfund – er kommt bei den Leuten an, freilich ohne sich anzubiedern. (…) Führende Köpfe wie Marx braucht die katholische Kirche in Zeiten der Krise mehr denn je. Grundsatztreu und dialogbereit, mediengewandt und dennoch spirituell: Mit dieser 'Marxschen' Mischung kann die Kirche nach den Missbrauchsskandalen wieder Vertrauen gewinnen. Vor allem auch in dem heraufdämmernden Kulturkampf, den die antiklerikale Front bei FDP, Grünen und Teilen der SPD derzeit vom Zaun bricht, ist Marx der richtige Mann. Hinter diesem Verteidiger der Kirche werden sich die Gläubigen gerne versammeln.“


WESTFALENPOST v. 21. Oktober 2010
„Ein Hoffnungsträger. Die katholische Kirche braucht Köpfe wie Marx“ (Kommentar)
„(…) Marx ist konservativ, verteidigt den Zölibat und hat keine Geduld mit Abweichlern von der Linie Roms. Gleichzeitig tritt er als der Sozialexperte unter den deutschen Bischöfen hervor, wenn nicht sogar weltweit. Gerechtigkeit ist sein zentrales Thema. Dabei eckt er gerne mit denen an, die meinen, dass man sich mit Geld den Weg ins Himmelreich schon kaufen kann. Auf der anderen Seite brauchen sich die Ultrakonservativen nicht zu früh zu freuen, denen der neue Kardinal hat in seiner ersten Stellungnahme die Bedeutung des 2. Vatikanischen Konzils betont. (…)“


DIE WELT v. 21. Oktober 2010
„Marx bald ein Roter –
Der jüngste Purpurträger und Papstwähler – Benedikt XVI. macht Reinhard Marx zum Kardinal“

„(…) Seit gestern kann es keine Zweifel mehr daran geben, dass Marx, Sohn eines Schlossermeisters aus dem westfälischen Geseke, eine Schlüsselposition im deutschen Katholizismus einnimmt. (…) Marx hat als Sozialethiker seinen Einfluss in der Weltkirche ständig vermehrt und das Vertrauen des Papstes gewonnen .und als Mitglied einer `Steuerungsgruppe` der Deutschen Bischofskonferenz macht er sich Gedanken über das Bild der Kirche von morgen. (…) Fragt man Reinhard Marx nach seinem Vorbild, wenn es um Fragen der Zukunft der Kirche geht, dann kommt schnell die Antwort: Papst Johannes XXIII. Der habe Altes mit Neuem verbunden, das Bewährte mutig weitergeführt. Reinhard Marx war ein Kommunionkind, als Johannes XXIII. 1963 starb. (…)“
RHEINISCHE POST v. 21. Oktober 2010
„Erzbischof Marx wird Kardinal“

„(…) Der Wille zum 'Gestalten' quillt dem Professor für christliche Gesellschaftslehre aus allen Poren. (…) Es dauerte nur gut zwei Jahre, bis Marx von Benedikt XVI. in das nach dem Papst höchste Ehrenamt der römischen Weltkirche berufen wurde. (…)


STUTTGARTER ZEITUNG v. 21. Oktober 2010
„Vom Kapital zum Kardinal“

„(…) Wie (…) Namensvetter Karl Marx hat auch Reinhard Marx ein Buch mit dem Titel 'Das Kapital' geschrieben. Die Streitschrift für einen sozial gerechten, welt-solidarischen und humanen Kapitalismus erschien vor zwei Jahren pünktlich zur Weltfinanzkrise und ist seither zum Bestseller avanciert. In München hat sich Marx einen Ruf als entschlossener, mediengewandter, aber auch hemdsärmeliger Manager erworben. Als die Missbrauchsaffäre im Kloster Ettal hochkam, griff Marx hart durch, auch wenn er formal keine 'Regierungsgewalt' über die Benediktiner hatte. Auch was andere karrierebewusste Kirchenmänner im Vatikan nie verziehen würde, das konnte sich Marx leisten, einen wankenden Bischofskollegen - den Augsburger Walter Mixa – öffentlich zum Rücktritt zu drängen. (…)“
Wappen von Kardinal Marx
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Titularkirche San Corbiniano
Kardinalswürde

Kardinalsfamilie
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Gratulationen
Interviews
Pressemitteilungen
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