Schulkultur Arbeit mit Ü-Klassen an der MS Allach, Franz-Nißl-Straße 55

Sprache lernen und die neue Heimat entdecken

Seit vielen Jahren haben wir an unserer Schule auch Ü-Klassen, erstes und zweites Lernjahr von Ü 5 bis Ü 9. Die Integration beginnt mit dem Eintreten in die Schule. Wir konnten dankenswerterweise über schulpastorale Stunden diese Arbeit auf vielfältige Art leisten. Erwähnenswert scheinen mir hier Projekte wie:

Sprache lernen und die neue Heimat entdecken

Ü-Klassen und Regelklassen machen eine Stadtrally und lösen vorgegebene Aufgaben, wobei die Ü-Schüler möglichst viel sprechen müssen. Sie besorgen zum Beispiel einen Stadtplan aus der Stadtinformation, sie fragen Passanten nach dem Weg und führen ihre Gruppe dann ans Ziel, sie kaufen eine Kleinigkeit in einem Geschäft… Gemeinsam besuchen die Gruppen die Kirchen der Innenstadt, in denen es wiederum viele Aufgaben zu lösen gilt.

  Ein anderer, sehr lohnenswerter Tag ist ein Ausflug nach Nürnberg. Man kann das Programm individuell zusammenstellen und mit dem Bayernticket um 9:05 losfahren. Ab 11:00 Uhr hat man dann ca. bis 16:00 Uhr hervorragende Betreuung durch ein LehrerInnen-Team aus Nürnberg, Vor- und Nachbereitung der Aktion inklusive. Die Kinder haben die gemeinsam Reise mit dem Zug und die Eindrücke des mittelalterlichen Nürnberg sehr genossen. Es hat sich rentiert! Die Angebote sind allesamt kostenlos für Ü-Klassen! Man braucht allerdings selbst die Tagesverpflegung und muss die Kosten für die Bayerntickets aufbringen.

Die Kontaktadresse von Frau Christina Arnold lautet:  chrarnold.kpz@gmail.com
Arbeit mit Ü-Klassen

Sich ohne Worte ausdrücken

Man kann sich denken, welchem Stress die jungen Menschen ausgesetzt sind, die kein Wort Deutsch sprechen und hier leben sollen. Alleine dieses Gefühl, sich mitteilen zu wollen, aber nicht zu können, weil einem die Worte fehlen in dieser Sprache, ist sehr belastend. Im Haus der Kunst in München haben Schulklassen (für MS und Ü ebenfalls kostenlos) die Gelegenheit, begleitet von Kunsttherapeuten und Künstlern, aktuelle Ausstellungen mit einer situationsgerechten Führung und anschließender eigener künstlerischer Tätigkeit im hauseigenem Atelier zu erleben. Diese Aktion haben wir gekoppelt und Regelklassen zusammen mit Ü-Klassen arbeiten lassen. Es ist sichtbar heilsam und erholsam für die SchülerInnen gewesen.

Kontakt: Frau Martina Fischer, Telefon: 089 / 21127113 oder fuehrungen@hausderkunst.de


Zu den Bildern:
Verletzte Frauenkörper, riesige Spinnen, drastische Kannibalismusszenen: Im Schatten von Louise Bourgeois' übermächtigen Vater erwuchs Gewaltiges. Mit der schelmischen
Verarbeitung kindlicher Traumata hatte die Künstlerin früh ihr Lebensthema gefunden - und kam spät zu Weltruhm. Ihre Werke waren die Grundlage für die vorliegenden Arbeiten unserer SchülerInnen. Nach einem Besuch samt Führung der Ausstellung im Haus der Kunst konnten unsere SchülerInnen im hauseigenen Atelier ihrer eigenen Kreativität freien Lauf lassen.


Arbeit mit Ü-Klassen
Land und Menschen erobern

Wir fahren mit Ü-Klassen und einigen Regelschülern im ersten Sprachlernjahr innerhalb Bayerns weg und im zweiten Sprachlernjahr innerhalb Deutschlands weg. Insbesondere die Ü-Klassen wachsen in ihrer gemeinsamen Schulzeit über die zwei Jahre ganz fest zusammen. Bis zu zwanzig verschiedenen Nationen sind dann gemeinsam unterwegs. Man kann es gar nicht in einen Bericht fassen, es ist eine wertvolle Zeit.
Gespräche zwischen Tür und Angel:

Nachdem sich im Laufe des Schuljahres die Beschwerden über das Verhalten unserer Schülerschaft nach dem Unterricht durch umliegende Institutionen wie Hort und Kirchengemeinde, sowie Anwohnern häuften, haben wir reagiert. Die Beschwerden richteten sich primär gegen „ausländische SchülerInnen“ und es regierte ein Ton, der uns sehr stark an die Aussagen von Pegida-Anhänger erinnerte. Wir haben die „Gespräche zwischen Tür und Angel“ eingeführt, haben unsere Schülerschaft zu den Bussen begleitet, sind ins Gespräch gekommen mit den Anwohnern, um ein besseres Klima zu fördern. Aus dieser Aktion entwickelte sich dann auch die „Müllaktion“. Die Schülerschaft sollte selbst die Verantwortung für die Umwelt übernehmen und den Müll, den sie über weite Flächen außerhalb des Schulgeländes verteilen, entsorgen.

Durchgeführt wurden alle diese Maßnahmen im Rahmen von 2 Anrechnungsstunden Schulpastoral